Kinderhaus Murkel I
Familienzentrum NRW
Familienzentrum NRW
Wir sind eine Elterninitiative, die 1990 aus dem Bedarf entstand Betreuungsplätze für Kinder zu finden. Die Motivation zu unserem Engagement liegt in der pädagogischen Zielsetzung, Kindern ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich zu selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln können. Der Name Murkel, der bei uns im Rheinland als Kosenamen verwendet wird, kommt aus Norddeutschland und umschreibt die liebevolle Pflege und Sorge für das Kind. Wir wünschen uns Häuser, in denen jeder Mensch ernst- und angenommen wird und Raum ist für Bewegung und freie Entfaltung durch Kreativität. Die Förderung der Fähigkeiten und Fertigkeiten jedes Einzelnen, die Entwicklung tragfähiger sozialer Kontakte, das ganzheitliche Lernen über alle Sinne und der bewusste Umgang mit Werten und pädagogischem Handeln sind die Leitbilder des Miteinanders von Trägerverein, Eltern, Kindern und Mitarbeitern.
Das Kinderhaus 1 des Murkel e.V. wurde 1993 als integrative Kindertagesstätte eröffnet und ist seit Juni 2007 zertifiziertes Familienzentrum NRW. Von Beginn an wurde der inklusive Gedanke umgesetzt, alle Kinder aus einem Gemeinwesen, gleich welchen Alters oder welcher Herkunft unter einem Dach zu fördern. Eine beständige Begleitung und Beratung der Familien über oft mehrere Jahre ist dadurch garantiert.
Von der Straße aus gesehen, fügt sich der Bau unaufdringlich in die Umgebung ein. Drinnen angekommen, bietet sich ein nicht erahntes Raumangebot. Auf der Grundlage der Montessori-Pädagogik und unter Einbeziehung anderer Ansätze entstand die eigene "Murkel-Pädagogik". Das Selbstvertrauen und die Persönlichkeit zu stärken steht im Mittelpunkt. Es wird Wert darauf gelegt, die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder zu erkennen und ihre Entwicklung individuell zu begleiten. Der respektvolle Umgang mit dem Anderen und die gegenseitige Verlässlichkeit prägen den Kinderhausalltag. Den Kindern werden Werte vermittelt und die Verantwortung dafür altersgerecht übertragen, sie werden aufgefordert sich mit sich selbst, anderen und ihrer Umgebung auseinanderzusetzen. Das Zutrauen, sich dabei ergebende Herausforderungen und manchmal auch Gefahren zu erkennen und zu bewältigen, führt zur Entwicklung von Eigenverantwortung und Selbstbewusstsein. Es werden keine Gruppen vorgegeben. Das Konzept der Offenen Arbeit sieht Räume für die verschiedenen Funktionsbereiche vor. So gibt es ein Restaurant, den Spieleraum, den Sinnesraum, das Atelier, einen Bauraum, eine Bibliothek, das Außengelände, die Mehrzweckhalle, Räume für Ruhe und Entspannung oder die Rappelkiste als Rückzugsbereich für die Jüngsten. Kleine Gruppen finden sich, je nach Interessen, den sozialen Kontakten oder Spielideen selbst, sind somit flexibel und nicht an bestimmte Orte oder Personen gebunden.
Die Wahlfreiheiten des Freien Spiels werden sehr ernst genommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen sich als Förderer und Begleiter von Bildungsprozessen. Prozessbegleitung erfolgt konsequent durch die vorbereitete Umgebung und individuelle Förderung in allen Lern- bzw. Bildungsbereichen. Hierdurch werden Strukturen, Ordnungskriterien und Anregungen geschaffen. Regeln werden mit den Kindern gemeinsam entwickelt, deren Einhaltung gilt für alle gleichermaßen, sie werden von allen überprüft, gegebenenfalls reflektiert und wieder verändert.
