siegburgaktuell 05.11.2020
"Zur Vermeidung einer akuten nationalen Gesundheitsnotlage ist es erforderlich, durch eine erhebliche Reduzierung der Kontakte in der Bevölkerung insgesamt das Infektionsgeschehen aufzuhalten."
Aus dem Beschluss der Videokonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 28. Oktober 2020.

Nebel macht den Michaelsberg unsichtbar
Siegburg. Dichtes Grau hüllte heute Morgen Siegburg ein. Jürgen Spengler sorgte sich beim Blick aus dem Rathausfenster, ob jemand den Michaelsberg entwendet habe. Ihn erinnerte die Szenerie an den Horrofilm "The Fog", in dem bei jedem Nebel die Gestalten auf einem Geisterschiff die Bewohner einer Kleinstadt in Angst und Schrecken versetzen.
Die gute Nachricht: Mittlerweile ist es wieder zu sehen, das Siegburger Wahrzeichen!

Dickes Paket statt sanfter Schwaden
Siegburg. Kalt war es heute Nacht. So kalt, dass die Siegwiesen kurz nach Sonnenaufgang von weißem Raureif überzogen waren. Darüber grauer Nebel, nicht in sanften Schwaden, sondern als dickes Paket, schon aus der Ferne gut zu erkennen, wie Björn Langer von seinem Weg ins Rathaus berichtet. "Während sich die Berge des Siebengebirges in meinem Rücken vor einem zartrosa Himmel abzeichneten, lag vor mir, über dem Tal der Sieg, eine dunkle Wolkenmauer." Der Siegnebel lichtete sich im Laufe des Morgens, die Sonne setzt sich durch und macht aus dem grauen einen goldenen Novembertag.

Corona in Siegburg und im Rhein-Sieg-Kreis
Siegburg. Mit Stand gestern Abend meldet das Kreisgesundheitsamt 358 Covid-19-Nachweise in Siegburg. Als aktuell infiziert gelten 79 Personen, 277 Betroffene werden als "genesen" in der Statistik geführt. Zwei Todesfälle sind zu vermelden.
Für den gesamten Rhein-Sieg-Kreis fiel die 7-Tage-Inzidenz laut Landeszentrum Gesundheit (LZG) NRW leicht auf 147. Insgesamt wurden 4.596 Personen positivgetestet. Die Zahl der aktuell Erkrankten stieg auf 1.060, die der Genesenen auf 3.473, die der Verstorbenen auf 63. In häuslicher Quarantäne befinden sich 4.342 Kontaktpersonen.
Die 7-Tage-Inzidenz errechnet sich aus der Differenz der nachgewiesenen Infektionen im Vergleich zur Vorwoche, geteilt durch die Einwohnerzahl. Das Ergebnis wird mit 100.000 multipliziert.
Infoabend der weiterführenden Schulen entfällt
Siegburg. Das städtische Schulamt weist noch einmal darauf hin, dass die für heute Abend geplante Infoveranstaltung der weiteführenden Schulen coronabedingt abgesagt wurde. Interessierte Eltern und Viertklässler werden gebeten, sich auf den Homepages der Lehranstalten zu informieren.
> Alexander-von-Humboldt-Realschule
> Anno-Gymnasium
> Gymnasium Alleestraße
> Freie Christliche Gesamtschule
> Gesamtschule der Kreisstadt Siegburg
Ratssitzung am Abend unter Bedingungen des Infektionsschutzes
Siegburg. Für die konstituierende Ratssitzung heute Abend um 18 Uhr in der Rhein-Sieg-Halle gibt es keine Zuschauerplätze mehr. Der Zutritt wurde aufgrund des Corona-Infektionsschutzes begrenzt. Ferner gilt sowohl für die interessierten Bürger, die sich im Vorfeld erfolgreich um eine Sitzungsteilnahme bemühten, als auch für die Ratsmitglieder die Maskenpflicht. Nur während des eigenen Redebeitrags darf die Bedeckung von Mund und Nase genommen werden.

Blick auf das Rhein Sieg Forum frei
Siegburg. Das Gerüst rund um das künftige Rhein Sieg Forum ist abgebaut, zum Vorschein kommt die umrundende Glasfassade. Die mit Sonnenschutz und Wärmedämmung versehene Dreifachverglasung besteht aus 220 Einzelelementen und umfasst eine Fläche von rund 750 Quadratmetern.

