siegburgaktuell 25.12.2022

Appell für mehr Kompromissbereitschaft
Siegburg. Auf das in diesen Tagen ablaufende Jahr mit all seinen Herausforderungen, aber auch zahlreichen Dingen, die in Siegburg auf den Weg gebracht wurden, blickt Bürgermeister Stefan Rosemann in seiner vierminütigen Videobotschaft zurück. Er erinnert an den zu Weiberfastnacht begonnenen russischen Angriffskrieg in der Ukraine mit einschneidenden Auswirkungen auf das Leben - auch in Siegburg. Mut gemacht haben 600 Menschen, die sich zu einer Mahnwache für den Frieden vor dem Stadtmuseum versammelten, sowie die Unterstützung der polnischen Freunde in Bolesławiec mit Feldbetten, um den zahlreichen ukrainischen Flüchtlingen wenigstens einen Platz zum Schlafen anbieten zu können.
Natürlich schaut Rosemann auf Siegburg. Er erinnert an Projekte für Kinder und Jugendliche, an Feste, an den erfolgreichen Ausbau des Carsharing-Angebots, den Baubeginn am Kaiser Carré, die Erstellung des Mietspiegels. Um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Den Blick in die Zukunft scheut er nicht, appelliert für das neue Jahr: "Wir werden weiter im Krisenmodus sein. Aber wir haben vieles schon gut gemeistert. Wir können das auch weiterhin tun, vor allem, wenn wir mehr Kompromisse finden bei den gesellschaftlichen Diskussionen."

Deutschunterricht an der Krippe
Siegburg. Über praxisnahen Sprachunterricht freuten sich die Teilnehmer des Deutschkurses, der vom SKM und der Aktion Neue Nachbarn organisiert wird. Dieser richtet sich an Personen, die noch keinen Platz in Integrationskursen erhalten haben. Dabei handelt es sich momentan ausschließlich um Menschen aus der Ukraine, die vor dem russischen Angriffskrieg gegen ihr Vaterland geflohen sind. In St. Anno warteten nicht nur Informationen zur in der Kirche aufgestellten Krippe, sondern auch ein Rundgang durch das Gotteshaus; Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Gestaltung der Weihnachtstage kamen ebenfalls zur Sprache. Zurück im Unterrichtsraum wurden die neuen Vokabeln und Redewendungen geübt und vertieft.

Stadtnachrichten online
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Christmetten, Gottesdienste, Krippenfeiern
Katholisch
9.30 Uhr, St. Servatius, Kirchplatz 3: Heilige Messe mit festlicher Musik für Trompete und Orgel (Solist: Prof. Friedemann Immer)
9.30 Uhr, St. Antonius, Seligenthaler Straße 78: Heilige Messe - musikalisch gestaltet von der Chorgemeinschaft St. Marien
11 Uhr, Liebfrauen, Antoniusweg 1: Heilige Messe mit Musik für Orgel und zwei Violinen (Bettina Hanschel und Judith Schaboltas)
11 Uhr, St. Elisabeth, Chemie-Faser-Allee 2: Heilige Messe
12 Uhr, Abteikirche St. Michael, Bergstraße 26: Heilige Messe
17 Uhr, St. Antonius, Seligenthaler Straße 78: Feierliche Vesper
17.30 Uhr, St. Antonius, Seligenthaler Straße 78: Hochamt mit Choralgesang
18.30 Uhr, St. Servatius, Kirchplatz 3: Heilige Messe
