Michaelsberg

Start der Ära 60-plus

Siegburg. Es ist heiß an diesem 13. Juni 1964, an dem der Stadtgeburtstag mit einem Bürgerfest seinen Höhepunkt erreicht. Das 900. Jubiläumsjahr gleicht einer Leistungsschau auf den Feldern Kultur, Wirtschaft, Vereinsleben. Alle machen mit. Deshalb sind viele Menschen dabei, als Bürgermeister Hubert Heinrichs für Siegburg und die stellvertretenden Bürgermeister von Nogent, Germaine Abraham und Louis Lepage, den historischen Schritt wagen: Deutsche und Franzosen reichen einander die Hand, unterzeichnen die Urkunde zur Städtepartnerschaft. Es ist die Generationen von einem, ja von zwei Weltkriegen, die übereinkommt, fortan auf "Völkerverständigung und Völkerfrieden" zu setzen, so die wohlgewählten Worte des gelernten Journalisten Heinrichs. Lepage ergänzt sehr eindringlich, sehr persönlich: "Mein ganzes Leben habe ich davon geträumt, dass sich mein Land mit Deutschland befreundet. Nun ist der Tag gekommen." Der Rest ist Jubel, die Marseillaise erklingt, der Schall dringt an das Ohr der Viktoria auf dem Denkmal, das von deutsch-französischen Kriegszeiten kündet. Vorbei die Erbfeindschaft, es beginnt die Erbfreundschaft. Welch tiefe Symbolik - ein Taschentuchmoment!

Diesen Geist der ersten Stunde beschwor Bürgermeister Stefan Rosemann beim Festakt zum 60. Partnerschaftsjubiläum am Samstag im Rhein Sieg Forum. Die Ergriffenheit und Aufbruchstimmung, die 1964 beide Städte erfasste, verglich er mit dem olympischen Spirit, der Paris und die Welt zuletzt verzauberte. Die Erfahrung, dass bei vielem Schlechten, Niederdrückenden, das geschieht, das Gute imstande ist, sich durchzusetzen, sei äußerst wohltuend.
Olympischen Geist atmeten in den vergangen 60 Jahren diejenigen, die sich im Rahmen der Städtepartnerschaft trafen. Rosemann: "Die Schwimmer, die Leichtathleten, die Karnevalisten, die Musiker und Generationen von Schülern kamen zusammen, tauschten sich aus, traten in Wettkämpfen gegeneinander an, wurden Botschafter ihrer Stadt und ihres Landes."
Mit den Städtepartnerschaften sei ein Instrument geschaffen worden, das das Projekt Europa greifbar mache, es ganz anders darstelle als der vielzitierte Krümmungsgrad von Gurken, für den "die da in Brüssel" Verantwortung tragen. "Städtepartnerschaften schaffen Gelegenheiten, dass sich Menschen unterschiedlicher Sprache und Kultur begegnen, um miteinander zu feiern. So wie wir es an diesem Wochenende tun. Sie schaffen Gelegenheiten, an denen Menschen gemeinsam dem Schrecken des Krieges und der Diktatur gedenken. So wie wir es an diesem Wochenende tun. Sie schaffen Gelegenheiten, an denen Gastgeber zeigen, wie es sich lebt und arbeitet, wie sich Städte entwickeln. Sie befähigen uns, voneinander zu lernen. So wie wir es an diesem Wochenende tun."
Nogents Bürgermeister Jacques Martin rückte die Gestalter der Freundschaft in den Mittelpunkt: "Ein solches menschliches Abenteuer lässt sich nicht allein auf den politischen Willen reduzieren, so stark dieser auch sein mag. Unsere Verbindungen können nur dank des Eifers, der Aufrichtigkeit und des Engagements von Männern und Frauen aus unseren beiden Städten - engagierte Bürger, Freiwillige unserer Partnerschaftsvereine, Abgeordnete oder Gastfamilien - so viele Jahre halten, die das Fundament für eine echte Brüderlichkeit gelegt haben, die seit sechs Jahrzehnten immer noch lebendig ist. Da die Samen von eifrigen Gärtnern gesät wurden, ernten wir heute, 60 Jahre später, die Früchte einer reichen, soliden, lebendigen und aufrichtigen Bruderschaft."
In einem Monat übernimmt Nogent die Gastgeberrolle, dann reist die Siegburger Delegation an die Marne.
Foto: An der offiziellen Feierstunde im Rhein Sieg Forum nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter weiterer Stadtgeschwister teil. 






