siegburgaktuell 15.02.2022

Schneeglöckchenschnappschuss
Siegburg. Auch wenn in diesem Winter der Schnee fehlte - über die Glöckchen, die mit weißen Tupfern in der Landschaft den Frühling ankündigen, freuen wir uns. Der Schneeglöckchenschnappschuss gelang Michael A. Schmiedel am Siegdamm auf der Zange.

Holzhäuschen bereitet Freude
Siegburg. In der Nähe des Ulrather Hofs entdeckten Claudia und Achim Binte dieses Holzhäuschen. "Es ist schön zu sehen, dass in Zeiten von Playstation & Co. noch Hütten im Wald gebaut werden!", freut sich das Paar.

Gymnasium Alleestraße erlebte zwei turbulente Wochen
Siegburg. Eigentlich zu schade fürs Spätabendprogramm war die kürzlich ausgestrahlte ARD-Miniserie "Legal Affairs" um die Berliner Medienanwältin Leonie "Leo" Roth, gespielt von einer glänzenden Lavinia Wilson. Im Kern geht es um die gesellschaftliche Dauerempörung auf Social Media, um die Unvorhersehbarkeit und Wucht von Shitstorms und um die nicht immer anständigen Versuche der Kanzlei, den gegen die Mandantschaft gerichteten Entrüstungssturm zu bändigen oder auf neue Ziele umzulenken. Was bleibt ist die Erkenntnis: Jeder und jede kann ins Kreuzfeuer der Hasskommentare geraten.
Lange Vorrede, kurze Überleitung zum Gymnasium Alleestraße: 1. Februar 2022, Philosophieunterricht in der Einführungsphase, eine unglücklich gewählte Aufgabenstellung, die die Begriffe "Zwangsheirat" und "türkischer Vater" in einem Atemzug nennt. Keine Aufgabe, die sich der Lehrer selbst ausdenkt. Sie steht in oben abgebildetem Lehrbuch.
Der Arbeitsauftrag wird von einem Kind oder seinen Eltern abfotografiert und landet erst bei einem Solinger Anwalt, dann auf den deutschsprachigen Internet- und Social-Media-Auftritten des türkischen Senders TRT. Der erste Aufschrei ist da. Die Schule erhält bitterböse Anrufe, Schmäh-E-Mails, heftige Beleidigungen auf ihrer Instagramseite. Direktorin Sabine Trautwein und ihr Team reagieren unmittelbar: Niemals habe man Klischees bedienen wollen, seit 20 Jahren engagiere man sich als Mitglied im Netzwerk gegen Rassismus. Wenn sich jemand durch die Aufgabe, die in einem größeren Kontext über die Komplexität des Zusammenlebens verschiedener Kulturen gestellt wurde, herabgewürdigt gefühlt habe, dann entschuldige man sich in aller Form.
So steht es an Tag zwei auf Instagram, auf der Schulhomepage, so wird es auch in einer E-Mail an die Eltern formuliert. Eine gute Krisenkommunikation. Trautwein berichtet eine Woche nach der kritisierten Unterrichtsstunde im Schulausschuss der Kreisstadt. Gegenüber der Islamischen Gemeinde in Siegburg zeigt sie sich offen für ein Gespräch. Gerne könne man sich an einen Tisch setzen. Am Rande die Information: Rheinländerinnen und Rheinländer mit Migrationshintergrund - um eine arg strapazierte, aber in diesem Kontext wohl passende Vokabel zu nutzen - gibt es am Gymnasium bei den Schülerinnen und Schülern und bei den Lehrerinnen und Lehrern. In der Flüchtlingskrise leistete die Einrichtung Vorbildliches bei der Integration neuankommender Kinder. siegburgaktuell-Abonnenten müssen wir das nicht erklären.
Kurz und heftig ist die Welle. Berechtigte Hoffnung zur Annahme, der erste Wirbel bleibe der einzige, besteht, da es nicht zu einem unmittelbaren Übersprung von den sozialen auf die etablierten Medien kommt. Nach anderthalb Wochen passiert das dann aber doch. Am Freitag schreibt uns Schulleiterin Sabine Trautwein: "Aufgrund einer Anfrage der Föderation Türkischer Elternvereine NRW bei der Bezirksregierung und dem Schulministerium ist die Bild-Zeitung auf den Vorfall aufmerksam geworden und erwägt am Wochenende eine Berichterstattung."
Aus der Erwägung wird ein Artikel, aus einem Artikel werden Dutzende. Express, RTL und WDR, Focus, Rheinische Post und General-Anzeiger. Wenn auch die Berichte um Abwägung des Sachverhalts bemüht sind, die Schule nicht ausdrücklich an den Pranger gestellt wird, so bleibt die Verbindung "Gymnasium Alleestraße und Rassismus". Als wir gestern Nachmittag zur moralischen Unterstützung in die Schule eilen, gibt es kein anderes Gesprächsthema. Die Stimmung liegt irgendwo zwischen Fassungslosigkeit, Verunsicherung und Kampfeslust. Sabine Trautwein telefoniert nicht mehr nur mit der Stadt und der Bezirksregierung. Mittlerweile ist das Ministerium in Düsseldorf am Apparat - eine Stufe unter Staatssekretär. Siegburg wird zum Politikum. Das corpus delicti, das Schulbuch, so der Stand von gestern Abend, soll überarbeitet werden.
Im Netz laden unterdessen beide Seiten nach. Diejenigen, die der Schule Rassismus vorwerfen, treffen jetzt auf die, die sich über die Entschuldigung und das angeblich falsche Zurückrudern aufregen. Gesellschaft unterm Brennglas. Sekretärin Gerdemie Stiefel ist sturmerprobt. Sie wirkt an diesem Nachmittag wie ein Fels in der Brandung, hat ihren Humor nicht verloren. Schelmisch sagt sie: "Auf das Anmeldeverhalten hat die Geschichte bislang keinen Einfluss." Ihre Laune ist ansteckend. Wenigstens ein bisschen. Bei all dem Stress kann auch Chefin Trautwein sagen: "So viel mediale Aufmerksamkeit würden wir uns bei unseren geplanten Schulprojekten wünschen."
Überhaupt nicht in Vergessenheit geraten sollte der Lehrer, in dessen Unterricht der Stein ins Rollen geriet. Wir erfahren, dass ihm die Turbulenzen zugesetzt haben. Er hatte am 1. Februar seinen ersten Arbeitstag am Gymnasium Alleestraße.