Evangelisch
10 Uhr, Friedenskirche, Friedensstraße 13: Gottesdienst mit Abendmahl, Predigerin: Ruth Wirths
10.30 Uhr, Auferstehungskirche, Annostraße 14: Pfarrerin Tanja Harrenberger mit Abendmahl, Kantorei und Seniorenkantorei

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288
Heute keine Vorstellungen
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080
Avatar 2: The Way of Water: 15.45 Uhr, 20 Uhr
Avatar 2: The Way of Water (3D): 15 Uhr, 16.50 Uhr, 19 Uhr, 19.30 Uhr
Der Räuber Hotzenplotz: 14.30 Uhr
Strange World: 16.15 Uhr
I Wanna Dance With Somebody: 17.20 Uhr, 20.15 Uhr
Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch: 15.15 Uhr, 17.45 Uhr, 19.40 Uhr
Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch (3D): 14.50 Uhr
Oskars Kleid: 14.40 Uhr,17 Uhr, 20.45 Uhr

Sonntag, 25. Dezember, der 359. Tag in 2022, Weihnachten
Das Lukasevangelium erzählt: Maria gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe (Bild: Die Heilige Familie, kolorierter Holzschnitt, 15. Jahrhundert), weil in der Herberge kein Platz war (2, 7). Das Christfest wurde ursprünglich zunächst am 6. Januar (Epiphanias) gefeiert. Der Begriff Weihnachten ist erstmals um 1190 in einem Text des bayerischen Minnesängers Herger belegt: "Er ist gewaltic unde starc, der ze wîhen naht geborn wart. Daz ist der heilige Krist, jâ lobt in allez, daz dir ist." Die "wîhen naht" wird als Übertragung des lateinischen Nox Sancta - Heilige, geweihte Nacht - verstanden. In den romanischen Sprachen entwickelte sich daraus Natale, Navidad oder Noël. Die Sitte, grüne Tannenzweige ins Haus zu stellen, wird schriftlich erstmals 1494 erwähnt. Aus dem Jahr 1535 ist überliefert, dass in Straßburg kleine Eiben, Stechpalmen und Buchsbäumchen verkauft wurden, die in den Stuben aufgehängt wurden; 1605 soll es einen mit Äpfeln geschmückten, aber noch kerzenlosen Weihnachtsbaum in Straßburg gegeben haben. Goethe erlebte sein Weihnachtsbaum-Debut daselbst im Jahre 1770 ("Der Weihnachtsbaum war mütterlich geschmückt,/Die Kinder harrten mit Verlangen, Und das Ersehnte wird herangerückt"). 1597 schmückte die Handwerkerzunft von Bremen erstmals einen Christbaum zur Weihnachtszeit. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert gewann das Fest zunehmend romantischen Charakter, Christbaum und Krippe zogen in die Privathäuser, die Tradition des Familienfestes wuchs und wandelte sich Richtung folkloristischer Konsumorgie, nach der sich Weihnachten "unterm Baum" entscheide.
Wetter: "Grüne Weihnacht, weiße Ostern" - Bauernregel aus Zeiten vor dem Klimawandel
Sonnenuntergang heute: 16.30 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 8.33 Uhr
Mondaufgang heute: 10.55 Uhr
Monduntergang heute: 18.45 Uhr
Anastasia (griechisch: "Auferstehung"), starb während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian in Pannonien um 304 den Märtyrertod), auch: Asta.
