Siegburg. Aufgrund der seit dem Mittelalter für Juden geltenden Beschränkungen sind im ländlich geprägten Raum bestimmte Berufe in der jüdischen Bevölkerung überdurchschnittlich stark vertreten. Viehhändler traten als Zwischenhändler auf, kauften Bauern Jung- und Schlachtvieh ab und verkauften es an andere Bauern und Schlachter weiter. Außerdem durften sie schächten, also gemäß der rituellen Vorschriften ihrer Religion schlachten, wodurch sich auch der häufig vertretene Beruf des Metzgers erklärt. Bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein gab es auch in Siegburg eine überdurchschnittlich große Anzahl an jüdischen Viehhändlern und Metzgern.
Im 294. Museumsgespräch begibt sich Kreisarchivarin Dr. Claudia Maria Arndt morgen Abend um 18.30 Uhr nach einer kurzen allgemeinen Einführung in das Thema auf die Spuren ehemals in Siegburg lebender Jüdinnen und Juden, die als Viehhändler oder Metzger ihr Auskommen fanden. Das Foto zeigt die Familie Marcus in den 1930er-Jahren vor ihrer Metzgerei in der Kaiserstraße.