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Von Lanzarote nach La Graciosa
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Kunstvolle Aussicht
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Siegburg. Vom Mirador del Río, einem vom Künstler César Manrique an der Nordspitze der Kanareninsel Lanzarote errichteten Aussichtspunkt, blicken Birgit und Heinz Kronberger auf das kleine und eher unbekannte Schwestereiland La Graciosa. "Auch nach vielen Lanzarote-Urlauben immer noch beeindruckend!", schwärmt das Paar.
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Wartungsarbeiten abgeschlossen
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66 wieder alle zehn Minuten
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Siegburg. In den vergangenen beiden Wochen herrschte eingeschränkter Bahnverkehr von und nach Siegburg aufgrund von Wartungsarbeiten zwischen den Haltestellten "Hangelar Ost" und "Siegburg Bahnhof". Ab heute verkehrt die Linie 66 wieder wie gewohnt.
Für Unmut sorgt unterdessen der jüngst vorgestellte Winterfahrplan der Deutschen Bahn. Ab dem 11. Dezember sollen deutlich weniger ICE am Siegburger Bahnhof halten. Gestrichen werden die Stopps zwischen 14.31 und 18.41 Uhr über Köln in Richtung Düsseldorf/Essen. Ebenso entfällt der Halt der ICE-Linie 43 von Mannheim über Karlsruhe nach Basel. Pendler nach Frankfurt am Main müssen künftig auf den Halt des ICE 101 um 7.09 Uhr sowie des ICE 103 um 9.09 Uhr in Siegburg verzichten.
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Mit dem Abo-Ticket NRW-weit mobil
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Bis zum Jahresende verlängert
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Siegburg. Im Anschluss an die beendete 9-Euro-Ticketaktion genießen alle, die ein gültiges Abo für den ÖPNV besitzen, beispielsweise ein Monats- oder Jobticket, landesweit freie Fahrt im Nahverkehr. Die Aktion gilt an allen Wochenenden, Feiertagen sowie in den Weihnachtsferien bis Silvester; ursprünglich für September und Oktober gedacht, wurde diese nun verlängert bis zum 31. Dezember. Weiterer Pluspunkt: Die kostenlose Mitnahme von Personen und Fahrrädern ist jeweils inklusive.
Aus 9 wird 49: Zum Jahresbeginn 2023 folgt dann ein weiterer Grund zur Freude, wenn ein neues All-Inclusive-Paket startet. Nach der Verkehrsministerkonferenz vergangene Woche haben sich Bund und Länder als Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket auf ein bundesweites ÖPNV-Abo im Nahverkehr für 49 Euro im Monat geeinigt. Als Startdatum abgestrebt wird der 1. Januar 2023, ob der Termin aufgrund offener Fragen hinsichtlich der Finanzierung eingehalten werden kann, ist noch unklar.
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Zahlreiche Flüge fallen aus
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Eurowingspiloten streiken
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Siegburg. Die Vereinigung Cockpit hat die Pilotinnen und Piloten der Lufthansa-Tochter Eurowings erneut zu einem Streik aufgerufen, der von heute bis Mittwoch, 19. Oktober, 23.59 Uhr, andauern soll. Grund für die Arbeitsniederlegung: das aus Sicht der Gewerkschaft unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite zum Manteltarifvertrag.
Reisende müssen mit Flugstreichungen und Verspätungen rechnen, besonders betroffen sind Passagiere, die über die Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg reisen. Fluggäste werden daher gebeten, sich fortlaufend über den Status ihrer Verbindung zu informieren. Über nachfolgenden Link erhalten Betroffene Informationen zu Beförderungsalternativen und Umbuchungsmöglichkeiten. Foto: Unsplash.
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Evakuierung in der Kaiserstraße, Brand in JVA-Zelle
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Die Einsätze vom Wochenende
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Siegburg. Dramatische Augenblicke in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Kaiserstraße. Feuerwehr und Ordnungsamt werden über einen Wohnungsbrand informiert. Das in der Innenstadt patrouillierende Ordnungsamt-Trio erreicht das Haus zuerst, sorgt für die Evakuierung und Betreuung der Bewohner. Nur der Mieter der betroffenen Räumlichkeiten fehlt. Die Tür wird gewaltsam geöffnet, der Mann schlafend auf dem Sofa vorgefunden. Auf dem Herd steht angebranntes Essen, das zu der mittlerweile eingetroffenen Feuerwehr auf die Straße gebracht und dort abgelöscht wird.
Angebranntes Essen sorgte auch für die Auslösung der Brandmeldeanlage in der Flüchtlingsunterkunft Am Stadion am Samstagmorgen. Am frühen Nachmittag wurde ein brennender Pkw auf der Bonner Straße gelöscht. 24 Stunden später bekämpften die Bediensteten der Justizvollzugsanstalt auf dem Brückberg erfolgreich einen Zellenbrand. Letzter Einsatz des Wochenendes war ein "außer Kontrolle geratenes Lagerfeuer" in der Ludwigstraße, das sich jedoch als Laterne entpuppte, die durch die darin platzierte brennende Kerze in Flammen aufging. Auch hier wurden diese vor Eintreffen der Feuerwehr durch einen Anwohner erstickt.
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Integrationsrat stellt Flüchtlingsfrage
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Situation in Siegburg
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Siegburg. Der städtische Integrationsrat beschäftigt sich am Abend ausführlich mit nach Siegburg Geflüchteten. Der Vorlage ist zu entnehmen: "Mit Stand 30. September leben 399 Flüchtlinge in neun städtischen Unterkünften. Hier erfolgt eine Betreuung durch das Amt für Asylangelegenheiten sowie derzeit noch vereinzelt durch Ehrenamtler. Weiterhin leben 92 Personen (davon 30 Ukrainer) in Wohnungen, die seitens der Verwaltung angemietet worden sind und weiterhin betreut werden."
