Michaelsberg

siegburgaktuell 25.05.2020

"Die wichtigste Maßnahme auch in der kommenden Zeit bleibt es, Abstand zu halten. Deshalb bleibt es weiter entscheidend, dass Bürgerinnen und Bürger in der Öffentlichkeit einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten."

Mohnblüte
Gartenmohn

Rosa Blüte erfreut

Siegburg. Gemeinsam mit Monika Röggener-Drohsel erfreuen wir uns am Mohn in ihrem Garten. "In diesem Frühjahr verfolgen wir die Entwicklung coronabedingt besonders intensiv, da wir uns häufiger als sonst im Garten aufhalten. Wir freuen uns über jede Knospe, jede Blüte, und halten dies tagtäglich im Foto fest."

Wespe
Wespentränke

Frisches Wasser für große und kleine Flieger

Siegburg. "Ich habe im Garten eine Vogeltränke", erzählt uns Johann Schwiperich. "Diese ist sehr beliebt bei großen und kleinen Fliegern." Das Becken füllt er jeden Morgen mit frischem Wasser auf. Besonders begeistert ihn, dass auch "viele Insekten hier ihren Durst löschen." Unter anderem diese Wespe.

Im Sitzen schlafender Mann und Hund auf einer Bank unter einem Rosenstock
Grüße aus Belgien

Keramiker bedauern Marktabsage

Siegburg. Mehr Zeit als gewünscht haben derzeit Angelika und Gerd Panten. Das Keramikerehepaar sendete herzliche Grüße aus dem belgischen Gemmenich, kurz hinter der Grenze zu Deutschland gelegen. Sie berichten davon, wie hart sie die derzeitigen Absagen treffen. "Die von Siegburg ganz besonders. Der Markt hat sich so toll entwickelt", ist das Ehepaar voll des Lobes. 

Angelika und Gerd Panten, seit 2015 auf dem Siegburger Markt vertreten, produzieren seit vier Jahrzehnten Keramiken mit Kristallglasuren.

> Kristallglasuren Angelika + Gerd Panten

Trennleine in einem Schwimmbecken
Vorbildliche Badegäste

Positives Fazit zur Freibaderöffnung

Siegburg. Ein positives Fazit ziehen die Oktopus-Mitarbeiter zur Freibaderöffnung. Sie berichten von einem vorbildlichen Verhalten der Badegäste, 103 wagten sich am Samstag bei knapp 20 Grad in das nur von der Sonne erwärmte Wasser, und steter Einhaltung der Regeln. Diese lauten: Tickets sind nur im Online-Vorverkauf erhältlich, im Eingangsbereich und in allen geschlossenen Räumen ist eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Rutschbahn und Sprungturm bleiben geschlossen, ebenso die Sammelumkleiden und -duschen. Geöffnet hat das Freibad täglich von 10 bis 20 Uhr.

> Vorverkauf der Freibad-Tickets

2020-05-25_V1
Operation Sommernachtstraum

Wie Hitlers "Wunderwaffe" V1 im Bergischen krepierte

Siegburg. Hinter vorgehaltener Hand sind die nächtlichen Ankünfte der "Geisterzüge" im März 1945 das Tuschelthema im Waldbröler Ortsteil Hermesdorf. Geheimnisvolle Ladungen werden am Bahnhof auf LKW geladen und verschwinden im Forst. Was hier in den letzten Kriegswochen unter strenger Geheimhaltung abläuft, ist die Militäroperation "Oktoberfest", bald umbenannt in "Sommernachtstraum". Der Name der Shakespeare'schen Komödie soll zur Tragödie für die anstürmenden Alliierten werden: Unter dem Sommernachtstraum versteht man den Abschuss der Vergeltungswaffe 1, kurz V1, von den Bergischen Höhen auf das 300 Kilometer Luftlinie entfernte Antwerpen, wichtigster Nachschubhafen der Engländer und Amerikaner.

Wer im Lohmarer Wald unterwegs ist, sieht sie noch, die Betonreste der Startrampen. Diese V1-Stellungen gehen allerdings, da an der heutigen Bundestraße B56 gelegen, nie in Betrieb. Die Abschussorte für die Flugkörper, die über eine Art Riesenkatapult gen Westen geschleudert werden, liegen getarnt in den Nadelwäldern der Nutscheid, nahe Hatterscheid, Kuchem, Rankenhohn und Bornscheid.

