Michaelsberg

siegburgaktuell 16.01.2022

Lohmar-Geber
Nicht schneeweiß, aber blutrot

Dramatische Erlebnisse im Bergischen

Siegburg. Das Bergische - auch ohne Schnee eine Winterschönheit und ein Paradies für Menschen, die gern die Stiefel schnüren, sich von drei Grad und Nieselregen, der von schräg vorne ins Gesicht klatscht, nicht abhalten lassen. Wer an schönen Tagen die farbenfrohe Neige unseres Zentralgestirns abwartet, der erlebt Momente dramatischer Schönheit. Leserin Anita Rauscher sandte letzte Woche das obige Sonnenuntergangsbild zu. Wir sehen den Lohmarer Fachwerkortsteil Geber, immerhin 171 Meter über dem Meer gelegen. Wohin im Bergischen am Restwochenende? Anregungen über den Link.

> Bergisch hoch vier

Impfen Nazis
Laisser-faire - nur nicht beim Alkohol!

Akte aus dem Stadtarchiv dokumentiert Impf-Unwillen der Nazis 

Siegburg. Die Geschichte des Impfens, der Impfpflicht, der Abwehr gegen dieselbe: Früher historische Nischenthemen, die kaum an die Öffentlichkeit drangen, heute brandheißer Diskussionsstoff. Medizinhistoriker wie Malte Thießen sind gefragte Gesprächspartner in Zeitungsinterviews und Talkshows. Dabei wird die Frage aufgeworfen: Geht eine allgemeine Impfpflicht einher mit totalitärem Staatsgebaren?

Im sogenannten Dritten Reich war es genau andersherum. Hier, das ist Konsens unter Medizinhistorikern, kam es im Vergleich zur Weimarer Republik und zum Kaiserreich zu einer Impf-Lockerung. Die ablehnende Haltung der Machthaber von 1933 bis 45 - die sich erst mit der Fleckfieberproblematik im Krieg ändert - ist ideologisch begründet. Die Schulmedizin wird als "jüdisch" angesehen und deshalb abgelehnt, die Naturheilkunde favorisiert.

Wie in der Diktatur geimpft wurde, dazu verwahrt das Siegburger Stadtarchiv eine hochinteressante Akte. Sie beschreibt das administrative Handling der Impfungen anhand der Vorgaben aus Berlin. Meist geht es um den Schutz der Kinder gegen die Pocken, abgedeckt sind die Jahre 1931 bis 1948. Die Akte lässt in verschiedene Richtungen tief blicken. 

Umgang mit Impfgegnern: Im Zuge der nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933 erlassenen Verordnung zum Schutz von Volk und Staat werden auch die Impfgegner- und Impfzwangsgegner-Vereinigungen aufgelöst und verboten. Aber: Am 10. April 1934 wird per Erlass geregelt, dass die Vereine ihre Tätigkeiten wiederaufnehmen können. Sie erhalten das beschlagnahmte Vermögen zurück, gleichsam ihre Einrichtungen, Druckschriften, Lichtbilder. Was verboten bleibt, ist die öffentliche Propaganda gegen das Impfen sowie die Ausstellung ärztlicher Impfbefreiungszeugnisse ohne ärztliche Untersuchung.

Streit um Impfaktion in der Schützenburg: Am 18. Juni 1934 erscheint Anton Metzner auf dem Landratsamt. Der Wirt der Siegburger "Schützenburg" liegt im Clinch mit der Kreisverwaltung. Jahrelang, so argumentiert er, habe er für die Pockenimpfung seinen Saal zur Verfügung gestellt und immer 35 Reichsmark erhalten. Nun bot man ihm nur noch 20 Reichsmark, obwohl seine Unkosten wie das Ein- und Aussetzen der Saalwand und das Auskochen der Instrumente gleich geblieben seien.   

Ungeimpfte Schulkinder: Nach Paragraf 13 des Impfgesetzes müssen sich Schulleiter bei der Aufnahme von Kindern überzeugen, dass der Impflicht nachgekommen wurde. Bei ungeimpften Kindern habe man auf Nachholung zu drängen, bei fortwährender Weigerung der Eltern seien die entsprechenden Schülerinnen und Schüler "zu melden". Was aus der Meldung erwächst? Nicht überliefert. Fest steht nur: "Als notwendige Voraussetzung für die Aufnahme in die höhere Klasse kann die Impfung nach dem Impfgesetz nicht angesehen werden."

