siegburgaktuell 18.07.2021

Entdeckung an der Bertrams Mühle
Siegburg. Sie gehören zum bekannten Bild in Flussauen, an den Ufern von Seen und auf Wiesen: Fischreiher. Dieser Artgenosse hat Glück und muss heute nicht im Trüben fischen, berichtet Fotograf Joachim Binte.

Glaubenskampf in der Nordschule 1937
Siegburg. "Unter einer Weltanschauung versteht man vornehmlich die auf Wissen, Überlieferung, Erfahrung und Empfinden basierende Gesamtheit persönlicher Wertungen, Vorstellungen und Sichtweisen, die die Deutung der Welt, die Rolle des Einzelnen in ihr, die Sicht auf die Gesellschaft und teilweise auch den Sinn des Lebens betreffen. Sie ist damit die grundlegende kulturelle Orientierung von Individuen, Gruppen und Kulturen." (Wikipedia)
Mit der Machtübernahme 1933 versuchen die Nationalsozialisten im katholischen Siegburg einen Weltanschauungswechsel herbeizuführen, bringen das Hakenkreuz gegen das Christenkreuz in Stellung. Die Nordschule ist im Jahr 1937 (noch) eine katholische Schule, geführt von einem strammen Nazi. Rektor Böhlefeld stammt aus dem Oberbergischen, ist seit 1934 Ortsgruppenleiter der Siegburger NSDAP. Die Schulleitung erhält er aufgrund seiner Verdienste in der "nationalsozialistischen Kampfzeit" vor 1933. Böhlefeld lässt die Pänz singen: "Hängt die Juden, stellt die Bonzen an die Wand." Er fordert die Mädchen und Jungen auf, die Eltern zu bespitzeln, spritzt das NS-Gift in immer größeren Dosen in die Köpfe seiner Schüler. Ein Junge, vom Schulleiter angestachelt, legt sich beim Abendessen mit dem Vater an, droht ihm indirekt mit dem KZ: "Das sage ich morgen dem Herrn Böhlefeld, dann kommst du dahin, wo du hingehörst." Der Vater schlägt den Sohn windelweich, der Kleine kann am nächsten Tag nicht zur Schule kommen.
Böhlefelds Einstellung ist radikal antichristlich. "Ich habe selbst Verwandte, die Geistliche sind; aber die sind für mich gestorben." Die Religionslehrer an seiner Schule haben es schwer. Anfang 1937 darf Pater Josef von den Benediktinern nicht mehr unterrichten. Unangebrachte Äußerungen. Kaplan Leo Wolfen von der Pfarre St. Anno übernimmt. Ein unerschrockener Gottesmann. Es kommt zum Showdown. Böhlefeld vertauscht Kreuz und Hitlerporträt in der "zweitobersten Jugendklasse", wie sich der Kaplan gut 40 Jahre später erinnern sollte. Das Hitlerbild vor Kopf, das Kreuz an die Seite. Wolfen lässt das nicht mit sich machen, sagt: "In der katholischen Schule gebührt dem Kreuz der Ehrenplatz. Es darf keinem Menschen, mag er noch so hochgestellt sein, weichen. Eine andere Handlungsweise kann sogar als Götzendienst aufgefasst werden." Er hängt das Kreuz zurück an den alten Platz.
Wie es weitergeht? Erwartbar. Wutausbruch Böhlefeld, Hitlerbild zurück an die Stirnseite. Im Landratsamt wird Wolfen vom Schulrat und einem Gestapomann verhört und nach einer Nacht im Siegburger Gefängnis in Köln in Gestapohaft genommen. Vier Wochen sitzt er ein. In der Zeit stirbt sein Vater. Drei Aufseher sind dabei, als er das Begräbnisamt hält, dann geht’s zurück in den Knast. Wieder in Freiheit, wird er auf eigenen Wunsch aus Siegburg abgezogen, zieht nach Frauweiler. Die Geheime Staatspolizei sieht er wieder, weil er auch hier gegen den Blutstaat predigt, die Nazis mit den Radikalen der Französischen Revolution vergleicht. Das Kriegsende verbringt er als Evakuierten-Seelsorger im Kreis Lübbecke, in der Diaspora "bei strengen Lutheranern".