In den Blick genommen werden speziell die Entwicklungen bei der Unterbringung. So sind räumliche Kapazitäten derzeit noch vorhanden, doch melden sich verstärkt diejenigen Siegburgerinnen und Siegburger, die Ukraine-Geflüchtete privat aufgenommen haben. Sie drängen auf städtische Unterbringung, sodass, zusammen mit der parallel erfolgenden, übergeordneten Flüchtlingszuweisung an die Stadtverwaltung, die Möglichkeiten "in Bälde ausgeschöpft sind" bzw. es zu einer "Verdichtung in den Unterkünften" kommen müsse, wie es im Verwaltungspapier heißt.
Die Unbegleiteten minderjährigen Ausländer, kurz UmA, sind ein weiterer Aspekt der Flüchtlingssituation. In Siegburg werden durch den Allgemeinen Sozialen Dienst acht Kinder und Jugendliche aus Marokko, Somalia, Afghanistan, Pakistan, dem Kosovo und der Ukraine betreut - stationäre Hilfe zur Erziehung heißt diese Arbeit in der Fachsprache. Hinzu kommt die Betreuung von sechs jungen Ukrainerinnen und Ukrainern in einer vollstationären Jugendhilfemaßnahme.
Zuweisungen an Siegburg sind in diesem Bereich der UmA zu erwarten, weil im Gegensatz zu den letzten Jahren die entsprechende Aufnahmequote nicht erfüllt ist. Interessant auch die Erklärung, auf welchem Weg die jungen Menschen in die Kreisstadt gelangen. "In der Regel geht der Zuweisung eine vorläufige Inobhutnahme durch den Allgemeinen Sozialen Dienst voraus. Die UmA fahren auf der ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt, werden ohne gültigen Fahrausweis angetroffen und der Stadt durch die Bundespolizei zugeführt. Sie werden von der Stadt dem LVR gemeldet, der für die Verteilung und Zuweisung zuständig ist."
Die Sitzung beginnt um 18 Uhr Am Turm 32 und wird live gestreamt. Foto: Unsplash.
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Bundesratspräsident Ramelow zu Besuch in der Colonia Dignidad
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"Deutschland trägt eine historische Verantwortung"
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Siegburg. "Dass die Colonia in ihrer größten Ausprägung ein Territorium wie das ganze Saarland kontrolliert hat und dass das, was der Sektenführer gemacht hat, im Kern die Zerstörung von Menschen war. Und zwar die praktische Zerstörung, die Ausbeutung mit Elektroschocks, die physische Vernichtung. All diese Sachen, und dass man lange davon nichts wissen wollte. Und dass in dieser Colonia dann unter Pinochet-Zeiten die Menschen ermordet worden sind, gefoltert worden sind, der berühmte Kartoffelkeller. Das alles lässt mich nicht frei von Emotionen."
Tief bewegt zeigte sich Bundesratspräsident Bodo Ramelow vom Besuch in der chilenischen Colonia Dignidad, zu Deutsch: "Kolonie der Würde", gegründet 1961 vom bis dahin in Siegburg ansässigen Paul Schäfer. Schäfer floh 1961 nach Südamerika, nachdem er in Deutschland wegen Kindesmissbrauchs angezeigt worden war. Dort kaufte er mehrere tausend Hektar Land und schuf unter dem Deckmantel des Christentums ein Arbeitslager, in dem Kinder von ihren Eltern, Jungen von Mädchen getrennt wurden. Schäfer vergriff sich weiter an Minderjährigen, die er teilweise aus umliegenden Dörfern entführen ließ. Gleichzeitig knüpfte der Pädophile ein ihn schützendes Netzwerk mit Behörden, der Polizei und Rechtsextremen, die er für den Sturz des linken Präsidenten Salvador Allende am 11. September 1973 mit Waffen versorgte. Nach dem Putsch richtete der chilenische Geheimdienst in der Kolonie ein Folterzentrum ein, Massengräber deuten darauf hin, dass hier dutzende, vielleicht auch hunderte Gegner des Pinochet-Regimes umgebracht wurden. Auch deutschen Diplomaten waren bereits damals die Verbrechen bekannt. Schäfer wurde 2005 verhaftet und zu 20 Jahren Freiheitsentzug verurteilt, verstarb 2010 im Alter von 88 Jahren in Haft.
Mit Schäfer floh 1961 der Arzt Hartmut Hopp, der als Leiter des Krankenhauses der Colonia Dignidad Patienten gegen ihren Willen mit Psychopharmaka behandelte. Er wurde wegen Beihilfe zum Kindesmissbrauch zu fünf Jahren Haft verurteilt, setzte sich jedoch vor der Urteilsvollstreckung nach Deutschland ab. Hier lebt er noch immer: Als deutscher Staatsbürger kann er nicht nach Chile ausgeliefert werden.
Erst im Jahr 2016 räumte der damalige Außenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier "eine moralische Mitverantwortung der deutschen Regierung" ein. 2017 wurden die deutschen Opfer mit jeweils 10.000 Euro entschädigt, eine deutsch-chilenische Arbeitsgruppe entwarf einen bislang nicht umgesetzten Vorschlag für eine Gedenkstätte. Stattdessen lockt die Colonia Dignidad heute als Feriendorf Villa Baviera, "bayerisches Dorf", Touristen an.
