Michaelsberg

Im Tandem aus der Einsamkeit

Siegburg. Wie kann man älteren Menschen, die nach und nach aus verschiedensten Gründen ihre sozialen Kontakte verlieren, aus der Einsamkeit helfen? Diese Frage stellte sich ein breites Bündnis aus evangelischer Kirche und Stadtverwaltung. Ihre Antwort: Das Projekt "Miteinander verbunden - in Siegburg zuhause", das im kommenden Monat startet.
Grundpfeiler 1: Ein Tandem-Besuchsdienst. Ehrenamtliche treten mit alleinlebenden Seniorinnen oder Senioren, die wieder mehr Gesellschaft wünschen, in Kontakt. Bei Hausbesuchen lernt man sich kennen, gemeinsam geht man ins Café, trifft dort vielleicht auch auf Gleichgesinnte. Grundpfeiler 2: Eine digitale Ausbildung für die Teilnehmenden. Denn die Fähigkeit, ein Mobiltelefon nicht nur als Telefon zu benutzen, öffnet die Tür für soziale Kontakte. Hinzu kommt das Wissen, wie bestimmte Geräte im Alltag für Sicherheit sorgen können.
"Wir möchten die Einsamen zurück in die Gesellschaft holen", erklärt Projektleiterin Sophie Schmitz. "Die Ehrenamtler sollen dafür Impulse geben." Ihr ist vor allem der zwischenmenschliche Kontakt wichtig, "das Digitale wollen wir nicht aufzwingen. Vielmehr möchten wir sichtbar machen, welche Möglichkeiten die Nutzung eröffnet".
Beispiele dafür nennt Mia Trapp, die erste digitale Erfahrungen im Digital-Café sammelte. "So kam ich beispielsweise zu meiner Smartwatch. Mir war die Sturzerkennung wichtig - denn alte Leute stürzen oft. Die Uhr kann für mich dann Hilfe holen." Über Messengerdienste hält die 88-Jährige Kontakt zu Freunden und Bekannten, auch außerhalb Siegburgs. Dank künstlicher Intelligenz schmeißt sie weniger Lebensmittel weg - und spart so auch noch Geld. "Ich gucke einfach in den Kühlschrank und bitte dann nach einem Rezept, das ich mit dem noch vorhandenen Vorrat umsetzen kann."
"Ich habe dafür Verständnis, wenn ältere Menschen eine gewisse Distanz zu digitalen Angeboten entwickeln", erzählt Ulrich Klink vom ehemaligen Evangelischen Verein für Altenhilfe, durch dessen Gelder das Projekt, in dem er eine Chance sieht, solche Hemmnisse abzubauen, ermöglicht wurde. Um so wichtiger sei das neue Hilfsangebot. Sein Wunsch? "Dass andere Vereine als Multiplikatoren dienen und die Idee unter die Mitglieder bringen."
Bürgermeister Stefan Rosemann blickt auf Änderungen in der Gesellschaft: "Früher wohnten Kinder bis ins Erwachsenenalter mit ihren Eltern in einem Haus - und haben so auch Einsamkeit vorgebeugt. Heute lebt man häufig nicht einmal mehr in der gleichen Region. Da sind digitale Kommunikationswege sehr wichtig." Er freut sich, dass sich immer wieder zahlreiche Ehrenamtler finden, die dabei unterstützen, diese Verbindungen aufzubauen. "Ohne freiwillig und unentgeltlich Engagierte würde eine soziale Stadt nicht funktionieren."
Dem pflichtet Almut van Niekerk bei. Der Superintendentin ist zudem wichtig zu betonen, dass das Projekt unabhängig von Herkunft oder Konfession ist. Zum Unterstützen ist eingeladen, wer helfen - und damit selbst profitieren - möchte. "Denn das Engagement beugt ganz nebenbei auch vor, dass man selbst im Alter einsam wird.
Interessierte ältere Menschen, die das Angebot nutzen wollen, sowie Menschen, die sich nach einer Schulung als Tandempartner engagieren möchten, dürfen sich unter +49 151 21790035 oder eeb.ansiegundrhein@ekir.de an Projektleiterin Sophie Schmitz wenden.
Foto: Viele Menschen tragen zum Gelingen des Projekts "Miteinander verbunden - in Siegburg zuhause" bei. Die im Text zitierten sind Almut van Niekerk, zweite von rechts, neben Ulrich Klink; zwischen Mia Trapp und Sophie Schmitz am Tandem steht Bürgermeister Stefan Rosemann.