Zurück nach Siegburg, zurück ins Jahr 1937. Die Mütter der Nordschule sind entsetzt, wie Rektor Böhlefeld mit dem Kaplan umspringt. Sie demonstrieren (!) auf dem Schulhof. 70-köpfig ist die Gruppe der Unzufriedenen. Als Anstifterinnen werden die Frauen Schmitz und Müller ausgemacht, verbringen zur Abschreckung eine Nacht in der Zelle. Sie beschweren sich über die vor Dreck starrenden Toiletten, bekommen zur Antwort: "Sie können gerne putzen, wir bringen Ihnen Wasser." Böhlefeld schreibt in der Schulchronik: "Donnerstag darauf wurden mir mitten in der Nacht in der Privatwohnung die Fensterscheiben eingeworfen."
Die Sache verläuft sich, vergessen ist sie nicht. SA-Männer stellen sich vor die Schuhmacherei der Demonstrantin Müller, gucken genau, wer ein- und ausgeht. Die Kunden sind ängstlich, meiden das Geschäft. Böhlefelds Schikanen von Untergeben hören auch nach seiner Beförderung zum Schulrat nicht auf. Als er Ende 1944 im Militärlager Wahn Junglehrer besucht, die auf die Front vorbereitet werden, wird er des Nachts überfallen und übel zugerichtet. Die Täter werden nie gefasst. Sehr wahrscheinlich, dass sich für sie in Böhlefeld das System spiegelt. Nach 1945 kommt der Funktionär bei einer Siegburger Baufirma unter. Sie bietet ihm einen Job im Büro an, den er ablehnt. Er schippt Sand. Jahrelang. Eine Selbstgeißelung für begangenes Unrecht?
Kaplan Wolfen macht sich 1947 erneut auf den Weg. Eine neue Diktatur wartet. Das Erzbistum Köln sucht Pfarrer, die in der sowjetischen Zone dem kommunistischen Ungeist entgegenwirken. Wolfen meldet sich freiwillig. Die nächste drei Jahrzehnte arbeitet er in Thüringen, kehrt erst im Alter in den Westen zurück. Über sein Tun in der DDR schreibt das Pfarramt in Weida 1980: "Die Wohnung des Pfarrers und die räumlichen Möglichkeiten für die Seelsorge waren zunächst bescheiden, um nicht zu sagen: ärmlich. Trotzdem hat Pfarrer Wolfen das Beste daraus gemacht mit seinem bezeichnenden Humor und unermüdlichen Eifer."
Wer mehr zu diesem spannenden Fall lesen möchte, meldet sein Interesse unter stadtarchiv@siegburg.de an. Aufgearbeitet wurde die Episode aus der Nordschulhistorie 1980 vom Leistungskurs Geschichte des städtischen Gymnasiums Troisdorf unter Leitung von Studiendirektor Paul Diwo. Der Kurs führte lange Interviews mit den Beteiligten, wertete die Schulchronik und Wolfens private Aufzeichnungen aus. Böhlefeld war 1980 bereits verstorben. Sein Sohn lehnte die Befragung durch die Troisdorfer Gymnasiasten ab.
Foto: Noch ist Hitler nicht an der Macht, noch hängt sein Bild nicht im Klassenraum. Die Nordschule 1932.

Das Wandern ist des Müllers Lust
Siegburg. Die traditionellen Wanderungen des Braschosser Turnvereins waren in den letzten Monaten geprägt von Absagen. Umso erfreulicher, dass Ende Juni zu einem außerplanmäßigen Termin eingeladen werden konnte.
Die 5,5 Kilometer lange Route führte 45 Mitglieder mit Familien und Freunden von Braschoß nach Schneffelrath, ein Stück entlang der Talsperre und wieder zurück an die Kirche in Braschoß. Der Rundweg wurde von Wanderwart Christian Uzunoff bewusst gewählt, damit an zwei Stellen abgekürzt werden konnte. Ideal für Jung und Alt.
Bei Leckereien und kühlen Getränken ließ die Gruppe den Tag an der Flammkuchen-Bude von Tanja Holtz ausklingen. Nach der Sommerpause wird ein etwas ausgedehnterer Herbstmarsch angeboten. Weitere Informationen folgen.

