Michaelsberg

Meine erste Wahl

Siegburg. Menschen, die Mails an die Stadtverwaltung schreiben, sich über das Anliegen-Management ans Rathaus wenden, einen offiziellen Bürgerantrag an den Ausschuss stellen oder in der Ratssitzung Fragen stellen, haben meist eines gemeinsam: Sie sind im Eltern-, häufig im Großeltern-Alter.
Was erwarten Jüngere von der Kommunalpolitik? Haben sie das Gefühl, dass ihre Anliegen gehört und bearbeitet werden? Diese Frage ist deshalb eminent wichtig, weil sie über das Wohl und Wehe der Demokratie und der Parteien, die sie stützen, entscheidet.
Die Stadt hat ein Projekt initiiert und finanziell unterstützt, das im Vorfeld der Wahl am Sonntag genau dieses Hineinhorchen in die "Checkst du"-Generation zum Ziel hatte. In Workshops vor den Sommerferien wurde aufgenommen, was Jugendliche sich in und von ihrer Stadt wünschen. Das "Forumtheater Inszene" aus Hennef entwickelte daraus kurze Bühnensequenzen, die Problemkreise wie das vergebliche Warten auf den Bus oder die Langeweile am Freitagabend darstellen.
In dieser Woche wurden die Ministücke Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalpolitik vorgeführt. Die Teenager der Gesamtschule und der beiden Gymnasien nahmen jeweils Bezug auf das Gesehene und durften die Politik grillen, um es in Jugendsprache zu sagen. "Meine erste Wahl" lautete der Titel der Veranstaltungen, die sich speziell am jene richtete, die am Sonntag ihr Premierenkreuzchen auf den Zettel setzen.
Die Gesamtschule schreibt zur Diskussionsrunde: "Nach den Spielszenen kamen die Jugendlichen mit Petra Schonlau und Anna Diegeler-Mai von der CDU, Sabine Nelles und Lukas Wagner von der SPD, Peer Groß von Bündnis 90/Die Grünen, Tristan Roggendorf von der FDP, Ralph Wesse von der Siegburger Bürger Union, Nicolai Mergner und Raymund Schoen von den Linken und Michael Otter vom Bündnis Sarah Wagenknecht ins Gespräch. Sie forderten beispielsweise die Öffnung der Sportplätze für alle, überdachte Treffpunkte mit Bänken für Jugendliche, bessere ÖPNV-Verbindungen in Kombination mit einem Schülerticket sowie mehr Sicherheit im öffentlichen Raum, insbesondere in Bahnhofsnähe."
Die Antworten aus der Kommunalpolitik an die Erstwähler fehlen in der Meldung der Gesamtschule an siegburgaktuell. Die Einrichtung verweist konziliant darauf, die Bestimmer der städtischen Geschicke hätten die vorgetragenen Forderungen "wohlwollend aufgenommen".
Wir machten uns gestern im Gymnasium Alleestraße selbst ein Bild. Nach schleppendem Start ging's in die Vollen. Kein Club zum Tanzen für unter 18-Jährige in Siegburg. Keine Möglichkeit, in angenehmer Atmosphäre zu chillen. Allerdings auch gegenteilige Meinungen: "Der Michaelsberg ist im Sommer ein Top-Treffpunkt, ansonsten fehlt uns wenig, weil wir uns privat treffen."
Kurzer Überblick über das Antwortverhalten: Obwohl von der gesellschaftlichen Grundausrichtung selten einer Ansicht, befürworten Linke und FDP die Rückkehr eines selbstverwalteten Jugendzentrums. Sozialdemokratin Nelles plädierte für ein Jugendparlament, Grüne-Kandidatin Rebecca Stümper verwies auf die Partizipation von Schülersprecherinnen und -sprecher im städtischen Schulausschuss, auch ein eigenes Budget, über das die Jugendlichen bestimmen, wäre wünschenswert. Stichwort Pünktlichkeit im Busverkehr, Verlässlichkeit der Nahverkehrsapps und Sicherheit rund um den Bahnhof zu vorgerückter Stunde: Das flächendeckende GPS-Tracking der Busse für bessere Angaben zu deren Ankunft komme, weitere Kameras in Bahnhofsnähe seien in Planung, so CDU-Mann Jürgen Peter. Hans-Joachim Neumes von der SBU brachte den kostenlosen Transport in Bus und Bahn ins Spiel.
Unabhängig von konkreten Inhalten gehe es darum, dass Teenager und junge Erwachsene überhaupt gegenüber Politik und Verwaltung ihre Stimmen erheben. Tristan Roggendorf: "Geht uns mit dem, was ihr wollt, bitte, bitte auf den Zeiger!" Foto: Politiker in der Erstwählerarena.