Größerer Blickwinkel auf die Entwicklung des SSV-Platzes
Siegburg. Der ehemalige Sportplatz des SSV an der Waldstraße ist eine der ganz wenigen freien Potenzialflächen in Innenstadtnähe. Wie genau soll er entwickelt werden? Die Verwaltung hat sich gemeinsam mit den Fraktionen und dem Planungsbüro Reicher Haase Assoziierte auf den Weg gemacht, eine städtebauliche Grundkonzeption zu entwickeln. Dabei wurden und werden die Bürgerinnen und Bürger einbezogen.
Gestern gab das Büro im Planungsausschuss im Rhein Sieg Forum einen ersten Überblick - eine Auswertung der Bürgerbeteiligung. Gefragt wurde nach Verkehr, nach Grünflächen, nach der Qualität und der Quantität der Bebauung.
Resultat des Abends: Der Blickwinkel auf das Gebiet vergrößert sich. Eine Rolle in den Überlegungen spielt zunehmend die soziale Infrastruktur in diesem "Quartier Bambergstraße", zu dem der Sportplatz zählt. Denn: Die Nachfrage nach Kita- und Grundschulplätzen steigt, der Platzbedarf vergrößert sich, der Kindergarten St. Anno ist in einem sanierungswürdigen Zustand. Außerdem ist eine Änderung der Situation am Marienheim angedacht.
Im beschlossenen Antrag zur weiteren Ausarbeitung des städtischen Konzepts heißt es wörtlich: "Bedingt durch die aktuelle Entwicklung im Bereich der Kindertagesstätte, der OGS sowie Überlegungen zum Marienheim und der Umgebung der Anno-Kirche ist es erforderlich, den gesamten Bereich unter Einbeziehung der Planung für den ehemaligen SSV-Platz stadtplanerisch wenn möglich als Einheit zu betrachten und in die Pläne für den SSV-Platz zu integrieren, ohne den zeitlichen Ablauf zu verzögern."
Hinweise bezüglich des Parkens im Quartier, der maximalen Zahl der Wohneinheiten und zu den Ausmaßen der Grünflächen wurden zu Protokoll genommen.
Der Prozess wird nun unter Planungsbüro- und Bürgerbeteiligung fortgesetzt.

Erinnerungen an die Sopranistin Ilse Hollweg
Siegburg. Die am 23. Februar 1922 in Solingen geborene Ilse Hollweg war eine umjubelte Sopranistin, die in Siegburg aufwuchs. Nach der Ausbildung an der Musikhochschule Köln gab sie 1943 ihr Debüt am Staatstheater Saarbrücken und wechselte 1946 an das Düsseldorfer Opernhaus. Rasch folgte eine internationale Karriere. Trotz europaweiter Gastspiele blieb Hollweg Siegburg treu und trat immer wieder in ihrer Heimatstadt, die sie 1964 mit dem Silbernen Ehrenschild auszeichnete, auf. Hollweg verstarb 1990 und fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Nordfriedhof. Kreisarchivarin Claudia Maria Arndt beleuchtet im Museumsgespräch am Donnerstag, 17. Februar, 18.30 Uhr, das Leben und die Karriere der Sängerin. Der Eintritt zu der Veranstaltung im Stadtmuseum, Markt 46, ist frei.

