siegburgaktuell 04.02.2021
"Es ist weiterhin dringend erforderlich, alle nicht notwendigen Kontakte unbedingt zu vermeiden und dort, wo Begegnungen stattfinden, die AHA+AL-Regeln (Abstand, Hygienemaßnahmen, Alltagsmasken, CoronaWarnApp, Lüften) stets einzuhalten."
Aus dem Beschluss der Videoschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 25. November 2020.

"Die Vögel" am Siegburger Abendhimmel
Siegburg. Die Szene erinnert allabendlich an Alfred Hitchcocks Horrorklassiker "Die Vögel". Doch es sind keine Möwen, sondern Krähen. Unzählige. "Sie fliegen zu ihren Schlafbäumen zwischen Hundewiese und ehemaliger Abtei - und das mit lautem Spektakel", berichtet Dagmar Dehmel, der wir auch das dazu passende Foto verdanken.

Einsatz auf der Kirchturmspitze von St. Dreifaltigkeit
Siegburg. Ein Autokran brachte gestern in der Abenddämmerung Monteure hinauf zur Kirchturmspitze von St. Dreifaltigkeit. Das über Wolsdorf thronende Kreuz der Kirche bereitete Sorgen, hatte sich aus der Verankerung gelöst. Das Symbol der Christenheit wurde schließlich "angegurtet" und sicher zum Boden hinabgelassen. Der Wetterhahn war bereits am Vormittag in die Tiefe geschwebt.

Nicht nur "irgendwie wichtig", essentiell!
Siegburg. Der Medienpädagoge Thomas Kockmann ist neu im Mitarbeiterteam der Stadtbibliothek. Da es in Zeiten von geschlossenen Kulturtüren und Homeoffice nicht leicht ist, den Wandel vom neuen zum vertrauten Gesicht zu vollziehen, nutzt er siegburgaktuell, um sich vorzustellen. Legen wir los!
Was macht ein Medienpädagoge? Kockmann gehört einer Disziplin an, die dem Gesellschaftsverständnis nach "irgendwie wichtig" ist, deren Inhalte aber kaum jemand kennt. Ein Beispiel aus Kockmanns Studium der "Handlungsorientierten Medienpädagogik" mag zur Aufklärung beitragen. Im Rahmen seiner Hochschulausbildung münzte der gebürtige Siegburger, der heute in der Kölner Innenstadt lebt, das Brettspiel "Das verrückte Labyrinth" um auf Unibibliotheken, schlug für Erstsemester spielerisch einen Weg durch das Dickicht des Wissens.
"Die Medienpädagogik setzt sowohl bei den Chancen als auch den Herausforderungen an, die die Nutzung digitaler Medien mit sich bringt", erklärt unser Interviewpartner erst allgemein, um dann konkret zu werden. "Kinder und Jugendliche sind den Erwachsenen im Umgang mit Handy und Co. überlegen. Sie sind beim Zocken reaktionsschnell und durchaus kreativ, tauschen sich blitzschnell untereinander aus. Nur ist das Geschrei groß, wenn plötzlich Nacktfotos im Internet auftauchen oder Jugendliche sich für demokratiefeindliche Parolen begeistern. Da ist vor allem präventive Arbeit gefragt. Gemeinsam und auf Augenhöhe."
Nicht nur die Youngster hat der Fachmann im Blick. "Ich erlebe derzeit, dass ältere Menschen digital abgehängt werden. Wenn ich es schaffe, einen Senior in die Videokonferenz mit seinen Enkeln zu bringen, eine Jugendliche dazu bewege, ihr Selfie so aufzunehmen, dass es ihr gefällt und ihr gleichzeitig nicht bei der Persönlichkeitsentwicklung im Wege steht oder sie gar in die Gefahr bringt, dann habe ich einen guten Job gemacht."
Beispiele aus dem Leben, zweifellos. Welchen Mehrwert allerdings bietet die Medienpädagogik für die Stadtbibliothek? Christiane Bonse, deren Leiterin, erklärt: "Wir sehen uns als offener Lernort und Dienstleister. Die fortschreitende Digitalisierung, die sich verändernden Bedürfnisse unserer Kundschaft - das ruft geradezu nach eine Ergänzung unseres Angebots. Und dazu braucht es Experten wie Thomas Kockmann." Experten, die Informationen auf allen Kommunikationskanälen fließen lassen. Die mit Lesungen zum Literaturfreund kommen, wenn, wie aktuell, der Literaturfreund nicht zur Lesung in die Griesgasse kommen kann.