Damit die Kinder und Eltern einen Ansprechpartner haben, übernimmt eine pädagogische Fachkraft die Patenschaft. Der Pate nimmt bereits vor dem Eintritt des Kindes ins Haus den Kontakt zur Familie auf, hilft bei der Eingliederung und ist verantwortlich für das Wohlbefinden und die Förderung des Kindes. Das Kind kann zu jeder Zeit auch andere Erwachsene im Kinderhaus als Hauptbezugsperson wählen oder sich auch ausschließlich anderen Kindern zuwenden. Der Pate hat aber dennoch die Aufgabe, die Entwicklungsprozesse des Kindes im Austausch mit den Kollegen zu begleiten und zu dokumentieren. An der Dokumentation werden die Kinder im Rahmen der Portfolioarbeit aktiv beteiligt. Für die Eltern bleibt der Pate der beständige und vertraute Ansprechpartner bei allen Anliegen, die ihr Kind betreffen. Der lebhafte Austausch mit den Eltern zu den Entwicklungsfortschritten ihrer Kinder erfolgt regelmäßig.
Die Vielfalt an unterschiedlichen Muttersprachen wird im Kinderhaus als Bereicherung erlebt und wertgeschätzt. Eltern mit nicht deutscher Muttersprache werden ermutigt, diese als Basis zum kompetenten Erwerb der deutschen Sprache ihrer Kinder weiter zu pflegen und im familiären Rahmen zu sprechen. Zur gelingenden Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wird der Erwerb der deutschen Sprache bei allen Kindern entwicklungsgemäß unterstützt. Hierfür werden überall im Haus und bei vielen Gelegenheiten lautsprachunterstützende Gebärden eingesetzt. Das Kinderhaus ist seit 2017 Mitglied im Verbund von
Sprach-Kitas. Eine Sprachfachkraft unterstützt und begleitet, die Erzieherinnen, Eltern und Kinder bei allen Fragen und Problemen im Zusammenhang mit dem Spracherwerb.
Ideen und Mitarbeit von Eltern, die Angebote aus der Nachbarschaft sowie die "Kunst" Einzelner fließen in den Kinderhausalltag ein. Alle stehen in wechselseitiger Beziehung und nutzen die gegenseitigen Möglichkeiten. Die Möglichkeiten des Gemeinwesens (z.B. der Turnhalle der Grundschule, des Schwimmbades zur Wassergewöhnung, des Waldes für Waldtage, der Gotteshäuser zur Begegnung mit Religionen, die unsere Kultur prägen…) werden beständig genutzt. Es besteht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den in Frage kommenden Grund- und Förderschulen. Die kulturelle Verschiedenheit unserer Kinderhausbewohner wird durch gegenseitige Akzeptanz und Nutzung in ihrer Vielfalt geachtet. Eine auf Familien und ihre Bedürfnisse zielende und unterstützende Angebotsstruktur erweist sich als hilfreich im Alltag. Dazu gehören auch die umfangreichen Öffnungszeiten ohne Schließzeiten in den Ferien und die zeitlich flexible Nutzung der Stundenkontingente, sowie seit 2017 die, durch die Teilnahme am Bundesprogramm KitaPlus mögliche Betreuungszeit auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten, einschließlich der Möglichkeit zur Übernacht-, Wochenend- oder Feiertagsbetreuung.
Eine große Anerkennung der pädagogischen Arbeit ist die Nominierung zum Deutschen KitaPreis 2019. Das Kinderhaus 1 des Murkel e.V. gehört zu den 10 ausgewählten Finalisten. Passend zum 25jährigen Bestehen des Kinderhauses ist dies Ansporn, sich nicht auf den Früchten der Vergangenheit auszuruhen, sondern sich stetig weiter zu entwickeln und sich bietende Möglichkeiten zur Verbesserung der Rahmenbedingungen zu nutzen.
Träger:
Leitung:
Ramona Schuster
Größe der Einrichtung:
92 Plätze für Kinder ab 4 Monaten
Öffnungszeiten:
Flexibel für Plätze über 25 Stunden, 35 Stunden oder 45 Stunden pro Woche zwischen 07:00 und 17:00 von Montag bis Freitag.
Zusätzlich bedarfsgerechte Betreuungszeit rund um die Uhr von Montag bis Sonntag. (24 Stunden Kita im Rahmen des Bundesprogramms KitaPlus)
Schließungszeiten:
ganzjährig geöffnet