Hitzefrei ist in einem Erlass des Düsseldorfer Kultusministeriums so geregelt: Der Schulleiter oder die Schulleiterin entscheidet. Anhaltspunkte sind Raumtemperaturen von 27 Grad oder mehr. Die Oberstufe ist grundsätzlich ausgenommen, hier gilt das Lernprimat. Ganz wichtig: Grundschuleltern und Eltern der fünften und sechsten Klasse müssen im Vorfeld informiert werden, um sich rechtzeitig um die Betreuung kümmern zu können.
Anno-Direktor Sebastian Kaas schaute vor dem langen Wochenende - die Schule hatte am Brückentag unterrichtsfrei - auf die Wetter-App, die zu diesem Zeitpunkt für den Montag noch weit mehr als 30 Grad anzeigte. Daher die Entscheidung und die Information: Am Montag ist früher Schluss. Gleichzeitig betont Kaas: "Wenn Eltern ein Betreuungsproblem haben und es anmelden, können die Schülerinnen und Schüler natürlich länger bleiben und Angebote im Ganztags- oder im Aktivraum, in der Bibliothek oder auf dem Hof mit Geräten aus der Spielegarage wahrnehmen."
Gestern waren die Räume durch die Hitze tatsächlich noch sehr warm, auch wenn die Temperatur an der nun frischeren Luft auf erträgliche 25 Grad gefallen war - was man zum Zeitpunkt, an dem die Elternmeldung erging, noch nicht wissen konnte.
Am Gymnasium Alleestraße lief der Unterricht regulär. Schon bei der Konzeption in den 1950er-Jahren dachte man an naturverbundenes Lernen unter freiem Himmel und gestaltete den Außenbereich entsprechend. Open-air lässt sich das preußische Dreiklassenwahlrecht und die Zellteilung bestens beibringen. Oder, ganz authentisch, die Auswirkungen des Klimawandels auf das Stadtleben.