Ramelow ist der erste hochrangige deutsche Politiker, der die ehemalige Colonia Dignidad besuchte, traf sich dort mit Opfern der Pinochet-Diktatur, mit entführten chilenischen Kindern, mit ehemaligen Bewohnern. "Deutschland trägt eine historische Verantwortung für das, was in der Colonia Dignidad passiert ist", resümierte der thüringische Ministerpräsident. "Wenn mir ein junger Mensch, der entwürdigt worden ist und als Sklave gehalten worden ist, erzählt, dass sein Bruder in die deutsche Botschaft nach Santiago geflüchtet ist und die Botschaft bei Schäfer angerufen hat und er von ihm wieder abgeholt wurde - dann sind das Dinge, da kann man nicht drüber weggehen."
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Nach Überfall mit Spielzeugpistole
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Kioskbesitzer stellt Räuber
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Siegburg. Mit einer Spielzeugpistole versuchten drei Jugendliche am Donnerstagabend gegen 18 Uhr, einen Kiosk in der Hohenzollernstraße zu überfallen. Der 64-jährige Inhaber erkannte den Bluff und versuchte, die "Waffe" an sich zu bringen. Daraufhin flohen die Täter. Gemeinsam mit einem radfahrenden Kunden verfolgte er diese, in der Katharinenstraße konnten zwei der jungen Männer gestellt und mit Hilfe eines Anwohners, der auf das Geschehen aufmerksam geworden war, bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden: der 15-Jährige aus Bergisch-Gladbach sowie der 19-jährige Siegburger wurden vorläufig festgenommen, ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten schweren Raubs gegen sie eingeleitet.
Der dritte Tatverdächtige konnte, trotz umfangreicher Suchmaßnahmen, nicht aufgefunden werden. Er wird wie folgt beschrieben: etwa 17 Jahre alt, circa 1,70 bis 1,80 Meter groß, kurze braune Haare, bekleidet mit einer grünen Jacke und einer beigen Hose. Zudem trug er eine medizinische Maske.
Wer kann Angaben zu dem flüchtigen Täter machen? Hinweise nimmt die Polizei unter 02241/541-3121 entgegen. Auch der unbekannte Fahrradfahrer wird gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Foto: Unsplash.
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Wolsdorfer Männer singen seit 140 Jahren
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BraVoices zu Gast beim Jubiläumskonzert
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Siegburg. Mit einem Jubiläumskonzert feiert der Männergesangsverein Wolsdorf am Sonntag, 23. Oktober, um 17 Uhr in St. Dreifaltigkeit, Jakobstraße 14, sein 140-jähriges Bestehen. Dazu begrüßt er den Frauenchor BraVoices (Foto) als Gäste. Doris Schmitz, Pressewartin der Braschosser Sängerinnen, schreibt uns dazu: "Mit Dr. Lutz Schneider, der die Chorleitung im Mai 2022 übernahm, haben die BraVoices einen durch zahlreiche Konzerte im In- und Ausland erfahrenen Musikpädagogen gewinnen können. Dank seiner musikalischen Inspiration und Begeisterungsfähigkeit sowie der disziplinierten Mitarbeit des Chors können die BraVoices als Gastchor das anspruchsvolle Programm bereichern."
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Siegburger Ruderer bei World Rowing Masters
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In Frankreich erfolgreich
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Siegburg. 4.000 Ruderer über 27 Jahre, die sogenannten Masters, gingen bei den World Rowing Masters in Libourne bei Bordeaux in Frankreich jeweils über eine 1.000-Meter-Distanz an den Start - darunter auch Siegburgerinnen und Siegburger. Andrea Hoffmann (Zweite von links) und Edda Stöcker (rechts neben Hoffmann) siegten in verschiedenen Teams in jeweils drei Rennen. Wolfgang Stöcker und Erik Ring belegten im Riemen-Zweier und Achter in Renngemeinschaft mit Limburg, Honnef und Krefeld einen dritten Platz, zusammen mit ihren Frauen Edda Stöcker und Inge Ring gewannen sie die Goldmedaille.
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Ruhig-passiv-mediativ und dynamisch-kraftvoll
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Yin-und-Yang-Yoga in der Tanzfabrik
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Siegburg. Entspannt in den Tag starten und Kraft in der dunklen Jahreszeit tanken kann man mit den Yoga-Einheiten, die am Sonntag, 23. Oktober, und Samstag, 12. November, jeweils von 11 bis 12.15 Uhr in der Tanzfabrik, Lindenstraße 58-60, angeboten werden. Claudia Ganz kombiniert ruhig-passiv-meditative Yin- mit dynamisch-kraftvollen Yang-Elementen. Die Teilnahme kostet zwölf Euro, Anmeldung über den Link.
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Wochenendimpression
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Herbstblätter
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Siegburg. Die fallenden Herbstblätter fotografierte Klaus Ridder am Teich an der Stadtmauer.
