Michaelsberg

Ja, wir wollen

Siegburg. Wer auf den Kontrollturm der einstigen Grenzübergangsstelle Marienborn bei Helmstedt klettert, für den fügen sich Geschichte und Gegenwart zu einem Bild. Den Ausguck füllt Videotechnik der frühen 1980er-Jahre, eingesetzt gegen Republikflüchtlinge und den kapitalistischen Klassenfeind gleichermaßen. Hebt sich der Blick von den antik wirkenden Installationen und wandert durch die Scheiben nach draußen, fällt er auf die sechsspurige Autobahn 2, wo sich Touristen und Tonnagen von Ost nach West bewegen. Esten und Franzosen, Polen und Niederländer. Just da fährt der grüne Preußenbus vorüber. Er bringt die von der Hertha in Berlin geschlagenen Zweitligakicker zurück nach Münster.
Einen historischen Ort suchten sich die Städte Werder (Havel) und Siegburg für die gestrige Unterzeichnung der Städtepartnerschaftsurkunden aus. In der Gendenkstätte an die deutsche Teilung hatten die Bürgermeister Manuela Saß und Stefan Rosemann einen Raum für den Festakt reserviert und besiegelten mit ihren Unterschiften eine neue Phase der jahrzehntelangen Beziehung zwischen ihren Städten. Rosemann erinnerte daran, dass Karnevalisten die Pioniere der ersten Stunde waren: "Die Husaren Schwarz-Weiß aus Siegburg und der Karnevalsclub Werder trafen sich im Rahmen eines deutsch-deutschen Wiedervereinigungsprototyps schon zu DDR-Zeiten. Die Verbrüderung im Karneval nahm unsere heutige Verschwisterung vorweg."
Als in unmittelbarer Nachwendezeit auch die Siegburger Verwaltungshilfe in den neuen Ländern angefragt wurde, kamen diese frohsinnigen Kontakte zum Tragen. Die Kreisstadt unterstützte das Rathaus in Werder. Obwohl vom Eisernen Vorhang getrennt und nach diametralen Weltanschauungen sozialisiert, fanden Wessis und Ossis schnell eine Arbeitsebene, taten alles für den Aufbau. "Dass Menschen bei aller Unterschiedlichkeit Aufgaben zusammen anpacken und dabei entdecken, dass die Unterschiede gar nicht so groß sind, das beeindruckt."
Manuela Saß bedankte sich für die Orientierung, die damals vom Siegburger Stadtdirektor Dr. Konrad Machens und den von ihm entsandten Verwaltungsabordnungen ausging. "Da war ein Aufbruch, da waren aber auch sehr große Herausforderungen und Unsicherheiten. In dieser Situation zahlten sich die Siegburger Ratschläge aus - Geschenke, von denen wir bis heute profitieren."
Wie bei einer Trauung sagten die Partner tatsächlich "Ja" zueinander. 35 Jahre der Prüfung, ob man sich mit dem Richtigen ewig bindet, sollten genügen. 
Neben Nogent-sur-Marne (Frankreich, seit 1964), Guarda (Portugal, 1985), Boleslawiec (Polen, 1992), Selcuk (Türkei, 1993) und Orestiada (Griechenland, 1994) ist Werder nun die sechste Partnerstadt Siegburgs.

Siegburg. Wer auf den Kontrollturm der einstigen Grenzübergangsstelle Marienborn bei Helmstedt klettert, für den fügen sich Geschichte und Gegenwart zu einem Bild. Den Ausguck füllt Videotechnik der frühen 1980er-Jahre, eingesetzt gegen Republikflüchtlinge und den kapitalistischen Klassenfeind gleichermaßen. Hebt sich der Blick von den antik wirkenden Installationen und wandert durch die Scheiben nach draußen, fällt er auf die sechsspurige Autobahn 2, wo sich Touristen und Tonnagen von Ost nach West bewegen. Esten und Franzosen, Polen und Niederländer. Just da fährt der grüne Preußenbus vorüber. Er bringt die von der Hertha in Berlin geschlagenen Zweitligakicker zurück nach Münster.

Einen historischen Ort suchten sich die Städte Werder (Havel) und Siegburg für die gestrige Unterzeichnung der Städtepartnerschaftsurkunden aus. In der Gendenkstätte an die deutsche Teilung hatten die Bürgermeister Manuela Saß und Stefan Rosemann einen Raum für den Festakt reserviert und besiegelten mit ihren Unterschiften eine neue Phase der jahrzehntelangen Beziehung zwischen ihren Städten. Rosemann erinnerte daran, dass Karnevalisten die Pioniere der ersten Stunde waren: "Die Husaren Schwarz-Weiß aus Siegburg und der Karnevalsclub Werder trafen sich im Rahmen eines deutsch-deutschen Wiedervereinigungsprototyps schon zu DDR-Zeiten. Die Verbrüderung im Karneval nahm unsere heutige Verschwisterung vorweg."

Als in unmittelbarer Nachwendezeit auch die Siegburger Verwaltungshilfe in den neuen Ländern angefragt wurde, kamen diese frohsinnigen Kontakte zum Tragen. Die Kreisstadt unterstützte das Rathaus in Werder. Obwohl vom Eisernen Vorhang getrennt und nach diametralen Weltanschauungen sozialisiert, fanden Wessis und Ossis schnell eine Arbeitsebene, taten alles für den Aufbau. "Dass Menschen bei aller Unterschiedlichkeit Aufgaben zusammen anpacken und dabei entdecken, dass die Unterschiede gar nicht so groß sind, das beeindruckt."

Manuela Saß bedankte sich für die Orientierung, die damals vom Siegburger Stadtdirektor Dr. Konrad Machens und den von ihm entsandten Verwaltungsabordnungen ausging. "Da war ein Aufbruch, da waren aber auch sehr große Herausforderungen und Unsicherheiten. In dieser Situation zahlten sich die Siegburger Ratschläge aus - Geschenke, von denen wir bis heute profitieren."

Wie bei einer Trauung sagten die Partner tatsächlich "Ja" zueinander. 35 Jahre der Prüfung, ob man sich mit dem Richtigen ewig bindet, sollten genügen.

Neben Nogent-sur-Marne (Frankreich, seit 1964), Guarda (Portugal, 1985), Boleslawiec (Polen, 1992), Selcuk (Türkei, 1993) und Orestiada (Griechenland, 1994) ist Werder nun die sechste Partnerstadt Siegburgs.  

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