Präsenzunterricht in der Musikschule wieder möglich
Siegburg. Seit heute fallen die Musikschulen in NRW nicht mehr unter die derzeit geltenden Verbote der Corona-Schutzverordnung. Die Landesregierung hat mit Blick auf den Betrieb der klingenden Ausbildungseinrichtungen eine Präzisierung des Gesetzestextes vorgenommen.
"Sehr erfreut" ist Hans Peter Herkenhöhner, der Leiter der Siegburger Engelbert-Humperdinck-Musikschule, angesichts dieser "überfälligen Entscheidung. Die Musikschule ist durch strenge Abstands- und Hygieneregeln ein vorbildlich sicherer Ort mit Einzelunterricht in zumeist großen Räumen." Ob die Instruktionen bereits in dieser Woche wieder im Präsenzunterricht durchgeführt werden, erfahren die Schülerinnen und Schüler jeweils über ihre Instrumentallehrer.

Schulsanitäter gehörten zu einer kleinen Auswahl
Siegburg. Als sich vor 30 Jahren die beiden deutschen Staaten wiedervereinigten, taten dies auch die beiden Rot-Kreuz-Gesellschaften und ihre Jugendverbände. Dies sollte am 30. Oktober im Berliner Generalsekretariat gefeiert werden. Das Deutsche Jugendrotkreuz hatte hierfür ein buntes und abwechslungsreiches Programm vorbereitet und insgesamt 40 Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet eingeladen, darunter die Schulsanitäter der Gesamtschule Siegburg. Entsprechend groß war die Vorfreude. Doch Corona machte allen Planungen einen Strich durch die die Rechnung, die Feierlichkeiten mussten abgesagt werden, ebenso die geplante Berlinreise.
Die Schulsanitäter gratulieren der Bundesjugendleitung stattdessen mit einer eigens entworfenen großen Glückwunschkarte und freuen sich über die zu diesem Anlass von einer Siegburger Firma gespendeten Pullover mit Logo.

Unterführung an der Alte Lohmarer Straße
Siegburg. Seit Mitte Oktober ist die Autobahnunterführung an der Alte Lohmarer Straße für den Fuß- und Radverkehr gesperrt. Die von Straßen.NRW durchgeführten Arbeiten an der Brücke sollen im März 2021 abgeschlossen sein. Zumindest an den Wochenenden wird der kürzeste Weg in den Lohmarer Wald nun wieder freigegeben, macht auch den 23 Kilometer langen Heideweg wieder ohne Umwege wanderbar.
Pöbler zur Ausnüchterung in die Zelle
Siegburg. Außer Kontrolle geriet ein Rettungseinsatz am Dienstag in der Zeithstraße. Passanten hatten nachmittags eine hilflose Person gemeldet. Nach dem Eintreffen wurden die Sanitäter, so wie andere vor Ort Anwesende, von dem alkoholisierten 29-Jährigen verbal angegangen, die Polizei zu Hilfe gerufen. Auch die Beamten wurden von dem Siegburger angepöbelt, so dass er zur Verhinderung von weiteren Straftaten und Ordnungswidrigkeiten mit zur Wache genommen wurde. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 3,5 Promille, nach der Ausnüchterung in der Zelle durfte der Mann das Gewahrsam verlassen.
Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen Siegburger Bauunternehmer
