Die Verwaltung hat dem Jugendhilfeausschuss in seiner gestrigen Sitzung ein Maßnahmenpaket vorgestellt, um Abhilfe zu schaffen:
• Bildung eines Pools an Springern, die vor allem in den winterlichen Krankheitshochphasen dort eingesetzt werden, wo Not am Kind ist. In allen Kitas, stadtweit und trägerübergreifend.
• Bildung eines Netzwerks in der Stadt, in welchem sich die Einrichtungen gegenseitig unterstützen, wenn es Ausfälle gibt.
• Heranziehen von Zeitarbeitskräften für eben jene Phasen des personellen Mangels.
• Übernahme eines Teils der Ausbildungskosten für die Träger.
• Mehr Wertschätzung der Fachkräfte durch Anbindung an Fortbildungen und Gesundheitsprogramme der Stadtverwaltung, diesbezügliche Übernahme von Extras, die sich nicht alle Träger leisten können.
Aus der Praxis kam Ausschussmitglied Sonja Boddenberg von der Kita Pauline zu Wort, die das Modell der Ausbildungskostenübernahme als nachhaltigste Lösung befürwortete. Über die Realisierung der Vorschläge und die Refinanzierung besprechen sich die Fraktionen im Rahmen der laufenden Haushaltsberatungen. Bürgermeister Stefan Rosemann: "Von vielen Eltern wird uns gespiegelt, dass erste Priorität die Verlässlichkeit ist, weniger das Geld."
Der beschriebene Katalog wird in einem nächsten Schritt heute Nachmittag der Trägerkonferenz präsentiert.
Weiterer Punkt des Abends: Die Jugendarbeit auf dem Brückberg. Streetworkerin Andrea Krieger ("Ich komme informellen Jugendtreffpunkten ganz einfach auf die Spur, indem ich mich an vollen Mülleimern orientiere") befragte 25 Kids aus dem Stadtteil nach ihren Wünschen, das Jugendamt hakte parallel bei mehr als 180 jungen Menschen nach, die in den Vereinen auf dem Brückberg organsiert sind. Mobile, ortsunabhängige Angebote, die zwei- bis dreimal die Woche stattfinden, liegen hoch im Kurs. Ganz so wie es Meike Hardung mit ihrem "Black Box"-Transporter mit Fokus auf Kaldauen tut.