Kockmann entwickelt Ideen, die das Familienleben auflockern, Papa, Mama und Tochter eine sinnvolle Alternative zum Bildschirm bieten. "Warum sollten nicht Brettspiele zunächst online getestet und anschließend bei uns vor Ort abgeholt werden? So kommt frischer Wind in den Alltag."
Verweilt dieses Vorhaben noch im Stadium "Kann man machen", wird es demnächst im Online-Programmier-Workshop schon ernst. Kinder ab acht Jahren nehmen über einen Videochat von zu Hause aus teil. Kostenlos. "Das Programmieren hat noch immer den Ruf, dass Nerds in dunklen Kellern vor ihrem PC sitzen und nächtelang kryptische Zeichen in den Rechner hacken. Dem ist beileibe nicht so. Programmieren ist das einfallsreiche Lösen von Problemen."
Die Kids erwecken Comicfiguren zum Leben, erzählen kleine Geschichten, ein Buch entsteht, bei dem die Figuren sich nach dem Geschmack ihrer Schöpfer bewegen. Eine schöne neue Welt. Nein, nicht die vom Autor Aldous Huxley 1932 entworfene, sondern eine wirkliche schöne neue Welt!

Gemeinsam gegen die Einsamkeit
Siegburg. Was braucht es, um einem einsamen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern? Nur einen anderen Menschen, der sagt: „Ich denk an dich!“ Die Stadtbibliothek und die Seniorenheime Friedrich-Ebert- und Heinrichstraße bringen in einer gemeinsamen Aktion beide zusammen.
Wie es geht? Packen Sie gute Wünsche, Gedanken, Gedichte, Geschichten, liebevoll Selbstgebasteltes oder -gemaltes in einen Umschlag und geben diesen anonym oder mit Absenderadresse in der Stadtbibliothek, Griesgasse 11, ab. Zum Valentinstag verteilen die Mitarbeiterinnen die Briefe als Zeichen der Verbundenheit an Menschen in Senioren- und Pflegeheimen, die in der momentanen Pandemie-Situation keine Besuche oder persönlichen Kontakte haben können, die einsam und traurig sind.

Schüler sorgte für Wintermärchen 1966
Siegburg. Einspruch, Euer Ehren! Im "Siegburger Kalenderblatt" (Newsletterausgabe 1. Februar) las Joachim Schneider über die im Winter 1966 von Stadtdirektor Dr. Kersken geäußerte Idee, auf dem Siegburger Mühlentorplatz eine Eislaufbahn zu errichten. Er berichtigt: "Die Idee stammte keineswegs von Herrn Dr. Kersken, sondern von meinem damaligen Klassenkameraden Paul Kieras, der als damals 13-jähriger Schüler einen Antrag an den Siegburger Stadtdirektor stellte und um die Einrichtung einer Eislaufbahn bat. Da Paul-Hermann Kieras der Sohn des damaligen Oberkreisdirektors war, soll Bürgermeister Adolf Herkenrath gewitzelt haben: 'Wir sollten den Kreis um einen Zuschuss bitten.' Wie ging es weiter? In der Tat hat es die beantragte Eislaufbahn dann gegeben: Unbürokratisch wurde die Feuerwehr um Amtshilfe gebeten. Auf dem Mühlentorplatz, der damals noch nicht asphaltiert war, wurde kurzerhand ein ca. 5 cm hoher Wall aus Erde als Begrenzung errichtet, dann hieß es 'Wasser marsch!' Mithilfe mehrerer Feuerwehrschläuche wurde Mühlengrabenwasser auf die Fläche gepumpt, das dann aufgrund der frostigen Temperaturen über Nacht gefror. Und so konnten wir Pänz uns dann für etwa 14 Tage über eine Schlittschuhbahn mitten in der Stadt freuen.
Heute wäre so eine Aktion wohl nicht mehr möglich. Das liegt nicht nur daran, dass es bei uns inzwischen lange Frostperioden nur noch selten gibt. Heutzutage wäre wahrscheinlich niemand mehr bereit, die Verantwortung zu übernehmen, falls sich jemand auf dem Eis hinlegen und verletzen würde. Schade eigentlich!"
Wir sind unserer Sorgfaltspflicht natürlich nachgekommen und haben bei Paul Kieras nachgehört - war alles so, wie von Schneider geschildert. Er sandte uns als Beweis für seine jugendliche Mutprobe (im besten Sinne, versteht sich) den dazu passenden Zeitungsartikel zu.

Corona in Siegburg und im Rhein-Sieg-Kreis
Siegburg. Mit Stand gestern meldet das Kreisgesundheitsamt 1.211 (+18) Coronanachweise für Siegburg. Davon gelten 1.152 (+24) Betroffene als genesen, 16 (-9) als aktuell infiziert. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion liegt bei 43 (+3).