Pius VI. (1717-1799), Papst ab 1775; Charlotte von Stein (1742-1827), enge Freundin Johann Wolfgang von Goethes; Alfred Kerr (1867-1948), Schriftsteller ("Der Taucher und das Weh der See") und Theaterkritiker; Louis Chevrolet (1878-1941), amerikanischer Industrieller, begann als Autobauer und Rennfahrer, gründete die Chevrolet Motor Car Company in Detroit, die 1916 ein Teil des General-Motors-Konzerns wurde, und endete als kleinerer Angestellter in der ehemaligen eigenen Firma; Conrad Hilton (1887-1979), amerikanischer Hotelier, Gründer der gleichnamigen Kette, Urgroßvater von Paris; Humphrey Bogart (1899-1957), amerikanischer Schauspieler, eine Legende des Kinos, spielte unter anderem in den Klassikern "Casablanca", "Der Malteser Falke" und "Der Schatz der Sierra Madre"; Henri Nannen (1913-1996), Journalist, Gründer und Chefredakteur des "Stern"; Ernst Ruska (1906-1988), Physiker, Erfinder des Elektronenmikroskops, Physiknobelpreis 1986; Anwar as Sadat (1918-1981), von islamistischen Fundamentalisten ermordeter ägyptischer Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger; Jürgen Roland (1925-2007), Regisseur ("Stahlnetz", "Großstadtrevier"); Phil Spector (1939-2021), amerikanischer Musikproduzent, Schöpfer des "Wall of Sound", der Macher berühmter Titel wie "Be My Baby" (Ronettes), "You've Lost That Lovin' Feelin'" (Righteous Brothers) oder "River Deep - Mountain High" (Ike & Tina Turner); 2009 zu einer langen Haftstrafe wegen Totschlags verurteilt; Hanna Schygulla (1943), Schauspielerin ("Die Ehe der Maria Braun", "Lili Marleen"); Noel Redding (1945-2003), englischer Bassist bei The Jimi Hendrix Experience; Jimmy Buffet (1946), amerikanischer Countrysänger ("Margaritaville"); Sissy Spacek (1949), amerikanische Schauspielerin ("Carrie", "Badlands", "Vermisst"), Oscar für ihre Rolle als Countrysängerin Loretta Lynn in "Nashville Lady"; Annie Lennox (1954), schottische Sängerin bei den Eurythmics ("Sweet Dreams", "Here Comes the Rain Again") und solo ("Walking On Broken Glass"); Robin Campbell (1954), britischer Leadgitarrist bei UB40 ("Red, Red Wine"); Helena Christensen (1968), dänisches Fotomodell und Schauspielerin ("Allegro"); Jasmin Gerat (1978), Schauspielerin ("Zweiohrküken") und ehemalige Moderatorin (MTV).
1946: W.C. Fields, der amerikanische Komödiant und Schauspieler, stets trinkfeste, missgünstige, schlecht gelaunte Männer, die Frauen, Kinder, Hunde und Bankiers hassen, spielend, stirbt 66-jährig in Pasadena, überliefert sind die letzten Worte: "Scheiß auf diese gottverdammte Welt!"; 1954: Johnny Ace, der amerikanische Sänger ist ziemlich gaga und schießt sich an Heiligabend 25-jährig bei einer Runde Russisch-Roulette selbst und unerwartet über den Haufen, stirbt Stunden später; 1956: Robert Walser, der schweizerische Schriftsteller ("Geschwister Tanner") stirbt 78-jährig in Herisau; 1977: Charlie Chaplin, einer der größten Komödianten, die die Welt je sah, stirbt 88-jährig in Vevey am Genfer See; 1989: Nicolae Ceausescu, der rumänische Diktator, in pompösem Glanz residierender grausamer Volksunterdrücker, stirbt in Targoviste 71-jährig mit seiner ebenso kalt-grausamen Ehefrau Elena (82) unter den Kugeln eines Exekutionskommandos, unmittelbar nach Verhängung des Todesurteils, das kurz nach der Festnahme erfolgte; noch vier Tage zuvor hatte der sozialistische Despot in Bukarest vor 100.000 Menschen geredet, doch die Menge revoltierte und selten guckte ein Diktator verwirrter und dämlicher hinterm Mikrofon hervor; der berüchtigte Geheimdienst Securitate nahm das Volk unter Feuer und Ceausescu ließ den Verteidigungsminister Vasile Milea