Den Namen René Spanier haben die Intensivleser von siegburgaktuell schon gehört. Ein Langstreckenspezialist des Leichtathletikzentrums Rhein-Sieg (LAZ). Einer, der die zehn Kilometer in spektakulären 33 Minuten zurücklegt. Einer, der ins Allgäu in die Ferien fährt, bei der Ankunft sieht, dass Halbmarathon ist, sich nachmeldet und gewinnt.
Noel Hoitz ist aus ähnlichem Holz geschnitzt. Sein Instagram-Account weist ihn - man beachte die Reihenfolge - als Trailrunner und Dachdecker-Azubi aus. Unter anderem ist er Teilnehmer am "Strong Viking", einem Marathonhindernislauf. Auf 42 Kilometern überklettert er beachtliche 100 Hürden, braucht fünfeinhalb Stunden ins Ziel.
René und Noel verabreden sich am 23. Dezember für einen irren Trip. Sie wollen 90 Runden auf dem 1.100 Meter langen Weg um den Michaelsberg drehen. Macht nach Adam Riese 100 Kilometer und, ganz nebenbei, 2.194 Höhenmeter. Ein Ultra-Run, für den Vorkehrungen getroffen werden. Ständige Fahrradbegleitung. Ein Nahrungsmitteldepot aus Bananen, Wasserflaschen und Riegeln steht bereit. Die beiden sind nicht allein. 30 weitere Athleten joggen Strecken zwischen zwei und 50 (!) Kilometern mit. Da es sich um einen der finstersten Tage des Jahres handelt, findet ein beträchtlicher Teil der kreiselnden Expedition ohne Tageslicht statt.
Die Waden halten, der Kopf bleibt stabil. René schafft die Distanz in 10 Stunden, 27 Minuten, 20 Sekunden. Eine atemberaubende Zeit. Noel hat die Kilometerdreistelligkeit in 12 Stunden, 11 Minuten und 15 Sekunden erreicht. Sport im Park, aber im Extremmodus! An den Weihnachtstagen dürfen sie ohne den geringsten Anflug eines schlechten Gewissens zuschlagen. Die Körper verbrannten jeweils 10.000 Kalorien. Das passende Video gibt bei Instagram unter laz_rheinsieg. Foto: Links Noel Hoitz, rechts René Spanier.