Für den Rhein-Sieg-Kreis werden 14.549 (+317) Positivtestungen vermeldet, von denen 13.829 (+435) Fälle als "genesen" und 394 (-142) als "aktuell" in der Statistik geführt werden. Die Zahl der Verstorbenen beträgt 326 (+24). In häuslicher Quarantäne befinden sich 1.618 (-190) Kontaktpersonen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut Landeszentrum Gesundheit (LZG) NRW bei 53,1 (-7). Diese errechnet sich aus der Differenz der nachgewiesenen Infektionen im Vergleich zur Vorwoche, geteilt durch die Einwohnerzahl. Das Ergebnis wird mit 100.000 multipliziert.
Hinweis: Die Zahlen in Klammern geben die Differenz zur Vorwoche an, bei der 7-Tage-Inzidenz die zum Vortag.
Anreise mit Bus und Bahn
Siegburg. Senioren ab 80 Jahren können, gemeinsam mit einer Begleitperson, innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) kostenlos mit Bus und Bahn zu ihrem Impftermin in St. Augustin anreisen. Als "Impfticket" gilt die Terminbestätigung und ein gültiger Lichtbildausweis (Personalausweis, Reisepass oder Schwerbehindertenausweis). Auch die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum zweiten Impftermin wird auf diese Weise gewährleistet.

Realschule informiert online
Siegburg. In Kürze werden an allen weiterführenden Siegburger Schulen die Anmeldungen für die künftigen Fünftklässler entgegengenommen. Um sich vorab persönlich zu informieren, bietet Iris Gust, Schulleiter der Alexander-von-Humboldt-Realschule, allen interessierten Eltern zwei offene Zoom Meetings an. Am Montag, 8. Februar, 9 Uhr, sowie am Donnerstag, 11. Februar, 16 Uhr, können allgemeine Fragen zur Schule, zum Schulprofil, zur Schulform und dem Anmeldeprozedere gestellt werden. Die Zugangsdaten finden Sie auf der Homepage der Schule.

Themenreihe Finanzwissen der VHS
Siegburg. Auf leicht verständliche Art und Weise vermittelt Holger Jünke im neu beginnenden VHS-Semester Bank- und Finanzwissen. Neben altbewährten Kursen wurden "Nachhaltige Geldanlage - wie geht das?", "Robo-Advisor, Copy-Trading und Bitcoin - Aktuelle Anlagetrends im Überblick" sowie "Gut versichert - aber wie?" neu ins Programm aufgenommen. Mit "Altersvorsorge & Finanzplanung" ist zudem ein Seminar im Angebot, das sich ganz speziell an Frauen wendet, die ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen wollen und sich hierzu umfassend informieren möchten.
Jünke ist Diplom-Kaufmann und verfügt mit 20 Jahren Berufserfahrung bei einer Großbank über fundierte Kenntnisse der Finanzbranche.

Ölspur mehr als zehn Kilometer lang
Siegburg. Ein ausgelöster Brandmelder machte Mitarbeiter des Ordnungsamtes am Montag auf ein Haus in der Holzgasse aufmerksam. Aus einem Fenster im ersten Stock drang Rauch. Beim Eintreffen der sofort alarmierten Feuerwehr stand dort eine Dame und informierte, dass der Detektor in ihrer Wohnung zwar ausgelöst habe, es aber nicht brennen würde. Bei der Kontrolle konnte überhitztes Essen auf dem Herd als Ursache ausgemacht werden.
Gleich zwei Ölspuren wurden der Feuerwehr am Dienstag gemeldet. Eine 35 Meter lange in der Münchshecke streuten die Retter ab und nahmen das Bindemittel wieder auf. Mehr als zehn Kilometer lang war hingegen die Verunreinigung, die sich ab der Jägerstraße über die Zeithstraße bis nach Seelscheid erstreckte. Die Reinigung wurde in diesem Fall an eine Fachfirma übergeben.

Stadtnachrichten auf Facebook
Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.
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Donnerstag, 4. Februar, der 35. Tag in 2021
Wetter: Kommt er nun, der erneute Wintereinbruch? Schon zum Beginn der Woche wagten wir einen Blick in die Zukunft, trauen uns dies heute noch einmal. Genau über unseren Köpfen liegt am Wochenende eine Luftmassengrenze. Im Süden: Milde Temperaturen aus dem Mittelmeerraum. Im Norden: Kalte Polarluft. Noch ist unklar, auf welcher Seite Siegburg liegen wird. Ist es die, auf der bis zu 40 Zentimeter Neuschnee erwartet werden und kräftiger Wind die gefühlte Temperatur auf zweistellige Minuswerte fallen lassen soll? Oder, darauf deuten die Modelle derzeit eher hin, dürfen sich unsere Wasserversorger auf ergiebe Regenfälle freuen, die die Reservoirs, aber auch die Pegel der Flüsse erneut ansteigen lassen und - auch die Gefahr besteht - auf Straßen und Wegen gefährliche Eisdecken entstehen lassen können?
