Michaelsberg

"Kein Heldenlied, eine Mahnung"

Siegburg. Die Bestialität des Ersten Weltkriegs - kaum ein Buch schildert sie so ungeschminkt wie "Im Westen nicht Neues" des aus Osnabrück stammenden Schriftstellers Erich Maria Remarque. Heute vor 95 Jahre lief der Film zum Roman an (siehe unten). Drei Jahre später, 1933, brannte Remarques Anti-Kriegsroman. Die Nazis bereiteten einen neuen Krieg vor, der noch mehr Unheil bringen sollte.
Wie Remarque, so betont auch der Siegburger Mario Mercurio den Wert des Friedens durch die Akzentuierung des Gegenteils, nämlich des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen. Die von ihm ins Leben gerufene Plattform www.verlorene-namen.de listet diejenigen Siegburger auf, die die Schlachten zwischen 1939 und 1945 nicht überlebten. "Erinnerung an Gefallene ist kein Heldenlied, sondern eine Mahnung, das Unheil des Krieges nicht zu wiederholen" - diese Einleitung hat er auf die Startseite des Netzauftritts gestellt, um möglichen politischen Fehlinterpretationen entgegenzuwirken. "Ich will zeigen, was der Krieg anrichtet", erläutert er seine Motivation bei einem Besuch im Stadtarchiv.
Die von ihm zusammengetragenen Materialien füllen mittlerweile schwere Leitz-Ordner. Es sind die Ergebnisse von Anfragen beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, beim Roten Kreuz, im Bundesarchiv oder Nachforschungen im Forum und im Lexikon der Wehrmacht. "Idealerweise kann ich Nachfahren dabei unterstützen, mehr über das Schicksal ihrer Väter, Groß- und Urgroßväter zu erfahren und ihre Gräber ausfindig zu machen."
In der Kooperation mit dem Stadtarchiv geht es hauptsächlich um die Verifizierung, also um die Frage, ob es wirklich Siegburger waren, die er in den Unterlagen der genannten Auskunftsstellen findet. Alles läuft datenschutzkonform ab. Und: "Nur weil ich einen Namen veröffentlichen darf, heißt es nicht, dass ich es tue, wenn Angehörige es nicht wollen."
Der Mitarbeiter im Bauamt der Stadt Bergisch Gladbach, das ist sein Nine-to-Five-Job, ehe er sich der Vergangenheit widmet, betont: "Es ist ein nicht-kommerzielles Projekt, privat initiiert und finanziert. Es dient allein der Erinnerung an die gefallenen und vermissten Soldaten aus Siegburg. Ziel ist es, diesen Menschen ihre Namen, ihre Gesichter und ihre Geschichte zurückzugeben." Sie wollen mehr wissen? Dann schreiben Sie an kontakt@verlorene-namen.de.
Foto: Mario Mercurio mit einer Seite der Vermisstenbildliste des DRK-Suchdienstes. Auf dem Blatt ist mit rotem Punkt Ewald Giller markiert, geboren 1919 in Siegburg, Theologe, vermisst seit Januar 1945, letzter bekannter Ort: das polnische Baranow.

Siegburg. Die Bestialität des Ersten Weltkriegs - kaum ein Buch schildert sie so ungeschminkt wie "Im Westen nicht Neues" des aus Osnabrück stammenden Schriftstellers Erich Maria Remarque. Heute vor 95 Jahre lief der Film zum Roman an (siehe unten). Drei Jahre später, 1933, brannte Remarques Anti-Kriegsroman. Die Nazis bereiteten einen neuen Krieg vor, der noch mehr Unheil bringen sollte.

Wie Remarque, so betont auch der Siegburger Mario Mercurio den Wert des Friedens durch die Akzentuierung des Gegenteils, nämlich des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen. Die von ihm ins Leben gerufene Plattform www.verlorene-namen.de listet diejenigen Siegburger auf, die die Schlachten zwischen 1939 und 1945 nicht überlebten. "Erinnerung an Gefallene ist kein Heldenlied, sondern eine Mahnung, das Unheil des Krieges nicht zu wiederholen" - diese Einleitung hat er auf die Startseite des Netzauftritts gestellt, um möglichen politischen Fehlinterpretationen entgegenzuwirken. "Ich will zeigen, was der Krieg anrichtet", erläutert er seine Motivation bei einem Besuch im Stadtarchiv.

Die von ihm zusammengetragenen Materialien füllen mittlerweile schwere Leitz-Ordner. Es sind die Ergebnisse von Anfragen beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, beim Roten Kreuz, im Bundesarchiv oder Nachforschungen im Forum und im Lexikon der Wehrmacht. "Idealerweise kann ich Nachfahren dabei unterstützen, mehr über das Schicksal ihrer Väter, Groß- und Urgroßväter zu erfahren und ihre Gräber ausfindig zu machen."

In der Kooperation mit dem Stadtarchiv geht es hauptsächlich um die Verifizierung, also um die Frage, ob es wirklich Siegburger waren, die er in den Unterlagen der genannten Auskunftsstellen findet. Alles läuft datenschutzkonform ab. Und: "Nur weil ich einen Namen veröffentlichen darf, heißt es nicht, dass ich es tue, wenn Angehörige es nicht wollen."

Der Mitarbeiter im Bauamt der Stadt Bergisch Gladbach, das ist sein Nine-to-Five-Job, ehe er sich der Vergangenheit widmet, betont: "Es ist ein nicht-kommerzielles Projekt, privat initiiert und finanziert. Es dient allein der Erinnerung an die gefallenen und vermissten Soldaten aus Siegburg. Ziel ist es, diesen Menschen ihre Namen, ihre Gesichter und ihre Geschichte zurückzugeben." Sie wollen mehr wissen? Dann schreiben Sie an kontakt@verlorene-namen.de.

Foto: Mario Mercurio mit einer Seite der Vermisstenbildliste des DRK-Suchdienstes. Auf dem Blatt ist mit rotem Punkt Ewald Giller markiert, geboren 1919 in Siegburg, Theologe, vermisst seit Januar 1945, letzter bekannter Ort: das polnische Baranow. 

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