Michaelsberg

"Aber nachts schlafen die Ratten doch"

Siegburg. Hamburg, Köln, Essen oder Siegburg. Der Ort ist egal. Überall Trümmerwüste 1945. Die totale Niederlage ist ein Meer aus Schutt. Ein Junge hockt zwischen den Steinen. Jürgen heißt er, neun Jahre alt. Er sitzt und sitzt. Geht nicht weg. Als hielte er Wache. Ein Mann nähert sich. Er sieht den Jungen, kommt mit ihm ins Gespräch und erfährt, dass er die verschüttete Leiche seines Bruders beschützt. Denn nachts, da kommen die Ratten und knabbern an allem, was herumliegt. "Aber nachts schlafen die Ratten doch", versucht der Erwachsene dem Kind weißzumachen, um es von seinem unwirtlichen Platz wegzuholen.
Das Zitat ist Titel von Wolfgang Borcherts bekannter Kurzgeschichte, die in germanistischen Proseminaren der Trümmerliteratur zugeschrieben wird. Lange Zeit war sie Pflichtlektüre in den Schulen. Die Erzählung schildert in einer Momentaufnahme die Auswirkungen der Katastrophe auf die Jüngsten der Gesellschaft, plastisch und ungeschminkt.
Texte von Borchert, Bertolt Brecht, Ruth Andreas-Friedrich und Nelly Sachs verbinden sich mit Stücken von Ludwig van Beethoven, Hanns Eisler, Dmitri Schostakowitsch und György Ligeti zur musikalischen Lesung "Dass ein gutes Deutschland blühe ..." am Samstag, 28. Juni, in Katholisch-Sozialen Institut auf dem Michaelsberg. Die Veranstaltung 80 Jahre nach Kriegsende beginnt um 19 Uhr und ist eine Koproduktion von KSI und Stadtverwaltung. Der Geschichtsverein unterstützt finanziell. Der TV-bekannte Schauspieler Roman Knižka rezitiert, das Streichquintett OPUS 45 musiziert. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter lorscheter@ksi.de obligatorisch.
Foto: Die zerstörte Großlokalität "Herrengarten" in der Mühlenstraße Anfang Januar 1945. Der Abend nimmt auch die Siegburger Verhältnisse zu Kriegsende unter die Lupe.

Siegburg. Hamburg, Köln, Essen oder Siegburg. Der Ort ist egal. Überall Trümmerwüste 1945. Die totale Niederlage ist ein Meer aus Schutt. Ein Junge hockt zwischen den Steinen. Jürgen heißt er, neun Jahre alt. Er sitzt und sitzt. Geht nicht weg. Als hielte er Wache. Ein Mann nähert sich. Er sieht den Jungen, kommt mit ihm ins Gespräch und erfährt, dass er die verschüttete Leiche seines Bruders beschützt. Denn nachts, da kommen die Ratten und knabbern an allem, was herumliegt. "Aber nachts schlafen die Ratten doch", versucht der Erwachsene dem Kind weißzumachen, um es von seinem unwirtlichen Platz wegzuholen.

Das Zitat ist Titel von Wolfgang Borcherts bekannter Kurzgeschichte, die in germanistischen Proseminaren der Trümmerliteratur zugeschrieben wird. Lange Zeit war sie Pflichtlektüre in den Schulen. Die Erzählung schildert in einer Momentaufnahme die Auswirkungen der Katastrophe auf die Jüngsten der Gesellschaft, plastisch und ungeschminkt.    

Texte von Borchert, Bertolt Brecht, Ruth Andreas-Friedrich und Nelly Sachs verbinden sich mit Stücken von Ludwig van Beethoven, Hanns Eisler, Dmitri Schostakowitsch und György Ligeti zur musikalischen Lesung "Dass ein gutes Deutschland blühe ..." am Samstag, 28. Juni, in Katholisch-Sozialen Institut auf dem Michaelsberg. Die Veranstaltung 80 Jahre nach Kriegsende beginnt um 19 Uhr und ist eine Koproduktion von KSI und Stadtverwaltung. Der Geschichtsverein unterstützt finanziell. Der TV-bekannte Schauspieler Roman Knižka rezitiert, das Streichquintett OPUS 45 musiziert. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter lorscheter@ksi.de obligatorisch.  

Foto: Die zerstörte Großlokalität "Herrengarten" in der Mühlenstraße Anfang Januar 1945. Der Abend nimmt auch die Siegburger Verhältnisse zu Kriegsende unter die Lupe.  

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