Sonnenuntergang: 17.28 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 8.00 Uhr
Mondaufgang morgen: 2.05 Uhr
Monduntergang morgen: 11.33 Uhr
Andreas (Corsini, Bischof von Fiésole/Florenz, Schutzheiliger der Armen und Bedrängten, starb 1374), auch: Andrea, André; Veronika (von Jerusalem, Jüngerin Jesu, erhielt der Legende nach auf dem Kreuzweg dessen Schweißtuch gereicht, in das er das Bild seines gequälten Antlitzes einprägt haben soll, seit 707 ist ein solches Schweißtuch in Rom aufbewahrt), auch: Veronica, Vera, Véronique, Frauke, Verona, Veruschka; Johanna (von Valois, starb am 4. Februar 1505), auch: Jeanne, Jeannette.
Friedrich Ebert (1871-1925), SPD-Politiker, Reichspräsident von 1919 bis 1925; Maximilian Negwer (1872-1943), schlesischer Apotheker, Erfinder von "Ohropax"; Ludwig Erhard (1897-1977), CDU-Politiker, Bundeswirtschaftsminister von 1949 bis 1963, "Vater" von Wirtschaftswunder und Sozialer Marktwirtschaft, Bundeskanzler zwischen 1963 und 1966; Charles Lindbergh (1902-1974), amerikanischer Pilot, ihm gelang im Mai 1927 die erste Alleinüberquerung des Atlantiks von New York nach Paris ohne Zwischenlandung; Dietrich Bonhoeffer (1906-1945), evangelischer Theologe, Vertreter der "Bekennenden Kirche", aktiver Kämpfer gegen den Nationalsozialismus, 1943 verhaftet und zwei Jahre später im KZ Flossenbürg hingerichtet; Rosa Parks (1913-2005), amerikanische Bürgerrechtlerin, als 42-jährige weigert sie sich 1955 in Montgomery/Alabama mutig, ihren Sitzplatz im Bus für einen Weißen zu räumen, deswegen wird sie verhaftet! Und deswegen gibt es einen 381-tägigen Busboykott ("Montgomery Bus Boycott"), bis endlich der Oberste Gerichtshof die Rassendiskriminierung - wenigstens - in öffentlichen Verkehrsmitteln aufhebt. Der zivile Ungehorsam von Parks gilt als Beginn der schwarzen Bürgerrechtsbewegung. Die mutige Frau erhält 1999 - spät, nicht zu spät - von Präsident Bill Clinton die Congressional Gold Medal of Honor, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen der USA. Als Parks am 24. Oktober 2005 in Detroit stirbt, wird ihr Leichnam vor der Beisetzung im Kapitol öffentlich aufgebahrt; sie ist die erste Frau, der in den USA diese Ehrung zuteil wird; Parks sagte einst: "Ich wollte nur frei sein, wie jeder andere auch. Ich wollte nicht immerzu gedemütigt werden wegen etwas, auf das ich keinen Einfluss hatte: die Farbe meiner Haut."; Alfred Andersch (1914-1980), Schriftsteller ("Sansibar oder der letzte Grund"); Kurt Brumme (1923-2005), Kölner Rundfunkjournalist, Leiter der WDR-Hörfunkabteilung Sport, Erfinder der Bundesliga-Konferenz, moderierte von 1963 bis 1988 samstagnachmittags "Sport und Musik"; Eduard Zimmermann (1929-2009), Fernsehfahnder ("Aktenzeichen XY"); James Danforth ("Dan") Quayle (1947), 44. amerikanischer Vizepräsident, ein Mann von brillanter intellektueller Schlichtheit ("The future will be better tomorrow"); wies vor laufenden Fernsehkameras einen Schüler an, das korrekt geschriebene Wort "potato" mit einem zusätzlichen e am Ende zu versehen, "Potatoe-Dan" ist Träger des ig-Nobelpreises 1991 für den Sektor Bildung (ig steht für ignobel = schändlich, schmachvoll), eine satirische Auszeichnung der Harvard-Universität; während seiner Amtszeit als Vize von 1989 bis 1994 blieb Georg Bush Gott sei Dank gesund; Alice Cooper (1948), amerikanischer Rockmusiker ("School's out"); Freya Klier (1950), Schriftstellerin, Regisseurin und während der DDR-Zeiten mutige Bürgerrechtlerin; Pirmin Zurbriggen (1963), ehemaliger schweizerischer Skirennfahrer, einer der herausragenden Sportler der 1980er-Jahre, Gold in Calgary, viermal Gesamtworldcup, 40 Weltcup-Erfolge; Natalie Imbruglia (1975), australische Sängerin ("Torn"); Kimberly Kaye Wyatt (1982), amerikanische Sängerin, ehemals Sängerin der Girlgroup Pussycat Dolls.