Erfahrene Weggefährten für Stafford Mix
Siegburg. Hundedame Shelly sucht Menschen mit einer guten Portion Erfahrung, die ihr durch Konsequenz und Führung, verbunden mit ganz viel Liebe, ein schönes Leben ermöglichen. Sie ist anfangs etwas skeptisch, erfreut sich aber schnell über Zuwendung ihrer neu ins Herz geschlossenen Herrchen. Für das Zusammenleben mit Kleintieren, Katzen oder Kindern ist sie nicht geeignet. Weitere Infos über den Link.

Sonntag, 18. Juli 2021
10-18 Uhr, Stadtmuseum Siegburg, Markt 46:
Dorissa Lem "Polyphonie", Skulptur - Malerei - Arbeiten auf Papier, Eintritt: 3 €

Cineplex, Europaplatz 1, Tel.: 02241/958080
Fast & Furious 9: 15.30 Uhr, 17.00 Uhr, 19.30 Uhr, 20.00 Uhr, 20.15 Uhr
Nobody: 20.40 Uhr
Godzilla vs. Kong: 17.30 Uhr, 20.30 Uhr
Die Croods 2 - Alles auf Anfang: 14.40 Uhr, 17.10 Uhr
Catweazle: 14.50 Uhr, 16.45 Uhr
Peter Hase 2 - Ein Hase macht sich vom Acker: 15.10 Uhr, 17.40 Uhr
Space Jam - A New Legacy: 15.20 Uhr, 18.00 Uhr
100% Wolf: 15.00 Uhr
The Conjuring 3 - Im Bann des Teufels: 19.50 Uhr
A Quiet Place 2: 19.40 Uhr
Sonntag, 18. Juli, der 199. Tag in 2021
Wetter:
Sonnenuntergang heute: 21.35 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 5.40 Uhr
Mondaufgang heute: 1.05 Uhr
Monduntergang morgen: -
Arnulf (von Metz, 582-641, Bischof, althochdeutsch bezeichnet der Name Adler und Wolf), auch: Ulf; Friedrich (von Utrecht, 780-838, Bischof, seine erklärte Ablehnung der Heirat von Kaiser Ludwig dem Frommen mit Judith und seine Parteinahme für die Kaisersöhne erregte den Hass der Kaiserin, auf ihre Veranlassung hin wurde Friedrich - althochdeutsch: Der Friedensreiche - während einer Messe ermordet).
Hermann von Reichenau (1013-1054), Mönch und bedeutender Wissenschaftler, lebte im Kloster Reichenau auf der Bodenseeinsel, verfasste eine Weltchronik des ersten Jahrtausends, machte das Astrolabium, ein kreisförmiges astronomisches Instrument zur Himmelsnachbildung, ebenso in Mitteleuropa bekannt wie das Rechenbrett Abakus, teilte mit babylonischem Wissen zu astronomischen Beobachtungen die Stunde in 60 Minuten; Immanuel Hermann Fichte (1796-1879), Philosoph; William Thackeray (1811-1863), britischer Schriftsteller ("Jahrmarkt der Eitelkeiten"), bedeutender Romancier der Viktorianischen Epoche neben Charles Dickens, karikierte das britische Gentleman-Ideal in seinem "Book of Snobs" und machte damit einen Begriff populär; Richarda Huch (1864-1947), Philosophin und Schriftstellerin ("Der letzte Sommer"); Herbert Marcuse (1898-1979), deutsch-amerikanischer Philosoph ("Der eindimensionale Mensch"), einer der wichtigsten Vertreter der "Frankfurter Schule" mit großem Einfluss auf die Studentenbewegung und die Neue Linke Ende der 1960er Jahre; Nelson Mandela (1918-2013), südafrikanischer Politiker, saß für seine Überzeugung bis 1990 insgesamt 33 Jahre im Gefängnis, vermochte es gleichwohl als Staatspräsident (1994-1999) Frieden und Aussöhnung zu predigen, mit Willem de Klerk 1993 Friedensnobelpreisträger; Heinz Bennent (1921-2011), Theater- und Filmschauspieler ("Die letzte Metro", "Die Blechtrommel"); John Glenn (1921-2016), amerikanischer Astronaut, umkreiste 1962 als erster Amerikaner die Erde, 1998 als ältester Mensch im Weltall; Georg Kreisler (1922-2011), österreichischer Komponist und Sänger ("Tauben vergiften im Park", "Wie schön wär Wien ohne Wiener?"); Kurt Masur (1927-2015), Dirigent; Screamin' Jay Hawkins (1929-2000), amerikanischer Sänger ("I put a spell on you"); Brian Auger (1939), britischer Keyboarder, unter anderem "Brian Auger's Trinity", am Cembalo bei der "Yardbirds"-Nummer "For Your Love" zu hören; James Brolin (1940), amerikanischer Schauspieler ("Hotel"); Vin Diesel (1967), amerikanischer Schauspieler ("Riddick: Chroniken eines Kriegers"); Richard Branson (1950), britischer Unternehmer und Milliardär; vor sieben Tagen an Bord des Raketenflugzeugs VSS Unity mit dabei beim ersten touristischen Weltraumflug von amerikanischem Boden aus hoch rauf auf schwerelose 86 Kilometer - damit Nase vorn vor Milliardärskonkurrent Jeff Bezos, der übermorgen abheben will; Joachim Llambi (1964), deutsch-spanischer Wertpapierhändler und Tanz-Wertungsrichter; Kristen Bell (1980), amerikanische Schauspielerin ("Veronica Mars"); Enzo Fittipaldi (2001), in Miami geborener brasilianischer Formel-3-Pilot; sein Opa ist Emerson Fittipaldi, 1972 bis dato jüngster Formel-1-Weltmeister, der vor drei Jahren zum politischen Geisterfahrer wurde, als er den rechtsextremen Präsidentschaftskandidaten und Regenwaldvernichter Bolsonaro ("Covid ist eine kleine Grippe") unterstütze.
1610: Caravaggio, der italienische Maler des Frühbarock, bürgerlich Michelangelo Merisi, stirbt 38-jährig in Porto Ercole; 1817: Jane Austen, die britische Schriftstellerin ("Emma") stirbt 41-jährig in Winchester; 1992: Helmut Schmid, der Schauspieler ("Kohlhiesels Töchter") stirbt 67-jährig in Heiligenschwendi/Schweiz; 1995: Fabio Casartelli, der hoffnungsvolle italienische Profi-Radsportler aus Como stürzt 24-jährig bei der Tour de France auf einer Pyrenäen-Abfahrt und stirbt drei Stunden später im Krankenhaus in Tarbes an seinen schweren Kopfverletzungen; 1996: Hans Katzer, der bedeutende Sozialpolitiker (CDU) der Nachkriegszeit, von 1965 bis 1969 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, stirbt 77-jährig in seiner Heimatstadt Köln; der SPIEGEL würdigte den Erfinder der Sozialpartnerschaft in einem Nachruf mit den Worten: "Für viele Unternehmer war er ein schwarzer Kommunist oder ein Herz-Jesu-Marxist"; in Junkersdorf ist eine Straße nach ihm benannt; 1997: Eugene Merle Shoemaker, der amerikanische Astro-Geologe stirbt 69-jährig bei einem Verkehrsunfall im australischen Alice Springs, ein paar Gramm seiner Asche wurden später von der Raumsonde Lunar Prospector auf den Mond gebracht; 2014: Andreas Biermann, der Fußballer (Union Berlin, FC St. Pauli) scheidet durch Suizid 33-jährig aus dem Leben und hinterlässt Frau und zwei Kinder; nach dem Selbstmord von Robert Enke hatte er offen über seine eigenen Depressionen gesprochen - und sich damit aus dem Profigeschäft befördert. Im "Stern" erklärte er 2010 im Bericht "Kein Platz für Schwache": "Die Befürchtungen, die ich hatte, bevor ich meine Krankheit öffentlich gemacht habe, haben sich bestätigt. Ich würde keinem depressiven Profi empfehlen, seine Krankheit öffentlich zu machen"; 2014: Dietmar Schönherr, der österreichische Schauspieler ("Raumpatrouille - Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion") und Moderator ("Wünsch Dir was", "Je später der Abend"), stirbt 88-jährig in Santa Eularia des Riu auf Ibiza; 2015: Axel Rocco, der amerikanische Schauspieler, der in der Rolle des Kasinobesitzers Moe Greene in Francis Ford Coppolas Verfilmung des Puzzo-Buches "Der Pate" spektakulär mit einem Schuss durchs Auge endet, stirbt 79jährig in Los Angeles, diesmal an Krebs; 2020: Juan Marsè, der spanische Schriftsteller ("Letzte Tage mit Teresa") stirbt 87jährig in Barcelona.