Impfjahr 1936 endet im Oktober: Am 19. Oktober 1936 meldet der Landrat der Stadt Siegburg: "Soweit die öffentlichen Impfungen in diesem Jahre im dortigen Bezirk noch nicht stattgefunden haben, fallen diese nach Anhörung des Amtsarztes aus. Die noch nicht geimpften Kinder sind in die nächste Liste zu übertragen." Einige Seiten weiter, das Schreiben datiert vom 11. März 1937 und ist wiederum vom Landrat an die Herren Bürgermeister seines Kreises gerichtet, steht schwarz auf weiß: "Die Führung der Impflisten lässt vielfach zu wünschen übrig. Die Aufstellung und Vorlage der Nachweisungen usw. erfolgen teilweise in unzulänglicher Weise und nach dem festgesetzten Termin. (…) Nach dem Hauptimpfbericht des Kreisarztes des Siegkreises für öffentliche Impfungen im Siegkreise im Jahre 1936 stand ein Wartezimmer nicht zur Verfügung. Sie sollten veranlassen, dass dies bei den diesjährigen Impfterminen der Fall ist."

"Impfung" gegen Alkohol: Größeren Eifer als beim Impfen legen die Nazis bei der Aufklärung schädlicher Folgen des Alkohols an den Tag. Der Tag der Impfung wird als günstige Möglichkeit gesehen, Müttern einen signalfarbenen Warnhinweis (Foto) an die Hand zu geben. Unter der Überschrift "Eine Pflicht für die Erbgesundheit" wird dringend abgeraten, dem Nachwuchs Bier, Wein oder Beerenwein, Branntwein, Likör oder gegorenen Most zu verabreichen. "Kein Tropfen" ist die Devise. Stattdessen geeignet: Milch, Kakao, Schokolade, Malzkaffee, Süßmost, Obst, frisches Wasser und gutes Mineralwasser. 

VHS Neues Programm 1. Halbjahr 2022
Wo sich Glückskraut und Buchführung berühren

VHS ist nicht nur bei der Muskelentspannung progressiv

Siegburg. Vor genau 120 Jahren wurde im Roten Rathaus von Berlin Deutschlands erste Volkshochschule gegründet. Die fortschrittliche Idee stammte, wie könnte es anders sein im Bildungsbereich, aus Skandinavien. 

Progressiv ist die Volkshochschule bis heute, und das nicht nur bei der Muskelentspannung, wie das neue Programmheft der VHS Rhein-Sieg beweist. Für rund 700 Veranstaltungen mit 14.000 Unterrichtseinheiten sind Anmeldungen ab sofort möglich. Nehmen wir nur einmal die Sprachen. In 225 Kursen können 16 "Zungen" erlernt werden. Das Semester beginnt am 7. Februar 2022. 

Wie in den vergangenen Jahren gibt es eine Vielzahl an digitalen Kursangeboten, selbst dort, wo man nicht unbedingt davon ausgeht. Bei der naturheilkundlichen Hausapotheke, der kunsthistorischen Reise durch die Toskana, bei erwähnter Art der Muskelentspannung für Stressgeplagte. Schwer aktiv ist die VHS weiterhin im Bereich der beruflichen Weiterbildung oder bei Geldthemen. Stichwort Bildungsurlaub: Hier beginnt der Weg bei der gewaltfreien Kommunikation und Achtsamkeit in Alltag und Beruf, nimmt en passant die Klassiker "Word" und "Excel" mit und stoppt bei der Finanzbuchführung. 

Unterwegs sein können Sie bei diversen Outdoor-Touren. Begeben Sie sich auf die Suche nach Glückskräutern oder Zauberpflanzen, erfahren Sie Gemeinschaft beim Gesundheitswandern oder erlaufen Sie sich den Skulpturenweg und erleben Kunst-Momente mit sieben Sinnen! 

Mehr auf www.vhs-rhein-sieg.de und im Programmheft zum Einstecken und Durchblättern. 