Gehen wir vom März 1945 einen Schritt zurück, in den Herbst 1944. Aus der Eifel abgefeuert, sollen die Geschosse Brüssel und den Antwerpener Seehafen erreichen. Die Technik ist unausgegoren. Von 320 Flugbomben weisen 200 technische Mängel auf. Meistens gehen die Wunderwaffen schon 30 Kilometer nach dem Start in die Knie und landen auf den Feldern der Bauern. Die Landbewohner nennen sie "Eifelschreck". Die schon im Oktober 1944 vorangetriebenen Planungen für Abschussbasen im Bergischen Land geraten deshalb ins Stocken. Ungefähr 100 Kilometer müssten die unreifen Raketen über dicht besiedeltes deutsches Territorium fliegen. Kollateralschäden größeren Ausmaßes sind programmiert.

Als sich im Jahr 1945 die Verbände der freien Welt dem Rhein nähern, wird die zuvor verworfene Option real. Die V1 zieht in die Gemeinden Ruppichteroth und Eitorf. Hier wiederholt sich die Problematik des frühzeitigen Niedergangs, im Fachjargon werden die Abstürze als "Donnerschläge" bezeichnet. Deren sechs gibt es im Siegkreis allein zwischen dem 11. und 15. Februar 1945. Betroffen sind Niederpleis, Remschoß bei Neunkirchen, Blankenbach bei Hennef, Lohmar, Birk und Spich. In Lohmar werden acht Personen schwer und 17 leicht verletzt.

Besonders gefährlich sind die ziellos durch die Luft irrenden Kreisläufer. Zeitzeuge Willi Kremer aus Bohlscheid erinnert sich an einen solchen Fehlschuss: "'Alles in Deckung - werft euch in die Furchen', schrie plötzlich Rösgens Marie. Sie hatte wohl an dem Tosen bemerkt, dass eine 'dicke Zigarre', wie die V-Waffe auch genannt wurde, den Kurs veränderte und bereits auf uns zuflog. Normalerweise  flogen die Raketen über den Steimelskopf in Richtung Belgien oder Holland (...). In banger Erwartung und fürchtend, dass der sehr tief fliegende Koloss jeden Moment abstürzen und explodieren könne, lagen 12 bis 15 Feldarbeiter in den Furchen des Ackers." Aus Siegburg, vor allem aus der damals noch nicht zur Kreisstadt gehörenden Braschosser Höhenlage, gibt es gleichlautende Überlieferungen.

Wie waren die Auswirkungen im Zielgebiet der V1, in Antwerpen? Gering. Am 20. März 1945 melden Spione dem Sicherheitsdienst (SD): "Der Hafen von Antwerpen arbeitet jetzt so ziemlich mit voller Kraft. Es ist der bedeutendste Nachschubhafen für die britischen, kanadischen und amerikanische Armeen, die zwischen Köln und Emmerich operieren. Das V1- und V2-Feuer hat wohl ab und zu Schaden angerichtet und Aufenthalt verursacht; doch es ist nicht von ernster Bedeutung gewesen."

Zusatz 1: Produziert werden die V1 und die V2 unterirdisch, in einem Stollenbau in Nordhausen/Thüringen. 60.000 Häftlinge aus dem KZ Dora, einer Außenstelle von Buchenwald, schuften in dem Berg im Südharz. Rund ein Drittel stirbt unter den unmenschlichen Arbeitsbedingungen.

Zusatz 2: Möglicherweise ist die Komplettzerstörung Eitorfs am 8. und am 17. März 1945 durch zwei schwere Bombardements auf die versteckten V1-Stellungen zurückzuführen. Die Alliierten wissen nicht genau, von wo die Geschosse kommen, können den ungefähren Startpunkt aber lokalisieren und nehmen sich deshalb Eitorf vor. 244 Menschen sterben bei den Luftangriffen.

Wer mehr wissen will: Im Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 1996 findet sich der Aufsatz von Karl Schröder "Vergeltung aus den Nutscheidwäldern - Hitlers Wunderwaffe V1 im Einsatz rechts des Rheins". Das Stadtarchiv schickt den Artikel auf Wunsch zu. Kontakt unter stadtarchiv@siegburg.de

Foto (Mischka): Eine ausgegrabene V1 sorgt im November 1994 für Aufsehen in Hönscheid, Gemeinde Eitorf. Unter regem Medieninteresse hält Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes am Fundort eine Pressekonferenz ab.