1738: Joseph Süß Oppenheimer, der Finanzberater des Monate zuvor verstorbenen Herzogs Karl Alexander von Württemberg wird 39-jährig vor den Toren Stuttgarts auf dem Galgenberg öffentlich gehängt, und das ist ein unglaublicher Justizmord: Oppenheimer, ein Jude, war der höfisch-ständischen Entourage suspekt, des Herzogs Tod nutzte die Gesellschaftsschicht aus, um den Finanzexperten eiskalt zu beseitigen, das Todesurteil trug nur dreiste Scheinbeschuldigungen, die Leiche des Exekutierten wird jahrelang in einem öffentlichen Käfig zur Schau gestellt. Dann schänden die Nazis das Andenken an Süß Oppenheim nachhaltig: Unter dem Titel "Jud Süß" hatten 1827 Wilhelm Hauff und 1925 Lion Feuchtwanger in Novelle bzw. Roman den historischen Stoff behandelt, nach der Machtergreifung schlachten die braunen Terroristen die Geschichte antisemitisch aus. Regisseur Veit Harlan läßt in seinem 1940 produzierten Film "Jud Süß" die Hauptperson im Ghetto der Frankfurter Judengasse unter Umständen hausen, die alle übelsten Klischees wecken oder "bestätigen" sollen, ein Schmutzfilm, der Pflichtprogramm für die SS-Killer und KZ-Wärter wird - so ist denn Nazi-Chef-Propagandist Josef Goebbels teuflisch entzückt: "Ein ganz großer, genialer Wurf. Ein antisemitischer Film, wie wir ihn uns nur wünschen können"; Harlan gibt nach dem Krieg den Saubermann; 1983: Karen Carpenter, die amerikanische Sängerin, mit Bruder Richard das Pop-Duo The Carpenters ("Jambalaya", "Close to You", "Top of the World"), stirbt 32-jährig im kalifornischen Downey, offiziell an Herzinfarkt, tatsächlich wohl an den Folgen ihrer Magersucht; 1987: Liberace, der amerikanische schrille Pianist und Sänger stirbt 67-jährig in Palm Springs an Aids; 1995: Patricia Highsmith, die britische Schriftstellerin ("Der talentierte Mr. Ripley") stirbt 74-jährig in Locarno; 2000: Joachim-Ernst Berendt, der ehemalige Rundfunk-Musikredakteur und Moderator, als Jazzpapst anerkannt, stirbt 77-jährig in Hamburg, als er bei Rot über die Straße läuft - er war auf dem Weg zur Vorstellung seines neuen Buches: "Es gibt keinen Weg, nur gehen"; 2002: George Nader, der amerikanische Schauspieler ("Jerry Cotton") stirbt 80-jährig in Woodland Hills; 2011: Michael Habeck, der Synchronsprecher (die Stimme von Ernie aus der "Sesamstraße", von Barney Geröllheimer aus "Familie Feuerstein", von Police-Chief Wiggum von den "Simpsons "und von Schauspielergrößen wie Oliver Hardy, Orson Welles oder Danny DeVito) und aus vielen TV-Serien bekannte Schauspieler ("Tatort", "Der Kommissar") stirbt 66-jährig in München; als schwuler Glatzenmönch Berengar hatte er in "Der Name der Rose" bis zu seinem Ende in einem Badzuber einen eindrucksvollen Auf- und Abtritt; 2013: Reg Presley, der britische Sänger und Songschreiber der Troggs ("With a Girl Like You", "Love Is All Around", "Wild Thing" - auch im Duett mit Suzy Quatro) stirbt 71-jährig in Andover an Lungenkrebs; 2016: Ed Mitchell, der amerikanische Astronaut, als Mitglied von "Apollo 14" im Januar 1971 sechster Mensch auf dem Mond, stirbt 85-jährig in West Palm Beach - einen Tag vor dem 45. Jahrestag seiner Mondlandung; setzte sich für ein Weltparlament ein: "Wenn wir zum Mars fliegen - und das werden wir - wäre es dumm, auf die Erde herunterzublicken, und zu sagen: Ich kam von den Vereinigten Staaten von Amerika, Deutschland, Frankreich, England oder Israel. Wir kommen von der Erde! Und dafür sind wir noch nicht reif"; 2016: Maurice White, der