K-pop
Koreanisch für Anfänger

Für mehr Verständnis beim nächsten K-Pop-Konzert 

Siegburg. Bei den Sprachen schlägt die Volkshochschule einen fernöstlichen Kurs ein. Chinesisch kann man lernen, im Japanischkurs verbindet sich Schrift mit Kalligrafie. Die Koreanisch-Gruppe ist laut Produktbeschreibung auf der VHS-Homepage für Teens ab 14 Jahren offen. Warum? Wegen des K-Pop-Booms! Musik aus Korea ist absolut angesagt bei den Jüngeren. Nicht umsonst arbeitet die alte Weltband Coldplay mit der neuen Weltband BTS zusammen. Und das äußerst erfolgreich!

Das Zoomseminar erstreckt sich über zehn Wochen und beginnt am Mittwoch, 23. Februar, immer von 19 bis 20.30 Uhr. Aller Anfang ist leicht, zur Begrüßung sagt man "Annyonghaseyo"! Dozentin Youngsin Sim ist ausgebildete Lehrerin für Koreanisch. Sie hilft beim Einstieg in die neue Lieblingssprache. 

> VHS: Koreanisch

Stadtnachrichten Michaelsberg
Videos und Infos

Stadtnachrichten online

Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link. 

Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.

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4. Siegburger Keramikpreis
Heute in Siegburg

Sonntag, 16. Januar 2022
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Ausstellung "4. Siegburger Keramikpreis: Ton und Töne - Der Ton macht die Musik" (bis Sonntag, 23. Januar, Foto)
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Ausstellung Zouber Yousiph "Wild und Gewalt" (bis Sonntag, 23. Januar)

Capitol und Cineplex Nachtansicht
Heute im Kino

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288
Spider-Man - No Way Home: 15 Uhr, 17 Uhr
Encanto: 14.30 Uhr
Contra: 18.15 Uhr
Sing 2: 14 Uhr

Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080
Scream: 16.50 Uhr, 20.30 Uhr
Sing 2: 14.15 Uhr, 14.30 Uhr, 14.45 Uhr
The King's Man: 17.10 Uhr, 20.20 Uhr
Spider-Man - No Way Home: 13 Uhr, 15.30 Uhr, 17 Uhr, 19.30 Uhr
Spider-Man - No Way Home (3D): 16.30 Uhr, 20 Uhr
Matrix Resurrections: 20.10 Uhr
House of Gucci: 19.40 Uhr
Encanto: 12 Uhr, 14 Uhr
Clifford der große rote Hund: 12.15 Uhr, 14.50 Uhr
Keine Zeit zu sterben: 11.30 Uhr
Die Schule der magischen Tiere: 11.45 Uhr
Spencer: 11.15 Uhr, 16.40 Uhr, 19.50 Uhr

Sonnenaufgang
Der Tag heute

Sonntag, 16. Januar, der 16. Tag in 2022

Sonnenuntergang heute: 16.56 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 8.26 Uhr
Mondaufgang heute: 15.06 Uhr
Monduntergang morgen: 8.37 Uhr

Foto (Ingrid Tuchel): In Kaldauen geht die Sonne auf. 

Heilige und Namenstage

Marcellus (Papst, von Kaiser Maximilian nach nur einjähriger Amtszeit verbannt, starb 308), auch: Marcel.

Geburtstage

Vittorio Alfieri (1749-1803), italienischer Schriftsteller und Zeitkritiker, sein Traktat "Über die Tyrannei" beeinflusste die patriotische Bewegung des 19. Jahrhunderts in Italien; Johannes Rau (1931-2006), SPD-Politiker, NRW-Ministerpräsident von 1978 bis 1998, Bundespräsident zwischen 1999 und 2004; Dian Fossey (1932-1985), amerikanische Völkerkundlerin und Tierforscherin, berühmt durch ihr Buch "Gorillas im Nebel", in Ruanda ermordet; Susan Sonntag (1933-2004), amerikanische Schriftstellerin ("Der Liebhaber des Vulkans") und Film-Regisseurin; 1992 inszenierte sie im zerstörten Sarajewo Samuel Becketts Theaterstück "Warten auf Godot"; Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2003; Udo Lattek (1935-2015), Fußballtrainer; Thomas Fritsch (1944-2021), Schauspieler ("Drei sind einer zu viel", "Rivalen der Rennbahn"); John Carpenter (1948), amerikanischer Regisseur ("Halloween", "Die Klapperschlange", "Christine"); Gregor Gysi (1948), SED-PDS-Linke-Politiker, trat am 31. Juli 2002 im Rahmen der "Bonusmeilen"-Affäre vom Amt des Bürgermeisters und Senators für Wirtschaft, Arbeit und Frauen des Landes Berlin zurück; Caroline Munro (1949), britische Schauspielerin ("Der Spion, der mich liebte"); Sade Adu (1959), nigerianische Popsängerin ("Smooth Operator"), ihre LP "Diamond Life" wurde 1985 zum britischen Album des Jahres gekürt; Eva Habermann (1976), Schauspielerin ("Lexx - The Dark Zone", "Im Himmel schreibt man Liebe anders"); Kate Moss (1964), britisches Model; Aaliyah (1979-2001), amerikanische Sängerin ("Try Again") und Schauspielerin ("Romeo Must Die"), starb bei einem Flugzeugabsturz auf den Bahamas.

