Zwischendurch fragte ich den Schmied Thomas Siebel, ob er mir bei meinem durchgescheuerten Metallring an der Fototasche helfen könne. 'Ich lass mir was einfallen', sagte er und schmiedete mir einen neuen, der nun sicher das Gewicht meiner Fotoausrüstung halten wird. Wahrhaftig hatten wir einen Herrn der Ringe auf dem Markt. Nächstes Jahr werden sie alle wiederkommen, in scha Allah, wie Lupus zu sagen pflegt."
Es war einmal ...
Siegburg. Ein letztes Mal schlenderte unser Leser Michal A. Schmiedel gestern über den Mittelalterlichen Markt zur Weihnachtszeit. "Dieser war an seinem letzten Tag erstaunlich voll für einen Montag. Die Standbetreiberinnen und -betreiber lechzten dem Feierabend entgegen und einem wohligen Heim nach Abbau und Heimfahrt. Doch widmeten sie sich unermüdlich den vielen Besucherinnen und Besuchern. Und die Musizierenden und Jonglierenden gaben sozusagen einen letzten Showdown, bei dem sie alles zeigten, was die letzten Wochen alltäglich auf der Tagesordnung stand: Jonglage mit Bällen, Kästchen, Kegeln, Messern, einer großen Kugel sowie Feuerstäben, Feuerketten und Fackeln. Lupus balancierte einen großen Schirm oder ein Schwert auf seiner Stirn, während er die Fackeln durch die Luft wirbeln ließ, und verschenkte am Ende drei ausgediente Kästchen, jedes mit einer Widmung versehen, an drei Kinder im Publikum. Fin de Filou schnitt clowneske Grimassen, als sei das alles nur ein Kinderspiel. Die Rote Füchsin sang mit zarter Stimme oder blies gewaltig in die Sackpfeife. 'Freiwillige' aus dem Publikum ließen die Fackeln vor und hinter sich die Besitzer wechseln, ein kleines Mädchen, das als die 111-jährige Großmutter der Truppe vorgestellt wurde, zauberte Bälle weg (wobei sie wohl wusste, dass Lupus sie heimlich Fin de Filou zuwarf), ein kleiner Junge begleitete Confilius auf einer zusätzlichen Trommel. Soleil umkreiste sich selbst mit am Ende eines Stabes oder an den Enden zweier Ketten brennenden Flammen. Und zum Finale sangen sie zum letzten Mal in diesem Kalenderjahr 'Gaudete, gaudete, Christus est natus' und 'Verbum caro factum est ex virgine Maria' (Foto).
Zwischendurch fragte ich den Schmied Thomas Siebel, ob er mir bei meinem durchgescheuerten Metallring an der Fototasche helfen könne. 'Ich lass mir was einfallen', sagte er und schmiedete mir einen neuen, der nun sicher das Gewicht meiner Fotoausrüstung halten wird. Wahrhaftig hatten wir einen Herrn der Ringe auf dem Markt. Nächstes Jahr werden sie alle wiederkommen, in scha Allah, wie Lupus zu sagen pflegt."