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Trauerfeiern und/oder Beisetzungen
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Dienstag, 11. Oktober 2022
Nordfriedhof, 14 Uhr: Renate Nerlich
Mittwoch, 12. Oktober 2022
Nordfriedhof, 11 Uhr: Ursula Strauß
Waldfriedhof, 11 Uhr: Lidia Friedrich
Donnerstag, 13. Oktober 2022
Nordfriedhof, 11 Uhr: Ernestine Schoofs
Waldfriedhof, 11 Uhr: Waltraud Perz
Freitag, 14. Oktober 2022
Nordfriedhof, 11 Uhr: Helmut von Sobbe
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Stadtnachrichten online
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Videos und Infos
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Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
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Heute und morgen in Siegburg
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Montag, 17. Oktober 2022
8.30 bis 13 Uhr, Berufskolleg, Hochstraße 1:
Blutspende
18 Uhr, Stadtverwaltung Siegburg, Am Turm 32:
Integrationsrat
Verschoben auf 17. Dezember 2022:
Rhein Sieg Forum: Frau Jahnke (Foto) hat eingeladen
Dienstag, 18. Oktober 2022
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Auke de Vries "dream cities - shape lightness floating" (bis Sonntag,13. November)
18 Uhr, Stadtverwaltung, Am Turm 32:
Verwaltungsrat der Stadtbetriebe Siegburg AöR
19 Uhr, Liebfrauenkirche, Kaldauen, Antoniusweg 1:
Friedensgebete: Ein Vater unser für die Ukraine
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Heute im Kino
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Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288
Die Schule der magischen Tiere: 16.15 Uhr
Ticket ins Paradies: 19.30 Uhr
Der Gesang der Flusskrebse: 16.30 Uhr, 19.30 Uhr
Meine Chaosfee & ich: 16.30 Uhr
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080
One Piece Film: Red: 16.30 Uhr
Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss: 15 Uhr
DC League of Super-Pets: 15.10 Uhr
Halloween Ends: 17.50 Uhr, 20.20 Uhr
Meine Chaosfee & ich: 14.40 Uhr, 17 Uhr
Top Gun: Maverick: 20 Uhr
Ticket ins Paradies: 15.30 Uhr, 17.40 Uhr, 19.40 Uhr
Die Schule der magischen Tiere 2: 14.50 Uhr, 17.20 Uhr
Smile: 17.10 Uhr, 20.10 Uhr
Tausend Zeilen: 19.30 Uhr
The Woman King: 19.30 Uhr
In einem Land, das es nicht mehr gibt: 16.45 Uhr
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Montag, 17. Oktober, der 290. Tag in 2022
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Der Tag heute
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Wetter: Nach St. Gall (16. Oktober) bleibt die Kuh im Stall.
Sonnenuntergang heute: 18.35 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 7.59 Uhr
Mondaufgang heute: 23.18 Uhr
Monduntergang morgen: 15.57 Uhr
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Heilige und Namenstage
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Martha (von Bethanien, Jüngerin Jesu, starb im 1. Jahrhundert, der Legende nach bei Marseille oder in Tarascon); Rudolf (Bischof von Gubbio, in Umbrien geboren, starb um 1064).
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Geburtstage
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Georg Büchner (1813-1837), Dramatiker ("Dantons Tod", "Leonce und Lena") und Revolutionär, verfasste 1834 die achtseitige Flugschrift "Der Hessische Landbote", welche die sozialen Missstände der Zeit anprangerte; Albino Luciani (1912-1978), kam 1978 als Johannes Paul I. auf den Stuhl Petri, doch nur 34 Tage Amtszeit waren bis zum tödlichen Herzinfarkt vergönnt; Arthur Miller (1915-2005), amerikanischer Dramatiker ("Tod eines Handlungsreisenden"), war von 1956 bis 1961 mit Marilyn Monroe verheiratet; Rita Hayworth (1918-1987), amerikanische Schauspielerin ("Die Lady von Shanghai"); Montgomery Clift (1920-1966), amerikanischer Schauspieler ("Red River"); Evel Knievel (1938-2007), amerikanischer Motorrad-Stuntman, die Waghalsigkeit auf zwei Rädern, überlebte 38 Unfälle; Gary Puckett (1942), amerikanischer Sänger bei Gary Puckett & The Union Gap ("Young Girl", "Lady Willpower"); Margot Kidder (1948-2018), kanadische Schauspielerin ("Schwestern des Bösen", "Superman", "Amityville Horror"); Erich Kühnhackl (1950), Eishockeyprofi, 211 Länderspiele für Deutschland, Bronze bei der Olympiade 1976 in Innsbruck, Heimatverein EV Landshut, mit den Kölner Haien wurde der "Kleiderschrank auf Kufen" 1977, 1979 und 1983 Deutscher Meister; Alan Jackson (1958), amerikanischer Country-Musiker ("Chattahoochee", "Don't Rock the Jukebox", "Where Were You (When the World Stopped Turning)"); Rob Marshall (1960), Choreograph und Regisseur, räumte mit seiner Musical-Verfilmung "Chicago" 2003 bei der Oscar-Verleihung ab - sechs Auszeichnungen; Eminem (1972), US-Rapper und Schauspieler ("8 Mile"); Kimi ("Iceman") Raikönnen (1979), gefühlsgekühlter finnischer Ex-Formel-1-Fahrer, Weltmeister 2007.