amerikanische Sänger, Begründer von Earth, Wind and Fire, stirbt 74-jährig in Los Angeles; 2018: Gregor Dorfmeister, der Journalist und Schriftsteller stirbt 88-jährig in Bad Tölz, unter dem Pseudonym Manfred Gregor veröffentlichte er unter anderem den autobiographisch gefärbten Weltkriegs-Roman "Die Brücke", das Drama um den sinnlosen Einsatz einer Gruppe von 16-jährigen Jungen zur Verteidigung eines Flussüberganges vor den heranrückenden Amerikanern wurde ein Jahr nach Erscheinen von Bernhard Wicki eindrucksvoll verfilmt (mit Vicco von Bülow alias Loriot in seiner ersten Filmrolle als Stabsfeldwebel Zeisler); Dorfmeister selbst war im April 1945 mit sieben anderen Jugendlichen in eine SS-Kaserne eingezogen und zur Verteidigung einer kleinen Loisach-Brücke bei Bad Heilbrunn befohlen worden, sie beschossen einen Panzer, ein amerikanischer Soldat verbrannte, mit Dorfmeister überlebten nur zwei Jungen, die einem neuerlichem Befehl einer Brückenverteidigung nachkamen und erschossen wurden - im Gegensatz zu Dorfmeister, der flüchtete und im Jahre 2015 der "tz" berichtete: "Ich ging zur Brücke, da lagen die beiden tot da, eine alte Frau ging vorüber und bespuckte sie. Ich werde dieses Bild nie vergessen"; 2019: Matti Nykänen, der finnische Skispringer (vier Goldmedaillen, fünf WM-Titel, neben Espen Bredersen, Thomas Morgenstern, Kamil Stoch und Jens Weißflog der einzige, welcher alle vier der bedeutendsten Wettkämpfe - Olympia, WM, Weltcup und Vierschanzentournee - gewann) stirbt 56-jährig in Joutseno/Karelien; der Sportler flog weit und trank viel, erstach im Suff seinen Freund und misshandelte seine Frau; 2019: Leonie Ossowski, die Schriftstellerin ("Die große Flatter", "Die schöne Gegenwart") und Drehbuchautorin, literarisch auch unter dem Pseudonym Jo Tiedemann unterwegs, stirbt 93-jährig in Berlin; 2020: Daniel arap Moi, der brutale und korrupte kenianische Staatsdiktator, Präsident von 1978 bis 2002 ("L'etat, c'est Moi"), stirbt 95-jährig in Nairobi.
Vor 1810 Jahren - 4. Februar 211
Kaiser Lucius Septimius Severus stirbt, sein ältester Sohn Caracalla und dessen Bruder Geta übernehmen die Herrschaft im römischen Reich. Caracallas Kerngeschäft sind die militärischen Belange. Gegen die Opposition geht er brutal vor, seinen Bruder bringt er um. Gleichwohl bleibt sein Name mehr mit den für 1.500 badenden Römern Platz bietenden Thermen verbunden, die er 217 einweiht und mit denen er sich auch um "gut Wetter" bei den unteren Volksschichten bemüht.
Vor 160 Jahren - 4. Februar 1861
Die aus der Union ausgetretenen Südstaaten Alabama, Florida, Georgia, Louisiana, Mississippi und South Carolina schließen sich in Montgomery/Alabama zu den Konföderierten Staaten von Amerika zusammen. Der Sezessionskrieg rückt ganz nahe.
Vor 80 Jahren - 4. Februar 1941
Nix Raumfahrt-Erfindung: Für die Teflon-Beschichtung erhält der Amerikaner Roy Plunkett das Patent.
Vor 45 Jahren - 4. Februar 1976
Im österreichischen Innsbruck werden die Olympischen Winterspiele eröffnet, zum zweiten Mal nach 1964. Aus finanziellen Gründen hatte Denver die Austragung wieder zurückgegeben und Innsbruck kann zu einem großen Teil auf bestehende Anlagen zurückgreifen, das spart Geld. Zu den erfolgreichsten Sportlern der insgesamt 1.300 Athleten aus 37 Nationen wird Rosi Mittermaier mit zwei Gold- und einer Silbermedaille zählen.
Vor 45 Jahren - 4. Februar 1976
Über 23.000 Menschen sterben in Guatemala bei einem Beben mit hunderten von Erdstößen.