Für Wiederein- und Umsteiger
Siegburg. Sie haben vor längerer Zeit Französisch gelernt und möchten wieder einsteigen? Oder Sie sprechen eine andere romanische Sprache gut und wollen möglichst schnell Grundkenntnisse auch in Französisch erwerben? dann bearbeitet Silvia Walker mit Ihnen ab Freitag, 4. März, im VHS-Kurs "Français intensif Modul I", Raum 109 des VHS-Studienhauses, Humperdinckstraße 27, in drei Modulen das Programm von ein bis zwei Semestern eines regulären Kurses. Sie profitieren von authentischen Lernsituationen, lebendigem Französisch sowie einer kleinen Gruppe. Weitere Infos und Anmeldung über den Link.

In Theodor-Heuss-Straße und Aulgasse
Siegburg. Aufgrund von Bohrarbeiten im Rahmen des Kaiser-Carré-Neubaus wird der rückseitig gelegene Gehweg in der Theodor-Heuss-Straße ab heute bis Dienstag, 15. März, gesperrt, die angrenzende Fahrbahn, auf der der Bauzaun aufgestellt wird, um etwa einen Meter verschmälert (Foto). Fußgänger werden gebeten, an den Zebrastreifen an der Kreuzung mit der Friedrich-Ebert-Straße sowie auf Höhe der Cecilienstraße auf die gegenüberliegende Straßenseite zu wechseln.
In der Aulgasse wird die Straßenbeleuchtung auf Höhe der Hausnummern 169 bis 187 auf energiesparende LED-Leuchten umgestellt. Für die Kabelverlegung und das Aufstellen der Lichtmasten muss der Gehweg jeweils auf wenigen Metern gesperrt werden. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende des Monats abgeschlossen sein.

Feuerwehr öffnete dem Rettungsdienst die Tür
Siegburg. Gleich von zwei Seiten versuchte die Feuerwehr gestern, dem Rettungsdienst Zugang zu einer hilfebedürftigen Person im siebten Obergeschoss eines Hauses in der Haydnstraße zu verschaffen. Bei der klassischen Variante über die Tür zum Treppenhaus kann für den Patienten wertvolle Zeit verloren gehen. Daher näherte sich ein zweiter Trupp mit Hilfe des Hubrettungsgeräts der Wohnung von außen. Doch letztendlich stellte der offizielle Eingang kein Problem dar.

Corona in Siegburg und im Rhein-Sieg-Kreis
Siegburg. Mit Stand gestern Nachmittag sind laut Kreisgesundheitsamt in Siegburg 946 Personen mit Covid-19 infiziert. 5.557 Betroffene gelten als genesen, 71 verstarben im Zusammenhang mit einer Infektion. Damit liegt die Gesamtsumme an nachgewiesenen Coronafällen seit März 2020 bei 6.574.
Für den Rhein-Sieg-Kreis werden 75.675 Positivtestungen vermeldet, von denen 64.560 Fälle als "genesen" und 10.460 als "aktuell" in der Statistik geführt werden. Die Zahl der Verstorbenen beträgt 655.
Die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz für Nordrhein-Westfalen - dabei handelt es sich um innerhalb der letzten Woche neu gemeldete Krankenhausaufenthalte pro 100.000 Einwohner - beträgt laut Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales 6,38, der Anteil an Covid-19-Patienten an betreibbaren Intensivbetten beträgt laut DIVI-Intensivregister 10,89 Prozent.

Andacht zwischen Schreinen
Siegburg. Die Kirche St. Servatius beherbergt mit fünf großen Schreinen eine der glanzvollsten Schatzkammern im Rheinland, die mit 741 Reliquien heiliger Frauen und Männer auch quantitativ aus dem Umland hervorsticht. Am Donnerstag, 17. Februar, laden Fabian Wilquin, Magister Theologiae, und Diakon Dominik Grässlin um 18 Uhr zu einer Andacht bei Kerzenschein und Gesängen auf der Empore ein. Dabei wird sich auch einzelnen Aspekten der Heiligenverehrung genähert.

Trauerfeiern und Beerdigungen
Montag, 07.02.2022
Nordfriedhof, 10 Uhr: Margaretha Jaeger
Nordfriedhof, 11 Uhr: Ursula Fischer
Waldfriedhof, 10 Uhr: Lambert Piel
Dienstag, 08.02.2022
Waldfriedhof, 10 Uhr: Alfred Eil
Mittwoch, 09.02.2022
Waldfriedhof, 11 Uhr: Brigitte Rosenbaum
Waldfriedhof, 12 Uhr: Anita Chabowski
Donnerstag, 10.02.2022
Nordfriedhof, 10 Uhr: Heinz Ferdinand Astor
Nordfriedhof, 11 Uhr: Albert Lambertz
Waldfriedhof, 11 Uhr: Willi Peters
Waldfriedhof, 14 Uhr: Gisela Eichler
Freitag, 11.02.2022
Nordfriedhof, 10 Uhr: Karl Stegmayer
Nordfriedhof, 11 Uhr: Sigrid Krugg

