siegburgaktuell 29.12.2021

Von den Siegauen zum Michaelsberg
Siegburg. Die passende Überschrift zu diesem Leserinnenbild von Michaela Jordan? Siegburg unter Strom? Siegburg auf der Sonnenseite? "Gut ausgeleuchtet" ist der Vorschlag der Fotografin. Nehmen wir!

Günter Wolf ist Scharfmacher in vierter Generation
Siegburg. Gründe zum Feiern hat Günter Wolf in diesen Tagen genug, ein Jubiläum reiht sich an das andere. 2021 vollendete er sein 66. Lebensjahr, sein Ausbildungsbeginn liegt genau ein halbes Jahrhundert zurück, die Schleiferei, 1922 gegründet, wird seit 25 Jahren in vierter Generation von ihm geführt. Das Handwerk wurde ihm in die Wiege gelegt; die Pflicht, in die Fußstapfen des Vaters zu treten, ist heute sein größtes Hobby. "Ich mache das mit Leidenschaft, Liebe und Fachwissen. Das Geld steht an hinterster Stelle."
Wo andere den Wetzstein aus der Küchenschublade holen, setzt sich Wolf an mehrere Maschinen. Auf den Vor- folgt zunächst der Grob- und dann der Feinschliff, dann wird die Klinge poliert, abgezogen (das ist ein weiterer Schleifvorgang) und gesäubert. Eine Viertelstunde dauert der gesamte Arbeitsgang. Bei der Schere - dem zweiteiligen Schneidewerkzeug widmet er sich einmal wöchentlich - kommen das Trennen und passgenaue Wiederzusammensetzen hinzu. Kein Wunder, dass der Scharfmacher sagt: "Ich bin von morgens bis abends mit dem Schleifen beschäftigt."
Wenn nichts mehr zu machen ist, tauscht Wolf auch Klingen aus Steckmessern aus. Kein ungefährliches Unterfangen. Beim Erhitzen können mit Schwefelzement gefüllte Schäfte in Flammen aufgehen. "Dann gibt es nur noch eins: Wegschmeißen! Und zwar raus aus der Werkstatt!" Bislang hat er immer gut reagiert. Überhaupt hat sich der Klingenmeister nur einmal ernsthaft verletzt: "Eine Kundin wollte ein Messer für Weihnachten. In der Hektik habe ich mir damit in die Sehne geschnitten. Der Übeltäter wurde dann erst im Frühjahr abgeholt …" Kleine Wunden zählen nicht, "bei scharfen Messern merkt man noch nicht einmal, wenn man sich schneidet".
Nicht nur Siegburger finden den Weg in Wolfs Ladenlokal in der Holzgasse. Regelmäßig erreichen ihn Aufträge aus der Schweiz oder Finnland, manchmal sind auch Exoten aus weit entfernten Teilen der Welt dabei. Doch auch direkt vor der Haustür hat er einen Wandel festgestellt. "Die Pandemie hat zu einem Umdenken bei den Leuten geführt. Sie achten wieder mehr auf Nachhaltigkeit und Qualität. Und sie sind auch bereit, dafür mehr auszugeben." Letztendlich eine Investition, die sich bezahlt macht. "Ein gutes Messer hält ein Leben lang, es muss höchstens hin und wieder geschliffen werden." Eine große Auswahl kann man in der Schleiferei in der Holzgasse in die Hand nehmen. "Da muss es gut drin liegen."
Wenn Wolf eines Tages sein letztes Messer scharf gemacht hat, wird eine hundertjährige Handwerkerdynastie in Siegburg erlöschen. Einen Nachfolger für die Werkstatt gibt es nicht, sein Berufszweig ist vom Aussterben bedroht. "Um diesen Job zu machen, muss man von klein auf dabei sein, die Fähigkeiten, die man braucht, quasi mit der Muttermilch ins Blut aufnehmen." Doch bevor es so weit ist, verspricht der leidenschaftliche Schleifer: "Solange die Gesundheit mitmacht, werde ich Messer schärfen!"
Foto: Günter Wolf in seiner Kotten - so heißt die Schleifwerkstatt in der Fachsprache.

