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"Die wichtigste Maßnahme auch in der kommenden Zeit bleibt es, Abstand zu halten. Deshalb bleibt es weiter entscheidend, dass Bürgerinnen und Bürger in der Öffentlichkeit einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten."
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Alpinistenweisheit fürs Flachland
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Himmlisches Frühlings-Gefieder
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Siegburg. "Frühlings-Gefieder" schickte uns gestern Barbara Schulz. Der Fachmann spricht beim Anblick dieser feinen Wolken von Cirren. Bei Bergsteigern sind diese, harmlos aussehend, gefürchtet. Denn wer versucht, die Wetterentwicklung am Himmel abzulesen, kann von ihnen durchaus in die Irre geführt werden. Federwolken ziehen sowohl bei anhaltend schönem Wetter wie auch bei einer einsetzenden Wetterverschlechterung über den Himmel. Daher lernen Alpinisten - lange von "echten Kerlen" dominiert - früh den Merksatz: "Bei Frauen und Cirren kann Mann sich irren".
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Kleine Marienkäferkunde
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Art statt Alter
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Siegburg. Kennen Sie auch noch den Kinderglauben, dass man bei Marienkäfern die Anzahl der Punkte zählen muss, um zu wissen, wie alt diese sind? Das klappt leider nicht. Stattdessen kann man darüber die Art bestimmen. Sieben Punkte zählte Gabriele Schmidt-Heyder bei ihrem kleinen Model im Garten. Ergo: Es handelt sich um einen Siebenpunkt-Marienkäfer.
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Verzaubernde Morgensonne
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Magischer Gartenmoment
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Siegburg. Ingrid Buss nimmt uns mit in ihren Garten, wo "die frühe Morgensonne verzaubert". Darauf werden wir in den nächsten Tagen jedoch erst einmal verzichten müssen. Dafür übernimmt Petrus das Wässern der Pflanzen. Und vielleicht ist Morgenregen ja ähnlich magisch?
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Aktuelle Buchempfehlungen der Stadtbibliothek
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Literarische Reise durch die Jahrhunderte
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Siegburg. An jedem ersten Donnerstag im Monat stellt die Stadtbibliothek Lesefreunden aktuelle Bücher zu einem Schwerpunktthema vor. Der Literatur-Lunch vor Publikum in der Bücherei fällt derzeit noch aus, dafür gibt es die Empfehlungen im Video auf der Facebook-Seite der Stadtbibliothek zu sehen. Vor der historischen Kulisse der Stadtmauer präsentiert Bibliotheksmitarbeiter Frederik Leven dieses Mal vier Bücher, die allesamt eine Jahreszahl im Namen tragen: Den Historien-Krimi "1794" des schwedischen Schriftstellers Niklas Natt och Dag, mit "1918" das Sachbuch der Stunde, in dem Laura Spinney die Auswirkungen der Spanische Grippe schildert und das erschreckend viele Parallelen zur aktuellen Corona-Pandemie aufweist, sowie die modernen Klassiker "1913" von Florian Illies und "1Q84" von Haruki Murakami. Alle Bücher können in der Stadtbibliothek entliehen werden.
Wer selbst einmal Bücher vorstellen möchten, meldet sich in der Stadtbibliothek.
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Siegburger Zeitungsmeldung von 1890 zu schmerzlichem Thema
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Lynchjustiz gegen Afroamerikaner
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Siegburg. Der gewaltsame Tod von George Floyd in Minneapolis entzündet die USA, gibt der uralten Debatte um Polizeigewalt gegen Schwarze neue Nahrung. In einem viel beachteten Essay schreibt Schauspieler George Clooney passend, dass der Rassismus Amerikas Pandemie ist: "Wir sind alle infiziert, und in 400 Jahren haben wir noch keinen Impfstoff gefunden."
Wie es um die Situation in den Staaten, vor allem den Südstaaten, bestellt ist, davon konnte sich der Siegburger Zeitungsleser schon vor 130 Jahren ein Bild machen. Auf der Seite 1 des Kreisblatts, Ausgabe vom 1. Januar 1890, wird von einem mehrfachen Lynchmord in South Carolina berichtet: "New York, 28. Dez. Aus Barnwell (Südkarolina) eingegangenen Nachrichten zufolge drang in der vergangenen Nacht eine große Anzahl von Weißen, die sich durch Masken unkenntlich gemacht hatten, nach Ueberwältigung der Gefängniswärter in das dortige Gefängnis ein, wo acht wegen Mordes verhaftete Neger gefangen gehalten wurden. Die Weißen führten die Neger eine kurze Strecke vor die Stadt und schossen sie daselbst nieder. Aus der Stadt und deren Umgebung hatten sich in Folge dessen die Neger in großer Anzahl zusammengerottet. Der Gouverneur war, da Ruhestörungen befürchtet wurden, um die Entsendung von Truppen ersucht worden."
