Foto: Annette Zeischka-Kenzler vom Keramikmuseum Westerwald und Verleger Reinhard Zado bei der Präsentation der neuesten Ausgabe der "Siegburger Blätter" in Grenzau.
Das wilde Leben einer Töpferdynastie
Siegburg. Anno Knütgen gehörte im 16. Jahrhundert zu den führenden Meistern bei der Herstellung von Luxuskeramik aus Steinzeug. An neuen Formen und Mustern oder Experimenten mit blauem Kobalt waren er und seine Söhne maßgeblich beteiligt. Nach der Zerstörung des Töpferviertels 1588, wegen Steuerlasten und ständigen Repressalien wurde die Werkstatt schließlich verkauft, die Familie siedelte sich in Höhr im Westerwald an. Dort produzierte sie hochwertige Renaissancekeramik; vermutlich auf Annos Initiative wurde 1591 eine erste Handwerksordnung der Euler zu Höhr verfasst. Hier sicherten sich die Knütgens das Monopol auf die Herstellung von grau-blauem Steinzeug, was für viel Ärger unter den anderen Töpfern sorgte. 1614 lockte Graf Ernst zu Isenburg-Grenzau Bertram Knütgen mit allerlei Privilegien nach Grenzau. So entstand dort eine hochklassige Steinzeugtöpferei, in der Luxuskeramik für europäische Aristokraten gefertigt wurde. Die 79. Ausgabe der "Siegburger Blätter" widmet sich unter dem Titel "Knütgen - Aus dem bewegten Leben einer Töpferdynastie" dieser Thematik. Erhältlich zum Preis von neun Euro unter anderem im Stadtmuseum am Markt.
Foto: Annette Zeischka-Kenzler vom Keramikmuseum Westerwald und Verleger Reinhard Zado bei der Präsentation der neuesten Ausgabe der "Siegburger Blätter" in Grenzau.