Todestage

1901: Arnold Böcklin, der Schweizer Maler stirbt 73-jährig in Fiesole; 1912: Georg Heym, der Lyriker ("Der Krieg") wagt sich auf dünnes Eislaufeis und ertrinkt 24-jährig in der Berliner Havel; 1942: Carole Lombard, die amerikanische Schauspielerin ("Sein oder nicht sein"), Ehefrau von Clark Gable und Ex von William Powell, stirbt 31-jährig bei einem Flugzeugabsturz bei Las Vegas; 1957: Arturo Toscanini, der italienische Star-Dirigent, als Genie gepriesen, aber mit sich selbst immer unzufrieden, stirbt 89-jährig in New York; 1981: Bernard Lee, der englische Schauspieler ("Der dritte Mann", in zahlreichen James-Bond-Filmen als M der Chef von 007) stirbt 73-jährig in London; 1999: Gerard Vandenberg, der mehrfach preisgekrönte holländische Kameramann (zwei Adolf-Grimme-Preise, Filmband in Gold) stirbt 66-jährig in München an Leukämie; einen Namen machte er sich bereits im "Jungen deutschen Film" - etwa bei Ulrich Schamonis "Es" in 1965, er drehte für Loriot ("Papa ante Portas"), Peter Zadek ("Ich bin ein Elefant, Madame") oder Edgar Reitz ("Die zweite Heimat"), mit dem amerikanischen Regisseur George Moorse realisierte er Projekte wie den "Findling" von Kleist oder "Lenz" von Büchner, dazu führte er die Kamera bei fünf "Tatort"-Folgen; 2001: Auberon Waugh, der Journalist und Schriftststeller stirbt 61-jährig in Somerset; als 18-jähriger Soldat rüttelte er auf Zypern sein klemmendes Maschinengewehr im falschen Moment funktionsfähig und schoss sich mit einer Salve vier Kugeln in die Brust, verbale Treffer lieferte er als Kolumnist, der vor Nichts und Niemand zurückschreckte: "ob Königshaus oder Arbeiterklasse, ob Literat, Politiker oder Kleriker" - der "tapferste Journalist" seiner Generation sei die "Vitriol-Feder schlechthin" gewesen, erkannte der "SPIEGEL" an; 2001: Laurent-Désiré Kabila, der Staatspräsident der Demokratischen Republik Kongo stirbt 60-jährig bei einem Attentat, auf den Tag 40 Jahre nach dem ersten Ministerpräsidenten des unabhängigen Kongo, Patrice Lumumba, der 35-jährig in der Provinz Katanga bei einem Putsch durch den späteren Diktator Mobutu umgebracht wird; 2007: Gisela Uhlen, die Schauspielerin, Mutter von Susanne Uhlen, stirbt 87-jährig in Köln; am Anfang der Karriere standen Rollen in NS-Propagandafilmen, am Ende "Forsthaus Falkenau", dazwischen große Theaterstationen und die Rolle der Mutter in Rainer Werner Fassbinders "Die Ehe der Maria Braun"; 2010: Carl Smith, der amerikanische Countrystar, mit seiner Frau June Carter, später Gattin von Johnny Cash, sang er "Time's A-Wastin", stirbt 82-jährig in Nashville, aus seiner Ehe mit June Carter stammt Tochter und Country-Sängerin Carlene Carter; 2015: Traudl Well, die bayrische Volksmusikerin, die ihren 15 Kindern erfolgreich die Liebe zur Musik vermittelte, stirbt 95-jährig in Fürstenfeldbruck; die Söhne Hans, Michael und Christoph bildeten bis 2012 die legendären Biermösel Blosn und lieferten Volksmusik mit politischem Verstand, die Schwestern Bärbi, Burgi, Moni und Vroni machten sich als Wellküren mit Neuer Volksmusik und Kabarett einen Namen; 2016: Wolfgang Schnur, der ostdeutsche Jurist, der es als Stasi-Top-Informantenschnüffler über 24 Jahre geschafft hatte, ein Doppelleben zu führen und nach außen als gottesfürchtiger "Bruder Schnur" ins Zentrum der Evangelischen Kirche vorzudringen und als scheinbar oppositioneller Anwalt nach der Wende 1989 gar zu den Mitbegründern des "Demokratischen Aufbruchs" zu gehören und eine gewisse Angela Merkel zur Pressesprecherin auszuerkoren, stirbt 71-jährig und verarmt in Wien an Prostatakrebs; Regierungschef der DDR wollte er werden, enttarnt wurde er kurz vor den erste Wahlen; 2017: Eugene ("Gene") Cernan, der amerikanische Astronaut, der vor Wissenschaftsastronaut Jack Schmitz als elfter von bislang zwölf Menschen den Mond betrat und diesen als letzter im Rahmen der "Apollo 17"-Mission am 14. Dezember 1972 wieder verließ, stirbt 82-jährig in Houston; niemand war länger auf dem Erdtrabanten unterwegs als er: über 22 Stunden wanderte Gene dort herum, mitunter lauthals singend; als Kommandant von "Apollo 17" erlebte er eine störungsfreie Mission, als Pilot der Mondlandefähre "Snoopy", die im Mai 1969 mit "Apollo 10" den letzten Test vor der ersten Mondlandung am 16. Juli durchführte, näherte er sich mit Kollege Thomas Stafford der Mondoberfläche bis auf 15 Kilometer, doch bei der Rückkehr zur Kommandofähre geriet die Landefähre zwischenzeitlich ins Trudeln und außer Kontrolle, fast wären die Astronauten auf der Mondoberfläche zerschellt: Ihre Flüche waren in einer Live-Übertragung zu vernehmen, seiner Enkelin erklärte er die Beinahe-Katastrophe mit den Worten: "Dein Opa war schon einmal im Himmel."