Logo - Corona
Väter folgten dem Appell

Verstöße bei Demo auf dem Markt

Siegburg. 88 Personen wurden in Siegburg bislang positiv auf Covid-19 getestet. Davon, so ist den Statistiken des Rhein-Sieg-Kreises zu entnehmen, gelten 79 als genesen, ein Erkrankter verstarb. Für das gesamte Zuständigkeitsgebiet der Kreisverwaltung sind bis gestern, 17 Uhr, 1.408 Infektionen nachgewiesen. 1.121 gelten als genesen, 48 sind verstorben. Damit sind 48 aktuelle Fälle bekannt. Mehr als 500 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne.

Dem Appell, den Vatertag im Kreis der Familie oder zu zweit zu verbringen, wurde weitestgehend gefolgt. In den Abendstunden griff das Ordnungsamt acht Feiernde an der Sieg auf, Verfahren wegen Verstoß gegen die Coronaschutzverordnung wurden eingeleitet. Elf weitere folgten in der Nacht von Freitag auf Samstag: Vor dem Kreishaus hatten sich 14 Personen versammelt, fünf davon gelang beim Eintreffen der städtischen Mitarbeiter die Flucht, am Seidenberg konnten zwei Personen aus einer Vierergruppe fliehen.

Um gegen die Maßnahmen der Coronaschutzverodnung zu protestieren trafen sich gestern etwa 15 Personen am unteren Markt, die Gegendemo am oberen Markt war etwas größer. Die Polizei verzeichnete mehrere Verstöße gegen erteilte Auflagen und die Coronaschutzverordnung, diese wurden zur Anzeige gebracht.

Auf dem Bild sieht man das Siegburg-Logo mit der Bezeichnung News
Einbruchsversuch missglückt

Aufmerksame Zeugin alarmierte Polizei

Siegburg. In den frühen Freitagmorgenstunden nahm eine Zeugin Knallgeräusche und Stimmen an einer Gaststätte in der Ludwigstraße wahr. Als sie auch eine verdächtige Person beobachtete, alarmierte sie die Polizei. Diese traf am Tatort, an dessen Tür Hebelspuren auf den Einbruchsversuch hindeuteten, drei Verdächtige an, ein Brecheisen konnte sichergestellt werden. Die Person, die zuvor von der Zeugin beobachtet werden konnte, wurde wenig später im Rahmen der Fahndung angetroffen. Alle vier wurden vorläufig festgenommen, sie erwartet ein Strafverfahren wegen versuchten Einbruchs.

Schweißarbeiten am Schienenweg

Mögliche Lärmbelästigung von Mittwoch auf Donnerstag

Siegburg. Wegen Schweißarbeiten, die "der betriebssicheren Erhaltung der Schienenwege" dienen, kann es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 27./28. Mai, zu Lärmbelästigungen kommen. Betroffen sind Industriestraße, Von-Stephan-Straße, Haufeld, Alleestraße, Mahrstraße, Wilhelmstraße, Konrad-Adenauer-Allee, Bahnweg, Berliner Platz, Lindenstraße und Hohenzollernstraße. Um den Zugverkehr geringstmöglich zu beeinträchtigen, können die Arbeiten nur nachts durchgeführt werden, teilt die Deutsche Bahn mitteilt.

facebook
Videos und Infos

Stadtnachrichten auf Facebook

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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2020-05-25 Wetter
Der Tag heute

Montag, 25. Mai, der 146. Tag in 2020

Wetter: "Urban den Sommer send't", lautet eine alte Wetterregel. 

