Siegburg. Ein E-Tretroller, der vor der Nase weggeschnappt wird, ein Carsharingwagen, der von Dauernutzern über mehrere Tage reserviert ist oder der angekündigte Bahnstreik. In puncto Mobilität ergeben sich hin und wieder Probleme und Herausforderungen, die mit Alternativen jedoch lösbar sind. Um zur Arbeit nach Spich, zum Vater nach Hennef oder zum Supermarkt zu fahren, greift Martina Richartz im Januar auf alternative Verkehrsmittel zurück. Den eigenen Pkw lässt sie vier Wochen lang stehen, denn gemeinsam mit ihrem Mann Thomas nimmt sie an der "Umsteigen"-Aktion des Amts für Mobilität und Infrastruktur teil (wir berichteten).
Freunde besuchten die Siegburger in der letzten Woche mit E-Scootern, nach Bonn fuhren sie mehrmals mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zum Nordfriedhof ging es mit einem Auto von Cambio (Foto). "Meistens sind freie Tretroller in der Nähe zu finden. Gefedert sind die Dinger nicht, aber es macht Spaß und die Handhabung ist unkompliziert", sind sich die beiden 58-Jährigen einig. Gleiches gilt für den Ausflug in die Bundeshauptstadt. "Jedes Mal, wenn wir am Bahnsteig ankamen, haben wir sofort eine Bahn bekommen. Es war sehr schön, stressfrei mal keinen Parkplatz suchen zu müssen. Das werden wir auf jeden Fall fest in unser Programm einbinden!"
Das Ehepaar wohnt Auf der Papagei, besitzt zwei Autos und ein Motorrad. Im Hinblick auf die bevorstehende Rente und hohe Stellplatzkosten in der Tiefgarage wollen sie testen, wie es auch anders funktionieren kann. Kleine Einschränkung: Thomas Richartz ist Handwerker, hat einen Dienstwagen und fährt zu verschiedenen Baustellen. Dies wird er auch während des Testzeitraumes tun - allerdings nicht in der Freizeit.