Siegburg. Die Staatsanwaltschaft Koblenz wirft einem Siegburger Bauunternehmer vor, durch den Kauf von sogenannten Abdeckrechnungen Aufträge in Schwarzarbeit durchgeführt und sich damit einen Wettbewerbsvorteil verschafft zu haben. Dabei sei ein Schaden von 9 Millionen Euro entstanden. Der Siegburger ist nicht allein. Die Koblenzer Behörde führt gegen insgesamt 15 männliche und zwei weibliche Beschuldigte im Alter von 30 bis 75 Jahren Ermittlungsverfahren wegen des "Verdachts des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie des Betruges beziehungsweise der Beihilfe zu diesen Taten" durch.
Darum geht es genau: Servicefirmen stellen Unternehmen Rechnungen für nie erbrachte Leistungen aus. Die Staatsanwaltschaft hat den dringenden Verdacht, dass die Unternehmen das Geld für die Pseudoarbeiten wirklich zahlten und den Betrag anschließend - in bar und abzüglich einer Provision, die die Dienstleister einbehielten - wieder an sich nahmen. Das strafbare Verfahren hatte für die beteiligten Unternehmer zweierlei Vorzüge: Die angeblichen Rechnungen verbuchten sie als Betriebsausgaben, mit dem Bargeld bezahlten sie die Schwarzarbeiter, drückten sich um Sozialversicherungsbeiträge oder Beiträge in die Sozialkasse der Bauwirtschaft abzuführen. Laut Staatsanwaltschaft geht es um bis zu 30 Millionen Euro.
Im Zuge der Ermittlungen wurden am Mittwochmorgen insgesamt 73 Wohnungen und Geschäftsräume in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen durchsucht. Dabei konnte umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden. Außerdem wurden "vorläufige vermögensabschöpfende Maßnahmen" ergriffen, indem beträchtliche Vermögenswerte gesichert und die Bankkonten der beteiligten Firmen sowie deren Forderungen gegen ihre Auftraggeber gepfändet wurden. Zum Einsatz kamen auch Spezialkräfte des Zolls für IT-Forensik und Vermögensabschöpfung. Spürhunde der Zollbehörde schnüffelten sich durch mehrere Objekte, konnten in zwei Fällen Bargeld in sechsstelliger Höhe finden. Auch eine Schusswaffe, für die die erforderliche Zulassung fehlt, fiehl den Beamten in die Hände.
Schwarzfahrer vierfach gesucht
Siegburg. Ohne gültiges Ticket wurde ein Reisender gestern Morgen im ICE aus Frankfurt angetroffen. Am Flughafen übernahmen zwei Bundespolizisten, da sich der Schwarzfahrer auch nicht ausweisen konnte. Während der schnellen Fahrt durch Taunus und Westerwald stellten die Beamten fest, dass gegen den 27-Jährigen gleich vier Haftbefehle vorlagen. Das Amtsgericht Berlin Tiergarten suchte den Mann mit Untersuchungshaftbefehl, die Staatsanwaltschaften Frankfurt am Main und Köln hatten insgesamt drei Strafvollstreckungshaftbefehle wegen Diebstahlsdelikten ausgestellt, insgesamt steht eine Geldstrafe in Höhe von 4.300 Euro oder eine Ersatzfreiheitsstrafe von 314 Tagen aus.
Damit endete die Reise in Siegburg. Einsatzkräfte der Bundespolizeiinspektion Köln übernahmen den Schwarzfahrer und brachten ihn in die Justizvollzugsanstalt auf dem Brückberg. Ihn erwartet nun ein weiteres Verfahren wegen der Erschleichung von Leistungen.