Ivan
Historisches Kalenderblatt

Vor 475 Jahren - 16. Januar 1547

In Moskau lässt sich Fürst Iwan IV. zum ersten Zaren ausrufen. Nach seiner Krönung in der Himmelfahrtskathedrale erarbeitet er sich rasch den Beinamen "Der Schreckliche". Der rasende Herrscher erschlägt im November 1581 seinen Sohn, mit dem er sich über die Kleidung von dessen Frau gestritten hatte. Sein Reich muss er gegen Krimtataren, Türken, Litauer und Schweden verteidigen. Bild: Iwan der Schreckliche und sein von ihm erschlagener Sohn, Gemälde von Ilja Repin, 1885

Vor 340 Jahren - 16. Januar 1682

Preußens König Wilhelm I., der sich in den Tagen der Märzrevolution 1848 den Beinamen "Kartätschenprinz" eingehandelt hat, weil er mit der verheerenden Artillerie-Munition gegen Aufständische in Bayern und der Pfalz vorging, mobilisiert die Armee, um für einen Bürgerkrieg gewappnet zu sein. Im Abgeordnetenhaus gab es Konflikt um die Heeresorganisation. In den folgenden Wochen tauscht der spätere Kaiser, auch als "Unteroffizier auf dem Thron" betitelt, liberale Minister gegen Linientreue ein.

Vor 65 Jahren - 16. Januar 1957

Der "Cavern Club", legendäre Urstätte britischer Beatmusik, öffnet in Liverpool. Die Beatles treten über 250-mal in dem ehemaligen Weinkeller auf.

Vor 60 Jahren - 16. Januar 1962

In der Karibik beginnen die Dreharbeiten zu "James Bond jagt Dr. No", erster Film der erfolgreichsten Serie der Kinogeschichte.

