Ein halbes Jahrzehnt später sind die Mietverträge gemacht, der Laden hergerichtet und eingeräumt. Obst und Gemüse fehlen noch. Pünktlich zur Eröffnung am Donnerstag, 7. November, um 9.30 Uhr wird der Frischeteil bestückt. Dann kann es auf 735 Quadratmetern losgehen in der fünften Siegburger Aldi-Filiale. "Mit unser Kundenfrequenz steigern wir die Attraktivität des Standorts und geben Impulse zur Belebung der Innenstadt", so Harald Peter, Leiter der regionalen Projektentwicklung. Er nahm Stefan Rosemann und die städtische Wirtschaftsförderung gestern mit auf einen Vorabrundgang. Der Bürgermeister sprach einen baldigen Lückenschluss an. Ist der Steg zur Burg zwischen Ringstraße und Burggasse realisiert, sei die Fußgängerzone komplett und die Attraktivität von Kaiserstraße und Kaiser Carré steige.
Sehen wir uns im Laden um: 1.500 bis 1.800 Produkte sind im Programm. Die Schwankung ergibt sich aus der saisonalen Gewichtung. Derzeit weihnachtet es gewaltig. Stollen und Lebkuchen sind die eindeutigen Kennzeichen bevorstehender Besinnlichkeit. Das Weinregal ähneln dem eines Fachmarkts, nur eben nicht preislich. Jeder vierte Vino wird mittlerweile beim blauweißen Discountriesen vertrieben. In der Backabteilung ist eine Vitrine für die Bäckerei Münzfeld reserviert, was einen heimischen Akzent setzt. Prospektschnäppchenjäger, die Sportgeräte, Gartenstühle oder Laufhosen ins Visier nehmen, steuern bitte andere Niederlassungen an. Der Markt in der City besitzt keinen "Nonfoodbereich", wie die Branche das Allerlei aus Technik und Textilien nennt. Filialleiter Enes Yilmaz ist aus diesem Grund auf ein Mehr an Anfangskommunikation mit Kunden, die vergeblich nach Angeboten aus der Zeitung fahnden, vorbereitet. Die interne Absprache im Team - 13 Personen in Voll- und Teilzeit - ist über Headsets möglich. Diese Ausstattung ist mittlerweile Standard.
Zunehmend gefragt ist regionale, saisonale oder vegane Ware. Zusammen mit Bio-Artikeln befindet sie sich auf Expansionskurs. Eine stetige Zunahme sehen die Verantwortlichen bei der Akzeptanz von Selbstbedienkassen, an denen die Rechnung optional mit Karte oder bar beglichen wird. 30 Prozent der Kundschaft, so die Prognose, zieht die Einkäufe eigenhändig über die vier Scanner.
Die Anlieferung erfolgt morgens über die Theodor-Heuss-Straße. Zusätzlich fährt der Tiefkühlwagen dreimal wöchentlich zur Mittagszeit das Rolltor am Hinterausgang an. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 9.30 bis 20 Uhr.
Heute um 16 Uhr steht der nächste Kaiser-Carré-Eröffnungstermin im Bürgermeisterkalender. Die Gesundheitskasse AOK stellt sich vor. Und auch die dritte und letzte Gewerbeeinheit des Wohn- und Geschäftshauses sei vermietet, ließ die Pareto beim gestrigen Filialspaziergang verlauten.