Siegburg. Es ist heiß an diesem 13. Juni 1964, an dem der Stadtgeburtstag mit einem Bürgerfest seinen Höhepunkt erreicht. Das 900. Jubiläumsjahr gleicht einer Leistungsschau auf den Feldern Kultur, Wirtschaft, Vereinsleben. Alle machen mit. Deshalb sind viele Menschen dabei, als Bürgermeister Hubert Heinrichs für Siegburg und die stellvertretenden Bürgermeister von Nogent, Germaine Abraham und Louis Lepage, den historischen Schritt wagen: Deutsche und Franzosen reichen einander die Hand, unterzeichnen die Urkunde zur Städtepartnerschaft. Es ist die Generationen von einem, ja von zwei Weltkriegen, die übereinkommt, fortan auf "Völkerverständigung und Völkerfrieden" zu setzen, so die wohlgewählten Worte des gelernten Journalisten Heinrichs. Lepage ergänzt sehr eindringlich, sehr persönlich: "Mein ganzes Leben habe ich davon geträumt, dass sich mein Land mit Deutschland befreundet. Nun ist der Tag gekommen." Der Rest ist Jubel, die Marseillaise erklingt, der Schall dringt an das Ohr der Viktoria auf dem Denkmal, das von deutsch-französischen Kriegszeiten kündet. Vorbei die Erbfeindschaft, es beginnt die Erbfreundschaft. Welch tiefe Symbolik - ein Taschentuchmoment!

Diesen Geist der ersten Stunde beschwor Bürgermeister Stefan Rosemann beim Festakt zum 60. Partnerschaftsjubiläum am Samstag im Rhein Sieg Forum. Die Ergriffenheit und Aufbruchstimmung, die 1964 beide Städte erfasste, verglich er mit dem olympischen Spirit, der Paris und die Welt zuletzt verzauberte. Die Erfahrung, dass bei vielem Schlechten, Niederdrückenden, das geschieht, das Gute imstande ist, sich durchzusetzen, sei äußerst wohltuend.

Olympischen Geist atmeten in den vergangen 60 Jahren diejenigen, die sich im Rahmen der Städtepartnerschaft trafen. Rosemann: "Die Schwimmer, die Leichtathleten, die Karnevalisten, die Musiker und Generationen von Schülern kamen zusammen, tauschten sich aus, traten in Wettkämpfen gegeneinander an, wurden Botschafter ihrer Stadt und ihres Landes."

Mit den Städtepartnerschaften sei ein Instrument geschaffen worden, das das Projekt Europa greifbar mache, es ganz anders darstelle als der vielzitierte Krümmungsgrad von Gurken, für den "die da in Brüssel" Verantwortung tragen. "Städtepartnerschaften schaffen Gelegenheiten, dass sich Menschen unterschiedlicher Sprache und Kultur begegnen, um miteinander zu feiern. So wie wir es an diesem Wochenende tun. Sie schaffen Gelegenheiten, an denen Menschen gemeinsam dem Schrecken des Krieges und der Diktatur gedenken. So wie wir es an diesem Wochenende tun. Sie schaffen Gelegenheiten, an denen Gastgeber zeigen, wie es sich lebt und arbeitet, wie sich Städte entwickeln. Sie befähigen uns, voneinander zu lernen. So wie wir es an diesem Wochenende tun."

Nogents Bürgermeister Jacques Martin rückte die Gestalter der Freundschaft in den Mittelpunkt: "Ein solches menschliches Abenteuer lässt sich nicht allein auf den politischen Willen reduzieren, so stark dieser auch sein mag. Unsere Verbindungen können nur dank des Eifers, der Aufrichtigkeit und des Engagements von Männern und Frauen aus unseren beiden Städten - engagierte Bürger, Freiwillige unserer Partnerschaftsvereine, Abgeordnete oder Gastfamilien - so viele Jahre halten, die das Fundament für eine echte Brüderlichkeit gelegt haben, die seit sechs Jahrzehnten immer noch lebendig ist. Da die Samen von eifrigen Gärtnern gesät wurden, ernten wir heute, 60 Jahre später, die Früchte einer reichen, soliden, lebendigen und aufrichtigen Bruderschaft."

In einem Monat übernimmt Nogent die Gastgeberrolle, dann reist die Siegburger Delegation an die Marne. 

Foto: An der offiziellen Feierstunde im Rhein Sieg Forum nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter weiterer Stadtgeschwister teil. 

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