Siegburg. Wie kann man älteren Menschen, die nach und nach aus verschiedensten Gründen ihre sozialen Kontakte verlieren, aus der Einsamkeit helfen? Diese Frage stellte sich ein breites Bündnis aus evangelischer Kirche und Stadtverwaltung. Ihre Antwort: Das Projekt "Miteinander verbunden - in Siegburg zuhause", das im kommenden Monat startet.

Grundpfeiler 1: Ein Tandem-Besuchsdienst. Ehrenamtliche treten mit alleinlebenden Seniorinnen oder Senioren, die wieder mehr Gesellschaft wünschen, in Kontakt. Bei Hausbesuchen lernt man sich kennen, gemeinsam geht man ins Café, trifft dort vielleicht auch auf Gleichgesinnte. Grundpfeiler 2: Eine digitale Ausbildung für die Teilnehmenden. Denn die Fähigkeit, ein Mobiltelefon nicht nur als Telefon zu benutzen, öffnet die Tür für soziale Kontakte. Hinzu kommt das Wissen, wie bestimmte Geräte im Alltag für Sicherheit sorgen können.

"Wir möchten die Einsamen zurück in die Gesellschaft holen", erklärt Projektleiterin Sophie Schmitz. "Die Ehrenamtler sollen dafür Impulse geben." Ihr ist vor allem der zwischenmenschliche Kontakt wichtig, "das Digitale wollen wir nicht aufzwingen. Vielmehr möchten wir sichtbar machen, welche Möglichkeiten die Nutzung eröffnet". 

Beispiele dafür nennt Mia Trapp, die erste digitale Erfahrungen im Digital-Café sammelte. "So kam ich beispielsweise zu meiner Smartwatch. Mir war die Sturzerkennung wichtig - denn alte Leute stürzen oft. Die Uhr kann für mich dann Hilfe holen." Über Messengerdienste hält die 88-Jährige Kontakt zu Freunden und Bekannten, auch außerhalb Siegburgs. Dank künstlicher Intelligenz schmeißt sie weniger Lebensmittel weg - und spart so auch noch Geld. "Ich gucke einfach in den Kühlschrank und bitte dann nach einem Rezept, das ich mit dem noch vorhandenen Vorrat umsetzen kann."

"Ich habe dafür Verständnis, wenn ältere Menschen eine gewisse Distanz zu digitalen Angeboten entwickeln", erzählt Ulrich Klink vom ehemaligen Evangelischen Verein für Altenhilfe, durch dessen Gelder das Projekt, in dem er eine Chance sieht, solche Hemmnisse abzubauen, ermöglicht wurde. Um so wichtiger sei das neue Hilfsangebot. Sein Wunsch? "Dass andere Vereine als Multiplikatoren dienen und die Idee unter die Mitglieder bringen."

Bürgermeister Stefan Rosemann blickt auf Änderungen in der Gesellschaft: "Früher wohnten Kinder bis ins Erwachsenenalter mit ihren Eltern in einem Haus - und haben so auch Einsamkeit vorgebeugt. Heute lebt man häufig nicht einmal mehr in der gleichen Region. Da sind digitale Kommunikationswege sehr wichtig." Er freut sich, dass sich immer wieder zahlreiche Ehrenamtler finden, die dabei unterstützen, diese Verbindungen aufzubauen. "Ohne freiwillig und unentgeltlich Engagierte würde eine soziale Stadt nicht funktionieren." 

Dem pflichtet Almut van Niekerk bei. Der Superintendentin ist zudem wichtig zu betonen, dass das Projekt unabhängig von Herkunft oder Konfession ist. Zum Unterstützen ist eingeladen, wer helfen - und damit selbst profitieren - möchte. "Denn das Engagement beugt ganz nebenbei auch vor, dass man selbst im Alter einsam wird.

Interessierte ältere Menschen, die  das Angebot nutzen wollen, sowie Menschen, die sich nach einer Schulung als Tandempartner engagieren möchten, dürfen sich unter +49 151 21790035 oder eeb.ansiegundrhein@ekir.de an Projektleiterin Sophie Schmitz wenden.

Foto: Viele Menschen tragen zum Gelingen des Projekts "Miteinander verbunden - in Siegburg zuhause" bei. Die im Text zitierten sind Almut van Niekerk, zweite von rechts, neben Ulrich Klink; zwischen Mia Trapp und Sophie Schmitz am Tandem steht Bürgermeister Stefan Rosemann.

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