Michaelsberg

Commitment mit Aussicht

Siegburg. NS-Cheforganisator Robert Ley hat sie entworfen. Sie standen in Pommern, im Allgäu und in der Eifel und sollten in den Richtungen der Windrose die Pfeiler der ideologischen Erneuerung des deutschen Volkes bilden. Ordensburgen für sogenannte Ordensjunker, einfache Männer aus dem Volk, die man mit dem Ziel erzog, Schaltstellen im System zu werden. Voraussetzung für die Aufnahme: arische Reinheit zurück bis 1800, Ausbildung konnte, musste aber nicht zwingend sein - je nach Andrang, der im Übrigen schmaler ausfiel, als erwartet. Was zählte, war der absolute Wille, sich indoktrinieren zu lassen. Wer geeignet war, "ein echter Kerl", das entschied Ley persönlich durch Handauflegen und einen tiefen Blick in die wasserblauen Bewerberaugen.
Im westlichen dieser Pfeiler und mit Panoramablick auf den Urftsee stand der Siegburger Geschichtsverein während seiner Exkursion in der letzten Woche. In Vogelsang lernte, so erfuhren die Gäste, die zukünftige Elite morgens Rasse, nachmittags ging's auf den Rasen zum Reiten, Fechten, Boxen, Rennen. Sportstars wie der Kölner Boxer Hein Müller schauten vorbei und leiteten an. Um der Eintönigkeit in der Eifeler Höhe zu entfliehen, führte man die Auserwählten abends in Galauniform nach Aachen ins Theater oder nach Köln in die Oper. Religion und christlicher Glaube? Abgeschafft. Absolutes Commitment, wie man neudeutsch sagt, war gefragt. In der Mitte eines kirchenartigen Turms, um den die SS patrouillierte, stand die Götzenfigur, die man nun anbete: der deutsche Herrenmensch.
Wie an vielen anderen Stellen geriet der Aufbau ab 1939 ins Stocken. In Vogelsang bei Schleiden sollte das Projekt Ordensburg in gigantischem Maßstab fortgeschrieben werden. Die Fundamente für das Haus des Wissens, groß wie mehre Fußballfelder, waren gegossen. Der Krieg verhinderte die Fertigstellung, nicht aber das Morden der auf ihren Einsatz brennenden Junker in den besetzten Gebieten Osteuropas ...

Siegburg. NS-Cheforganisator Robert Ley hat sie entworfen. Sie standen in Pommern, im Allgäu und in der Eifel und sollten in den Richtungen der Windrose die Pfeiler der ideologischen Erneuerung des deutschen Volkes bilden. Ordensburgen für sogenannte Ordensjunker, einfache Männer aus dem Volk, die man mit dem Ziel erzog, Schaltstellen im System zu werden. Voraussetzung für die Aufnahme: arische Reinheit zurück bis 1800, Ausbildung konnte, musste aber nicht zwingend sein - je nach Andrang, der im Übrigen schmaler ausfiel, als erwartet. Was zählte, war der absolute Wille, sich indoktrinieren zu lassen. Wer geeignet war, "ein echter Kerl", das entschied Ley persönlich durch Handauflegen und einen tiefen Blick in die wasserblauen Bewerberaugen.

Im westlichen dieser Pfeiler und mit Panoramablick auf den Urftsee stand der Siegburger Geschichtsverein während seiner Exkursion in der letzten Woche. In Vogelsang lernte, so erfuhren die Gäste, die zukünftige Elite morgens Rasse, nachmittags ging's auf den Rasen zum Reiten, Fechten, Boxen, Rennen. Sportstars wie der Kölner Boxer Hein Müller schauten vorbei und leiteten an. Um der Eintönigkeit in der Eifeler Höhe zu entfliehen, führte man die Auserwählten abends in Galauniform nach Aachen ins Theater oder nach Köln in die Oper. Religion und christlicher Glaube?  Abgeschafft. Absolutes Commitment, wie man neudeutsch sagt, war gefragt. In der Mitte eines kirchenartigen Turms, um den die SS patrouillierte, stand die Götzenfigur, die man nun anbete: der deutsche Herrenmensch. 

Wie an vielen anderen Stellen geriet der Aufbau ab 1939 ins Stocken. In Vogelsang bei Schleiden sollte das Projekt Ordensburg in gigantischem Maßstab fortgeschrieben werden. Die Fundamente für das Haus des Wissens, groß wie mehre Fußballfelder, waren gegossen. Der Krieg verhinderte die Fertigstellung, nicht aber das Morden der auf ihren Einsatz brennenden Junker in den besetzten Gebieten Osteuropas ...

Hilfe zur Barrierefreiheit

  • Allgemein

    Wir sind bemüht, unsere Webseiten barrierefrei zugänglich zu gestalten. Details hierzu finden Sie in unserer Erklärung zur Barrierefreiheit. Verbesserungsvorschläge können Sie uns gern über unser Feedback-Formular zukommen lassen.

  • Schriftgröße

    Um die Schriftgröße anzupassen, verwenden Sie bitte folgende Tastenkombinationen:

    Größer

    Strg
    +

    Kleiner

    Strg
  • Tastaturnavigation

    Verwenden Sie TAB und SHIFT + TAB, um durch nächste / vorherige Links, Formularelemente und Schaltflächen zu navigieren.

    Verwenden Sie ENTER, um Links zu öffnen und mit Elementen zu interagieren.