Stadtnachrichten online
Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
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> Instagram - Kreisstadt Siegburg
> Instagram - Tourist Information

Dienstag, 15. Februar 2022
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
"Halleluja Schule - Gebhard Fugels Ansichten des Alten Testaments" (bis 13. März 2022)
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Wolfgang Volz: "Das Auge von Christo und Jeanne-Claude" (bis 13. März 2022)
18 Uhr, Rhein Sieg Forum, Bachstraße 1:
Bau- und Sanierungsausschuss
Mittwoch, 16. Februar 2022
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
"Halleluja Schule - Gebhard Fugels Ansichten des Alten Testaments" (bis 13. März 2022)
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Wolfgang Volz: "Das Auge von Christo und Jeanne-Claude" (bis 13. März 2022)
16 bis 18 Uhr, Goldene Ecke (Fußgängerzone):
Bürgermeister-Sprechstunde

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288
Tod auf dem Nil: 16.30 Uhr, 19.45 Uhr
Wunderschön: 16.15 Uhr, 19.30 Uhr
Sing 2: 16 Uhr
The King´s Man: 16 Uhr
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080
Marry Me – Verheiratet auf den ersten Blick: 17.50 Uhr, 20.30 Uhr
Sing 2: 17.20 Uhr
Scream: 20.40 Uhr
Spider-Man: No Way Home: 16.30 Uhr, 19.45 Uhr
House of Gucci: 19.30 Uhr
Moonfall: 16.15 Uhr, 17.40 Uhr, 20.10 Uhr
Wunderschön: 17 Uhr, 20 Uhr
Tod auf dem Nil: 17.10 Uhr, 20.20 Uhr

Dienstag, 15. Februar, der 46. Tag in 2022
Wetter: Nach der gestrigen Frühlingswärme zieht heute fast schon wieder Winterkälte in die Glieder.
Sonnenuntergang heute: 17.48 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 7.42 Uhr
Mondaufgang heute: 16.08 Uhr
Monduntergang morgen: 8.11 Uhr
Siegfried (Mönch im englischen Glastonbury, Bischof in Norwegen, gilt als "Apostel der Schweden", starb um 1040), auch: Sigurd, Siggi.

Sigismund (1368-1437), römisch-deutscher Kaiser ab 1433; Galileo Galilei (1564-1642), italienischer Mathematiker, Physiker und Astronom, berühmt für seine bahnbrechenden Erkenntnisse in der Naturwissenschaft, die ihm Ärger mit der kirchlichen Inquisition bescherten; sein Grabmal findet sich in der Kirche San Croce/Florenz; Michael Praetorius (1571-1621), Komponist; Ludwig XV. (1710-1774), französischer König ab 1715; Johann Heinrich Tischbein (1751-1829), Maler, sein berühmtestes Werk ist "Goethe in der Campagna"; Heinrich Steinweg (1797-1871), in Wolfshagen/Harz geborener und nach Amerika ausgewanderter Klavierbauer, bekannter als Henry Steinway; Charles Lewis Tiffany (1812-1902), amerikanischer Juwelier; Ernest Shackleton (1874-1922), britischer Arktisforscher; Helmut Andreas Paul (HAP) Grieshaber (1909-1981), Maler und Grafiker mit dem Thema Menschenwürde im Zentrum des Schaffens; Herman Kahn (1922-1983), amerikanischer Futurologe; Jelena Bonner (1923-2011), russische Bürgerrechtlerin, heiratete den späteren Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow, mit dem sie zwischenzeitlich viele Jahre nach Gorki verbannt wurde; Graham Hill (1929-1975), britischer Rennfahrer und Formel-1-Legende, zweifacher Weltmeister 1962 und 1968, Sieger von Indianapolis (1966) und den 24-Stunden von Le Mans, starb 1975 bei einem Flugzeugabsturz; das Foto zeigt ihn 1971 auf einem Brabham BT 34 in Brands Hatch; Sohn Damon fuhr mit demselben Helmdesign von 1992 bis 1999 Formel 1, 1996 Weltmeister; Elke Heidenreich (1943), Journalistin und Autorin, traute sich jüngst erfrischend, ihre Meinung über Gender-Sprachverhunzung kund zu tun: "Grauenhaft, wenn ich das schon höre, diese Sprache. Das ist verlogen und es verhunzt die Sprache. (…) Wenn ich Künstler sage, meine ich alle Menschen, die Künstler sind, auch die Frauen. Dieses feministische Betonen in der Sprache geht mir gegen den Strich. (…) Ich finde Gendern ganz schrecklich und ich bin vehement dagegen. Ich mache diese Sprachverhunzung nicht mit. Natürlich duldet man keine Herabwürdigung in der Sprache, keine beleidigenden und diskriminierenden Worte", Wencke Myhre (1947), norwegische Schlagersängerin ("Er steht im Tor"); Jane Seymour (1951), amerikanische Schauspielerin ("James Bond 007 - Leben und sterben lassen"); Matthew Abram Groening (1954), Erfinder der Zeichentrickfilmserie "Die Simpsons"; Guildo Horn (1963), Sänger ("Guildo hat euch lieb"); Michelle (1972), Schlagersängerin ("Silbermond und Sternenfeuer").

