Michaelsberg

Gesamtschüler mahnen: "Nie wieder!"

Siegburg. Was macht "normale Familienväter", die ein "normales Leben" führen, zu Massenmördern? Warum beteiligen sie sich an Deportationen, an Erschießungen, der industriellen Beseitigung von Menschen? Dieser Frage geht ein Plakat in der von Gesamtschülerinnen und -schülern gestalteten Ausstellung "Gedenkstätten des Holocaust - Vergangenheit bewahren - Zukunft gestalten" nach, die gestern Abend im Stadtmuseum eröffnet wurde. Und diese Frage stellte auch Schulleiter Jochen Schütz in den Mittelpunkt seiner kurzen Ansprache. "Die Einteilung von Menschen nach der Ideologie der Nationalsozialisten hat eine wesentliche Rolle gespielt." Besorgniserregend sei die Tatsache, dass man die Tendenz, Gruppen in "die" und "wir" einzuteilen, auch heute wieder beobachten könne.
"Ich hoffe, Ihr könnt die Erfahrungen, die ihr bei der Auseinandersetzung mit unserer deutschen Geschichte gesammelt habt, mit auf euren weiteren Lebensweg nehmen", wünscht er den elf Zwölftklässlern, die die präsentierten Inhalte im Rahmen eines Projektkurses unter der Leitung von Stefan Wahl und Simon Steuer zusammenstellten. Ausgehend vom historischen Kontext der Shoa und den Schicksalen hinter den Siegburger Stolpersteinen begleiteten die Lehrer die Jugendlichen auf eine einwöchige Reise ins polnische Oświęcim mit Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz und einem Treffen mit Niusa Horowitz, die den Holocaust in Oskar Schindlers Arbeitslager Brünnlitz als Zwölfjährige überlebte. "Die Exkursion ging allen sehr nahe", berichtet Wahl. "Da sind auch Tränen geflossen."
Die Aufarbeitung des Erlebten mündete in der Gestaltung der elf informativen Plakate. Sie beschäftigen sich auch mit eher unbekannten Themen wie dem Außenlager Monowitz oder Kindern politischer Gefangener in Auschwitz. Ein ganzer Block widmet sich dem Überleben im KZ ("Glückssache"), dem Widerstand von Häftlingen im Lager und Fluchtversuchen. Mehr als 900 sind dokumentiert, davon waren rund 200 erfolgreich.
"Die Stimmen der Zeitzeugen verstummen", sagte Wahl in seiner Rede. "Unsere Aufgabe muss es daher sein, die historische Verantwortung, das Geschehene nicht zu vergessen, weiterzutragen." Dem pflichtete Schülerin Summer Paul, die als letzte spricht, bei: "Für uns als Jugendliche ist es wichtig, an den Holocaust zu erinnern, damit sich solche Ereignisse nie wieder wiederholen."
Die Ausstellung im sogenannten Museumsschaufenster ist noch bis Freitag, 11. Juli, bei freiem Eintritt zu sehen.

Siegburg. Was macht "normale Familienväter", die ein "normales Leben" führen, zu Massenmördern? Warum beteiligen sie sich an Deportationen, an Erschießungen, der industriellen Beseitigung von Menschen? Dieser Frage geht ein Plakat in der von Gesamtschülerinnen und -schülern gestalteten Ausstellung "Gedenkstätten des Holocaust - Vergangenheit bewahren - Zukunft gestalten" nach, die gestern Abend im Stadtmuseum eröffnet wurde. Und diese Frage stellte auch Schulleiter Jochen Schütz in den Mittelpunkt seiner kurzen Ansprache. "Die Einteilung von Menschen nach der Ideologie der Nationalsozialisten hat eine wesentliche Rolle gespielt." Besorgniserregend sei die Tatsache, dass man die Tendenz, Gruppen in "die" und "wir" einzuteilen, auch heute wieder beobachten könne. 

"Ich hoffe, Ihr könnt die Erfahrungen, die ihr bei der Auseinandersetzung mit unserer deutschen Geschichte gesammelt habt, mit auf euren weiteren Lebensweg nehmen", wünscht er den elf Zwölftklässlern, die die präsentierten Inhalte im Rahmen eines Projektkurses unter der Leitung von Stefan Wahl und Simon Steuer zusammenstellten. Ausgehend vom historischen Kontext der Shoa und den Schicksalen hinter den Siegburger Stolpersteinen begleiteten die Lehrer die Jugendlichen auf eine einwöchige Reise ins polnische Oświęcim mit Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz und einem Treffen mit Niusa Horowitz, die den Holocaust in Oskar Schindlers Arbeitslager Brünnlitz als Zwölfjährige überlebte. "Die Exkursion ging allen sehr nahe", berichtet Wahl. "Da sind auch Tränen geflossen." 

Die Aufarbeitung des Erlebten mündete in der Gestaltung der elf informativen Plakate. Sie beschäftigen sich auch mit eher unbekannten Themen wie dem Außenlager Monowitz oder Kindern politischer Gefangener in Auschwitz. Ein ganzer Block widmet sich dem Überleben im KZ ("Glückssache"), dem Widerstand von Häftlingen im Lager und Fluchtversuchen. Mehr als 900 sind dokumentiert, davon waren rund 200 erfolgreich.

"Die Stimmen der Zeitzeugen verstummen", sagte Wahl in seiner Rede. "Unsere Aufgabe muss es daher sein, die historische Verantwortung, das Geschehene nicht zu vergessen, weiterzutragen." Dem pflichtete Schülerin Summer Paul, die als letzte spricht, bei: "Für uns als Jugendliche ist es wichtig, an den Holocaust zu erinnern, damit sich solche Ereignisse nie wieder wiederholen."

Die Ausstellung im sogenannten Museumsschaufenster ist noch bis Freitag, 11. Juli, bei freiem Eintritt zu sehen.

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