Vor 110 Jahren - 4. Februar 1911
"Die Eigentümer von Bäumen und Sträuchern, deren Äste in einen öffentlichen Weg hineinragen, werden hiermit bei Vermeidung von Bestrafung und Ausführung der Arbeiten im Wege des polizeilichen Zwanges aufgefordert, die fraglichen Äste vor dem 15. März bis zur Höhe von 4 m zu beseitigen. Die Polizei-Verwaltung. Der Bürgermeister. Plum."

Vor 105 Jahren - 4. Februar 1911
"Die Speisereste und Gemüseabfälle der hiesigen Strafanstalt sollen für die Zeit vom 1.4.1911 bis 31.3.1912 im Wege der öffentlichen Ausschreibung vergeben werden. Angebote, welche verschlossen und mit der Aufschrift 'Vergebung von Speiseresten und Gemüseabfällen' versehen sein müssen, sind bis zum 20. Februar vormittags 10 Uhr an die unterzeichnete Direktion einzureichen. Die Bedingungen liegen im Geschäftszimmer der Oekonomie zur Einsicht aus. Königliche Direktion der Strafanstalt Siegburg-Michaelsberg."

Vor 105 Jahren - 4. Februar 1916
"Königliches Gymnasium mit Realschule Siegburg: Die Nagelung des Eisernen Kreuzes zum Besten der Hinterbliebenen gefallener Helden seitens des Lehrerkollegiums der Schüler und Gönner der Anstalt ergab den hohen Betrag von 350 Mk. Für die Anstalt wird die Nagelung von so schönem Erfolg gekrönt, für spätere Zeiten eine der schönsten Erinnerungen an diese große eiserne Zeit bilden, das Kreuz für immer ein Wahrzeichen echt deutscher Liebe, Treue und Dankbarkeit der Lehrer und Schüler."
Info Kriegsnagelungen: Patriotische Spendenaktionen, bei denen die Bevölkerung Nägel in hölzerne Personenstandbilder, Wappentiere oder - wie in Siegburg - "Eiserne Kreuze" einschlug. Das Ritual verbreitete sich im Deutschen Reich ab 1915 rasch und erwies sich als finanziell lukrativ. Durch die Benagelung mit Hunderten von goldenen und silbernen Nägeln für jeweils einige Pfennige in den Sammlungstopf wurde der Rohling wie mit metallener Haut gepanzert. Ein Ritual, das den Eindruck der geschlossen-wehrhaften Volksgemeinschaft vermitteln sollte und zugleich soziale Einnahmen generierte. Foto: Ziemlich behämmert - hier werden im Herbst 1915 in Hamburg der Eiserne Michael und in Emden der "Isern Kerl" genagelt.
Vor 95 Jahren - Februar 1926
Gebt die Michaelsberg-Rodelbahn wieder frei, fordern Bürger und schreiben:
"Seit Wochen haben wir Schnee, verlockenden Schnee, der geradezu zwingt, Wintersport dieser oder jener Art zu betreiben. So sieht man denn auch Jung und Alt mit Sportgeräten bewaffnet auf der Suche nach Betätigung. Die Schlittschuhläufer haben es gut, sie wandern zu der Eisbahn auf der Sieg, die vom Schwimmverein Hellas in gute Obhut genommen ist oder auf die Eisbahn des Siegburger Hofes und kommen so fein auf ihre Kosten. Anders diejenigen, die Schneeschuh- oder Rodelsport betreiben wollen. Während es den ersteren in nächster Nähe der Stadt gänzlich an Gelegenheit fehlt, wären die Letztere wohl in der Lage, ihren Sport auszuüben, wenn nicht eine allzu große Ängstlichkeit der Polizei einen Strich durch die Rechnung machte. Das Gelände des Michaelsberges ist geradezu ideal. Es wäre wohl möglich, daß die Bergstraße an den Schneetagen für den Rodelsport freigegeben wird und zwar bis zur Höhe des Polizeigefängnisses. Es ist die einfachste Sache der Welt, an dieser Stelle jedem Schlitten die Weiterfahrt bis zur Mühlenstraße, was unbedingt mit Gefahren verbunden wäre, zu verwehren. Eine Karre Sand oder Asche genügt. Außerdem könnte das Rodeln auf gewisse Stunden beschränkt werden. Die Bergstraße ist im Winter überhaupt nicht befahren und wird nur von sehr wenigen Passanten begangen. Daß das Rodeln auf dem Michaelsberge für die Ausübenden mit Gefahren verbunden ist, wird niemand behaupten wollen, die Gefahr ist zu minimal. Fast die gesamte Siegburger Jugend ist anders gezwungen, ihren Schlitten an der Leine zu ziehen."