erschießen, weil der seine Soldaten nicht ebenfalls auf die Menge losließ; die Diktatorengattin keifte, alle Demonstranten müssten "in den Kerker", dann zusammengeschlagen und getötet werden, bevor sie mit ihrem angetrauten Staatsverbrecher die Flucht im Hubschrauber versuchte; die formale rechtliche Grundlage für sein schnelles standgerichtliches Ende hatte Ceausescu vier Tage zuvor selbst mit der Verhängung des Ausnahmezustandes geliefert; 1995: Dean Martin, der amerikanische Schauspieler ("Rio Bravo", "Küss mich, Dummkopf"), Sänger ("Memories Are Made of These", "Rudolph, the Red-Nosed Reindeer") und Entertainer stirbt 78-jährig in Beverly Hills; 2006: James Brown, der amerikanische "Godfather of Soul" ("I Feel Good") stirbt in Atlanta 73-jährig an den Folgen einer verschleppten Lungenentzündung; seinem langjährigen Manager Charles Bobbitt erklärt der Sänger und Musiker auf dem Sterbebett: "I'm Going Away Tonight" - "Ich geh heute Nacht fort!"; 2008: Eartha Kitt, die amerikanische Sängerin, "Königin der Nachtclubs", stirbt 85-jährig in New York; 2011: Hans-Heinrich ("Und vergessen Sie die Pferde nicht") Isenbart, der NDR-Moderator und Sportreporter, unverwechselbare Stimme des öffentlich-rechtlichen Pferdesports, berühmt seit seiner Übertragung vom Gold-Ritt des schwerverletzten Hans Günter Winkler auf Halla bei Olympia 1956, stirbt 88-jährig in Hamburg; 2016: George Michael, der britische Sänger, Songwriter und Produzent, Mitbegründer des Duos Wham, berühmt durch Titel wie "Wake Me Up Before You Go-Go" oder "Last Christmas", zwei Grammy Awards, stirbt im Alter von 56 Jahren in seinem Haus in Goring-on-Thames bei Oxfordshire; 2018: Nancy Grace Roman, die amerikanische Astronomin und NASA-Führungskraft, wegen ihrer maßgeblichen Beteiligung an der Entwicklung des amerikanisch-europäischen Weltraumteleskops auch "Mother of Hubble" genannt, stirbt 93-jährig.
Vor 1.055 Jahren - 25. Dezember 967
In Anwesenheit von Papa Otto I. wird Otto II. von Papst Johannes XIII. zum Mitkaiser im Heiligen Römischen Reich gekrönt.
Vor 530 Jahren - 25. Dezember 1492
Christoph Kolumbus setzt bei seiner Suche nach einem westlichen Seeweg nach Ostasien sein Flaggschiff "Santa Maria" auf eine Sandbank vor Hispaniola - die Insel teilen sich heute Haiti und die Dominikanische Republik. Das Holz des havarierten Schiffes dient zum Teil für den Bau der ersten spanischen Inselsiedlung La Navidad. Kolumbus segelt mit seinen beiden anderen Schiffen, der "Pinta" und der "Nina" weiter.
Vor 70 Jahren - 25. Dezember 1952
Der regelmäßige Fernsehbetrieb der Bundesrepublik beginnt mit der Übertragung des weihnachtlichen TV-Spiels "Stille Nacht, heilige Nacht". Der Nordwestdeutsche Rundfunk ist als erster auf Sendung. Tags drauf schicken die Hamburger Kollegen die erste Ausgabe der "Tagesschau" hinterher. Nur ein kleiner Kreis von Bundesbürgern kann sich ein Fernsehgerät leisten. Sie sehen am Zweiten Feiertag TV-Ansagerin Irene Koss und Showmaster Peter Frankenfeld mit seiner Sendung "Eine nette Bescherung".
Vor 65 Jahren - 25. Dezember 1957
Er gilt als "aufrichtigster Antikriegsfilm der Kinogeschichte": Stanley Kubriks "Wege zum Ruhm" ("Paths Of Glory") hat US-Premiere. Nach einer wahren Begebenheit wird geschildert, wie im Ersten Weltkrieg ein militärischer Einsatz die gesamte französische Einheit sinn- und gnadenlos in den Tod schickt. Kirk Douglas spielt die Hauptrolle in der Verfilmung eines Romans von Humphrey Cobb. Bis 1982 (!) ist der Film in Frankreich verboten, weil er nationalstolzen Landsleuten das Weltbild verstellt. Auch die Schweiz hat das Meisterwerk lange auf dem Index.