Die Coronazahlen auf einen Blick
Siegburg. 122 aktive Coronafälle in Siegburg sind dem Rhein-Sieg-Kreis Covid-19 Dashboard zu entnehmen. Seit dem 1. März 2020 kam es zu 3.238 bestätigten Ansteckungen, die Zahl der Genesenen liegt bei 3.051, die der Toten bei 65.
Blick in den Kreis. 2.010 Fälle derzeit, 40.426 insgesamt seit Pandemiebeginn. 37.788 Menschen gelten als genesen, 628 starben. Die Kreisinzidenz liegt aktuell bei 139,9. Die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz für Nordrhein-Westfalen - dabei handelt es sich um innerhalb der letzten Woche neu gemeldete Krankenhausaufenthalte pro 100.000 Einwohner - beträgt laut Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales 2,73. Der Anteil an Covid-19-Patienten an betreibbaren Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister bei 12,06 Prozent

Feuerwerks- und Ansammlungsverbot
Siegburg. Analog zum Verbot des Abbrennens von Feuerwerkskörpern an Silvester und Neujahr auf bestimmten Arealen (wir berichteten am Montag), erlässt die Kreisstadt zur Verhinderung von Ansteckungen mit dem Coronavirus eine weitere Allgemeinverfügung. Sie enthält ein Ansammlungsverbot vom 31. Dezember, 20 Uhr, bis zum 1. Januar, 8 Uhr, für folgende Bereiche:
Gebiet oberhalb des unteren Rundwegs am Michaelsberg, Mühlentorplatz, Marktplatz und Goldene Ecke, Europaplatz, Neue Poststraße und „An der Stadtmauer“. Überdies gilt das Ansammlungsverbot für alle Spiel-, Sport-, Bolz- und Basketballplätze. Das Ordnungsamt kontrolliert. Die Allgemeinverfügungen zum Schutz vor Neuansteckungen mit dem Coronavirus finden Sie auf www.siegburg.de.
Foto: Marktplatz fast ohne Menschen, gestern fotografiert von Klaus Ridder.

Mit Fußball gegen das Rollenklischee
Siegburg. Die Liebe zum Fußball ist Andrea Krieger in die Wiege gelegt. Als Kind blickt sie aus den Fenstern ihres Elternhauses auf den Seelscheider Fußballplatz. Täglich wirft sie sich ohne Rücksicht auf Verluste nach Volleys, Kopfbällen und Fernschüssen. Spielt sie auf dem Feld, ist sie kaum weniger begabt und bei Freund und Feind berühmt-berüchtigt für ihren Einsatz und ihr Können. Sie macht ihrem Nachnamen sehr früh alle Ehre.
1975, da ist sie zehn, will sie der Trainer der D-Jugend haben. Der Vater braucht keine Bedenkzeit, lehnt rundum ab: "Mit den Jungen Fußball spielen? Das gibt's nicht!" Zum Glück hat Seelscheid ein Frauenteam. Das Kind trainiert in einer Erwachsenenmannschaft. Mit elf Jahren wird sie erstmals bei einem Punktspiel eingewechselt. Der Pass einer Älteren macht es möglich. Mit 14 attestiert ihr der Arzt die Tauglichkeit für Begegnungen im Seniorenbereich. Der Weg ist frei für eine steile Karriere. Sechs Jahre später wechselt sie nach Bergisch Gladbach, damals bei den Frauen das, was heute der FC Bayern bei den Männern ist. 1987 hütet sie das deutsche Tor bei der WM in Taipeh. Durch einen schweren Fehler von ihr geht das entscheidende Spiel gegen die Gastgeberinnen aus Taiwan mit 0:1 verloren. So ist der Sport.
Der Kölner Publizistin Anke Glasmacher, einer Weggefährtin aus den 1980er Jahren, stand Andrea Krieger jetzt in einem ausführlichen Interview Rede und Antwort. Gemessen an der Tiefgründigkeit und der gesellschaftlichen Entwicklung, die nachgezeichnet wird, hätte das Gespräch in SPIEGEL oder ZEIT abgedruckt werden können, die Veröffentlichung jedoch schmückt die aktuellen Neunkirchen-Seelscheider Heimatblätter. Krieger, die das Jugendzentrum Kulturcafé leitete und nach einem beruflichen Schlenker durchs Oberbergische heute wieder in Siegburg als Streetworkerin arbeitet, berichtet vom bestenfalls ambivalenten Verhalten, das der DFB lange gegenüber dem Frauenfußball an den Tag legt. So ist den Frauen das Spiel noch Ende der 1960er Jahre offiziell verboten. Als sie kicken dürfen, dauert eine Halbzeit nur 30, 35 Minuten. Die fürsorglichen Herren wollen Überanstrengung verhindern. Irgendwann kommen dieselben Funktionäre auf die grandiose Idee, dass Frauen mit kleineren Bällen besser zurechtkommen. Wahrscheinlich wegen der kleineren Füße...
Der Fußball hilft Andrea Krieger den engen Erwartungskorridor, den man für sie als adäquat erachtet, zu verlassen. "In den Rollen, die für uns Frauen noch in den 1970er Jahren vorgesehen waren, konnte ich mich nicht wiederfinden. Das fing schon in der Schule an. Meine Eltern fanden, für mich würde ein Hauptschulabschluss reichen, denn ich würde ja eh heiraten. Zum Glück war meine Grundschullehrerin auf Zack und empfahl meinen Eltern, dass ich mindestens auf die Realschule gehen sollte. Der Fußball war meine persönliche Möglichkeit, diese Rollenvorgaben zu umgehen. Hier konnte mir niemand reinreden, auch weil ich gut war und meine Leistungen kontinuierlich steigerte."
Foto: Kenner sehen in diesem Frühwerk einer Glanzparade das technische anspruchsvolle Übergreifen mit der ballfernen Hand.