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Todestage
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1849: Fréderic Chopin, der polnische Komponist stirbt 39-jährig in Paris; 1973: Ingeborg Bachmann, die österreichische Schriftstellerin ("Malina", "Die gestundete Zeit") stirbt 47-jährig in Rom an ihren schweren Brandverletzungen, ausgelöst durch eine Zigarette im Bett; 1978: Jean Améry, der österreichische Schriftsteller ("Hand an sich legen", "Über das Altern. Revolte und Resignation"), begeht 65-jährig in einem Salzburger Hotel Selbstmord; 1982: Adrian Maleika, der Fan von Werder Bremen stirbt 16-jährig in Hamburg an den Folgen eines Angriffs von Hooligans des HSV im Vorfeld eines DFB-Pokalspiels, der Glasbaulehrling ist das erste Todesopfer in Zusammenhang mit Ausschreitungen bei Fußballspielen in der Bundesrepublik; 2001: Jay Livingston, der amerikanische Komponist ("Que Sera, Sera", "Tammy") stirbt 86-jährig in Los Angeles; 2012: Sylvia Kristel, die niederländische Schauspielerin ("Emmanuelle", "Airport '80 - Die Concorde") stirbt 60-jährig in Amsterdam; 2012: Wolfgang Menge, der Drehbuchautor ("Tatort", "Smog", "Das Millionenspiel", "Ein Herz und eine Seele") stirbt 88-jährig in Berlin; 2013: Günter Willumeit, der gelernte Zahnarzt, bekannt als Schauspieler ("Bauer Piepenbrink", "Freut euch des Nordens") und Humorist, stirbt 71-jährig in Bad Segeberg an Krebs; 2014: Gero Bisanz, der Fußballer (1. FC Köln, Viktoria Köln) und langjährige Trainer der Fußballnationalmannschaft der Frauen (1982-1996), Leiter der DFB-Trainerausbildung von 1971 bis 2000, stirbt 78-jährig; 2015: Daniele Delorme, die französische Schauspielerin ("Gigi", "Der Engel, der ein Teufel war", "Ein Elefant irrt sich gewaltig") und Produzentin stirbt 89-jährig in Paris; 2015: Howard Kendall, der englische Fußballer und Trainer des FC Everton (1985 Europapokal der Pokalsieger) stirbt 69-jährig in Southport, als Spieler des "People's Club" eliminierte er 1970 im Europapokal der Landesmeister die Gladbacher Borussia höchstpersönlich: Im Hinspiel am Bökelberg erzielte der Mittelfeldspieler den 1:1-Endstand mit einem höchst kuriosen Fernschuß - Borussen-Torwart Wolfgang Kleff war gerade konzentriert damit beschäftigt, aufs Spielfeld geworfene Toilettenrollen wegzufalten - und im Rückspiel erzielte er im Elfmeterschießen den entscheidenden Treffer, zuvor hatte Ludwig Müller versemmelt; 2017: Danielle Darrieux, die französische Schauspielerin ("Der Frauenmörder von Paris") stirbt 100-jährig in Bois-le-Roi/ Departement Eure im Norden der Normandie.
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Historisches Kalenderblatt
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Vor 225 Jahren - 17. Oktober 1797
Der Frieden von Campoformio, einem Feld nahe Udine, beendet den fünf Jahre zuvor von Napoleon Bonapartes Frankreich begonnen Ersten Koalitionskrieg. Der General demütigt die unterlegenen Habsburger, indem er ihre Delegation mit den Kapituationsurkunden erst mal bis weit in die tiefe Nacht warten lässt. Kaiser Franz II. muss auf Belgien ("Österreichische Niederlande") wie auf Mailand, Mantua und Modena verzichten. In geheimen Nebenabkommen verspricht er den Franzosen das linke Rheinufer von Basel bis Andernach, erhält dafür einen Teil Venetiens, Istrien und Dalmatien: Unter dem Strich hat sich das revolutionäre Frankreich in den fünf Kriegsjahren gegen die Armeen der europäischen Monarchien durchgesetzt. Der Rhein wird Grenze zwischen Frankreich und Deutschland. Foto: Unterschriften unter dem Vertrag von Campoformio, der auf einem Feld nahe Udine ("Campo Formio") unterzeichnet wurde.
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Vor 175 Jahren - 17. Oktober 1847
In Berlin wird das Königlich-Preußische Meteorologische Amt eröffnet.
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Vor 60 Jahren - 17. Oktober 1962
Die in der kommenden Saison als oberste deutsche Spielklasse einzuführende Fußballbundesliga wird nur 16 Vereine umfassen. Das beschloss nach mehrstündigen Beratungen der Beirat des Deutschen Fußballbundes in Frankfurt. Die Bundesliga wird danach aus je fünf Vereinen aus Süd- und Westdeutschland, drei norddeutschen, zwei südwestdeutschen und einem Berliner Verein gebildet werden. Die Bezahlung der Lizenzspieler wird sich aus einem Grundgehalt und Leistungsprämien zusammensetzen, die in der Regel den Betrag von 1.200 Mark brutto im Monat nicht übersteigen dürfen. Das feste Grundgehalt eines Spielers darf bis zu 500 Mark monatlich betragen, wobei für besonders qualifizierte Spieler im Einzelfall eine höhere Bezahlung möglich ist. Dir Bezüge der Spieler müssen von den Vereinen mit den zuständigen Finanzämtern abgestimmt werden.
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Vor 55 Jahren - 17. Oktober 1967
In New York wird das Rockmusical "Hair" uraufgeführt. 1.757 weitere Vorstellungen folgen.