Vor 30 Jahren - 16. Januar 1992

Alfredo Cristiani, Präsident von El Salvador, sowie Vertreter der Befreiungsfront Farabundo Marti unterzeichnen in Mexiko einen Friedensvertrag, der einen zwölf Jahre dauernden Bürgerkrieg mit 80.000 Toten beendet.

Siegburger Kalenderblatt

Vor 110 Jahren - 16. Januar 1912

"Im Wartehaus der elektrischen Bahn ist ein Kamin, auch ein Pfeifenloch, der Ofen fehlt aber dazu. Da es nun nicht ausgeschlossen ist, dass er doch einmal aufgestellt wird, so wäre es wohl an der Zeit, daran zu denken. Mancher Fahrgast würde dankbar sein." (Siegburger Kreisblatt)

Siegburger Hof

Vor 110 Jahren - 16. Januar 1912

Erste Fasteloovendssitzung der "Germania" im "Siegburger Hof" und gleich ein Knaller, wie das "Kreisblatt" überliefert: "Die erste Prunksitzung der Meistersinger am Sonntag erfreute sich eines riesigen Besuches, der die Erwartungen der Vereinsleitung weit überstieg, was sich allein zeigte an dem Ausverkauf der großen Anzahl Liederhefte und Narrenmützen. Besondere Mühe hatte man sich mit der Ausschmückung der Räume in ein närrisches Heim gegeben. Der Elferrat fand in einem sich vor der Bühne herziehenden großen und schmucken Narrenschiff Platz, die Bütt war in Form eines Pokals aufgebaut. Bunte Girlanden mit tausenden von Rosen durchzogen den Saal. Man hatte den ganzen Abend das Gefühl, daß die Leitung in richtigen Händen ist, denn Prunk herrschte in allen Teilen. Nach Aufzug des Elferrats wurde mittels Blitzlicht eine photografische Aufnahme durch Herrn Frohberg gemacht. Im vergangenen Jahre hat sich in unserem schönen Siegburg so vieles ereignet und zugetragen, dass es an Stoff nicht fehlen konnte und recht viel wurde aufgewartet." Foto: Saal des "Siegburger Hofs" in der Bahnhofstraße.

Vor 95 Jahren - Januar 1927

"In solch schlimmem Zustand wie die Scheerengasse befindet sich kein Feldweg in Siegburg". Dieses waren die Worte eines Stadtverordneten in der letzten Sitzung im Dezember. Es mag zutreffen, daß sich die Feldwege um Siegburg herum in besserem Zustande befinden wie die Scheerengasse, so doch nicht alle. Ein Feldweg, sogar ein sehr bekannter und viel begangener, befindet sich in weit schlimmerem Zustande wie die Scheerengasse. Ein Weg - hoppla, mein Herzchen hier ist ein Graben - hoppla, hier ein Loch,- hoppla - klabautz - brr -donnerkeil - ist das ein miserabler Weg, das ist nicht Weg noch Steg. Das ist der Weg, der von der Zange aus an dem Reichwerk vorbei nach Friedrich-Wilhelms-Hütte führt. Und trotzdem wird der Weg sehr, sehr viel benutzt. Weil es der einzige und nächste Weg ist, der von Friedrich-Wilhelmshütte nach Siegburg führt. Einmal sind es die Arbeiter, die von Siegburg oder aus den Bergen kommend auf den Klöckner-Werken beschäftigt sind, die ihn täglich benutzen, dann aber auch die Bewohner der Friedrich-Wilhelmshütte, die so gerne ihre Einkäufe in Siegburg erledigen, jetzt aber schon meistens wegen des schlechten Weges mit der Bahn nach Beuel oder Bonn fahren. Ganz besonders um diese Jahreszeit ist ein Passieren dieses Weges kaum möglich." (Leserbrief)