Sonnenuntergang: 21.28 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 5.28 Uhr
Mondaufgang heute: 7.25 Uhr
Monduntergang morgen: 0.23 Uhr

Heilige und Namenstage

Urban (I., frühchristlicher Papst von 222 bis 230, besonders verehrt in den europäischen Weinbaugebieten, Patron des Weinbaus und der Winzer); Gregor (VII., Papst von 1073-1085, hinterließ geschichtliche Spuren: Der in der Toskana in einfachen Verhältnissen aufgewachsene Mönch lebte als Hildebrand von Soana unter anderem im Reformkloster Cluny, bevor er als Papst den Investiturstreit auslöste. Seine Forderung: Bischöfe und Äbte dürften nur von kirchlichen Stellen und nicht vom Kaiser eingesetzt werden. Der darob entbrannte Streit mit König Heinrich IV. eskalierte in gegenseitigen Absetzungserklärungen. Gregor bannte Heinrich, der trat den berühmten "Gang nach Canossa", dort hielt sich der Papst gerade auf, an. Später ließ sich Heinrich von einem Gegenpapst zum Kaiser krönen. Gregor starb am 25. Mai 1085 in der Verbannung in Salerno); Maria-Magdalena (de'Pazzi, 1566 in Florenz geboren, gilt als bedeutende Mystikerin, starb 25. Mai 1607).  

Geburtstage

Ralph Waldo Emerson (1803-1882), amerikanischer Philosoph, forderte seine Denkerkollegen auf, nicht mehr von den Europäern abzuschreiben, sein Wuttext "The American Scholar" gilt als kulturelle Unabhängigkeitserklärung der USA; Jacob Burckhardt (1818-1897), schweizerischer Kulturhistoriker; Bill "Bojangles" Robinson (1878-1949), amerikanischer Stepptänzer und Broadway-Star; Folk-Sänger Jerry Jeff Walker setzte ihm 1968 mit seinem Song "Mr. Bojangles", heute ein Jazz-Standard, ein musikalisches Denkmal, wenn das Lied auch nicht von Robinson selbst, sondern einem Bojangles-Imitator handelt, der für Trinkgeld tanzt; Josip Broz Tito (1892-1980), jugoslawischer Staatspräsident, autoritärer und repressiver Kurs im Innern, angesehener Kurs der Blockfreiheit gegenüber sowjetischer Hegemonie im Äußeren; Mauritius Mittler (1921-2013), stadtbekannter Pater der ehemaligen Siegburger Benediktinerabtei; tatkräftiger Miterbauer des Klosters nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, in den 1970- und 80-er-Jahren als überaus geschätzter Seelsorger in der Servatius-Pfarre engagiert, taufte ungezählte Kinder, traute viele Paare, begleitete manchen Siegburger auf dem letzte Weg; profunder Kenner der Kirchenhistorie und Lokalgeschichte, Autor zahlreicher Bücher und Abhandlungen ("Siegburger Studien"); Ehrenflorian der Siegburger Feuerwehr: Als am Montag, 4. August 1980 eine fürchterliche Gasexplosion die Bücherei van Gils an der Goldenen Ecke zerstörte, ein Mensch starb und 16 weitere zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden, blutüberströmt Opfer und geschockte Augenzeugen durch die Stadt liefen, da packte er mutig mit an, half, wo er konnte; Miles Davis (1926-1991), amerikanischer Jazzmusiker; Max von der Grün (1926-2005), Schriftsteller ("Stellenweise Glatteis"); Beverly Sills (1929-2007), amerikanische Opernsängerin und Generaldirektorin der New York City Opera; Tom T. Hall (1936), amerikanischer Country-Sänger und Songwriter ("Harper Valley P.T.A."); Frank Oz (1944), amerikanischer Regisseur und Puppenspieler, begann bei der Sesamstraße, wo er Figuren wie das Krümelmonster und die Phantasie der Kinder bewegte, später auch bei der "Muppet Show" ("Fozzy", "Miss Piggy") aktiv; Klaus Meine (1948), Sänger der "Scorpions" ("Wind of Change"); Jürgen ("de Plaat") Zeltinger (1949), Kölschrocker; Patti D'Arbanville (1951), amerikanische Schauspielerin ("Springfield Story"), für sie schrieb Cat Stevens in seiner kreativen Vor-Jusuf-Islam-Phase "Lady D'Arbanville"; Mike Myers (1963), kanadischer Schauspieler und Komiker, Hauptdarsteller und Autor von "Wayne's World"); Anne Heche (1969), amerikanische Schauspielerin ("Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast"); Kamil Stoch (1987), polnischer Skispringer, zweifaches Olympia-Gold in Sotschi, Weltmeister 2013 auf der Großschanze, 2013/2014 Gesamtweltcup-Sieger, Gold auf der Großschanze bei Olympia 2018 im südkoreanischen Pyeongchang, Bronze mit der Mannschaft, in Seefeld 2019 Silber auf der Normalschanze.

