Siegburg. Blick zurück in den Newsletter vom 23. Februar 2013:
Im Zuge der großen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in der ehemaligen Abtei auf dem Michaelsberg, bald Sitz des renommierten Katholischen Sozialen Instituts aus Bad Honnef, rückt auch die Gestaltung des Michaelsberges in den Fokus der Betrachtung. In einer Sondersitzung behandelte der städtische Planungsausschuss vor wenigen Tagen das Thema "Integriertes Entwicklungskonzept Michaelsberg”. Es geht um die Zukunft der Frei- bzw. Grünflächen um das Klosterareal. Eine große Herausforderung, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der anstehenden 950-Jahr-Feier der Stadt und mit Blick auf die Funktion der Flächen. Der Planungsraum umfasst einen 12 Hektar großen Kernbereich mit den öffentlichen Michaelsbergflächen sowie 40 Hektar umfassende Verflechtungsbereiche, der öffentliche Cityareale und wichtige Innenstadterschließungen umfasst. In einem dialogorientierten Planungsprozess mit mehreren öffentlichen Bürgerforen soll ein Gesamtkonzept für den Michaelsberg entwickelt werden. Die erste Bürgerveranstaltung findet am Mittwoch, 6. März, 19.30 Uhr, im Foyer des Stadtmuseums statt.
Blick zurück auf gestern Nachmittag. Bürgermeister Stefan Rosemann, Planungsamtsleiter Fabian Löbach und Landschaftsarchitekt Clemens Esser geben nach elf Jahren den letzten Bergbauabschnitt frei. Der liegt im Südwesten der Erhebung, oberhalb des Mühlentorplatzes, unterhalb des Johannistürmchens. Dort keimen die Wildkräuter. Der Bärlauch schiebt vorsichtig das Köpfchen ins Freie. Mirabelle und Kraichgauer Krachmandel beginnen zu Blühen. Die Wege sind ready, sie besitzen eine wassergebundene Decke - naturnah, dennoch plan und bestens begehbar. Bänke zum Sitzen und Liegen laden herzlich ein zum Sonnenbad.
Die steinige Linie, die sich in Serpentinen den Hang hinabzieht, dient der Drainage. Regnet es heftig, führt sie den Niederschlag ab. Der Berg saugt das Nass auf wie ein Schwamm. Der vulkanische Untergrund hilft dabei. Das Bild des Schwamms trifft nicht zu auf die Kosten. Das Budget hielt, Überschriften der Manier "Projekt verschlingt Millionen mehr" gab es nicht. Das anfangs kalkulierte Budget von knapp 8.000.0000 Euro reichte.
Tipp fürs Wochenende: Steigen Sie die 200 Stufen vom Parkhotel auf, vorbei am Totholzhaufen für kleines Getier, vorbei an Apfel, Birne, Mispel, Walnuss, Speierling, Mehlbeere und Esskastanie. Sie landen an der Bewährungsmauer, an der Weinstöcke am "Siegburger Doppelrad" wachsen. Am Enden treten Sie ein in den ebenfalls fix und fertigen Johannesgarten. Ein Platz wie ein Freilichttheater. Er wartet nur darauf, bespielt zu werden. Vorhang auf für den neuen Michaelsberg!