Die ersten Vögel ziehen voraussichtlich ab nächster Woche, wenn letzte Arbeiten am Standplatz abgeschlossen sind, in den Einachser. Zuvor werden diese mit Futter an das neue Domizil gewöhnt, dann mit Lebendfallen gefangen und umgesiedelt. Angst, dass dadurch Nachwuchs verlorengehen könnte, haben die Tierschützerinnen, die die Aktion organisieren und bereits in Bonn und Bad Honnef Erfahrungen gesammelt haben, nicht. "Seit einem halben Jahr tauschen wir alle zwei Wochen frisch gelegte Eier gegen Gipsimitate aus", erklärt die Taubenhausmanagement-Vorsitzende Sabine Kallergis. Rund 100 waren das bislang.
178 Nistzellen bieten ausreichend Platz für die rund 220 Vögel, die derzeit rund um den Bahnhof beheimatet sind. Wie die Rechnung aufgeht? Jedes Paar teilt sich ein Nest - entweder wird gekuschelt oder, solange das Brutgeschäft läuft, ein Elternteil sitzt auf den Eiern, während sich das andere auf Nahrungssuche befindet bzw. sich einen Schlafplatz etwas abseits sucht. Dafür gibt es im Wagen eigene Sitzgelegenheiten.
Das Team um Sabine Kallergis und Silvia Schulte wird die Räumlichkeit täglich aufsuchen, Futter und Trinkwasser auffüllen, säubern. Kranke oder verletzte Tiere werden bei Bedarf von den Aktiven gesundgepflegt. Um die Populationsgröße stabil zu halten, findet ein Tausch der Tauben- gegen Gipseier statt. Fünf- bis sechsmal im Jahr sorgt Columba livia domestica - so der wissenschaftliche Name, der auf die Abstammung von der Felsentaube (Columba livia) verweist - für zweifachen Nachwuchs. Der Wechsel fällt den Vögeln nicht auf, nach drei Wochen wird die Brut einfach aufgegeben, um wenig später einen neuen Versuch zu starten.
Wer den Mitgliedern des Vereins helfen möchte - sei es durch Spenden oder eigenes Engagement - wendet sich unter +49 172 2684649 an Sabine Kallergis oder +49 152 21678304 an Silvia Schulte.