Vor 100 Jahren - Dezember 1922
"Wir alle wissen, daß wir wegen der großen Zwangslieferungen an die Entente unter Kohlenmangel leiden und daher gezwungen sind, mit dem verbleibenden Reste sehr haushälterisch umzugehen, wenn wir wieder hochkommen wollen. Auch der hohe Preis der Kohle zwingt uns im eigenen Interesse zu sparen. Man bedenke folgendes: Im Küchenherd wird die Kohle nur mit 10 Prozent der Wärme ausgenutzt, in Zimmeröfen vielleicht mit 50 Prozent." (Siegburger Kreisblatt)
Vor 95 Jahren - Dezember 1927
Weihnachtsmusik in der St. Servatiuskirche: Wie alljährlich wird der Kirchenchor auch in diesem Jahre den Gottesdienst in den Weihnachtsfeiertagen durch besondere Aufführungen verschönern. Zur Einleitung der Christmette wurde von dem Doppelquartett mit Streichorchester das Lied "Stille Nacht" zum Vortrag gebracht. In der Mette sang der Chor die große Festmesse "Missa solemnis in D" von M. Filke für Chor großes Orchester und Orgel. Neben der Orchestervereinigung Siegburg-Mülldorf, welche seit einigen Jahren in liebenswürdiger Weise dem Chor zur Seite steht, wirkte der Geigenkünstler Willi Stroß mit und trug einige Geigensoli vor. In dem feierlichen Hochamte um 10 Uhr wird die "Missa Brevis" von Mozart aufgeführt, am 2. Feiertag kommt im Hochamt die "Missa in C-Dur" von Anton Bruckner zum Vortrag.

Vor 95 Jahren - Dezember 1927
"Weihnachtsdienst bei der Post: Am Heiligen Abend werden die Postschalter bereits um 4 Uhr nachmittags geschlossen. Die Ortsbriefbestellung am Nachmittage beginnt eine Stunde früher als gewöhnlich." Foto: Eingang zur Siegburger Post in der Bahnhofstraße (links) um 1910.
Vor 95 Jahren - Dezember 1927
"Auf der Strecke nach Bonn verkehren am 1. Weihnachtstag die ersten bzw. letzten Züge der Elektrischen ab Siegburg um 8.40, 9.10 Uhr usw., die letzten 21.40, 22.40 und 23.40 Uhr."
Vor 95 Jahren - Dezember 1927
"In den Apollo-Lichtspielen am Markt gastiert ab dem 1. Weihnachtstag das Russische Künstlertheater 'Arlekin' mit etwa 20 russischen Damen und Herren. Es dürfte dieses Gastspiel ein ganz besonderes Ereignis für unsere Stadt sein. Das genannte Ensemble befindet sich auf einer Gastspielreise durch Deutschland und hat bisher in allen größeren Städten Deutschlands mit Erfolg gespielt. Das Gastspiel wird durch Mitwirkung des Heldentenors der Moskauer Oper Gonansky eine besondere Note erhalten. Eigene prachtvolle Kostüme und Dekorationen geben der Veranstaltung einen besonderen Rahmen." (Siegburger Zeitung)

Vor 95 Jahren - Dezember 1927
"Den Insassen der hiesigen Strafanstalt wurde am vergangenen Sonntag eine Überraschung und gleichzeitig ein Hochgenuß unterbreitet. Vollständig hatte sich der gesamte Siegburger Instrumentalverein in den Dienst der guten Sache gestellt und die Insassen durch Vortrag einiger schneidiger Märsche und sonstiger Musikstücke erfreut. Recht dankbar nahmen die unsichtbaren Zuhörer die Musikstücke auf und haben inzwischen an maßgebender Stelle den Wunsch ausgesprochen, derartige Genüsse noch öfter zu hören. Die Mitglieder des Instrumentalvereins werden diese Wünsche ebenfalls durch das anhaltende Händeklatschen empfunden haben. Hoffentlich werden sie bald die Gefangenen abermals mit so schönen Konzerte erfreuen." (Siegburger Zeitung)

