Das zeigt: Handeln ist notwendig. Nicht nur präventiv und global - es müssen auch ganz konkrete Lösungen erarbeitet werden, wie wir vor Ort mit den zunehmenden Risiken, das sind vor allem Hitze- sowie Starkregenereignisse, umgehen. In Siegburg ist seit drei Monaten Charlotte Krekeler als Klimaanpassungsmanagerin tätig, die genau diesen Bereich aus einer vorherigen Anstellung als Beraterin kennt.
Die Geografin ist 31 Jahre alt. In ihrer Masterarbeit modellierte sie, wie sich künstlich bewässerte Dächer - sogenannte Nassdächer - auf die Hitzeentwicklung in Städten auswirken. Dabei zeigten ihre Untersuchung für ein Beispielgebiet in der Kölner Südstadt: Wenn Wasser auf dem Dach verdunstet, kann das die Dachflächen deutlich abkühlen und auch die Umgebungsluft leicht beeinflussen. Die Studie war ein spezielles Szenario, macht aber deutlich, welches Potenzial solche Maßnahmen für den Hitzeschutz in Städten haben.
Siegburg sieht die Wahlkölnerin auf einem guten Weg. "Es gibt bereits viele Konzepte, die sich auch teilweise bereits in der Umsetzung befinden." Als Beispiel nennt sie das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), den Masterplan Grün oder den Hitzeaktionsplan. Ihre Aufgabe sieht sie unter anderem darin, diese zu bündeln und zu koordinieren, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. In Kooperation mit dem Rhein-Sieg-Kreis erstellt Krekeler ein Konzept für nachhaltige Klimaanpassung und natürlichen Klimaschutz. Doch auch die Bürgerinnen und Bürger möchte sie mitnehmen, beispielsweise durch die Erstellung einer Karte, über die an heißen Sommertagen kühle Orte in der Stadt abgefragt werden können. "Dabei geht es insbesondere auch um vulnerable Gruppen", also ältere oder kranke Menschen.
Wir wünschen Charlotte Krekeler einen kühlen Kopf, denn die nächsten heißen Tage kommen bestimmt.