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Siegburger Kalenderblatt
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Vor 100 Jahren - Oktober 1922
Das Siegburger Kreisblatt druckt die Abhandlung "Leben und Treiben einer alten Siegstadt im 15., 16. und 17. Jahrhundert" von Dr. J. B. Dornbusch von 1876 nach. Wir folgen den Ausführungen über das vergangene Siegburg/Teil 104. Hexenwahn bricht sich Bahn:
Der Glaube an Zauberei und Spuk war in Siegburg und dem Siegtale so allgemein verbreitet, daß derselbe auch heute trotz aller Aufklärung im Volke noch fortlebt. Die Urkunden des Sendgerichts geben darüber reichen Aufschluß. Zumal im 16. und 17. Jahrhundert bildeten die Hexen und ihr wunderliches Treiben ein beliebtes Thema der täglichen Unterhaltung am Herde und in der Spinnstube. Man erzählte sich von nächtlichen Tänzen und Gelagen, welche die Zauberschen an verrufenen, einsamen Stellen im Walde und in den Bergen abhielten. Oftmals hatten die Wanderer zur Nachtzeit derartige Zusammenkünfte belauscht und wußten viele der gesehenen Personen genau zu bezeichnen. An der Mordkaul, an den Widdauer Tannen im Lohmarer Walde, am Dilldopp hinter dem abteilichen Berge, unter den Weldergoven Eichen und an anderen dem Volke genau bekannten Orten feierten die Hexen ihre Feste. Alle jene tollen Einzelheiten, welche später in den Bekenntnissen der wegen Zauberei Gefolterten zu Tage kommen in merkwürdiger Gleichförmigkeit, waren in der Phantasie des Volkes feststehende Tatsachen, die jeder von Jugend auf alltäglich hatte erzählen hören. Der Glaube an Hexerei war so fest begründet, daß nicht viele es unterließen, die Mittel zu gebrauchen, welche gegen Verzauberung schützten. Man trug "Teufelsgesichter", kleine Päckchen mit gesegneten Bildern. Medaillen, Reliquien, um gegen teuflischen Einfluss geschützt zu sein. Die Krankheiten der Kinder wurden in der Regel der Verzauberung zur Last gelegt. Man untersuchte in dem Falle die Federn der Kissen und entdeckte man einen sogenannten Kranz, Federn, die sich, wie das häufig geschieht, zu einem Kranz aneinander geklebt haben, so war die Beherung konstatiert. Vielfach mußte dann die Kirche Rat schaffen. (wird fortgesetzt)
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Vor 95 Jahren - Oktober 1927
Echt jetzt! Theater nur so, fordert die Siegburger Zeitung. Die Volksseele bebt:
"Einem heißen Wunsche des theaterliebenden Publikums Siegburgs Rechnung tragend, bat die Stadtverwaltung gestern die Pforten ihres im vergangenen Jahre ins Leben gerufenen Theaters wieder geöffnet. Große Hoffnungen haben sich infolge der regen Anteilnahme der Bevölkerung sowie der guten Wahl des Stoffes im Vorjahre derer bemächtigt, deren sehnlichster Wunsch es immer gewesen, geistige und Kulturgüter unserer großen deutschen Dichter u. Denker ihren Volksgenossen als Allgemeingut wieder zugänglich zu machen. Neben deutschem dürfte man auch wahrhaft echtes aus der Volksseele fremder Völker entspringendes Geschehen nicht vergessen.
So ist das Theater und so soll es sein: Nicht billige Unterhaltung, sondern Bildung, wahre Herzensbildung, Leben, echtes Leben soll es vermitteln, soll Kunst sein. Keine Kunst, welche auf der Oberfläche schwimmt, deren Talmiglanz schon durch den leisesten Lufthauch hinweg geblasen wird. Kunst soll es sein, welche auch den stärksten Stürmen trotzt."
Seine kunstheroischen Ergüsse hat der Siegburger Theaterkritiker offenbar vor der Premiere zu Papier gebracht. Dann gibt es zum Auftakt der Spielzeit das "Spiel im Schloß. Anekdote von Franz Molnar". Und der lokale Kunstkritiker ist ernüchtert: "So war denn wohl eigentlich die gestrige Eröffnungsvorstellung keine allzuglückliche Wahl, und manche der gesteckten Hoffnungen und Erwartungen mußten nun ein Beträchtliches zurückgeschraubt werden.“ Foto: Wie sich die Zeiten - nicht - ändern: Die Aufführung des Stücks "Pumphia oder die Prinzessin von Kannibalien" durch den Siegburger Männergesangverein am 5. Januar 1913 im "Stern" wäre vom Literaturkritiker der Siegburger Zeitung nicht geschätzt worden - und ein Jahrhundert später fette Beute von "Cancel Culture".
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Vor 60 Jahren - Oktober 1962
Die Kaiserstraße und die Neue Poststraße müssen als Durchgangs- und Geschäftsstraßen beträchtlich verbreitert werden. Im oberen Teil der Kaiserstraße zeichnet sich schon das neue Straßenbild ab. Wenn das Cafe Sünner in sein neues Haus umgezogen ist, kann wieder ein Bau, der der Fluchtlinie im Weg ist, unter die Spitzhacke kommen. Mit dem Abbruch des bisherigen Hauses Sünner wird die Stadt jedoch warten, bis sie mit dem Eigentümer des Hauses Kaiserstraße 34 handelseinig geworden ist. Dieses Wohn- und Geschäftshaus soll ebenfalls verschwinden. Das Nachbarhaus Zöhren ragt dagegen nur teilweise in die Baufluchtlinie hinein, die linke Hauswand steht noch 1,50 Meter in der Bauflucht. Die rechte hingegen schließt genau mit ihr ab, so daß nur die Fassade zurückgesetzt werden müßte. Allerdings muß erst noch der Schienenstrang der Kleinbahn entfernt werden. Mit der neuen Poststraße geht es nicht so gut voran. Dem Rat schwebte seinerzeit eine 36 Meter breite Prachtstraße mit wuchtigen Geschäftshäusern an beiden Seiten vor. Ob sich diese Pläne jemals verwirklichen lassen, scheint fraglich. Schon die Grundstücksverhandlungen haben sich so schleppend angelassen, daß die weiteren Vorbereitungen für den Ausbau dieser Zufahrtstraße ins Stadtzentrum ins Stocken geraten sind. Foto: Die Häuser auf der linken Kaiserstraßenseite zwischen Goldener Ecke und Burggasse werden abgerissen und in neuer Fluchtlinie wieder aufgebaut. Links oben an der Ecke zur Burggasse das Cafe Sünner, rechts oben das Heimatmuseum.