Vor 65 Jahren - 25. Dezember 1957
Große Krippenbauer vor dem Herrn sind die Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde auf dem Stallberg. Jahr für Jahr schmückt eine neue herausragende Landschaftsszenerie die Kirche. Dieses Mal steht eine von einem Schnitzer aus dem Südtiroler Grödnertal gefertigte Gruppe im Mittelpunkt einer Landschaftsszenerie rund um den Großen Belchen im Schwarzwald. Ein ganzes Jahr dauerten die Arbeiten. Acht Jungen aus der Pfarrei fertigten in über 10.000 Arbeitsstunden unter anderem aus Tannenzapfen 25.000 künstliche Bäume und Gewächse. Etwa 80 Kubikmeter umfasst der Rauminhalt des aufgetürmten Gebirgsmassivs, das auf 50 (!) aufgestellten Schulbänken ruht. Zur Herstellung und Befestigung der Bäumchen wurden nahezu 300 Liter Kaltleim und 2.000 Meter Elektrodraht benötigt. Die sieben Gebirgsseen des Groß-Belchen- und St. Amarigebietes sind aus unterspiegelten blauen Kathedralglasplatten mit glatter Glasauflage gefertigt. Warum nicht eine Bethlehem-Szenerie? Die wechselnden Landschaften sollen bekunden: Jedes Land und jede Generation braucht immer wieder von neuem den Erlöser. Die Arbeiten begannen am 27. Dezember 1956 und endeten vorgestern. Im nächsten Jahr soll der Feldberg mit Höllental im Mittelpunkt stehen. Die berühmte Höllentalbahn soll als technische Anlage ersten Ranges integriert werden. Die Baupläne sind in Arbeit, direkt nach Weihnachten geht es los. Foto: Die 1957 gebaute Schwarzwaldkrippe in der Stallberger Kirche. Von Leser Jürgen Kraheck haben wir das Bild, auf dem er selbst auch zu sehen ist. Die Helfer v.l.: Robert Keppler, Jürgen Kraheck, Werner Overath, Pastor Busch, Günter Limmer und Friedhelm Schmandt. Kraheck erinnert sich: "Für den Bau einer Hochalpenkrippe fuhren wir zu einem alten Bruchsteinberg ins Bröltal. Wir suchten dort kleine wie große Bruchsteine, die dann mit dem LKW zur Unterkirche geliefert wurden. Für den Unterbau der Krippe benötigten wir ca. 45 alte Schulbänke. Bruchstein für Bruchstein wurde so verlegt, dass Schluchten und Wasserfälle das Zugspitzmassiv darstellten. Weiße Watte stellte den Schnee dar. Bergseen, Sägewerke, Hütten, Viadukte so wie die kleine Krippe wurden ins Landschaftsbild eingebaut. Von der Spende wurden ein holzgeschnitztes Taufbecken, die Mutter Gottes und einige andere Sachen angeschafft. Es folgten dann die Krippe Vogesen und die Schwarzwäldergebirgskrippe St. Oswald im Höllental unter dem Feldberg. Es war eine schöne Zeit für uns Helfer und den Pastor die Krippe zu bauen. Pastor Busch hat vieles für die Kirchengemeinde getan!"

