Der Massivbau bietet einen Sitzungssaal von 300 Quadratmetern Fläche, den sie auf dem Foto sehen. Der Richtertisch misst 15 Meter, drei Reihen sind für die Angeklagten reserviert, eine Kabine steht für Simultanübersetzungen bereit, was den erwarteten internationalen Charakter unterstreicht. Ein weiterer Saal umfasst sogar 440 Quadratmeter. Er kann durch eine Trennwand in zwei gleichgroße Verhandlungsräume geteilt werden kann. Das Gebäude ist mit moderner Medientechnik ausgestattet, genügt allen Anforderungen an Barrierefreiheit, Energieeffizienz und Sicherheit.
Cum-Ex steht im Mittelpunkt. "Für weitere Strafverhandlungen, insbesondere für Verfahren mit vielen Beteiligten, sind hier moderne Verhältnisse gegeben. Aber auch andere Gerichte werden die Säle für ihre Verhandlungen nutzen können", heißt es in einer Pressemitteilung.
Wann geht es in Siegburg los mit der Aufarbeitung des wohl umfangreichsten Konglomerats an Wirtschaftsdelikten der deutschen Nachkriegsgeschichte? NRW-Justizminister Dr. Benjamin Limbach sprach in seiner Rede von einem Start im April. Befragt vom WDR erklärte Dr. Stefan Weismann, Präsident des Bonner Landgerichts, man warte auf Anklagen der Staatsanwaltschaft. Diese hält sich gegenüber der Öffentlichkeit aktuell mit Aussagen zum Sachstand zurück.
Landgerichtspräsident Stefan Weismann nutzte die Einweihung des Cum-Ex-Anbaus, um sich für die reibungslose Zusammenarbeit zu bedanken: Vom ersten Aufschlag einer Bauanfrage über die Antragstellung bis zur Genehmigung sei es ein harmonisches, konstruktives und zielorientiertes Verhältnis zwischen Justitia und Stadtverwaltung gewesen, auch in Sachen Bürgerinformation und Kommunikation. Stefan Rosemann drehte den Spieß um. "Die Bauaufsicht traf in diesem Projekt auf eine professionell aufgestellte Bauherrin, was erheblich zur Prozessbeschleunigung beigetragen hat." Heißt in der Kurzformel: Unterlagen komplett, Stempel drauf.