Als Streetworkerin vermittelt Krieger die Werte des Sports
Siegburg. Andrea Krieger heute. Sie ist vieles auf einmal. Um mit dem Bild zu sprechen – sie hat viele Bälle im Spiel. Da ist nicht nur die Fußballerin, die Deutsche Meisterin 1988, die bis vor drei Jahren noch Landesliga spielte. Da ist die staatlich anerkannte Erzieherin, die ausgebildete Zirkuspädagogin, der Clown, die Büttenrednerin, die DJane. Und natürlich: die Siegburger Streetworkerin, angestellt bei der Katholischen Jugendagentur, kurz KJA.
An einem nebligen Novemberabend 2021 treffen wir sie zufällig in der unwirtlichen Umgebung des Parkplatzes am Haufeld. Sie schließt gerade ihren Dienstwagen ab, ein zum Streetworkmobil umgebautes Feuerwehrfahrzeug. Ein Platz zum Wohlfühlen, ein Platz für die Beratung von Jugendlichen. Sanfter Smalltalk an der Autotür? Mit ihr eher nicht. Sie liebt die Tiefe des Raums. "Die Pandemie hat die Jugend stark getroffen. Nicht unbedingt medizinisch, aber seelisch. Teenager brauchen jetzt einander, sie brauchen vor allem auch uns."
Wertevermittlung, darauf kommt es ihr an. Der Mannschaftssport ist dabei eine gute Richtschnur. Teamgeist, Fairness, Durchsetzungsvermögen. Der Umgang mit Rückschlägen, Niederlagen. Manchmal muss man sich durchbeißen, um ans Ziel zu gelangen. Im oben zitierten Interview mit Anke Glasmacher sagt sie zu ihrer eigenen Jugendzeit: "In meiner Ausbildung habe ich kein Geld verdient. Es gab keine Ausbildungsvergütung. Anfangs habe ich in Seelscheid gespielt und jeden Morgen die Tageszeitung ausgeteilt. Ich bin um 4 Uhr aufgestanden, habe die Zeitungen verteilt und bin dann schnell zum Bus, damit ich pünktlich um 8 Uhr in der Fachschule in Troisdorf sein konnte. Im Praktikum bin ich tatsächlich mehrfach in der Pause eingeschlafen. Aber: Mit dem verdienten Geld vom Zeitungsaustragen konnte ich später meinen Führerschein finanzieren und eine Reise in die USA. 1985 war ich dann staatlich anerkannte Erzieherin mit eigenem Gehalt und Führerschein."