Wer sich intensiver mit der Geschichte der USA auseinandersetzt, der weiß: Die Liste der Abscheulichkeiten dieser Art ist lang. Lynchjustiz war das brutalste Mittel, um die weiße Vormachtstellung zu untermauern. Auf einer Interseite der Richmond University wird das Zustandekommen das Barnville-Massaker mit acht toten Afroamerikanern mit wohlgefälligem Unterlassen der Behörden erklärt. Generell hätten sich 80 Prozent der Lynchmordopfer vor ihrem Tod in Arrest befunden. Der Zutritt für die weißen "Rächer", wie sie sich selbst sahen, in die Zellen und das Abführen der dort Einsitzenden war demnach gängige Praxis. Ob die Täter bestraft wurden und wie hoch die Strafe ausfiel, konnte leider nicht eruiert werden.
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Niederländischer Widerstandskämpfer war in Siegburg inhaftiert
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Nach Generalstreik 1942
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Siegburg. Bei mehreren tausend politischen Häftlingen aus ganz Europa, die in der Nazizeit im Siegburger Gefängnis einsaßen, ist es nicht verwunderlich, dass bis heute Überlebende und deren Nachfahren Kontakt nach Siegburg suchen. Sie setzen sich mit JVA-Leiter Wolfgang Klein oder auch mit der Stadtverwaltung in Verbindung, um mehr über die damaligen Umstände - über Zwangsarbeit, Überbelegung, Nahrungsmangel und den Fleckfieberausbruch - zu erfahren.
Am 5. Mai ging im Rathaus eine E-Mail aus den Niederlanden ein. Anton Greefkes hatte sie abgeschickt mit dem Ziel, den Spuren seines Vaters in Deutschland zu folgen: "Mijn vader is in de 2de wereldoorlog gevangen gezeten in de gevangenis van Siegburg." Mijn vader, damit war Frerik "Frits" Greefkes (1916-1993) gemeint. Nachdem das Siegburger Stadtarchiv historisches Material in digitaler Form ins Nachbarland gesendet hatte, erfuhr es von Greefkes jun. mehr zur Vita des Vaters. Ein niederländischer Kollege aus der Siegburger Verwaltung, Leonard van Wingerden vom Amt für Immobilienmanagement, diente als Mittelsmann und Übersetzungshilfe.
Frerik Greefkes wurde Ende Februar 1942 in seinem Wohnort Amsterdam von der deutschen Besatzungsmacht festgesetzt. Seine Verhaftung wird in Verbindung gebracht mit dem "Februaristaking", einem von Kommunisten organisierten Generalstreik, der sich gegen die deutschen Besatzer richtete. Greefkes pflegte enge Beziehungen zu leitenden Personen der kommunistischen Widerstandsbewegung und geriet deshalb ins Visier der Deutschen.
Sein Prozess dauerte vom 2. bis zum 7. September 1942. Greefkes wurde zum Tode verurteilt, das Urteil jedoch in eine 15-jährige Haftstrafe umgewandelt. Während der Verhandlung war er in Amersfoort interniert, später im Jahr ging es im überfüllten Güterzug in Richtung Siegburg. Sein Sohn berichtet fast schon freundlich: "Der Transport dauerte einige Tage und war sehr unbequem."
Morgen Teil zwei der Gefangenengeschichte.
Foto: Frerik Greefkes im Siegburger Gefängnis. Die Folgen der Haft sind seinem Körper anzusehen. Die Aufnahme stammt höchstwahrscheinlich vom Gefängnisfotografen Erich Sander, dessen Geschichte Sie über den Link nachlesen können.
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Ordnungsamt setzt Kontrollen der Gastronomie fort
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Mehrere Verstöße registriert
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Siegburg. 90 Personen wurden in Siegburg positiv auf Covid-19 getestet. Davon haben sich bis heute Morgen 82 als genesen bei der Stadtverwaltung zurückgemeldet. Ein Infizierter ist verstorben. Damit sind sieben akute Corona-Erkrankungen in der Kreisstadt bekannt. Im Rhein-Sieg-Kreis sank die Zahl der akuten Fälle bis gestern Abend auf 90. Von den insgesamt 1.439 Positivgetesteten werden 1.301 als genesen in der Statistik geführt, 48 sind verstorben. Mehr als 500 Kontaktpersonen befinden sich in häuslicher Quarantäne.