Todestage

1862: Johann Nestroy, der österreichische Dramatiker stirbt 60-jährig in Graz; 1913: Alfred Redl, der Oberst und Generalstabschef der österreichisch-ungarischen Armee, wegen seiner Homosexualität ein Erpressungsopfer des russischen Geheimdienstes und fortan als Spion mit Zugang zu geheimen Armeeunterlagen aktiv, verübt nach seiner Enttarnung 49-jährig Selbstmord; sein Verrat habe im Ersten Weltkrieg böse Nachteile für die kaiserlichen Truppen zur Konsequenz gehabt, erklären die einen, Redl sei zum Sündenbock für militärisches Versagen gemacht worden, die anderen; István Szabó verfilmte 1985 die Geschichte mit Klaus Maria Brandauer, Armin Müller-Stahl und Gudrun Landgrebe in den Hauptrollen, "Oberst Redl" wurde für einen Oscar nominiert; 1972: Asta Nielsen, die dänische Schauspielerin ("Die freudlose Gasse") stirbt 90-jährig in Frederiksberg; 1999: Horst Frank, der Schauspieler und Bösewicht vom Dienst ("Die Rache de Fu Man Chu", "Timm Thaler") stirbt 69-jährig in Lübeck; 2006: Desmon Dekker, der jamaikanische Sänger ("The Israelites", "You Can Get It if You Really Want"), neben Bob Marley und Jimmy Cliff bekanntester Ska-Künstler, stirbt 64-jährig in der englischen Grafschaft Surrey; 2010: Silvius Magnago, der langjährige Südtiroler Politiker und Landeshauptmann mit großen Verdiensten für die Autonomie der Landesprovinz, stirbt 96-jährig in Bozen; 2017: Willi Fährmann, der Kinder- und Jugendbuchautor ("Das Jahr der Wölfe") stirbt 87-jährig in Xanten.

Historisches Kalenderblatt

Vor 210 Jahren - 25. Mai 1810

Bewaffnete Bürger vertreiben während der Mai-Revolution im Vizekönigreich des Rio de la Plata den Vizekönig Baltasar de Cisneros aus Buenos Aires und rufen die Provincias Unidas del Rio de la Plata aus. Deshalb feiert Argentinien heute den 200. Jahrestag seiner Unabhängigkeit von Spanien.

Vor 85 Jahren - 25. Mai 1935 

Aus einer NS-Presseanweisung aus dem Propagandaministerium des Joseph Goebbels, erhalten im Nachlass des Siegburger Bürgermeisters Hubert Heinrichs (1896-1975):

"4) Es wird nochmals daran erinnert, daß die Zeitungen im dem Abessinien-Streitfall nicht einseitig Partei nehmen dürfen."

Erläuterung:

Mit dem für viele heutige Leser vielleicht nicht direkt erschließbaren Begriff "Abessinien-Streitfall" ist ein heute oft vergessener, schließlich auch als grausamer Krieg ausgetragener Konflikt zwischen dem damaligen faschistischen Italien und dem letzten in Afrika noch nicht kolonisierten Staat, dem Kaiserreich Abessinien (heute Äthiopien) gemeint.

Schon Ende des 19. Jahrhunderts hatte Italien im Zuge der damaligen imperialistischen Expansion der meisten Industrieländer versucht, sich am Horn von Afrika als Kolonialmacht festzusetzen. Das war aber nur sehr eingeschränkt erfolgreich gewesen. In der Schlacht von Adua am 1. März 1896 kam es zu einer schweren Niederlage der italienischen Truppen gegen die Streitkräfte des abessinischen Kaisers. Italien musste sich mit der Kolonialherrschaft über ein eher kleines Gebiet an der ostafrikanischen Küste begnügen. Der italienische Diktator Benito Mussolini träumte seit seiner Machtergreifung im Oktober 1922 davon, das römische Reich, das Imperium Romanum, wieder aufleben zu lassen und als Reichsgründer in die Geschichtsbücher einzugehen. Zur Verwirklichung seiner Ideen bot sich vor allem das Kaiserreich Abessinien an, da Italien hier mit seinen Kolonien Eritrea und Somaliland ohnehin schon den Küstenstreifen besetzt hielt und somit eine gute Aufmarschbasis hatte.  Im Dezember 1934 entschloss er sich, einen "Grenzzwischenfall" tief im äthiopischen Ogaden, bei dem 30 in italienischen Diensten stehende somalische Askari von abessinischen Grenztruppen getötet worden waren, als Vorwand für einen Überfall auf Abessinien zu nutzen.