1781: Gotthold Ephraim Lessing, der Schriftsteller ("Nathan der Weise") stirbt 52-jährig in Braunschweig; 1965: Nat "King" Cole, der amerikanische Jazzmusiker und Sänger ("Unforgettable", "Ramblin' Rose") stirbt 46-jährig in Santa Monica; 1996: Tommy Rettig, der ehemalige amerikanische Kinderstar ("Lassie") stirbt 54-jährig in Marina del Rey; 2009: Dirk Dautzenberg, der Schauspieler und Theaterregisseur stirbt 87-jährig in Wilhelmshaven; 2014: Pete Wyoming Bender, der amerikanische Sänger mit indianischen Wurzeln, im Elsass geboren, im deutschsprachigen Raum auch durch seine Benefizkonzerte für Greenpeace, Aids-Hilfe und die Indianerbewegung bekannt, Tourneen mit Größen wie Tony Sheridan und Alexis Korner, stirbt 70-jährig in Berlin; 2014: Rolf Becker, der Pharma-Verkaufsberater, der 1956 die Goldgrube der "Apotheken Umschau" erfand ("Überhöre nie den Ruf deines Darmes"), stirbt 93-jährig in Baierbrunn; 2015: George Gaynes, der amerikanische Schauspieler, bekannt durch die Komödien-Rolle des "Police Academy"-Polizeikommandanten Eric Lassard oder des Schmiermimen in "Tootsie", dauerpräsent in Serien von "Bonanza" und "Columbo" über "Kobra, übernehmen Sie" bis zu "Quincey", stirbt 98-jährig in Washington; 2017: Winfried Rameil, der äußerst beliebte Siegburger Seelsorger stirbt 75-jährig in Düsseldorf; ein Jahr hatte er vor dem Umzug zu seiner Verwandtschaft nach Gerresheim noch in St. Anno in der Nordstadt dreierlei gefeiert (Foto): Seinen Jubiläums-Geburtstag, den 40. Jahrestag seiner Priesterweihe und seinen Abschied in den Ruhestand; der Seelsorger hatte als Pfarrer in Anno begonnen, war dann auch in St. Joseph, schließlich 2001 Pfarrverweser und 2002 Pfarrer von St. Servatius; 2018: Christian Rode, der Schauspieler ("Es muß nicht immer Kaviar sein") und Synchronsprecher (etwa von Christopher Plummer), vor allem bekannt als die Stimme von Bert aus der "Sesamstraße", stirbt 81-jährig in Berlin; 2021: Leopoldo Luque, der argentinische Fußballnationalspieler (45 Spiele, 22 Tore) stirbt 71-jähig in Mendoza an einem Herzinfarkt, der River-Plate-Stürmer von 1975 bis 1980 war einer der Stars der Fußball-WM 1978 und trug zum Titelgewinn mit vier Toren bei, doch sein größter Erfolg war seine Ehrlichkeit: Jahre nach dem Turnier erklärte er, "mit meinem Wissen von heute" nicht stolz auf den Erfolg sein zu können - zum einen, weil Argentinien 1978 eine brutale Militärdiktatur war - obwohl Deutschlands Verteidiger Berti Vogts (Borussia Mönchengladbach) damals erklärte, "im Land, in dem Ordnung herrscht … keinen einzigen politischen Gefangenen gesehen" zu haben - und zum anderen, weil Argentinien wohl nicht nur das seinerzeitige 6:0 über Peru mit viel Geld gekauft hatte.
Vor 125 Jahren - 15. Februar 1897
Physiker Karl Ferdinand Braun gelingt ein Experiment mit einer selbstentwickelten Elektronenstrahlröhre: Das später "Braunsche Röhre" benannte Gerät erzeugt Leuchtflecken und findet in Oszillographen, TV-Geräten und Computerbildschirmen Anwendung. Für seine Arbeiten über drahtlose Telegraphie erhält Braun 1909 mit Forscher Guglielmo Marconi den Nobelpreis für Physik.
Vor 100 Jahren - 15. Februar 1922
Unter Vorsitz von Präsident Bernard Loder tagt erstmals der Ständige Internationale Gerichtshof in Den Haag.
Vor 80 Jahren - 15. Februar 1942
Nach 16-tägiger Schlacht im Pazifikkrieg nehmen die Japaner Singapur ein und über 80.000 alliierte Soldaten unter dem britischen General Arthur Percival gefangen.