Vor 805 Jahren - 18. Juli 1216
Flotte Premiere: Das erste Konklave der Kirchengeschichte nach dem Tod von Papst Innozenz dauert in Perugia nur zwei Tage, dann wird Camerlengo Cencio Savelli als Papst Honorius III. gewählt.
Vor 105 Jahren - 18. Juli 1916
In Spanisch-Marokko putschen die nationalistischen spanischen Militärs unter Führung von Franco nach dessen Radioaufruf gegen die Linksregierung in Madrid. Die Kämpfe greifen sofort auf das Mutterland über. Die Regierung scheint den Ernst der Stunde nicht zu realisieren und läßt sich so vernehmen: "Ein neuer bewusster Anschlag gegen die Republik hat stattgefunden. Die Regierung hat mit der Bekanntgabe dieser Ereignisse so lange gewartet, bis sie sich ein genaues Bild von dem, was geschehen ist, machen konnte. Die nötigen Gegenmaßnahmen sind eingeleitet worden. Ein Teil des Heeres, das Spanien in Marokko vertritt, hat sich gegen die Republik erhoben. Die Regierung gibt bekannt, dass diese Bewegung lediglich auf die Zone des Protektorats beschränkt geblieben ist."
Vor 100 Jahren - Juli 1921
Seit dem 23. Mai sind in Paris nur zwei Millimeter Wasser gefallen. Eine größere Trockenheit erlebte Paris nur in der Zeit vom 15. März bis 3. Mai 1895. Gestern abend waren es in Paris 36 Grad im Schatten. Wie aus London berichtet wird, kommen aus ganz England Nachrichten über eine ungeheure Hitzewelle. In London wurden gestern 20 Fälle von Sonnenstich festgestellt. Das Wasser im ganzen Lande ist äußerst knapp. Die Hitze in den Vereinigten Staaten ist unerträglich. Aus allen Städten werden Todesfälle durch Hitzschlag gemeldet, insbesondere aus den dichtbevölkerten Arbeitervierteln New Yorks. Die Behörden haben alle Parks geöffnet, damit die Bevölkerung im Freien schlafen kann. Bei der großen Hitze sind viele Menschen irrsinnig geworden, auch beim Baden sind viele Menschen ertrunken, während andere, die auf den Dächern schliefen, im Schlafe herunterstürzten. Beim Baden im wilden Strandbad bei Rodenkirchen ertranken gestern vier Personen, darunter zwei Kinder.
Vor 50 Jahren - 18. Juli 1971
Öl und Reichtum, Ehrgeiz und Luxus, Verschwendung und Unterdrückung: Sechs Emirate einigen sich auf einen Zusammenschluss zu den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Vor 45 Jahren - 18. Juli 1976
Der Elbe-Seitenkanal hat Auslauf: In der Nähe von Nutzfelde spülen über fünf Millionen Kubikmeter Wasser aus der Rinne und fluten das Umland.
Vor 45 Jahren - 18. Juli 1976
Olympia-Sensation: Bei den Sommerspielen in Montreal erhält die erst 14-jährige Rumänin Nadia Cománeci als erste Turnerin der Geschichte die Höchstnote von 10,0; und dass bei diesen Spielen noch gleich sechs weitere Male.
Vor 140 Jahren - 18. Juli 1881
Volltreffer, vorzeitiger, unerwartet:
"Das hiesige so beliebte Schützenfest nahm gestern von schönem Wetter begleitet seinen Anfang. Bei dem in der Aulgasse stattgefundenen Vogelschießen um die Königswürde ereignete sich der Glücksfall, daß der Herr Commandeur und Präsident Schiller beim ersten Schuß für seine Majestät den Deutschen Kaiser den Kopf und bei der ersten Nummer für die spätere Reihenfolge den Rumpf abschoß."
Folge des vorzeitigen Volltreffers:
"Siegburger Schützenverein: Durch den Glücksschuß des Commandeurs und Präsidenten Herrn Schiller für Se. Majestät den Deutschen Kaiser erleidet das Programm wesentliche Änderungen. Der Vorstand."