Vor 15 Jahren - 25. Dezember 2007
Ein Kunstschatz kehrt zurück ins Siegburger Museum: Der Heilige Anno, Erzbischof von Köln und im Jahr 1064 Gründer der Stadt Siegburg, als wertvolles Tafelbild aus dem 15. Jahrhundert. Jahrelang schlummerte die Kostbarkeit als Dauerleihgabe des Kölner Wallraf-Richartz-Museums unbeachtet in den Kellern des Stadtmuseums, litt unter schädlich hoher Luftfeuchtigkeit, bis Klaus Hardung, als neuer Leiter des Hauses berufen, das Gemälde aus dem frühen 15. Jahrhundert von der Kölner Restauratorin Carmen Seuffert in mühevoller Kleinarbeit restaurieren läßt. Schöner denn je ist es jetzt in einer klimatisierten Vitrine bei konstanter Luftfeuchtigkeit von 55 Grad im Foyer des Museums untergebracht. Das Tafelbild ("Kölnisch um 1420 bis 1425") zeigt den Heiligen, wie er mit Bischofsstab und Mitra die von ihm 1057 gestiftete und bis zum Abriss 1817 im Schatten des Kölner Doms stehende Kirche St. Maria ad Gradus in der Hand hält. Die Restaurierung des Bildes kostete 7 000 Euro, die Vitrine 11 000 Euro. Förderverein des Museums und Verkehrsverein beteiligten sich mit der Stadt an den Kosten. Anno starb am 4. Dezember 1075 und fand seine letzte Ruhestätte in der Abtei, nicht in seiner Bischofskirche, dem Kölner Dom. Der in Zusammenhang mit Annos Heiligsprechung 1183 für die Gebeine des Heiligen gefertigte kostbare Reliquienschrein gilt als eines der prächtigsten Werke romanischer Goldschmiedekunst in Europa: Nach sechsjähriger aufwändiger Restaurierung in Köln kehrte er vor Monaten auf den Michaelsberg zurück. Die Reliquien des Heiligen lagerten in dieser Zeit in einem Tresor der Abtei. Während des Dreißigjährigen Krieges, in der Säkularisation und bei den nachfolgenden Restaurierungen hatte der Schrein zahlreiche Schäden erlitten. Erzbischof Anno II. von Köln und die Stadt Siegburg - untrennbar sind sie miteinander verbunden. Anno gründete Stadt und Abtei, welche er großzügig mit Vermögenswerten ausstattete. Das Kloster auf dem Michaelsberg, Annos Lieblingsgründung, zählte damals zu den reichsten Abteien der Region. In der Morgenfrühe des 4. Dezember 1075, einem Freitag, läuteten die Glocken aller Kölner Kirchen, um den Tod Annos zu verkünden. Mit den bischöflichen Gewändern bekleidet, wurde der Tote auf einem Tragegestell aufgebahrt, um schließlich in einem aufwändigen achttägigen Zug durch die Kölner Kirchen nach Siegburg überführt zu werden. Mit einem Schiff wurde der Leichnam über den Rhein nach Deutz transportiert. Wohl über acht Stunden, so schätzt der Siegburger Benediktiner Mauritius Mittler, habe der Trauerzug von Deutz nach Siegburg gedauert. Er sei über die Straße Köln-Frankfurt, die im Wesentlichen den Verlauf der heutigen B 8 hatte, gezogen. Sobald die Mönche den Trauerzug herannahen gesehen hätten, seien sie ihm in einer Prozession entgegengegangen. Über die heutige Bahnhofstraße sei der Trauerzug vorbei an jener Stelle, an welcher 100 Jahre später das Kölntor, durch welches man Siegburg Richtung Köln verließ, errichtet wurde, ins Zentrum gelangt. "Alles", so die Schilderungen, "brach beim Anblick des toten Bischofs und Gründers der Abtei in solches Klagen und Weinen" aus. Am 8. Tag nach Annos Tod, am 11. Dezember, sei das Beerdigungsamt gefeiert worden. Schon bald begannen Menschen aus Nah und Fern zum Grab zu pilgern. Nicht immer blieben die Gebeine auf dem Michaelsberg. Nach der Auflösung des Klosters zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Abteischatz mit allen Schreinen der Stadtkirche Sankt Servatius übertragen. In einer feierlichen Prozession erfolgte am 25. September 1949 die Rückführung der Gebeine Annos.