Vor 50 Jahren - 15. Februar 1972
Der zweite Kabeljaukrieg beginnt: Das isländische Parlament, Althing genannt, beschließt in Reykjavík, die Fischereigrenze von zwölf auf 50 Seemeilen auszudehnen, um die Fischbestände im Schelf vor der Ausrottung durch britische und bundesdeutsche Großfangkutter zu verhindern. Premier Ólafur Jóhannesson verweist auf die eigene Zwangslage, beim Export zu 90 Prozent auf Fisch und Fischprodukte angewiesen zu sein. Daher dürfe man den gesamten Festlandssockel beanspruchen. London und Bonn protestieren. Die Briten schicken Fregatten, es kommt zur Kollision der "Andromeda" mit dem isländischen Patrouillenboot "Thor". Drei Jahre später verschärft sich die Lage erneut, Island dehnt die Grenze auf 200 Seemeilen, das sind rund 370 Kilometer, aus. Genau das ist heute die nach langen Verhandlungen durch die UN-Seerechtskonferenz festgelegte Grenze. Foto: Kabeljaukrieg England vs. Island- "Andromeda" vorn, "Thor" hinten.
Vor 40 Jahren - 15. Februar 1982
Die Bohrinsel "Ocean Ranger", die derzeit größte weltweit, wird 315 Kilometer südlich von Neufundland von einer fürchterlichen Monsterwelle getroffen und sinkt. Alle 84 Besatzungsmitglieder kommen ums Leben.
Vor 35 Jahren - 15. Februar 1987
Im Filmschnitt sieht es so aus, als würde Irans islamistischer Diktator Chomeini in Damenunterwäsche wühlen. Das harmlose Späßchen in "Rudis Tagesshow" bringt die Fanatiker um den Ajatollah auf die Palme: Moderator Rudi Carrell erhält Morddrohungen, macht sich ernsthafte Sorgen um seine Sicherheit. Heutzutage bekäme er auch noch Stoff von den Fundamentalvertretern der selbsterklärten Political Correctness.

Vor 100 Jahren - Februar 1922
Die Minoriten in Seligenthal, Thema eines Vortrags von Professor Dr. Felten in der Volkshochschule. Der Mann ist auch im Geschichts- und Altertumsverein Siegburg tätig und erzählt, Teil 2:
"Durch Kriege und Raubfahrten sind im Kloster die Originalurkunden so ziemlich alle verloren gegangen, sie sind nach Köln ins Provinzialordensarchiv oder nach Rom gewandert. Ich bin in der glücklichen Lage, dem, was wir bisher über Seligenthal wissen, mehr hinzufügen zu können.
Eine Reihe von Originalurkunden, die einzigen, die über Seligenthal vorhanden sind, ruht im Siegburger Kirchenarchiv. Hierdurch wird nur bestätigt, daß kein Kloster der Kölner Provinz - sie zählte im ganzen 27 Niederlassungen - mehr als Seligenthal mit Vermächtnissen und Stiftungen bedacht war. Das Gründersiegel ruht im Pfarrarchiv von Seligenthal, es trägt die Jahreszahl 1231. Die Zahl ist der beste Beweis für das Ursprungsjahr des Klosters. An der Wand der Kirche zu Blankenberg hängt ein Gemälde, das einen Franziskanermönch darstellt und eine vornehme Frau, die der Kreuzabnahme des Heilandes beiwohnt. Man will in dieser Dame wohl mit Recht die Gräfin Mechtildis von Sayn kennen. Der Gatte der Dame, Graf Heinrich III. von Sayn, überragte die Ritter seiner Heimat alle an Kraft und Größe und hat in der Kaiser- und Reichsgeschichte eine große Rolle gespielt, er hat auch den Kreuzzug Friedrich II. mitgemacht. Er überragte aber auch seine Geschlechter mit seiner Mildtätigkeit und Wohltätigkeit den Kirchen und Klöstern gegenüber. Der Graf ist auf Schloß Blankenberg 1247 gestorben, als der Letzte seines Stammes. Kloster Seligenthal feierte das Grafenpaar als seine Gründer.
Die Urkunde des Grafen Heinrich III. über die Stiftung von Seligenthal von 1246 ist in Blankenberg ausgestellt. Es ist aber anzunehmen, daß das Kloster vor 1246 bestanden hat und man kann das Jahr 1231, das auch das Siegel als Jahreszahl trägt, annehmen. Damit gehört Seligenthal zu den frühesten Niederlassungen des Ordens im Rheingebiet und höchstens Köln könnte ihm den Ruhm streitig machen, aber auch das nicht.
Die Art der Entstehung aus einem Einsiedelhaus, dem dann später andere Güter hinzugefügt wurden, erklärt die ganz einzig bestehende Lage der Niederlassung des Ordens, der sonst gar nicht solche Gegenden, sondern nur Städte aufsucht.
Es ergibt sich aus dieser Lage, daß die Mönche in Seligenthal verhältnismäßig so wenig hervorgetreten sind. Im Jahre 1247 wurde ein Ablaß für 40 Tage gewährt, wenn die Gläubigen einen Beitrag für die Minoriten in Köln geben, am Tage nachher ein gleicher Ablaß für Unterstützung des Baues der Kirche und des Konvents in Seligenthal." (wird fortgesetzt)
Vor 95 Jahren - 15. Februar 1927
"Gestern abend kurz vor Schluß der Arbeitszeit ereignete sich bei den Deutschen Werken, Abt. Walzwerk, ein schwerer Unglücksfall. Einem jung verheirateten Manne aus Wolsdorf fuhr eine Eisenstange so schwer durch den Leibe, daß er, nachdem er mit der Stange im Leibe noch zehn Meter weit gelaufen, tot zusammenbrach." (Siegburger Zeitung)