Vor 140 Jahren - 18. Juli 1881
Wer hat nicht in diesem Sommer drückend den Mangel empfunden, daß Siegburg keine Bade-Anstalt, die zugleich Gelegenheit zum Schwimmenlernen und zu Schwimmübungen gibt, besitzt. Wenn man die klägliche Art und Weise, in welcher den Kindern und den Erwachsenen ind er offenen Sieg Erlaubnus zu baden ertheilt ist, ansieht: so kann man nicht umhin, zu fragen: Sollte nicht in unsrer Stadt, in der so viel zur Annehmlichkeit und Verschönerung egschieht, mit Leichtigkeit ein die Gesundheit in so eminenter Weise kräftigendes Institut einer Schwimmbahn ins Leben gerufen werden können? Von jedem Schüler des Progymnasiums wird ein badegeld von 1,50 Mk erhoben, wofür dieselben die Erlaubnis haben in einem Tümpel kläglichster Gattung eine Abkühlung höchst zweiflhafter Art sich zu verschaffen. Die Seminaristen haben es deshalb schon längst vorgezogen unter Führung ihres Directors Bade-Excursionen nach Auswäörts zu machen. Für eine bedeckte, comfortabel, agehedne und perfecten Schwimmern in gleicher Weise genügende Schwimmbahn wie sie bonn bsitzt würde ein oberhalb der Siegburg-Mülldorfer-Fähre, an der die Chaussee berührenden Eck der Sieg liegender Platz als sehr passend in Betracjht zu nehmen sein. Unus pro multis.

Vor 110 Jahren - 18. Juli 1911
Heute mittag sind vom Staatsbahnhof Siegburg Vermessungen für die elektrische Bahn Siegburg-Mondorf begonnen worden. Foto: Drei Jahre nach Beginn der Vermessung, 1914, fährt die Siegburg-Zündorfer Bahn, im Volksmund wegen der landwirtschaftlich geprägten Zielregion "Rhabarberschlitten" genannt, erstmals durch die Bahnhofstraße. Es herrscht Volksfeststimmung.

Vor 95 Jahren - Juli 1916
Einen weiteren Bericht zur ersten Ausstellung des Geschichts- und Altertumsvereins im Kloster auf dem Michaelsberg veröffentlicht das Siegburger Kreisblatt: "Die gesammelten Gegenstände reden zu uns von vergangenen Zeiten und wir können daraus das Leben unserer Vorfahren uns ausmalen. Die Gräberfunde stammen aus den Römer- und ersten Christenzeiten. Kleine Scherben melden den Handel und die beginnende Herstellung von Tongefäßen an, bis eine Menge scharfer Matrizen und Tongefäße in allen Formen den Höhepunkt der zu einer weltberühmten Industrie heranwachsenden Töpferkunst darstellen. In den Ratsbüchern bewundern wir die so sauberen und regelmäßigen Schriftzüge des Schreibers. Wir lächeln heute, wenn wir uns den Stadtpolizisten in dem wunderlichen Helm vorstellen und die Donnerbüchsen mit den heutigen Waffen vergleichen. Aus den Ofenplatten mit den aufgegossenen Figuren, den mächtigen Kesselhaken und den Hausgeräten von der bescheidenen Öllampe ab bis zur sicher wirkenden Rattenfalle könnte man die häusliche Einrichtung konstruieren. Und von der alten frohen Karnevalszeit geben uns zwei Darstellungen des Festzuges 1860 Kenntnis. Zahlreiche Abbildungen alter Häusergruppen, die längst Neubauten weichen mußten, sind an den Wänden verteilt. Wir hoffen und wünschen uns, daß aus privatem Besitz noch manches hinzukommt, um bald ein noch nachhaltigeres Museum als dauernde Einrichtung begrüßen zu können." Foto: Blick in einen Ausstellungsraum auf der Abtei im Juli 1916.