In einer Minute zur passenden Bürgschaft
Siegburg. Die Bürgschaftsbank NRW ist eine Selbsthilfeeinrichtung der mittelständischen Wirtschaft mit über 100 Gesellschaftern. Sie übernimmt Ausfallbürgschaften für Kredite an mittelständische Firmen und freiberuflich Tätige, wenn diese ihrem Kreditinstitut keine ausreichenden Sicherheiten stellen können. Auf ihrer Website finden sich zahlreiche Informationen, darunter ein Erklärvideo zur Bürgschaft und Portraits von Unternehmern, die bereits unterstützt wurden. Ein neues Tool ist der Bürgschafts-Konfigurator, mit dem sich Interessierte schnell darüber Orientierung verschaffen können, welche Bürgschaft zum ausgewählten Vorhaben passt.

Stadtnachrichten auf Facebook
Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.
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Donnerstag, 5. November, der 310. Tag in 2020
Wetter: Hoch Ramseh schaufelt kalte Luft aus Nordosteuropa bis nach Siegburg. Das heißt, es bleibt frisch, nachts ist Bodenfrost möglich, in den Morgenstunden Nebel. Achtung: Der kann für Straßenglätte sorgen!
Sonnenuntergang: 16.58 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 7.32 Uhr
Mondaufgang: 20.00 Uhr
Monduntergang morgen: 13.09 Uhr
Bernhard (Lichtenberg, starb am 5. November 1943 im Krankenhaus Hof während des Transports aus dem Gefängnis von Berlin-Tegel ins KZ Dachau an den Folgen der Haft; mutiger Kämpfer gegen die Nazis, Mitglied des Vorstands des "Friedensbundes Deutscher Katholiken", rettete mehreren Juden das Leben), auch: Bernd, Björn, Dina, Hardy.
Hans Sachs (1494-1576), Dichter, Meistersinger und Dramatiker; Carl Leverkus (1804-1889), Chemieunternehmer, Namensgeber für eine Siedlung nahe Köln; Raymond Loewy (1893-1986), amerikanischer Produktdesigner der Extraklasse, entwarf die Coca-Cola-Flasche, die Lucky-Strike-Packung, die Shell-"Muschel", das Logo für den Lebensmittler "Spar", Rosenthal-Porzellan und die Busse der Greyhound-Flotte; Joel McCrea (1905-1990), amerikanischer Schauspieler (mit Fay Wray in "Graf Zaroff - Genie des Bösen", "Sacramento" von Sam Peckinpah oder "Der Auslandskorrespondent" von Alfred Hitchcock; Willi Stross (1907-1966), Siegburger Künstler, bedeutender Geigenvirtuose, nach ihm ist in Kaldauen eine Straße benannt, trat bereits als Siebenjähriger im Kriegslazarett auf dem Michelsberg auf, gewann als 20-Jähriger in Berlin den "Mendelssohn-Bartholdy-Preis", den ältesten Klassik-Musikpreis Deutschlands, 1934 mit 27 Jahren Deutschlands jüngster Akademieprofessor, gründete das Stross-Quartett, mit dem er sich weltweite Anerkennung verschaffte, zahlreiche Konzertreisen durch Europa, Afrika und Asien, 1955 feierte er als erster Musikbotschafter Deutschlands nach dem Krieg triumphale Erfolge in Moskau und die Kölner Presse rühmte seine Genialität: "Wir haben keine Bedenken, ihn mit den großen deutschen Geigern in einem Atem zu nennen"; Roy Rogers (1911-1998), amerikanischer Country-Sänger und unermüdlicher Western-Darsteller ("King of the Cowboys"); Vivien Leigh (1913-1967), englische Schauspielerin, berühmt durch die Rolle der Scarlett O'Hara in "Vom Winde verweht"; Rudolf Augstein (1923-2002), Publizist, Gründer und Herausgeber des "SPIEGEL"; Lester Piggott (1935), britischer Jockey, brachte es auf 5.300 Siege bei Pferderennen und drei Jahre Gefängnis beim Steuerhinterziehen; Uwe Seeler (1936), Fußballspieler, langjähriger Kapitän des Hamburger SV, Vizeweltmeister 1966 in England, für Fleiß und Fairness stets geachteter "Uns Uwe"; Elke Sommer (1940), Inbegriff des deutschen "Fräuleinwunders" und ehemalige "Miss Viareggio", begann ihre Schauspieler-Karriere mit Horst Buchholz in der Verfilmung des Romans "Das Totenschiff" von B. Traven; Art Garfunkel (1941), amerikanischer Sänger und Musiker, mit Paul Simon als Simon & Garfunkel ("Mrs. Robinson", "Bridge Over Troubled Water") und solo ("Bright Eyes"), versuchte sich auch als Schauspieler; Sam Shepard (1943), amerikanischer Dramatiker, Drehbuchautor (Wim Wenders "Paris, Texas"), Musiker (Schlagzeuger bei der Bob-Dylan-Tournee 1975) und Schauspieler (Hauptrolle in Max Schlöndorffs Verfilmung des Max-Fritsch-Romans "Homo Faber"); Gram Parsons (1946-1973), amerikanische Musikerlegende, ersetzte 1968 David Crosby bei den Birds, dann bis zum Drogentod bei den Flying Burrito Brothers und der Fallen Angels Band, beeinflusste musikalisch die Rolling Stones; Peter Noone (1947), englischer Gitarrist und Sänger bei Herman's Hermit ("No Milk Today"); Bryan Adams (1959), kanadischer Sänger ("Summer of 69"); Tatum 0'Neal (1963), amerikanische Schauspielerin ("Paper Moon"); Famke Janssen (1965), niederländische Schauspielerin ("X-Men", "Golden Eye"); Kasper Schmeichel (1986), dänischer Fußballnationaltorwart in Diensten von Leicester City, englischer Meister 2015/16.
1956: Art Tatum, der amerikanische Jazzpianist stirbt 47-jährig in Los Angeles; 1977: René Goscinny, der französische Comicautor ("Asterix", "Luky Luke") stirbt 51-jährig in Paris; 1989: Vladimir Horowitz, der amerikanische Pianist stirbt 86-jährig in New York; 2003: Bobby Hatfield, die eine Hälfte der Righteous Brothers ("You've Lost That Loving Feeling") stirbt 63-jährig in Kalamazoo/Michigan; 2014: Manitas de Plata, der französische Gitarrist, dessen Künstlername "Silberhändchen" bedeutet, stirbt 93-jährig in Montpellier; 2015: Hans Mommsen, der bedeutende Historiker ("Aufstieg und Untergang der Republik von Weimar"), er nannte das sehr späte Bekenntnis von Günther Grass zu seiner Waffen-SS-Vergangenheit "typisch wie verlogen", stirbt an seinem 85. Geburtstag in Tutzing.