Das Ordnungsamt setzte gestern die Kontrollen zur Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln in den Siegburger Gastronomiebetrieben fort, registrierte mehrere Verstöße wegen unvollständig geführter Besucherlisten. Ein Restaurantbetreiber musste auf die Mindestabstände zwischen den Tischen hingewiesen werden, in einem anderen Lokal fehlten Desinfektionsmittel auf den Toiletten. Einer Billardhalle wurde die Außengastronomie sowie der Thekenverkauf untersagt.
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Evangelische Gottesdienste in Kaldauen
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Am besten mit Voranmeldung
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Siegburg. An den vier Junionntagen gestaltet Pfarrer Martin Kutzschbach jeweils um 10 Uhr die Gottesdienste in der Friedenskirche. Die Kirchengemeinde empfiehlt, "damit aufgrund der aktuellen Situation keinem der Einlass verwehrt bleibt", die vorherige Anmeldung bis 12 Uhr am Freitag vor dem Gottesdienstsonntag, entweder telefonisch unter der Rufnummer 02241/381327 oder per E-Mail an siegburg-kaldauen@ekir.de.
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Im Härtefall gibt's Geld statt Gutschein
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Rückgabe von Veranstaltungskarten
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Siegburg. Parallel zum Corona-Lockdown wurden Konzerte, Aufführungen und Sport-Events abgesagt. Weiterhin gilt natürlich: "Tickets behalten! Gültigkeit!" Unter diesem Motto weist der Europäische Verband der Veranstaltungscentren (EVVC) darauf hin, dass nur so die Vielfalt der Kultur nach der Corona-Krise gewährleistet werden kann und ruft dazu auf, mit den bereits gekauften Eintrittskarten die später stattfindenden Ersatztermine wahrzunehmen.
Wer bereits gekaufte Tickets trotzdem zurückgeben möchte, erhält nun statt einer finanziellen Erstattung in vielen Fällen Gutscheine. Verbraucher können die Auszahlung der Vouchers nach dem 31. Dezember 2021 verlangen, wenn sie diese bis dahin nicht eingelöst haben. "In besonderen Härtefällen haben Gutscheininhaber aber auch das Recht, die Auszahlung des Ticketpreises schon vor Ablauf dieser Frist zu verlangen", erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Sie gibt Orientierung, in welchen Fällen das Geld für bezahlte Tickets, Dauerkarten und Abos zurückverlangt werden kann:
Gutschein oder Preiserstattung: Beide Varianten stehen Veranstaltern und Betreibern von Freizeiteinrichtungen offen. Ticketinhaber sollten sich beim jeweiligen Anbieter nach den Erstattungsmöglichkeiten während der Corona-Krise erkundigen.
Angaben auf dem Gutschein: Auf dem ausgehändigten Gutschein muss schriftlich vermerkt sein, dass dieser aufgrund der Covid-19-Pandemie ausgestellt wurde. Außerdem muss ihm zu entnehmen sein, dass der Inhaber eine Auszahlung verlangen kann, sollte der Voucher nicht bis zum 31. Dezember 2021 eingelöst worden sein, sowie die Möglichkeit einer früheren Auszahlung im Rahmen einer Härtefallregelung.
Härtefallregelung: Die verpflichtende Rückerstattung von Ticketkosten ist auf Härtefälle beschränkt. Dazu können Einkommensverlust durch Kurzarbeit, Kündigung oder Krankheit, Wegbrechen von Aufträgen für Solo-Selbstständige und Freiberufler sowie höhere Kosten für die tägliche Lebenshaltung führen. Ein weiterer Grund ist, wenn das Ticket gekauft wurde, um während einer Urlaubsreise eine Veranstaltung zu besuchen und dies nun nicht mehr ohne einen erheblichen Kostenaufwand möglich ist. Um die Zahlung zu erhalten, sollten Karteninhaber dem Anbieter zunächst die Gründe für ihren Rückerstattungswunsch darlegen. Falls Veranstaltern dies nicht ausreicht, können etwa die Meldung des Arbeitgebers über Kurzarbeit oder die schriftliche Kündigung des Arbeitsplatzes als Nachweis vorgelegt werden, aus denen sich der persönliche finanzielle Engpass ergibt. Nicht notwendige Daten wie beispielsweise der Name des Arbeitgebers sollten unkenntlich gemacht werden. Das Verlangen nach einem vollständigen Kontoauszug ist aus Sicht der Verbraucherzentrale NRW nicht verhältnismäßig.
Insolvenz des Veranstalters: Wer einen Gutschein akzeptieren muss, trägt ein gewisses Risiko: Falls Veranstalter und Betreiber von Freizeitveranstaltungen ihren Betrieb nicht bis Ende 2021 aufrechterhalten können und Insolvenz anmelden müssen, können Ticketinhaber den Wert des Gutscheins nur noch im Rahmen des Insolvenzverfahrens geltend machen. Sie erhalten in der Regel nach dessen Abschluss nur einen Bruchteil des Wertes zurück.
