Siegburg. "Man empfindet die Besatzung unseres Landes nicht als eine Erlösung vom Terror, sondern als eine furchtbare Last." Maria Watrinet ist 17 Jahre alt, als sie diesen Satz am 8. Mai 1945 schreibt. Ihr Tagebuch aus den Wochen vor und nach dem Kriegsende ist im Stadtarchiv überliefert und gibt einen authentischen Einblick in die Gedankenwelt einer Heranwachsenden, auf die Weltbewegendes einströmt. Wir erleben ihre Ängste und Sorgen, ihre Einschätzungen der politischen Lage, die nicht zuletzt der allgegenwärtigen Ungewissheit entspringende Skepsis gegenüber der neuen Zeit.
Klaus Tervooren, Mitglied des Arbeitskreises im Geschichts- und Altertumsverein (GAV), hat Watrinets Erlebnisse der Stunde Null gelesen und analysiert. Die Aufzeichnungen sind der ideale Stoff für die erste Folge des Podcasts "Geschichte und Geschichten", eingesprochen von den Arbeitskreis-Angehörigen. Unter www.gav.siegburg.de zur Homepage und zum Hörerlebnis!
Foto: Die Amerikaner kommen, hier im Quartier Ringstraße/Alleestraße. Im linken Bildhintergrund die Reste des zerstörten Gasometers.