Siegburg. Der Psychologe Dr. Kris Kelvin erhält einen Hilferuf aus dem All. Sein Freund, der Wissenschaftler Dr. Gibarian, bittet ihn, umgehend auf die Forschungsstation am Ozeanplaneten Solaris zu kommen. Als Kris dort eintrifft, hat sich Gibarian das Leben genommen. Die einzigen Besatzungsmitglieder, der ihm freundlich gesinnte Snaut und die eher ablehnende Physikerin Sartorius, benehmen sich seltsam. "Ich könnte Ihnen sagen, was passiert ist. Doch ob Ihnen das wirklich sagt, was passiert ist?", versucht Snaut eine Erklärung, die mehr Fragen aufwirft als Antworten gibt. Doch schon bald lüftet sich das Geheimnis, als Kris seiner Exfrau Keri, die sich das Leben genommen hat, gegenübersteht - wenn auch nicht als realer Mensch, sondern lediglich als aus seinen Gefühlen und den gemeinsamen Erlebnissen geschaffene dreidimensionale Kopie. Nach anfänglichen Widerständen entwickelt der Psychologe erneut Gefühle für Keri und tut alles dafür, sie nicht zu verlieren. Sie selbst hingegen möchte erneut sterben und sucht gemeinsam mit Snaut und Sartorius nach einem Weg, um zu verschwinden.
Unter der Regie von Volker Maria Engel hat sich der Absolventenjahrgang der Schauspielschule Siegburg eines Klassikers der Science-Fiction-Literatur angenommen: Stanisław Lems Roman "Solaris" erschien 1961 und wurde mehrfach verfilmt sowie für die Bühne adaptiert. Die fast zweistündige Inszenierung wirft die Frage auf, ob jedes Wesen Würde verdient - und wie diese Würde aussehen kann. Welchen "Erinnerungs-Rucksack" tragen Menschen mit sich, und wie gehen sie mit diesem um?
Premiere heute Abend um 19.30 Uhr in der Studiobühne im ehemaligen Kaufhof, Grimmelsgasse 4 (Eingang durchs Parkhaus, Ebene 6a); weitere Vorführungen an den Samstagen 22. Februar und 29. März, den Freitagen 11. April und 6. Juni, alle ebenfalls um 19.30 Uhr, sowie am Sonntag, 11. Mai, um 15 Uhr. Tickets unter www.theaterseite.de. Gespielt wird in Doppelbesetzung, das Foto zeigt Michael Schneider als Kris und Judith Okon als Keri.