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Vor 50 Jahren - Oktober 1972
Er war der Motor des Wiederaufbaus der Abtei. Nach dem Tode von Altabt Dr. Schulte Strathaus tagt der Verein der Freunde und Förderer erstmals ohne ihn. Sein Werk, so wird deutlich, soll energisch weitergeführt werden. Abt Placidus Mittler berichtet über die anstehende Restaurierung von Gewölbe und Wänden der Krypta. 120.000 DM kostet die Aktion, rund ein Drittel der Summe ist noch nicht gedeckt. Dabei gilt es, den weiteren Verfall der Krypta zu stoppen. Acht lange Jahre war sie ungeschützt gegen Witterungseinflüsse. Verfaulte Wände sind die Folge. Von den vier Altären soll nur einer erhalten bleiben. Foto: Krypta in den 1960er-Jahren.
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Vor 50 Jahren - Oktober 1972
Das neue "Fernmeldedienstgebäude" in der Zeithstraße ist fertig. Jetzt ziehen der "Fernmeldebezirksleiter" mit Büro und die gesamte "Fernsprechanmeldestelle" von der Neuen Poststraße um. Demnächst folgt die "Fernsprech-Ortsvermittlung Siegburg" nach. Im alten Postamt ist dann mehr Platz. Foto: Das neue "Fernmeldedienstgebäude" in der Zeithstraße 1973.
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Vor 15 Jahren - 17. Oktober 2007
Das Thema bewegt: Wir veröffentlichten ein Foto aus dem Jahre 1933, welches SA-Schergen vor dem Kaufhaus eines jüdischen Mitbürgers an der Bahnhofstraße zeigt, die zum Boykott auffordern und üble Hetzplakate präsentieren. Museumsleiter Klaus Hardung hatte es seinerzeit mit der Siegburger Fotolaborantin Anneliese Fischer bei Durchsicht des Nachlasses von dessen Schwiegervater entdeckt. Auf unseren Aufruf meldeten sich einige Leserinnen und Leser mit interessanten und bislang nicht bekannten Angaben und Informationen zum Kaufhaus und zum dunklen Kapitel der NS-Geschichte in Siegburg. Nach wie vor ungeklärt ist das Schicksal des damaligen Geschäftsführers. Er hieß Kurt Fraustätter, am 15. März 1899 in Güstrow geboren. Als die Nazi-Kohorten vor seinem Laden aufmarschierten, war er 34 Jahre alt. Zwei Termine im Jahr 1933 kommen für den Tag des Fotos infrage. Heinrich Linn hat sie 1983 in seinem Buch "Juden an Rhein und Sieg" benannt: "Siegestrunkene SA und SS" besetzten am 9. März 1933 nach den Reichstagswahlen jüdische Geschäfte, auch den "Rheinischen Laden", die "Rhela". Schilder wurden aufgestellt mit der Aufschrift: "Kauft nicht in Warenhäusern". Am 1. April dann eine staatlich organisierte Boykottmaßnahme. Brandsirenen, so berichtet Linn, kündigten mit einem fünfminütigen Signal die Aktion an: "Jeweils zwei SA- oder SS-Leute wiesen vor den jüdischen Geschäften und Warenhäusern mit umgehängten Schildern auf den Boykott hin." Wahrscheinlich entstand Fischers Aufnahme in jenen dunklen Stunden.
Wann Fraustätter die Siegburger Rhela übernahm, ist noch unbekannt. Im März 1934 beschwert sich Fraustätter mutig beim damaligen Siegburger Bürgermeister Ley, einem Nazi der übelsten Sorte, dass am Gebäude der Kreissparkasse ein Transparent hänge mit der Aufschrift: "Wer beim Juden kauft, ist ein Verräter." Ein erschreckender Bericht im nationalsozialistischen Kampfblatt "Westdeutscher Beobachter" leitet am 13. Juli 1935 eine neue Kampagne ein. "Schach dem Rhelajuden!" lautet die fette Hauptzeile, darunter: "Wie der berüchtigte Judenbasar deutsche Geschäfte in Misskredit bringt - Ein neuer Fall und hoffentlich - der letzte". Der Vorwurf: Fraustätter habe in einem "arischen" Geschäft am Markt Gummiringe für Weckgläser kaufen und dann bei sich unter Preis verkaufen lassen.