Wie komme ich an Fördermittel?
Siegburg. Begrünte Garagendächer, Müllhäuschen oder bepflanzte Grünstreifen verbessern das Klima am Haus, nehmen Wasser auf und schaffen mehr Wohnqualität. Bund, Land und Kommunen ermöglichen die Förderung solcher Maßnahmen zu unterschiedlichen Bedingungen. Nach einem Klick auf den Link erklärt die Verbraucherzentrale NRW, was man bei der Planung alles im Blick behalten sollte.
> Verbraucherzentrale NRW: "Begrünung am Haus - jetzt noch Förderung vom Land beantragen"

Stadtnachrichten online
Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
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> Instagram - Tourist Information

Mittwoch, 29. Dezember 2021
16 bis 17 Uhr, Kath. Kirche St. Anno, Kempstraße 3:
Krippenbesichtigung
Donnerstag, 30. Dezember 2021
15.30 bis 16.30 Uhr, Kath. Kirche St. Anno, Kempstraße 3:
Krippenbesichtigun

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288
Lauras Stern: 16 Uhr
House of Gucci: 19 Uhr
Spider-Man - No Way Home: 16 Uhr, 19.30 Uhr
Encanto: 16.15 Uhr
Ghostbusters - Legacy: 18 Uhr
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080
Spider-Man - No Way Home: 15 Uhr, 16.15 Uhr (3D), 17 Uhr, 18.45 Uhr, 19.30 Uhr, 20 Uhr (3D), 20.20 Uhr
Matrix - Resurrections: 15.30 Uhr, 16.45 Uhr, 19.45 Uhr, 20.30 Uhr
House of Gucci: 20.10 Uhr
Lauras Stern: 14 Uhr
Die Schule der magischen Tiere: 14.30 Uhr
Ein Junge namens Weihnacht: 14.40 Uhr
Clifford der große rote Hund: 14.15 Uhr, 17.20 Uhr
Encanto: 14.50 Uhr, 17.30 Uhr
Mittwoch, 29. Dezember, der 363. Tag in 2021
Wetter: Bald schon wieder Regen.
Sonnenuntergang heute: 16.33 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 8.34 Uhr
Monduntergang heute: 13.22 Uhr
Mondaufgang morgen: 4.24 Uhr
Thomas (Becket, 1118 in London geboren, Lordkanzler, Erzbischof von Canterbury und Primas von England; als der König in die Rechte der Kirche eingreift, widersteht ihm Thomas, am 29. Dezember 1170 wird er während der Vesper in der Kathedrale von Canterbury ermordet; König Heinrich VIII. lässt 1538 den Schrein zerstören und die Reliquien vernichten), auch: Tom; Lothar (der VIII., Kaiser, als ältester Sohn Kaiser Ludwigs des Frommen 795 geboren, teilt 855 seinen Herrschaftsteil unter seinen drei Söhnen und setzt so die Zerstückelung des Reiches fort, entsagt schließlich der Herrschaft und wird Mönch in Prüm, wo er nach seinem Tod am 29. Dezember 855 beigesetzt wird); David ("Liebling Gottes"); Thamar (Ahnfrau von Jesus), auch: Tamara, Tamie; Jessica ("Gott wacht über dich").
Elisabeth (1709-1762), russische Zarin ab 1741; Marquise de Pompadour (1721-1764), Mätresse von Ludwig XV.; Charles Goodyear (1800-1860), amerikanischer Chemiker und Unternehmer, Reifenproduzent; Andrew Johnson (1808-1875), US-Präsident von 1865 bis 1869; Pablo Casals (1876-1973), spanischer Cellist, Komponist und Dirigent; Helmut Gollwitzer (1908-1993), evangelischer Theologe; Carl-Dieter Heckscher (1937-2018), begann unter dem Namen Dieter Thomas Heck als Radio-Luxemburg-DJ, populär als 183-facher ZDF-Hitparaden-Moderator von 1969 bis 1984, erwarb sich den Namen eines Schnellsprechers, dabei hatte er als sechsjähriges Kind ein traumatisches Erlebnis, war in Hamburg drei Tage unter Bombentrümmern begraben und stotterte zunächst; Brigitte Kronauer (1940-2019), Schriftstellerin ("Teufelsbrück", "Frau Mühlenbeck im Gehäus"); Ray Thomas (1941-2018), britischer Sänger der Moody Blues ("Nights in White Satin"); Rick Danko (1942-1999), kanadischer Bassist bei The Band; Marianne Faithfull (1946), britische Sängerin, Ex von Mick Jagger, der zusammen mit Keith Richards für sie "As Tears Go By" komponierte, aus dem Drogensumpf heraus gelang ihr 1979 mit "Broken English" ein Comeback; Matthias Platzeck (1953), SPD-Politiker, bis August 2013 brandenburgischer Ministerpräsident; Alexandra Kamp (1966), Schauspielerin; Jude Law (1972), englischer Schauspieler ("Der talentierte Mr. Ripley"); Eva Hassmann (1972), Schauspielerin ("Otto der Katastrophenfilm", "Speer und er"), Ex von Otto Waalkes.
1170: Thomas Beckett, der englische Erzbischof von Canterbury wird in der Kathedrale von vier britischen Höflingen 58-jährig ermordet, bis zu seiner Heiligsprechung dauert es nur drei Jahre; 1605: John Davis, der englische Seefahrer und Entdecker, erster Europäer, der wissenschaftlich die polaren Meere und Küsten erforschte, wird in Bintang auf Sumatra von japanischen Piraten getötet; 1825: Jacques-Louis David, der französische Historienmaler ("Der Tod des Marat") stirbt 77-jährig in Brüssel; 1832: Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf, der langnamige Cotta-Gründer mit illustren Schreibern wie Hölderlin, Schiller und Goethe im Verlags-Portfolio, stirbt 68-jährig in Stuttgart; 1926: Rainer Maria Rilke, der Lyriker ("Das Stunden-Buch") stirbt 51-jährig in einem Sanatorium nahe Montreux an Leukämie; 1929: Wilhelm Maybach, der Autobauer stirbt 83-jährig in Stuttgart; 2003: Bob Monkhouse, der britische Komiker und Moderator der Slapstick-Sendung "Als die Bilder laufen lernten" stirbt 75-jährig; 2008: Rudi Michel, der Sportjournalist stirbt 87-jährig in Baden-Baden; wenn er kommentierte, verlor die deutsche Nationalmannschaft zumeist, er bezeichnete sich deshalb selbst als "Niederlagensprecher"; nach eigener Aussage war die Kommentierung des Wembley-Tores 1966 die schwierigste Aufgabe seiner Reporterkarriere; 2011: Leopold Hawelka, der österreichische Cafetier, Gründer des Wiener "Café Hawelka", stirbt 100-jährig in der Hauptstadt; 2016: Peter Tamm, der langjährige Vorstandsvorsitzende des Axel-Springer-Verlags stirbt 88-jährig in Hamburg; 2018: Carmen Franco, die Tochter des 1975 nach endlosen Kriegs-, Schand- und Gräueltaten verblichenen spanischen Diktators und selbsternanntem rechtsextremen "Führer von Gottes Gnaden", Francisco Franco, stirbt 91-jährig in Madrid und hinterlässt ein - woraus auch immer gespeistes - Vermögen von einer halben Milliarde Euro; 2019: Manfred Stolpe, der SPD-Politiker, von 1990 bis 2002 Ministerpräsident von Brandenburg und dann bis 2005 Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, stirbt 83-jährig in Potsdam; 2020: Pierre Cardin, der im italienischen San Biagio di Callata in Venetien geborene französische Modeschöpfer mit Karrierebeginn bei Christian Dior, auch als Lizenz-Unternehmer für Feuerzeuige und Tapeten aktiv, stirbt 98-jährig in Neuilly-sur-Seine bei Paris.