Siegburg. Menschen, die Mails an die Stadtverwaltung schreiben, sich über das Anliegen-Management ans Rathaus wenden, einen offiziellen Bürgerantrag an den Ausschuss stellen oder in der Ratssitzung Fragen stellen, haben meist eines gemeinsam: Sie sind im Eltern-, häufig im Großeltern-Alter.

Was erwarten Jüngere von der Kommunalpolitik? Haben sie das Gefühl, dass ihre Anliegen gehört und bearbeitet werden? Diese Frage ist deshalb eminent wichtig, weil sie über das Wohl und Wehe der Demokratie und der Parteien, die sie stützen, entscheidet.

Die Stadt hat ein Projekt initiiert und finanziell unterstützt, das im Vorfeld der Wahl am Sonntag genau dieses Hineinhorchen in die "Checkst du"-Generation zum Ziel hatte. In Workshops vor den Sommerferien wurde aufgenommen, was Jugendliche sich in und von ihrer Stadt wünschen. Das "Forumtheater Inszene" aus Hennef entwickelte daraus kurze Bühnensequenzen, die Problemkreise wie das vergebliche Warten auf den Bus oder die Langeweile am Freitagabend darstellen.

In dieser Woche wurden die Ministücke Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalpolitik vorgeführt. Die Teenager der Gesamtschule und der beiden Gymnasien nahmen jeweils Bezug auf das Gesehene und durften die Politik grillen, um es in Jugendsprache zu sagen. "Meine erste Wahl" lautete der Titel der Veranstaltungen, die sich speziell am jene richtete, die am Sonntag ihr Premierenkreuzchen auf den Zettel setzen.

Die Gesamtschule schreibt zur Diskussionsrunde: "Nach den Spielszenen kamen die Jugendlichen mit Petra Schonlau und Anna Diegeler-Mai von der CDU, Sabine Nelles und Lukas Wagner von der SPD, Peer Groß von Bündnis 90/Die Grünen, Tristan Roggendorf von der FDP, Ralph Wesse von der Siegburger Bürger Union, Nicolai Mergner und Raymund Schoen von den Linken und Michael Otter vom Bündnis Sarah Wagenknecht ins Gespräch. Sie forderten beispielsweise die Öffnung der Sportplätze für alle, überdachte Treffpunkte mit Bänken für Jugendliche, bessere ÖPNV-Verbindungen in Kombination mit einem Schülerticket sowie mehr Sicherheit im öffentlichen Raum, insbesondere in Bahnhofsnähe."

Die Antworten aus der Kommunalpolitik an die Erstwähler fehlen in der Meldung der Gesamtschule an siegburgaktuell. Die Einrichtung verweist konziliant darauf, die Bestimmer der städtischen Geschicke hätten die vorgetragenen Forderungen "wohlwollend aufgenommen".

Wir machten uns gestern im Gymnasium Alleestraße selbst ein Bild. Nach schleppendem Start ging's in die Vollen. Kein Club zum Tanzen für unter 18-Jährige in Siegburg. Keine Möglichkeit, in angenehmer Atmosphäre zu chillen. Allerdings auch gegenteilige Meinungen: "Der Michaelsberg ist im Sommer ein Top-Treffpunkt, ansonsten fehlt uns wenig, weil wir uns privat treffen."

Kurzer Überblick über das Antwortverhalten: Obwohl von der gesellschaftlichen Grundausrichtung selten einer Ansicht, befürworten Linke und FDP die Rückkehr eines selbstverwalteten Jugendzentrums. Sozialdemokratin Nelles plädierte für ein Jugendparlament, Grüne-Kandidatin Rebecca Stümper verwies auf die Partizipation von Schülersprecherinnen und -sprecher im städtischen Schulausschuss, auch ein eigenes Budget, über das die Jugendlichen bestimmen, wäre wünschenswert. Stichwort Pünktlichkeit im Busverkehr, Verlässlichkeit der Nahverkehrsapps und Sicherheit rund um den Bahnhof zu vorgerückter Stunde: Das flächendeckende GPS-Tracking der Busse für bessere Angaben zu deren Ankunft komme, weitere Kameras in Bahnhofsnähe seien in Planung, so CDU-Mann Jürgen Peter. Hans-Joachim Neumes von der SBU brachte den kostenlosen Transport in Bus und Bahn ins Spiel.

Unabhängig von konkreten Inhalten gehe es darum, dass Teenager und junge Erwachsene überhaupt gegenüber Politik und Verwaltung ihre Stimmen erheben. Tristan Roggendorf: "Geht uns mit dem, was ihr wollt, bitte, bitte auf den Zeiger!" Foto: Politiker in der Erstwählerarena.

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