Im "Westdeutschen Beobachter" liest sich das so: "Die sattsam bekannten Rhelajuden haben mittlerweile in Siegburg soviel Staub aufgewirbelt, dass es zweckmäßig wäre, sie schüttelten ihn von ihren Plattfüßen und verschwänden auf Nimmerwiedersehen." Was folgt, ist eine letzte, eiskalte und unmissverständliche Warnung an alle Bürger, es nicht mehr zu wagen, den Laden zu betreten: "Wer fernerhin noch bei einem Juden kauft, wer überhaupt mit Juden Geschäfte macht, der stößt - das möge er sich merken - auf ein völliges Unverständnis bei seinen Volksgenossen. Er mag mit tausenderlei Entschuldigungen kommen, er mag sich drehen und wenden wie er will, er hat sich selbst das Urteil gesprochen. Wie man sein verräterisches Treiben brandmarken wird, das mag er anderen Stellen überlassen." Die Entwicklungen überschlagen sich nunmehr. Fraustätter, der immer wieder gegen Boykott und Propaganda angekämpft und betont hatte, dass er auch als junger Frontkämpfer des 1. Weltkriegs diese Geschäftsschädigung für unanständig halte, wird am 26. August unter dem Verdacht der "Rasseschändung" verhaftet. Linn: "Schon bald stellt sich heraus, dass diese Anschuldigungen aus der Luft gegriffen waren, der Geschäftsführer musste wieder auf freien Fuß gesetzt werden." Alte meldepolizeiliche Unterlagen im Rathaus dokumentieren, dass Fraustätter zehn Tage vor dem Zeitungsartikel seine Wohnung aus dem Warenhaus nach Bonn verlegt hatte. Drei Wochen nach seiner zwischenzeitlichen Verhaftung zieht er nach Berlin. Seine Spur verläuft sich, Linn vermutet in seinem Buch, er habe sich ins Ausland abgesetzt. "Sobald der Aufenthalt des Fraustätter bekannt wird, ist Herr S., Polizeiabteilung, sofort zu benachrichtigen", lautet eine Verfügung in den städtischen Meldeakten. Die Nazis inszenierten einen Verdacht der Veruntreuung von Geldern gegen Fraustätter. Der Grohag-Konzern, eine Leipziger Wareneinkaufsgesellschaft, zu der die Rhela gehörte, habe schließlich, so Linn, vor den unsauberen Methoden kapituliert und sei in Verkaufsverhandlungen eingetreten: Diese endeten im November 1935 mit der "Arisierung" des Geschäfts.
Nachtrag: Über die Googlesuche werden Ende 2020 in Großbritannien Nachfahren des eigentlichen Rhela-Besitzers Alfons Lewinski auf das ikonographische Boykott-Foto aufmerksam und melden sich bei der Stadt. Ein Rückblick: Alfons und Alice Lewinski flüchten Hals über Kopf vor den Nazis nach Straßburg, Tochter Inge kommt bei Verwandten in Wuppertal-Elberfeld unter. Jahrelang sehen sie sich nicht, ehe 1939 gemeinsam die rettende Überfahrt ans englische Ufer gelingt. Unterwegs wirft Alfons Lewinski sein Eisernes Kreuz aus dem Ersten Weltkrieg in den Ärmelkanal - sichtbares Zeichen dafür, dass er abgeschlossen hat mit der Heimat, die ihn vertreibt. Warum die Lewinski-Ahnen erst so spät erfolgreich recherchierten und sich ans Siegburger Stadtarchiv wandten? Inge, die 2020 noch lebte, war im Kindergartenalter, als die Familie in Siegburg lebte. Aus den wenigen späteren Erzählungen ihrer Eltern über die Siegburger Zeit hörte sie immer "Frau Stätter" heraus (statt Fraustätter). Ihr um die Familiengeschichte bemühter Sohn hatte folglich einen falschen Anhaltspunkt für seine Suche im Netz.
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Vor 15 Jahren - 17. Oktober 2007
Nach einem Erdrutsch am Ufer des Mühlengrabens, Höhe "Zum Hohen Ufer" / Friedrich-Ebert-Straße, muss abgesacktes Erdreich abgebaggert und der Hang mit Wasserbausteinen wieder hergestellt und gesichert werden. Ein klarer Fall für "Menzi Muck", einem Schreitbagger einer Fachfirma aus dem Westerwald. Der "Allrounder" auf Stelzen ist auf verschiedenen Untergründen flexibel einsetzbar, da er keine ebene Standfläche benötigt. Auf seinen vier Beinen steht er überall, oftmals im metertiefen Morast oder an steilen Berghängen. Durch den Einsatz von "Menzi Muck" kann eine Sperrung der Straße "Zum Hohen Ufer" vermieden werden. Die Ufersicherungsmaßnahmen dauern drei Tage.
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Öffnungszeiten der Stadtverwaltung sowie einiger Außenstellen
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Die Maskenpflicht in den Gebäuden der Stadtverwaltung entfällt. In Wartebereichen und dort, wo Abstände nicht sicher eingehalten werden können, wird das Tragen einer Maske aber dennoch empfohlen. Zudem bleibt es beim eingeübten Verfahren: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen. Die Zugangsvoraussetzung 3G entfällt jeweils.
Die Tourist Information hat (02241/1027533 oder tourismus@siegburg.de) montags und donnerstags von 10 bis 17 Uhr, dienstags, mittwochs, freitags und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Stadtbibliothek öffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Das Stadtmuseum öffnet dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr (02241/1027410 oder stadtmuseum@siegburg.de).
Das Oktopus Freizeitbad öffnet dienstags bis freitags von 13.30 bis 17 Uhr, samstags und feiertags von 9.30 bis 21 Uhr sowie sonntags von 9.30 bis 18 Uhr. Frühschwimmer dürfen ihre Bahnen von Dienstag bis Freitag zwischen 6 und 8 Uhr ziehen, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 7 bis 9 Uhr. Der Zugang zum Bad ist ausschließlich mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Wer keine Karten über das Internet buchen will oder kann, erhält Tickets bei der Tourist Information im Bahnhof oder beim Stadtmuseum am Markt.
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Notwendige/Wichtige Rufnummern
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Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst
Fontane Apotheke, Kerpstraße 30, Troisdorf (Sieglar), Tel.: 02241/39220
Zuständige Behörde für alle Fragen rund um das Corona-Virus
Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises - Fachstelle Covid: 02241/1343937
Ergänzende Fragen können an die Corona-Hotline des Landes gerichtet werden: 0211/9119-1001
Aktuelle Isolierungs- und Quarantäneregeln für Infizierte und Kontaktpersonen finden Sie hier.
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