Becker, der 1978 Ratsmitglied wurde und über Jahrzehnte den Vorsitz der CDU-Fraktion innehatte, stieg in einer Zeit des Wandels ein. Die Kaufhoferöffnung im August 1974 und die zeitgleiche Einrichtung der Fußgängerzone kennzeichnen den Aufbruch der Einkaufsstadt Siegburgs in die Moderne. Fortan war er an maßgeblichen Entwicklungen beteiligt, trieb sie voran. Rosemann nannte den ICE-Bahnhof und das S-Carré. Museum und Bibliothek lassen sich als kulturelle Schlaglichter ergänzen.
Der Jurist und Staatssekretär a.D. ging in seiner kurzen Dankeserwiderung auf die Relevanz des aktiven Mitmachens in der Kommunalpolitik ein: "Früher gab es meist genug Menschen, die sich interessierten und in die Parteien- und Gremienarbeit einstiegen. Das sieht heute leider anders." Im Gegensatz zur Bundespolitik, mit der er beruflich zu tun hatte, bekomme man im Kommunalen täglich positiv vor Augen geführt, was man bewirken könne. "Wenn man durch die Stadt läuft und die Veränderungen sieht, dann ist das eine Bestätigung des eigenen Einsatzes."
Ein Einsatz, der Kräfte erfordert und an den Kräften zehrt. Zu seinem 65. Geburtstag, den er vor sechseinhalb Jahren im Stadtmuseum unter anderem mit Weggefährten wie dem inzwischen verstorbenen Norbert Blüm, Norbert Röttgen und Tom Buhrow sowie den Bürgermeistern Rolf Krieger und Franz Huhn feierte, wählte der Effzeh-Fan eine Sportmetapher, um die Politik zu erklären: "Das ist kein Federball, kein Schach, sondern oft genug Rugby."