Vor 110 Jahren - 29. Dezember 1911
Das Revolutionsparlament in Nanking wählt den christlichen Arzt Sun-Yat-sen (Foto) zum provisorischen Präsidenten der Republik China. Im folgenden Februar dankt Kaiser Pu Yi ab, die kaiserliche Regierung überträgt die Regierungsgeschäfte an General Yüan Shikai, der am 15. Februar von der Nationalversammlung bestätigt wird. Sun Yat-sen muss zurücktreten. Im Sommer gründet er die demokratische Kuomintang-Partei, die sich dem totalitären Kurs des Generals widersetzt, doch ohne Chancen gegen die Militärgewalt. 1913 muss Yat-sen ins Ausland fliehen.
Vor 100 Jahren - 29. Dezember 1921
"Einen Phantasiepreis wird am 1. Januar das Druckpapier erreichen. Es kostete im Frieden das Kilo 21 Pfg., im November 3,40 Mk., im Dezember 4,20 Mk. und wird ab 1. Januar 7 Mk., somit das 35fache des Friedenspreises kosten. Sorgenvoll erwägen augenblicklich die Zeitungen, was gegenüber dieser wohl beispiellosen Preissteigerung zu tun ist. Eine Gefahr, wie sie noch nie bestanden hat, bedroht die deutsche Presse." (Siegburger Kreisblatt)
Vor 100 Jahren - 29. Dezember 1921
Die Lüneburger Heide, genau genommen 21.000 Hektar von ihr, werden vom Preußenstaat unter Naturschutz gestellt. Als erstes Naturschutzgebiet war vier Monate zuvor das Neandertal ausgewiesen worden.
Vor 25 Jahren - 29. Dezember 1996
Nach 36 Jahren geht der Bürgerkrieg in Guatemala zu Ende. Regierung und Rebellen schließen ein Friedensabkommen.
Vor 20 Jahren - 29. Dezember 2001
Eine Vorführung von Feuerwerkskörpern führt in Lima/Peru zu einer Brandkatastrophe mit 282 Toten und 134 Verletzten.