Vor 415 Jahren - 5. November 1605
Der "Gunpowder-Plot", die "Schwarzpulververschwörung", scheitert: Guy Fawkes, ein englischer Katholik, und seine Mitverschwörer werden beim Versuch, in London das englische Parlament zu sprengen, verhaftet. Damit scheitert in Westminster ein geplantes Attentat auf König Jakob I. Der 35-jährige katholische Offizier Fawkes wollte am Tage der Parlamentseröffnung im House of Lords die ganze königliche Familie, die Parlamentsmitglieder, Bischöfe und viel Hochadel auf einen Schlag ins Jenseits befördern, um die Verfolgung der katholischen Kirche zu rächen. Fleißig hatte er in den Kellern 36 Fässer mit insgesamt zwei Tonnen Schwarzpulver deponiert. Ein Verräter verhinderte den Erfolg des Gunpowder-Plots. "Hanged, drawn and quartered" lautete das seinerzeit für Hochverrat übliche Urteil: Aufgehängt bis kurz vor dem Tode, dann gleichsam geschlachtet und ausgeweidet, schließlich geköpft, der Rest gevierteilt. Fawkes nahm dem Mob und Jakobs Entourage das dreckige Vergnügen, sprang vom Galgenpodest und brach sich flugs das Genick. Noch heute beginnt die jährliche Parlamentseröffnung durch die Queen mit einer rituellen Inspektion der Kellergewölbe. Zufall? - Der Phönix von Professor Albus Dumbledore in den Harry-Potter-Romanen heißt Fawkes! Bild: Gunpowder-Plot - Fawkes (2.v.r.) und Mitverschwörer.
Vor 110 Jahren - 5. November 1910
"Das Ende Oktober zu Köln eröffnete Museum für kirchliche Kunst (Geschenk des Herrn Professor Domkapitular Schnütgen) ist verbunden mit dem Kunstgewerbemuseum (Hansa-Ring) und jeden Tag von 10 Uhr morgens offen. Den Besuchern Kölns kann diese neue Kunststätte zur Besichtigung warm empfohlen werden. Der Neubau, der die Sammlungen Schnütgens aufgenommen hat, ist allein schon ein Kunstwerk. Die Säle mit ihren Nischen, teils mit Balkendecken und alter Malerei, die eingebauten Kapellen, Kreuzgewölbe und der Kreuzgang sind an sich schon für den Architekten, aber auch für jeden Gebildeten sehenswert. Dann die Sammlung selbst in ihrer reichen geschichtlichen Bedeutung, die in übersichtlicher Anordnung ein Bild des Lebenswerkes des Geschenkgebers bietet." (Kreisblatt)
Vor 100 Jahren - 5. November 1920
Hugo Stinnes vereint im Montanbereich seine "Rhein-Elbe-Union" mit dem Siemens-Schuckert-Konzern und wird vier Jahre vor seinem Tod vorübergehend zum mächtigsten Unternehmer und bedeutenden Person seiner Zeit ("Das walte Hugo").
Vor 85 Jahren - 5. November 1935
Rücke vor auf Los: Parker Brothers erwerben von Charles Darrow die Rechte am Monopoly-Brettspiel.
Vor 80 Jahren - 5. November 1940
Bei den US-Präsidentschaftswahlen besiegt der demokratische Amtsinhaber Franklin Delano Roosevelt den republikanischen Herausforderer Wendell Willkie und wird angesichts der Herausforderung des Zweiten Weltkriegs als einziger US-Präsident der Geschichte somit für eine dritte Amtszeit gewählt.
Vor 50 Jahren - 5. November 1970
Der Ersatzdienst der Wehrdienstverweigerer soll in Zivildienst umbenannt werden. Der Bundesbeauftragte Hans Iven erläutert einen Gesetzentwurf der Bundesregierung. Der Zivildienst soll nicht mehr dem Bundeswehramt, sondern einem eigenen Bundesamt unter Aufsicht des Arbeitsministeriums unterstellt werden.
Vor 40 Jahren - 5. November 1980
Helmut Schmidt wird vom Deutschen Bundestag für eine dritte Amtsperiode zum Bundeskanzler gewählt.
Vor 40 Jahren - 5. November 1980
Bao Bao und Tjen Tjen: Der Berliner Zoo erhält zwei vielbestaunte große Pandabären.