Vor 60 Jahren - Februar 1962
Auftrieb für das städtische Kulturleben erhoffen sich die Stadtväter durch die Aula des Mädchengymnasiums. Zum 900jährigen Stadtjubiläum soll sie zur Verfügung stehen. Dass der 800 Personen fassende Saal der Aula auch für Theateraufführungen geeignet sein werde, ergebe sich aus der Einrichtung einer regelrechten Bühne mit Schnürboden "und allem drum und dran". Der Saal der Aula steige zudem von vorne nach hinten langsam an, so dass der Zuschauer es nicht mehr nötig habe, sich zwischen den Köpfen der vor ihm Sitzenden einen Blick auf die Bühne zu suchen, wo er sich mit einem Ausschnitt zufrieden geben müsse, der ihm auf diese Weise offen bleibe. Wenn das kleine Sälchen im Stadtmuseum fertig ist, haben auch die kleinen, intimeren Kulturveranstaltungen Siegburgs eine schöne Stätte. Sie waren bisher auf völlig unzulängliche Gasthausräume angewiesen, wo die Stimmung schon durch das Interieur gedrückt wurde. Nachdem die Aula des Staatlichen Gymnasiums ausfiel, machte sich dieser Mangel besonders unangenehm bemerkbar. (Siegburger Zeitung) Foto: Der Vortragssaal des Heimatmuseums an der Ecke Grimmelsgasse/Kaiserstraße/Cecilienstraße ("Das kleine Sälchen") war im Herbst 1962 fertig, hier wurden zwei Jahre später die Partnerschaftsverträge mit Nogent sur Marne feierlich unterzeichnet.

Vor 55 Jahren - 15. Februar 1967
Das Wachbataillon der Bundeswehr, das seit acht Jahren in Siegburg stationiert ist, begeht am heutigen Mittwoch die zehnte Wiederkehr seines Gründungstages. Die Eliteeinheit der Bundeswehr nahm in Rheinbach ihren Anfang, kam von dort am 4. März 1959 nach Siegburg. Das Wachbataillon war schon bei seiner Gründung für den protokollarischen Ehrendienst vorgesehen. Im Mai 1957 stieß das damalige Lehrmusikkorps als heutiges Stabsmusikkorps zum Wachbataillon, und mit diesem Musikzug, der seither bei so vielen Anlässen die Siegburger erfreute, zog das Wachbataillon am 4. März 1959 offiziell in Siegburg ein, nachdem es schon am 11. Februar die Kasernen auf dem Brückberg belegt hatte. Generalmajor Schimpf führte das Bataillon ein, Bürgermeister Heinrichs hieß die Truppe in der neuen Garnisonsstadt willkommen. Nach dem Empfang auf dem Markt spielten Major Deisenroth und seine Musiker zum ersten Platzkonzert auf. Seit 1. April 1966 führt Oberstleutnant Carl Ludwig Blumenthal das Kommando. 37 Mal präsentierte bislang das Wachbataillon vor Staatspräsidenten, neunmal allein schritt Präsident de Gaulle die Front ab. König Phumiphol und Königin Sirikit von Thailand bestaunten das exakte Reglement der Truppe, der König von Jordanien, der König von Nepal, König Hassan II. von Marokko und Königin Elizabeth nahmen die Front der Ehrenformation ab. Viermal rollte das Zeremoniell eines Großen Zapfenstreiches in Siegburg ab, am Michaelsberg wurde es einer der Höhepunkte der 900-Jahr-Feier. Foto: Wachbataillon im Februar 1959 am Markt.

