Das System funktionierte so: Wann immer die Kommissare bei ihren oben beschriebenen Aufgaben auf Widerstände stießen, riefen sie die berüchtigten, direkt hinter der Front agierenden Einsatzgruppen zur Hilfe, die die Bevölkerung massakrierten. Befremdlich: 1977, da saß die belgische Armee in Vogelsang, trafen sich ehemalige Lehrgangsteilnehmer unter dem Tarnnamen "Eifelverein Ortsgruppe Jünkerath" zur Besichtigung der alten Lernstätte. Noch 1994 kamen die Veteranen hochoffiziell in Königswinter zusammen und schwelgten in Erinnerungen. Foto: Erläuterungen im Ausstellungsteil "Bestimmung Herrenmensch".
Herrenmensch gleich Unmensch
Siegburg. Rund 2.500 Ordensjunker gab es. Da ihnen Offiziersposten verwehrt blieben, meldete sich das Gros ab 1939 für die erste Kampflinie. Das Resultat: Rund ein Drittel fiel in den ersten Kriegsjahren. Die restlichen zwei Drittel fand man grausame Verwendung. Als Gebietskommissare vor allem im Gebiet der Ukraine eingesetzt, oblag ihnen die Ghettoisierung, die Selektion zur Zwangsarbeit, die Vorbereitung der massenhaften Ermordung von nicht Arbeitsfähigen. Die Ausstellung in Vogelsang nennt das Beispiel von Georg Marschall, der auf der Ordensburg zum Stammpersonal gehörte und sich wegen der Erhängung eines jüdischen Tischlers in Sdolbuniw später vor einem bundesdeutschen Gericht verantworten musste.
Das System funktionierte so: Wann immer die Kommissare bei ihren oben beschriebenen Aufgaben auf Widerstände stießen, riefen sie die berüchtigten, direkt hinter der Front agierenden Einsatzgruppen zur Hilfe, die die Bevölkerung massakrierten. Befremdlich: 1977, da saß die belgische Armee in Vogelsang, trafen sich ehemalige Lehrgangsteilnehmer unter dem Tarnnamen "Eifelverein Ortsgruppe Jünkerath" zur Besichtigung der alten Lernstätte. Noch 1994 kamen die Veteranen hochoffiziell in Königswinter zusammen und schwelgten in Erinnerungen. Foto: Erläuterungen im Ausstellungsteil "Bestimmung Herrenmensch".