Vor 110 Jahren - 5. November 1910
"Die auf Mittwochabend in den Siegburger Hof einberufene Versammlung der Wähler III. Klasse, die nicht für die Kandidaten der Zentrumspartei sind, hat keinen bestimmten Beschluß gefaßt. Man hat sich aber dahin ausgesprochen, diejenigen Wählergruppen zu unterstützen, die die Herren Schäfer, Hausen und Halft aufstellt." Der Zeitungsmeldung folgt eine anschließende Erklärung: "Die Versammlung wollte Kandidaten aufstellen, welche ihre eigene Meinung haben, frei urteilen können und diese Ansicht im Stadtrat frei vertreten. Diese fand man in den Herren Hausen, Schäfer und Halft. Diese Kandidaten sind Zentrumsanhänger, lassen sich aber durch Teilnahme an einseitigen Volksversammlungen nicht beeinflussen. Aller Bürger, alle Wähler der 3. Klasse, welche für echte Freiheit und echtes Recht kämpfen wollen, können nur die Herren Willibald Hausen, Jean Schäfer, Peter Halft (für die Zange) wählen. Das Komitee der Versammlung vom 2. November." Foto: "Siegburger Hof" in der Bahnhofstraße.
Vor 110 Jahren - 5. November 1910
Anzeige: "Männer Gesang-Verein Germania. Dirigent Herr Musikdirektor Paul Leers, Köln. Am Samstag, 12. November 1920, abends 8.30 Uhr findet zur Feier des 18jährigen Bestehens im Hotel-Restaurant Zur Glocke (Rob. Blum) ein Konzert und Geschlossener Fest-Ball statt. Orchester: Musik-Korps vom Husaren-Regiment König Wilhelm I., Bonn. Unsere Mitglieder haben mit zwei zum engeren Hausstande gehörenden Personen freien Zutritt. Nichtmitglieder zahlen im Vorverkauf 1,- Mark, wofür eine Dame frei, für jede weitere Dame 50 Pfg: Karten zum Vorverkauf sind niedergelegt bei den Mitgliedern Wilhelm Herkenrath, Zigarrengeschäft, Kaiserstraße 140, August Felsing, Möbelgeschäft, Alleestraße 1 und im Vereinslokal Zur Glocke."
Vor 50 Jahren - 5. November 1970
"Und jetzt werde ich die Lehrer verprügeln", schreit ein etwa 30jähriger Mann, als er das Lehrerzimmer des Staatlichen Gymnasiums in der Humperdinckstraße stürmen will. Grund: Seine Abi-Zeugnisse 1959 seien zu gut gewesen und ihm im letzten Jahrzehnt nichts rechtes gelungen. "Recht verwirrt" sei der Besucher gewesen, schildern Schüler als Augen- und Ohrenzeugen. Der Ex-Abiturient trifft im Lehrerzimmer auf einen jüngeren und ihm unbekannten Pauker. Der ist sportlich, kräftemäßig überlegen und hält den Eindringling fest. Oberamtsrat Preissner vom städtischen Ordnungsamt ruft den Nervenarzt herbei, dann geht es gemeinsam im Feuerwehrauto in die Rheinische Landesklinik nach Bonn und unterwegs erfährt Preissner vom Ex-Pennäler die traurige Wahrheit: 20 Semester habe er vergebens alles Mögliche studiert, und alles ging schief. Warum? Die Tragik: Ein Sprachfehler. Nie hätten seine ehemaligen Pauker ihn auf die Möglichkeiten einer sprachtherapeutischen Behandlung aufmerksam gemacht. Der Student verbittert: "Die Magister sind an meinem Unglück schuld."

Vor 10 Jahren - 5. November 2010
Der Kanalbau in der Bahnhofstraße kommt zügig voran. Der Bagger hat den unteren Markt fast erreicht. Die Baustelle wandert bis April zur Bergstraße. Die notwendige Maßnahme wird von der Rhenag genutzt um Gas-, Wasser- und Stromleitungen zu verlegen. Das Manövrieren stellte den Baggerfahrer in der engen Bahnhofstraße vor einige Herausforderungen. Oft schwenkte der Arm der Maschine im Abstand von weniger als einem Meter an den Hausfassaden vorbei. Eine Schwierigkeit, die auf dem breiteren Markt nicht mehr besteht.
Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst
Adler-Apotheke, Frankfurter Str. 100, Hennef, Tel.: 02242/2626
Elefanten-Apotheke, Freiheitsstr. 2, Troisdorf, Tel.: 02241/41365