Vogelbacher

Vor 60 Jahren - 16. Januar 1962

Stadtbrandmeister Johannes Vogelbacher ist am 10. Januar im Alter von 63 Jahren verstorben. 22 Jahre leitete er die Siegburger Feuerwehr. Unter seiner Führung entstand die Kreis-Schlauchpflegerei. Vogelbacher, Inhaber des Feuerwehrehrenzeichens II. Stufe, gehörte seit dem 4. Juni 1919 der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Siegburg an. "Sein Name wird mit der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr unserer Stadt unauslöschlich verbunden bleiben", erklärt Bürgermeister Hubert Heinrichs. Hunderte von Kränzen finden sich heute niedergelegt am Nordfriedhof bei der Beisetzung. Dechant Dr. Johannes Becker nahm die Einsegnung vor. "Eine unübersehbare Menge von Trauergästen hatte den Sarg von der Friedhofskapelle bis ans Grab geleitet, und alle Feuerwehren des Siegkreises waren vertreten". Foto: Stadtbrandmeister Vogelbacher (r.) mit Bürgermeister Dr. Schmandt 1956 im "Stern".

Isolierstation

Vor 55 Jahren - 16. Januar 1967

Von 1914 bis 1919 war sie Oberin am Siegburger Krankenhaus, von 1945 bis 1951 leitete sie am "Haus zur Mühlen" das dem Krankenhaus angeschlossene Isolierhaus. Jetzt feiert Schwester Urbana ihren 91. Geburtstag - im Siegburger Krankenhaus: Weil sie bei Straßenglätte in Boppard stürzte und einen Oberschenkelhalsbruch erlitt. Bürgermeister Dr. Adolf Herkenrath sucht die Ordensfrau im Hospital auf, beglückwünscht sie zum Geburtstag, wünscht gute Besserung und dankt für ihre Arbeit in früheren Jahrzehnten. Foto: Isolierstation am "Haus zur Mühlen" im Jahr 1956.

Vor 55 Jahren - Januar 1967

Siegburgs Karnevalsprinz Helmut II. hat Humor. Bei der Prinzenproklamation haut er einen richtig Guten raus: "Es ist leicht von unten festzustellen, dass das da oben vielleicht ein mieser Prinz ist, aber Sie glauben gar nicht, wie schwer es ist, hier oben ein mieser Prinz zu sein."

Sonne am Berg

Vor 55 Jahren - 16. Januar 1967

Nur an 13 Tagen hat es in Siegburg 1966 wolkenlosen Himmel gegeben, dafür aber geregnet wie die S ... Insgesamt ist die Niederschlagsmenge einen Meter hoch, exakt 1.031,9 Millimeter. Soviel gab es noch nie, seit am Michaelsberg die Flut von oben gemessen und registriert wird. Kältester Tag 1966 war der 19. Januar mit Minus 16,2 Grad, der heißeste der 13. August mit 35,5 Grad Plus. Foto: Einer der 13 Tage in 1967, blauer Himmel über der Grünanlage am Michaelsberg.

Vor 50 Jahren - Januar 1972

Unter Polizeischutz wird der für die Reise mit einer Million DM versicherte Anno-Schrein von der Abtei nach Köln gebracht. In einem Leichenwagen, der gut gefedert ist. In der Werkstatt des Schnüttgen-Museums wird das Meisterwerk mittelalterlicher Goldschmiedekunst restauriert. Später soll es in Köln und Belgien bei der Ausstellung "Kunst zwischen Rhein und Maas" für ein Vierteljahr präsentiert werden. Die Gebeine des Hl. Anno ruhen derweil in einem Behälter unter dem Hauptaltar der Abteikirche.

Cecilienstraße

Vor 50 Jahren - 16. Januar 1972

Siegburg schafft Raum für Neues: Der Bau des Kaufhofs an der Kaiserstraße nimmt Formen an. Für die Geschäfte, die bislang auf dem Areal zwischen Ankergasse und Goldberg-Haus stehen (Greko, Apotheke), errichtet die Stadt über einen Bauträger, die Bautechnik AG Berlin/Hamburg mit einem gewissen Herrn Garski als Geschäftsführer auf der gegenüberliegenden Seite ein neuen Wohn- und Geschäftshaus. Seit einigen Wochen ist das alte Gebäude Kaiserstraße 44-46, direkt an der Einmündung zu Ringstraße und Krankenhaus, abgerissen. Rechts daneben steht das Haus Kaiserstraße 48, die frühere Stadtkasse, derzeit Dependance des Amtsgerichts. Noch ahnt niemand, dass das Gebäude in den nächsten Tagen für Schlagzeilen sorgen wird. Im Sanierungsareal, in welchem die Stadt die Monate zuvor zahlreiche Häuser aufgekauft hat, beginnen die Abbrucharbeiten: Die bisherige Einmündung der Cecilienstraße auf die Kaiserstraße am Heimatmuseum wird verlegt werden müssen, später zwischen Goldberg und der seinerzeigen Neuen Apotheke sein. Die Einmündung der Ankergasse bleibt an alter Stelle, hier steht der Neubau Neckermann kurz vor Fertigstellung. Heimatmuseum und Stadtbücherei werden verschwinden. Foto: Die Rückseite von Bücherei und Heimatmuseum vor dem Abriss, Blick aus der Cecilienstraße zur Kaiserstraße und Einmündung Ringstraße.

