Michaelsberg

Häufchen-Elend

Siegburg. Es ist DER Aufreger in Südtirol zum Jahresbeginn: Alle 40.000 in der norditalienischen Provinz registrierten Hunde müssen ihre DNA registrieren lassen. Landesrat Arnold Schuster hatte im Kampf gegen die Häufchen auf Gehwegen, in Parks und auf beliebten Ausflugsgipfeln einen entsprechenden Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht. Liegengebliebenen Hinterlassenschaften soll dann der genetische Fingerabdruck entnommen werden, um Frauchen oder Herrchen finanziell zu belangen. Die Kritik: Hunde, die von Touristen oder Tagesausflüglern aus benachbarten Provinzen oder dem Ausland mitgebracht werden, sind nicht erfasst. Doch schon zeigen auch andere italienische Regionen Interesse an dem Modellprojekt.

Hundekot, der nicht im Mülleimer landet, sondern liegenbleibt, wo er fallen gelassen wurde, ist nicht nur am Alpensüdrand ein Thema. Auch in Siegburg sorgen die Haufen für Ärger. Besonders eklig sind diese auf Spielplätzen. Aus Kaldauen erreichte die Stadtverwaltung eine solche Beschwerde; wir mussten beim Vor-Ort-Besuch nicht lange nach dem ersten Corpus Delicti suchen (Foto).

Eigentlich gilt die klare und durch Piktogramme auch sichtbar gemachte Regel: Hunde haben auf Spielplätzen nichts zu suchen. Schon gar nicht ihre Hinterlassenschaften! Das hat gute Gründe. Denn der Kot stinkt nicht nur, sondern stellt selbst ohne direkten Kontakt ein potenzielles Infektionsrisiko dar. Der Hundedarm ist, sofern die Entwurmungskuren nicht regelmäßig durchgeführt werden, Lebensraum für unzählige Parasiten. Um die Weiterverbreitung sicherzustellen, werden deren Eier mit den Exkrementen ausgeschieden - und schon ein Schnuppern kann reichen, damit das nächste Tier infiziert ist. Eier und Larven gelangen aber auch an Grashalme, ins Erdreich oder den Sand und harren dort aus, bis ein potenzieller Wirt sie "mitnimmt". Dafür müssen nicht einmal die Finger in den Mund gesteckt werden, einige Arten gelangen über die Atmung in den Körper, andere bohren sich durch die Haut.

Daher unser dringender Appell: Bitte beachten Sie das Hundeverbot auf Spielplätzen. Und packen Sie die Hinterlassenschaften nicht nur in den Kotbeutel, sondern entsorgen Sie diesen auch im Mülleimer. Das übrigens gerne auch abseits der den Kindern vorbehaltenen Flächen!

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