Das nationalsozialistische Deutschland war in diesem Zusammenhang in einer Zwickmühle, die auch in der genannten Anweisung zum Ausdruck kommt. Einerseits gab es grundlegende ideologische Gemeinsam-keiten (u.a. Antiliberalismus, Antikommunismus) und ähnliche politische Strukturen (autoritärer Führer-staat); andererseits gab es unterschiedliche außen- bzw. machtpolitische Interessen speziell in Bezug auf Österreich und das nach 1918 zu Italien gekommene, überwiegend deutschsprachige Südtirol. Im April 1935 unterzeichnete Italien mit Frankreich und Großbritannien eine gemeinsame Erklärung gegen die Aufrüstung Deutschlands und für den Erhalt der österreichischen Eigenstaatlichkeit. Auf diese Weise international abgesichert, wollte Mussolini seine geplanten gewaltsamen territorialen Erweiterungen der italienischen Kolonien in Afrika endgültig durchsetzen und Abessinien erobern. Deutschland hatte keineswegs etwas gegen den italienischen Imperialismus in diesem Teil Afrikas und war auch an Italien als Bündnispartner gegen die Westmächte und die Sowjetunion interessiert, war aber verärgert darüber, dass Italien sich zumindest vorläufig mit diesen Westmächten arrangiert hatte und zwar zu Lasten Deutschlands.

Am 3. Oktober 1935 rückten italienische Truppen von Eritrea und Italienisch-Somaliland aus in das bis dahin unabhängige Abessinien ein. Übergriffe auf die Zivilbevölkerung und der Einsatz von Giftgas führten dazu, dass sich Frankreich und Großbritannien von Italien abwendeten und der Völkerbund es scharf verurteilte. Die in Folge wirtschaftlicher Sanktionen eintretende politische Isolierung machte es für Mussolinis Expansionsvorhaben im Mittelmeerraum notwendig, sich andere Bündnispartner zu suchen, und es kam dann zu einer Annäherung an das nationalsozialistische Deutschland - bis zur 'Waffenbrüderschaft' im 2. Weltkrieg.

Wer sich in Romanform unterhaltsam, informativ und mit Aktualitätsbezug mit dem Thema 'italienischer Kolonialkrieg, Kriegsverbrechen und Kolonialismus in Äthiopien' auseinandersetzen will, dem sei der Roman von Francesca Melandri 'Alle außer mir' aus dem Jahre 2018 (Wagenbach Verlag, Berlin) empfohlen.

Vor 85 Jahren - 25. Mai 1935

Ein großer Tag in der Geschichte der Leichtathletik: Jesse Owens (USA) stellt bei einem Sportfest in Ann Arbor (Michigan) zwei Sprintweltrekorde auf, stellt einen dritten ein und springt danach noch als erster Mensch über acht Meter weit. Und das Ganze in einer Dreieinviertelstunde. Die 8,13 Meter halten bis 1960 (8,35 Meter), über 8.50 Meter schafft es erst Bob Beamon bei der Olympiade in Mexiko 1968 mit 8,90. Aktueller Weltrekord: Mike Powell (USA), 8.95 Meter.

Vor 75 Jahren - 25. Mai 1945

Die jugoslawische Armee schließt ihren am 19. Mai begonnenen Rückzug aus Kärnten ab.

Vor 65 Jahren - 25. Mai 1955

George Band (26) und Joe Brown (25) stehen als erste Menschen auf dem dritthöchsten Berg der Erde, dem Hauptgipfel des 8.586 Meter hohen Kangchendzönga ("Kantsch"). Die beiden Briten sind Teil einer Himalaja-Expedition des Briten Charles Evans, der 1953 knapp 100 Meter vor dem Gipfel des Mount Everest aufgeben musste, zwei Tage bevor Edmund Hillary die Erstbesteigung gelang. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der "Kantsch" an der Grenze von Nepal und Indien als höchster Berg der Erde gegolten. Dann zeigten neue Berechnungen: Everest (8.848 Meter) und K 2 (8.611 Meter) ragen höher auf. 