Vor 55 Jahren - Februar 1967
Die Pariser Zeitung "France Soir" berichtet in ihrer Marne-Ausgabe über den Siegburger Karneval im Zeichen des Besuchs aus Nogent: "Der Karneval in Siegburg ist das Vorspiel zu noch engeren Beziehungen zwischen den beiden Städten geworden, und die Aufgabe der Zukunft wird es sein, sie noch auszudehnen." In dem Bericht werden alle Einzelheiten wiedergegeben, die die Gäste aus Nogent beim Siegburger Karneval erlebt haben. Überall hätten Besucher aus der Partnerstadt Zeugnisse der herzlichsten Symphatie gefunden. Beim Rosenmontagszug hätten die Nogenter eine Tonne Konfetti über die Siegburger ausgeschüttet. Die Mitglieder der Nogenter Tanzgruppe hätten bedauert, in ihrem folkloristischen Kostüm nicht größere Taschen für all die vielen Kamellen gehabt zu haben. Prinzenball, Empfang in der Stadthalle und Rathaus-Erstürmung werden ebenfalls als Höhepunkte des Aufenthalts der Nogenter beim Siegburger Karneval hervorgehoben. Foto: Kamelle, Bonbons - Siegburgs Karnevalisten beim Fest des Kleinen Weins im Juni 1967 in Nogent.

Vor 10 Jahren - 15. Februar 2012
Die Abtei und ihre wechselvolle Geschichte. Da ist der Leuchtturm des Glaubens und der Wissenschaft im Mittelalter, das Lazarett in den Weltkriegen. Mehr oder weniger genau sind diese Kapitel dokumentiert. Was aber am Ende des zweiten Weltkriegs in den drei Stollen im Michaelsberg passierte, darüber ist wenig bekannt. Ortstermin von siegburgaktuell mit Erich Nießen. Der ehemalige Vizebürgermeister verstarb im November 2021 im Alter von 86 Jahren.
Als Elfjähriger schlief er fast ein halbes Jahr unter Tage.
"30 bis 50 Meter lang, hinten breiter als vorn. Matratzen und Feldbetten waren darin aufgestellt." Erich Nießen steht auf dem Gehweg oberhalb des Heiligenhäuschens, deutet bergauf. Hier waren sie, die Stollen Nummer eins und Nummer zwei, knapp 100 Meter voneinander entfernt. Wer es nicht weiß, geht vorbei. Nur das geologisch geschulte Auge erkennt die Bodenverwerfungen, die auf ehemalige Grubeneingänge hinweisen. Der größte Stollen Nummer drei liegt knapp oberhalb des Spielplatzes an der Bergstraße, allein er dürfte mehreren Dutzend Menschen Zuflucht geboten haben. Oder noch viel mehr. "Im zweiten Halbjahr 1944 sind wir hierher umgezogen", erinnert sich Nießen. Das Haus in der Frankfurter Straße ist nach einem Bombentreffer unbewohnbar. Nach behördlicher Anordnung siedeln die Nießens in den Berg um. Für den Steppke sind die warmen Sommermonate ein einziges Abenteuer. "Wir turnten den ganzen Tag auf dem Hang herum, fingen Eidechsen und machten uns bei Fliegeralarm einen Spaß daraus, draußen zu warten, bis wir die Christbäume auf uns zu segeln sahen." Christbäume? Flieger warfen Ketten von Leuchtkugeln ab, um das Zielgebiet für nachfolgende Bomber zu markieren und auszuleuchten. Immer mehr Menschen suchen in den Gängen Unterschlupf. Laufend wird erweitert, die Loren mit Gestein knarren an den Ausgebombten vorbei. Improvisation und eine Notration deutschen Ordnungssinns halten sich die Waage. "Jeder hatte seinen Bereich, in dem er sich einrichtete. Essen wurde ausgeteilt, aber meine Mutter ist meist in unser Haus gehuscht und hat dort für uns gekocht." Die Notdurft verrichtet man in Latrinen vor den Eingängen. Krankheiten breiten sich aus. Nießen: "Vor Typhus und Fleckfieber sind wir geflohen, zurück in die Frankfurter Straße. "Lieber zu Hause sterben!", so das Credo der Mutter. Tatsächlich führen die unhaltbaren Zustände zur offenen Rebellion. Ende März 1945 ziehen Frauen aus den Stollen demonstrierend zur Stadtkommandantur, um das Schweigen der Waffen zu erzwingen (siegburgaktuell berichtete am 19. März 2011). Ihr Versuch bleibt erfolglos. Wie viele Menschen bei Kriegsende noch im Michaelsberg hausen, wie viele im feuchten Dunkel sterben mussten - das alles ist unbekannt. Die Siegburger sehen, wie die Amerikaner die Löcher schließlich zuschütten. Sichtbares Ende einer finsteren Zeit. Ein Geheimnis hat der Siegburger Hausberg bis heute für sich behalten: Gibt es tatsächlich den jahrhundertealten Gang im Fels, der von der Abtei bis hinab in die Mühlenstraße reicht? Eine bloße Sage? Eine reale Fluchtoption für die Benediktiner? Fraglich, ob sich das je klären lässt.
Foto: Erich Nießen vor den nur noch zu erahnenden Eingängen Nummer ein zwei und drei (von oben). Er lebte im zweiten Stollen.
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