Vor 105 Jahren - Dezember 1916
"11 Hilfsschwestern und 2 Helferinnen vom Reserve Lazarett Siegburg und 12 Hilfsschwestern vom Lazarett Eitorf unterzogen sich der staatlichen Krankenpflegerinnenprüfung. Die Prüfung wurde abgehalten unter dem Vorsitz des Geheimen Medizinalrates Dr. Rusk aus Cöln und dem unterrichtenden Arzt Dr. Grabhorn. Der Prüfung wohnte bei die Vorsitzende des vaterländischen Frauenvereins Freifrau v. Dalwigk und die Schwesterndame Frau Kommerzienrat Keller. Sämtliche Prüflinge zeigten erfreuliche Kenntnisse und bestanden das Examen mit gut und sehr gut." (Kreisblatt) Foto: Dr. Arno Grabhorn (Mitte) als Arzt im Reservelazarett auf dem Michaelsberg im Jahre 1917, rechts neben ihm Krankenschwester Gretchen Höck, die später, Kriegsromanze, den im Krankenbett vor ihr liegenden verwundeten Soldaten, Walter Jäger, heiraten wird.

Vor 105 Jahren - Dezember 1916
Bekanntmachung: Jede Art von Lichtreklame ist verboten. Als Lichtreklame gilt auch die Erleuchtung von Aufschriften von Namen, Firmenbezeichnungen usw. an Läden, Geschäftshäusern, Gast-, Speise- und Schankwirtschaften, Cafes, Theatern, Lichtspielhäusern, wie überhaupt an sämtlichen Vergnügungsstätten. Alle offenen Verkaufsstellen sind um 7 Uhr, Samstags um 8 Uhr abends zu schließen. Ausgenommen sind nur Apotheken und Verkaufsstellen, in denen der Verkauf von Lebensmitteln oder von Zeitungen als Haupterwerbszweig betrieben wird. Gast-, Speise- und Schankwirtschaften, Cafes, Theater, Lichtspielhäuser, Räume, in denen Schaustellungen stattfinden sowie öffentliche Vergnügungsstätten aller Art sind um 10 Uhr abends zu schließen. Das gleiche gilt von Vereins- und Gesellschaftsräumen, in denen Speisen oder Getränke verabreicht werden. Die Beleuchtung der Schaufenster der Läden und der sonstigen zum Verkauf an das Publikum bestimmten Räume ist auf das unbedingt erforderliche Maß einzuschränken. Das gleiche gilt für Gast-, Speise- und Schankwirtschaften, Cafes, Theater, Lichtspielhäuser. Die Beleuchtung von Schaufenstern und von Gebäuden zu gewerblichen Zwecken ist verboten. Die Beleuchtung der öffentlichen Straßen und Plätze ist bis auf das zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit notwenige Maß einzuschränken. Die elektrischen Straßenbahnen und Kleinbahnen haben ihren Betrieb soweit einzuschränken, wie es sich irgend mit den Verkehrsverhältnissen vereinbaren läßt. Die dauernde Beleuchtung der gemeinsamen Hausflure und Treppen in Wohngebäuden ist nach 9 Uhr abends verboten. Foto: Auch am Siegburger Markt, hier ein Foto um 1913, verlöschen früh die Lichter.
Vor 105 Jahren - 29. Dezember 1916
Mit Rücksicht auf den durch den Bundesrat angeordneten Siebenuhr-Ladenschluß sollen vom 1. Januar 1917 ab auch die Postschalter an Werktagen nicht länger als bis 7 Uhr abends für den allgemeinen Verkehr geöffnet bleiben. Auf Grund dieser Anordnung werden die Postschalter in Siegburg vom 1. Januar ab um 7 Uhr abends geschlossen.