Der Kangchendzönga hat fünf Gipfel, in der Übersetzung aus dem Tibetischen bedeutet sein Name "Die fünf Schatzkammern des Schnees". 

Vier Männer starben 1905 beim ersten Ersteigungsversuch. Leiter der Expedition war der seltsame britische Schriftsteller und Okkultist Aleister Crowley, der sich "Antichrist" und "Das große Tier 666" nannte. Die Männer wurden auf  6.500 Meter Höhe von einer Lawine erfasst. Der 1990 verstorbene Paul Bauer (1896-1990), umtriebiger Funktionär des nationalsozialistischen Sportwesens, scheiterte zweimal am Kangchendzönga - 1929 und 1931. Die Britin Ginette Harrison (30) stand am 18. Mai 1998 als erste Frau auf dem östlichsten Achttausender, sie ließ ein Jahr später am Dhaulagiri ihr Leben. Zuvor starben in den 1990er-Jahren mehrere Bergsteigerinnen am "Kantsch". So wird die herausragende polnische Extremsportlerin Wanda Rutkiewicz seit dem 12. Mai 1992 vermisst. Zuvor hatte sie acht Achttausender erstiegen, war 1978 die erste Europäerin auf dem Everest. Die zweite Frau auf dem Gipfel des Kangchendzönga war 2006 die österreichische Spitzenbergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner, heute 49, die mit dem K 2 im August 2011 als dritte Frau alle 14 Achttausender bestiegen hatte - und als erste überhaupt ohne zusätzlichen Sauerstoff.

Vor 15 Jahren - 25. Mai 2005

Was für ein Finale: 0:3 liegt der FC Liverpool im Champions-League-Endspiel gegen den AC Mailand in Istanbul zur Halbzeit zurück, dann drehen die "Reds" die Partie und gewinnen nach Elfmeterschießen mit 6:5!

Vor 15 Jahren - 25. Mai 2005

Warum, wird nie geklärt: Ein großer Stromausfall legt weite Teile der russischen Hauptstadt Moskau lahm: alle Lichter gehen aus, U-Bahnen bleiben stehen, der Verkehr bricht zusammen.

Siegburger Kalenderblatt

Vor 110 Jahren - 25. Mai 1910

"Wie wir erfahren, ist vor einigen Tagen der von Polizeisergeant Weidenbrück dressierte Polizeihund in der verschiedensten 'Ausübung seines Berufes' photographiert worden. Die vierbeinige Polizeistütze soll sich als tüchtiger 'Detektiv, Wächter und Sucher' nach den bisherigen Proben bewähren. Viele, die noch nicht Gelegenheit hatten, das Tier bei den Dressurarbeiten zu sehen. Es wäre ratsam, die Bilder in einem Schaufenster auszustellen." (Siegburger Zeitung)

Vor 105 Jahren - 25. Mai 1915

Investition in moderne und innovative Produktionsmittel: Die "Erbauung eines neuen Neuner-Retortenofens nebst Kokslöscheinrichtung und Schlackenaufzug sowie Aufstellung eines neuen Rohrkühlers" beschließt der Stadtrat für das Gaswerk. Die jetzigen Öfen sind alt und an der Grenze. Das Gaswerk kann seinen neuen und gestiegenen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. 8.850 Kubikmeter war der bisherige Tagesverbrauch, 10.600 werden es wohl bald werden.