Vor 95 Jahren - Februar 1926
Weg mit Rodelschlitten auf der Bergstraße - das fordern die Anwohner:
"Ich glaube bestimmt, daß ich im Namen sämtlicher Anwohner der Bergstraße schärfsten Einspruch gegen die geplante Anlegung einer Rodelbahn auf der Bergstraße erheben kann. Mancher Fluch ist schon ausgesprochen worden über das freche Vorgehen der Rodelfahrer und wie gerne hätte man die Polizei gegen das ungebührliche Benehmen einschreiten gesehen. Die Bergstraße war doch an den letzten Abenden nicht mehr da, daß man, wenn man spät Abends von der Arbeit kam, wie sonst ungehindert zu seiner Wohnung zugehen konnte. Unter Indianergebrüll kamen die Fahrer dahergesaust und wer nicht freiwillig auf Seite sprang, wurde eben an- oder gar umgefahren. Auch jetzt ist noch tagtäglich Fuhrwerksverkehr auf der Bergstraße. Es muß doch jeder Fußgänger, und es sind dies hunderte am Tage, vom Polizeigefängnis aus den Fahrdamm auch als Schrittweg benutzen. Hals- und Beinbrüche entstehen, wenn die Fußgänger über die spiegelglatte Fahrbahn den Berg hinuntergehen müssen. Wer käme dann für den Schaden auf: der betreffende Anwohner, weil er keine Asche gestreut hat oder die Stadtverwaltung, weil sie das Rodeln erlaubte oder der Rodler selbst, weil er gefahren ist? Wer absolut das Bedürfnis zum Rodeln hat, mag nach Bonn zum Venusberg oder ins Siebengebirge fahren."

Vor 65 Jahren - 4. Februar 1956
Das altbekannte Siegburger Gasthaus Friederichs an der Ecke Kaiserstraße/Heinrichstraße, das der Erweiterung der Heinrichstraße zum Opfer fiel, ist neu entstanden und öffnet unter dem Namen "Em Döppe" am Dienstag, 7. Februar, 17 Uhr, seine Türen. Das kölsche "Döpp" bedeutet "Topf", Napfkuchen heißt auch "Döppekoche". Die Kneipe hat durch die Straßenverbeiterung ein Drittel seiner historischen Fassadenfront zur Kaiserstraße eingebüßt und damit auch mächtig an Fläche eingebüßt. Trotzdem ist es Wirt Karl Koch und seiner Frau gelungen, den Grundsatz von Witwe Friederichs, von der sie das Haus vor einiger Zeit übernahmen, hochzuhalten: "Alles für unsere Gäste". Foto: Die Heinrichstraße musste für die Baumaßnahme "Em Döppe" zeitweise gesperrt werden. Rechts der heutige VHS-Parkplatz, links die Kreuzung zur Kaiserstraße.

Vor 65 Jahren - 4. Februar 1956
Die "Siegburger Zeitung" machte vor der offiziellen Eröffnung "Em Döppe" Station: "Es gibt zwei schöne gemütliche Räume mit 100 Plätzen. Der Eingang ins Döppe von der Kaiserstraße führt durch einen Windfang in die Gaststube, die durch eine Gitterwand in die links gelegene Schänke für die Steher und den rechten Teil mit sieben Tischen geteilt ist. Hinter der Gaststube ist das Gesellschaftszimmer mit Fensterfront zur Heinrichstraße. In die Toilettenanlagen im Keller geht es über eine Wendeltreppe, im Keller soll noch eine Kegelbahn eingebaut werden. Der Name Em Döppe verpflichtet und so knüpft die Ausstattung an die vergangene traditionsreiche Siegburger Töpferkunst: In der aus blau-glasierten Klinkern gemauerten Theke sind Töpfererzeugnisse, vor allem aus Siegburg, aber auch aus Raeren/Eifel, Frechen und dem Kannenbäckerland abgebildet."
Besuche im Rathaus sind nur nach vorheriger Terminvergabe erlaubt, das Gebäude darf nur mit Mund-Nase-Bedeckung betreten werden. Nutzen Sie bitte auch unser Online-Angebot.
Das Stadtmuseum, die Stadtbibliothek, die Tourist Information sowie das Oktopus-Freizeitbad haben derzeit geschlossen.
> Öffnungszeiten der Stadtverwaltung sowie einiger Außenstellen
Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst
Alfred Nobel Apotheke, Pfarrer-Kenntemich-Platz 3-5, Troisdorf,Tel.: 02241/77234