Betonmischer

Vor zehn Jahren - 16. Januar 2012

Beton Marsch, seit heute Morgen wird die Bodenplatte des neuen Wohn- und Geschäftshauses auf dem Areal der früheren Kaufhalle an der Bahnhofstraße gegossen. Die Lkw rollen an. Für die zahlreichen Baustellen-Kiebitze in der Kreisstadt eine neue Folge im Programm.

Prinz Kettensäge

Vor zehn Jahren - 16. Januar 2012

Jörg, die bleiben doch: Ganz schön mutig, lieber Prinz! Sich mit einer Kettensäge unter den Platanen der Kaiserstraße fotografieren zu lassen ist ein Politikum! Sollte Jörg I. beabsichtigt haben, dem Zeltdach der Flaneure den Garaus zu machen, kommt Prinz Kettensäge zu spät. Erst letztes Jahr verlängerte der Rat die Lebensdauer der fleckigen Gewächse auf unbestimmte Zeit ...

Fällung

Vor fünf Jahren - 16. Januar 2017

Sturmtief "Egon" brachte am Freitag eine durch eine Pilzinfektion vorgeschädigte Akazie an der Ecke Seydlitzstraße / Barbarossastraße in Bewegung. Der seit geraumer Zeit unter Beobachtung stehende Baum (die Fällung war fürs Frühjahr vorgesehen), wohl unmittelbar nach dem Krieg gepflanzt, drohte zu kippen. Der Wurzelteller hatte sich bedrohlich gehoben. Eine Fachfirma sägte, das THW stellte Seilwinde und Räumgerät. Die städtischen Maschinen vom Bauhof sind derzeit für den Winterdienst aufgerüstet und konnten zu Räumzwecken nicht eingesetzt werden. Foto (Costa/Ordnungsamt): Die Akazie trotzte mehr als ein Dreivierteljahrhundert Wind und Wetter. Bis "Egon" kam.

Öffnungszeiten der Stadtverwaltung sowie einiger Außenstellen

Besuche in den Interimsstandorten der Stadtverwaltung sind nur nach vorheriger Terminvergabe erlaubt, die Gebäude dürfen nur mit Mund-Nase-Bedeckung betreten werden. Nutzen Sie bitte auch unser Online-Angebot. 

Die Tourist Information hat (02241/1027533 oder tourismus@siegburg.de) montags und donnerstags von 10 bis 17 Uhr, dienstags, mittwochs, freitags und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Stadtbibliothek öffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Das Stadtmuseum öffnet dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr (02241/1027410 oder stadtmuseum@siegburg.de).

Das Freizeitbad Oktopus ist geöffnet. Der Zugang zum Hallenbad ist ausschließlich mit einem Online-Ticket möglich, wer kein Internet besitzt, kann sich montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr unter 02241/9699710 an die Verwaltung wenden.

Der Zugang zu den Interimsstandorten der Stadtverwaltung sowie zur Tourist Information ist nur unter Einhaltung der 3G-Regel möglich. Stadtbibliothek und Stadtmuseum können unter Einhaltung der 2G-Regel besucht werden, das Freizeitbad Oktopus mit 2G+.

Notwendige/Wichtige Rufnummern

Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst
Rats-Apotheke, Nogenter Platz 3, Siegburg, Tel.: 02241/51132

Zuständige Behörde für alle Fragen rund um das Corona-Virus
Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises - Fachstelle Covid: 02241/1343937
Ergänzende Fragen können an die Corona-Hotline des Landes gerichtet werden: 0211/9119-1001

Schnelltestzentren im Rhein-Sieg finden Sie hier.

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