Vor fünf Jahren - 25. Dezember 2017
Als Druckfarbenproduzenten macht Siegwerk im 21. Jahrhundert weltweit von sich reden, liefert "Schwarz für Harry Potter und Gold für Haribo", wie der General-Anzeiger 2008 im Wirtschaftsteil titelte.
Schon im 19. Jahrhundert war die Firma "Rolffs & Cie", wie sie damals hieß, international bekannt. Vor allem mit Schals, Foulards, die man selbst bedruckte. Zunächst mit blumigen Motiven, dann häufig mit politischen bzw. zeitgeistigen Ansichten. Waffeninstruktionstücher, die Soldaten den Umgang mit ihrem Arbeitsgerät erklärten, finden sich heute, so hat Volkskundlerin Dr. Claudia Liebers aus Sankt Augustin erforscht, in Museumsvitrinen in ganz Europa.
Ein Stoffstück aus Siegburger Fabrikation zur Kolonialthematik ist im Deutschen Historischen Museum in Berlin ausgestellt. Darauf: der Afrikaforscher Dr. Gustav Nachtigal. Er war einerseits ein Kolonialist, der westafrikanische Gebiete "unter Schutz stellte", andererseits zeigen seine Schriften, dass er für einen behutsamen, menschlichen Umgang mit den Unterworfenen plädierte.
Oben sehen Sie zwei sehr unterschiedliche Tücher zur kaiserzeitlichen Familienweihnacht. Links das idealtypische Fest um die Jahrhundertwende. Die Jungen freuen sich über Pferdchen, Trommeln, Tröten, Pickelhauben, beinahe scheinen sie in ihrer Aktivität dem Betrachter entgegenzustürzen. Die Mädchen, so sah es das damalige Rollenbild im Bürgertum vor, spielen mit den Puppen im Hintergrund, bereiten sich wie von selbst auf ihr späteres Dasein als Hausfrau und Mutter vor.
Auf dem rechten Schal, ganz unten rechts in der Ecke, gibt es das Kontrastprogramm. Ein Nussknacker feuert Gebäck auf Jugendliche und Kinder. Eine Warnung, dass die von Kaiser Wilhelm II. betriebene Aufrüstung im Krieg endet, der die Jugend verschlingt - also eine unheilvolle Prophezeiung dessen, was dann 1914-18 tatsächlich geschah? Gut möglich, schließlich war Siegburg seit 1875 Standort der Rüstungsindustrie, beheimatete Geschossfabrik und Feuerwerkslaboratorium.
Die Maskenpflicht in den Gebäuden der Stadtverwaltung entfällt. In Wartebereichen und dort, wo Abstände nicht sicher eingehalten werden können, wird das Tragen einer Maske aber dennoch empfohlen. Zudem bleibt es beim eingeübten Verfahren: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen. Die Zugangsvoraussetzung 3G entfällt jeweils.
Die Tourist Information hat (02241/1027533 oder tourismus@siegburg.de) montags und donnerstags von 10 bis 17 Uhr, dienstags, mittwochs, freitags und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Stadtbibliothek öffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Das Stadtmuseum öffnet dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr (02241/1027410 oder stadtmuseum@siegburg.de).
Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist ausschließlich mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Wer keine Karten über das Internet buchen will oder kann, erhält Tickets bei der Tourist Information im Bahnhof oder beim Stadtmuseum am Markt.
Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst
Rathaus-Apotheke, Rathausallee 16, Sankt Augustin, Tel.: 02241/203940
Engel-Apotheke, Poststraße 111-113, Troisdorf, Tel.: 02241/75499
Zuständige Behörde für alle Fragen rund um das Corona-Virus
Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises - Fachstelle Covid: 02241/1343937
Ergänzende Fragen können an die Corona-Hotline des Landes gerichtet werden: 0211/9119-1001
Aktuelle Isolierungs- und Quarantäneregeln für Infizierte und Kontaktpersonen finden Sie hier.
Schnelltestzentren im Rhein-Sieg-Kreis finden Sie hier.