2020-05-25_reliquien

Vor 95 Jahren - Mai 1925

"Zum feierlichen Empfange des Weihbischofs und der nachfolgenden Reliquien-Prozession am Sonntag waren weitgehende Vorbereitungen getroffen worden. Auf der Spitze des Turms der Servatiuskirche ist ein großes mit etwa 200 starken elektrischen Birnen versehenes Kreuz angebracht worden, das vom Eintritt der Dunkelheit ab in die weite Umgebung bis nach Kalk, Bonn, Birk, die Bergrücken an Bröl, Sieg usw. hinaus die weihevollen Stunden, die in Siegburgs Mauern begannen, verkündete. Die vom Bischof und der Reliquienprozession begangenen Straßen hatten außer dem grünen Fahnen- und Girlandenschmuck auch große Vorbereitungen für die Illumination getroffen. Leider hat der schwere Regen des Abendgewitters manche Vorbereitung zunichte  gemacht, aber als der Regen aufhörte, waren die Schäden bald ausgebessert. Der hochwürdige Herr Weihbischof Hammels konnte gegen 8 Uhr seinen feierlichen Einzug bei gutem Wetter, als alles infolge der Abkühlung aufatmete, während man aber ringsum noch die Reste des Gewitters sah, von Hennef kommend, halten. Er war von einer großen Anzahl Geistlicher in Amtsgewändern an der Frankfurterstraße abgeholt worden und schritt grüßend und segnend in der letzten Reihe der Geistlichen. Zur Reliquienprozession erstrahlte der Kirchplatz, ein Lichtbogen umgab das Eingangstor zur Kirche, die Mühlen-, Zeughaus-, Annostraße und der Markt in der verschiedenartigsten und doch ziemlich gleichmäßig gehaltenen Beleuchtung herrlich, fast kein Fenster blieb dunkel, und in den von einer riesigen Anzahl Menschen stark umsäumten Straßen sorgten Polizei und Feuerwehr mustergültig für Ordnung. Gegen 8 Uhr traf der hochwürdigste Herr Weihbischof von Köln Joh. Hammels an der Servatiuskirche ein, begleitet von den Herren Bürgermeister Becker,  Dr. Hohn und Dr. Rehker. An der Kirchentüre begrüßte Herr Dechant Heppekausen mit einem herzlichen Willkommen in der alten Annostadt den Herrn Bischof. Beim Einzuge in die prachtvoll im Lichterglanze erstrahlenden Kirche sang der Kirchenchor mit Wucht und Pracht das 6stimmige Ecce sacerdos von dem ehemaligen Organisten von St. Servatius J. Veith. (...) Alsdann begann die Reliquienprozession durch die festlich beleuchteten Straßen, die von einer unzählbaren Menge eingesäumt waren. Auf Tragbahren wurden zuerst die Reliquien des hl. Andreas, die Tragaltäre des hl. Mauritius und Gregorius getragen, dann folgte der Reliquienschrein des hl. Honoratus, erkenntlich an dem Satteldach und den Giebeln hierauf kam der große, 120 cm lange Schrein des hl. Benignus, bestehend aus Holzkern mit vergoldetem Kupfer, nun sah man den Reliquienschrein des hl. Innocentius und Mauritius, bekleidet mit Email und Filigran, 148 cm lang, aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, zuletzt folgte der Schrein des hl. Anno, Holzkern mit Satteldach, bekleidet mit vergoldetem Kupfer, Filigran, Emailplatten und reichen Steinbesatz, begonnen im Jahre 1183, 157 cm lang. Leider sind die reichen Figuren und der Reliquienschmuck in barbarischer Zeit entwendet worden. Der Erzbischofsstab des hl. Anno wurde bei dem Schreine mitgetragen. (...) Machtvoll brausten die Akkorde mit Bläserchor begleitet, durch die Straßen Siegburgs. (...) Der festliche abendliche Umzug, seinen im Fackelscheine glänzenden Schreinen wird noch lange im Gedächtnis haften bleiben. Die Beleuchtung und Ausschmückung, besonders der Kirche, war einzig schön und das strahlende Kreuz der Spitze des Turmes leuchtete in die liebliche Maiennacht hinaus wie ein Triumphzeichen." (Siegburger Zeitung) Foto: Siegburger Kirchenschatz in St. Servatius um 1910.

Die Stadtverwaltung steht ihren Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin nach telefonischer Absprache für Termine zur Verfügung. Für Besuche des Rathauses gilt nach vorheriger Terminvereinbarung die Pflicht zum Tragen eines sog. "Mund- und Nasenschutzes". 

> Kontaktadressen und Öffnungszeiten der Stadtverwaltung und einiger Außenstellen

Notdienste/Wichtige Rufnummern

Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst:

Adler-Apotheke, Kaiserstr. 126, Siegburg, Tel.: 02241 52740

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