Vor 100 Jahren - Juli 1921
"Seit Sonntag herrscht neben der schon hier lange andauernden Trockenheit eine unerträgliche Hitze. Sonntag wurden im Schatten 28 Grad und Montag sogar 30 Grad gemessen, der Dienstag brachte fast keine Abkühlung, mittags waren es 26 Grad im Schatten. Verlangte Feld und Wald vordem schon gierig nach Regen, jetzt lechzt alles danach. Die Schulen hatten Montag und Dienstag hitzefrei. In der fast wasserleeren Sieg schwimmen die Fische, von der Hitze gepeinigt an der Wasseroberfläche, als ersehnten sie die Abkühlung." (Siegburger Kreisblatt)
Vor 100 Jahren - Juli 1921
"Sonntag nachmittag entstand am Rothenbacherhofe am sog. Schlangensiefen ein Waldbrand, dem etwa 11 Morgen Holzung zum Opfer fielen. An derselben Stelle entstand Montag, durch den Wind neu angefacht, ein neues Feuer, hierbei wurden 2 Morgen Waldbestand vernichtet. Am Samstag konnte ein kleiner Waldbrand im Walde links von den Pastoratsweihern von Bewohnern des Stallberges rasch gelöscht werden. Das Feuer wurde, wie uns ein Augenzeuge berichtet, dadurch verursacht, daß mehrere 15-17 jährige Burschen aus Leuchtpistolen Raketen schossen, die beim Niedergehen dann das dürre Gras in Brand setzten." (Kreisblatt)
Vor 100 Jahren - Juli 1921
"Wein-, Bordeaux-, Limonaden-, Wasser- und Korbflaschen zu höchsten Preisen kauft stets Spanischer Garten, Bandilas Casellas, nur Kaiserstraße 136."
Besuche im Rathaus sind nur nach vorheriger Terminvergabe erlaubt, das Gebäude darf nur mit Mund-Nase-Bedeckung betreten werden. Nutzen Sie bitte auch unser Online-Angebot.
Die Tourist Information hat (02241/1027533 oder tourismus@siegburg.de) montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr, freitags bis 14 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Die Stadtbibliothek und das Literaturcafé öffnen im Juli und August dienstags bis sonntags von 8 bis 15 Uhr. Das Stadtmuseum öffnet dienstags bis freitags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr (02241/1027410 oder stadtmuseum@siegburg.de).
Das Freizeitbad Oktopus ist geöffnet. Der Zugang zum Freibad ist ausschließlich mit einem Online-Ticket möglich, wer kein Internet besitzt, kann sich montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr unter 02241/9699710 an die Verwaltung wenden.
> Öffnungszeiten der Stadtverwaltung sowie einiger Außenstellen
Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst
Pleis-Apotheke, Niederpleiser Str. 87, 53757 Sankt Augustin, Tel.: 02241/336655
Zuständige Behörde für alle Fragen rund um das Corona-Virus
Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises: 02241/13-3333
Ergänzende Fragen können an die Corona-Hotline des Landes gerichtet werden: 0211/9119-1001
Vom Rhein-Sieg-Kreis beauftragte Corona-Schnelltestzentren in Siegburg
Testzentrum 01, Rhein Sieg Forum, Bachstraße 1 (Zugang über Eingang Ringstraße), testzentrum01.termin-direkt.de/Public
Medicare Testzentrum, Frankfurter Str. 1-5, www.covid-testzentrum.de/siegburg
Wilhelm-Apotheke, Wilhelmstraße 68, www.wilhelm-apotheke.de
Malteser Siegburg, Wolsdorfer Straße 32, www.schnelltest-siegburg.de
Coronapoint PAS Solutions GmbH, Mühlenstr. 2-4, www.coronapoint.de
Notdienstpraxis am Krankenhaus, Ringstraße 49, www.doctolib.de/testzentrum-covid/siegburg
Omnipaed Ltd., Europaplatz 6, www.weis-siegburg.de
Dr. Spenneberg & Dr. Hönscheid, Hauptstr. 53-55, www.kinderaerzte-siegburg.de
Kinderärzte Am Turm, Am Turm 32, https://kinderarzt-turmcenter.de
Dr. Feyerabend, Markt 10, www.hautarzt-siegburg.de
Dr. Niewerth, Kleiberg 21, www.kinderarzt-siegburg.de/
Tierarztpraxis am Turm, Braschosser Str. 1a, www.dein-tier.de
Zahnarztpraxis Dr. Kay Hoffmann, Breite Straße 12, www.dr.kayhoffmann.com
Praxisgemeinschaft Raithel & Grömansberger, Hauptstraße 53-55, Tel.: 02241/91900, www.praxis-kaldauen.de
H.I. Glove & Service GmbH, Wilhelm-Ostwald-Straße 1
HNO-Praxis Jurk Al Joukhadar, Kaiserstr. 42, 02241/61259, www.hnopraxis-siegburg.de
Dr. Christian Gebhardt, Wilhelmstr. 68, Tel.: 02241/61075, www.ganzheitlich-rhein-sieg.de
Smart Contracts GmbH, Europaplatz 3, Tel.: 0174/3008329, smartcontractsgmbh.de
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