Siegburg. "Seit der Klassenfahrt in der Grundschule nicht mehr hier gewesen." Der Ausspruch einer Teilnehmerin der Geschichtsvereinsfahrt nach Nümbrecht traf den Nagel auf den Kopf. Der Kurort ist ein beliebtes Ziel, weil nah gelegen und fachwerkarchitektonisch reizvoll. Auf den Führungen durch Schloss Homburg und das Ortszentrum (Nümbrecht hat große Rehakliniken, aber keine Stadtrechte) erfuhr die 24-köpfige Gruppe weitaus mehr. Die Luft: so gut wie auf Sylt. Der Kurpark: ein attraktives Überbleibsel der Landesgartenschau 1974. Die Kunst: allgegenwärtig. In der Porträtsammlung im Herrschaftssitz ebenso wie unter freiem Himmel. Der zur Laga erbaute Säulenbrunnen erregte ob seiner Freizügigkeit in Bezug auf die weibliche Anatomie einst Anstoß in der tief protestantischen Bürgerschaft, die bis heute vollständig immun ist gegen den Bazillus karnevalensis. 2025 wird die Arbeit des Künstlers Michael Schwarze wertgeschätzt und stolz präsentiert. Nicht weit entfernt pflanzte Beuys eine Eiche im Zuge des documenta-Öko-Projekts "Stadtverwaldung". Und wiederum nur wenige Schritte weiter zeigt eine auffällige Skulptur den dürren Schäferjungen Helmut, die Verkörperung von Armut des kargen Landstrichs bei gleichzeitigem Optimus und unerschütterlicher Zukunftsgewandtheit.
Die Teilnehmenden verlebten informative Stunden am Vorfeiertagsmittwoch, die wie im Flug vergingen. Am Ende hatte sich sogar der berüchtigte Oberbergregen verflüchtigt. Fazit: Nümbrecht lohnt, nicht nur zum Kuchenessen. Wer zwischen Weiberfastnacht und Veilchendienstag dringend eine Alaaf-Auszeit braucht, ist in 45 Minuten da.
Die Teilnehmenden verlebten informative Stunden am Vorfeiertagsmittwoch, die wie im Flug vergingen. Am Ende hatte sich sogar der berüchtigte Oberbergregen verflüchtigt. Fazit: Nümbrecht lohnt, nicht nur zum Kuchenessen. Wer zwischen Weiberfastnacht und Veilchendienstag dringend eine Alaaf-Auszeit braucht, ist in 45 Minuten da.