Vor 100 Jahren - 29. Dezember 1921
Vom 29. ab fallen folgende Züge auf der Strecke Köln-Gießen wegen Kohlenmangel aus: Die beiden D-Züge 81 und 82 ab Siegburg 11.19 Uhr vorm. nach Köln und 5.51 Uhr nach Siegen, die Eilzüge 83 und 84 ab Siegburg morgens 7.16 Uhr nach Köln und abends 8.34 Uhr nach Siegen, ferner die werktags verkehrenden Personenzüge 1640 und 1641 morgens 7.25 Uhr bis Hennef und 9.26 Uhr bis Troisdorf. Foto: Siegburger Bahnhof Anfang der 1920er-Jahre - Züge fallen wegen des Kohlenmangels aus.
Vor 95 Jahren - 29. Dezember 1926
"Seit gestern mittag hat hier Tauwetter eingesetzt und die uns zu Weihnachten bescherte kalte Witterung mit ihren Sportfreunden verdrängt, zugleich auch das frohe Bewußtsein, ein gesundes Wetter zu haben, das auch dem vielen Ungeziefer in Garten und Feld Abbruch tat. Das feuchte Wetter wird natürlich außer schweren Erkrankungen auch Schnupfen, Heiserkeit und sonstige Erkältungen im Gefolge haben. Heute Mittag brauste ein Sturmwind, gemischt mit nassen Schneeflocken, der zu der Annahme Veranlassung gab, als sei er ein Ausläufer des schweren Sturmwetters, das in Frankreich während der letzten Tage tobte."

Vor zehn Jahren - 29. Dezember 2011
Von Schnee und Eis keine Spur, man fühlt sich in südliche Gefilde versetzt. Auch Rosen blühen bereits mitten in Siegburg. Die Wetteraufzeichnungen der Feuerwache Siegburg bestätigen das Gefühl: Mit nur einem Frosttag und einer Durchschnittstemperatur von 6,9 Grad ist der Dezember viel zu warm. Glaubt man den Wetterfröschen, bleibt's vorerst mild. Das entsprungene Röslein wird noch weiter blühen. Der vergangene Winter 2010 bedeutete hingegen: Jeden Morgen aufs Neue Schnee schaufeln und Scheiben kratzen.
Vor einem Jahr - 29. Dezember 2020
Zwei weitere Corona-Todesfälle in Siegburg. Die Gesamtzahl der Verstorbenen steigt damit auf 29, mehr als in jeder anderen Kommune im Kreisgebiet. 1.005 Fälle gibt es seit Beginn der Seuche vor zehn Monaten, aktuell sind 78 Menschen in Siegburg nachweisbar mit Covid infiziert.
Besuche in den Interimsstandorten der Stadtverwaltung sind nur nach vorheriger Terminvergabe erlaubt, die Gebäude dürfen nur mit Mund-Nase-Bedeckung betreten werden. Nutzen Sie bitte auch unser Online-Angebot.
Die Stadtbibliothek und das Stadtmuseum haben bis einschließlich Montag, 3. Januar 2022 geschlossen, die Tourist Information bis Sonntag, 9. Januar.
Das Freizeitbad Oktopus ist geöffnet. Der Zugang zum Hallenbad ist ausschließlich mit einem Online-Ticket möglich, wer kein Internet besitzt, kann sich montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr unter 02241/9699710 an die Verwaltung wenden.
Der Zugang zu den Interimsstandorten der Stadtverwaltung sowie zur Tourist Information ist nur unter Einhaltung der 3G-Regel möglich. Stadtbibliothek, Stadtmuseum und Freizeitbad Oktopus können unter Einhaltung der 2G-Regel besucht werden.
Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst
Linda Apotheke am oberen Stadttor, Kölner Straße 62a, 53840 Troisdorf, Tel.: 02241/995290
Hubertus-Apotheke, Hauptstraße 64, 53797 Lohmar, Tel.:02246/3636
Zuständige Behörde für alle Fragen rund um das Corona-Virus
Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises - Fachstelle Covid: 02241/1343937
Ergänzende Fragen können an die Corona-Hotline des Landes gerichtet werden: 0211/9119-1001
Schnelltestzentren im Rhein-Sieg finden Sie hier.