Falls Veranstalter oder Betreiber einer Freizeiteinrichtung einen Härtefall nicht anerkennen, bietet die Verbraucherzentrale im Rathaus, Nogenter Platz 10, nach vorheriger Terminvergabe unter der Rufnummer 02241/1496801 rechtlichen Rat und Hilfe an.
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Am Wochenende führt nur der Umweg nach Köln
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Sperrung auf der A3
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Siegburg. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten auf der A3 wird diese von Freitag, 5. Juni, 22 Uhr, bis Montag, 9. Juni, 5 Uhr, in Fahrtrichtung Köln zwischen dem Autobahnkreuz Bonn/Siegburg und der Anschlussstelle Lohmar gesperrt. Die Auffahrt in Richtung Köln ist an der Anschlussstelle Lohmar in diesem Zeitraum ebenfalls nicht möglich. Die Tank- und Rastanlage Siegburg Ost ist bereits ab Freitag, 5. Juni, 16 Uhr gesperrt. In Fahrtrichtung Frankfurt stehen den Verkehrsteilnehmern nur zwei von drei Fahrspuren zur Verfügung.
Eine großräumige Umleitung ist ab dem Kreuz Bonn/Siegburg über die A560 und A59 mit rotem Punkt ausgeschildert. Lokale Umleitungen erfolgen ab Lohmar über die Bedarfsumleitung U19.
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Stadtnachrichten auf Facebook
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Videos und Infos
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Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.
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Donnerstag, 4. Juni, der 156. Tag in 2020
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Der Tag heute
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Wetter: Die reinste Gärtnerfreude.
Sonnenuntergang: 21.39 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 5.20 Uhr
Mondaufgang: 20.06 Uhr
Monduntergang morgen: 5.11 Uhr
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Heilige und Namenstage
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Christa (Märtyrerin in Sizilien), auch: Krista; Franz (Caráciolo, Priester und Ordensgründer, 1563 in Villa Santa Maria in den Abruzzen geboren, starb am 4. Juni 1608 in Agnone).
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Geburtstage
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Gustav Hartmann (1859-1938); Berlins berühmtester Droschkenkutscher, ob seiner Pünktlichkeit und Disziplin als "Eiserner Gustav" berühmt; Dennis Weaver (1924-2006), amerikanischer Schauspieler ("Rauchende Colts", "Ein Sheriff in New York", spielte 1971 die Hauptrolle in Steven Spielbergs packendem Debutfilm "Duell"); Willy Hagara (1927-2015), österreichischer Schlagersänger ("Auf dem blauen Meer") und Schauspieler ("Weißer Holunder"); Günter Strack (1929-1999), Schauspieler ("Diese Drombuschs", "Ein Fall für Zwei", "Mit Leib und Seele"); Bruce Dern (1936), amerikanischer Schauspieler ("Lautlos im Weltraum", "Familiengrab", Alfred Hitchcocks letzter Film); Ricky Shane (1944), im Libanon aufgewachsener Schlagersänger ("Mamy Blue"), heute Büdchen-Betreiber; Cecilia Bartoli (1966), italienische Opernsängerin; Radost Bokel (1975), Schauspielerin ("Momo"); Angelina Jolie (1975), amerikanische Schauspielerin ("Lara Croft: Tomb Raider"); Kasey Chambers (1976), australische Country-Queen ("Hopeville"), alle ihre Alben ernteten Platin; Lukas Podolski (1985), ehemaliger Fußballnationalspieler, dessen Herz auf ewig für den 1. FC Köln schlägt; erzielte 2013 mit dem 1:0 gegen Ecuador nach neun Sekunden das schnellste Tor in der Geschichte der Deutschen Nationalmannschaft und das zweitschnellste aller Nationalmannschaften (Davide Gualtieri aus San Marino benötigte vor 22 Jahren gegen England 8,3 Sekunden), mit 49 Toren hinter Miroslav Klose und Gerd Müller Dritter in der ewigen DFB-Torschützenliste, ebenso mit 127 Einsätzen Rekordnationalspieler hinter Klose und der heutigen TV-Nerve Loddar Maddäus ("Ich würde mich nicht wundern, wenn ich mich wieder täusche"); kein Aktiver spielte häufiger für Deutschland und erzielte mehr Tore.
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Todestage
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1798: Giacomo Casanova, der in Venedig geborene Schriftsteller und Abenteurer, Sinnbild des Verführers, 1755 wegen angeblicher "Schmähungen gegen die heilige Religion" verurteilt und nach 15 Monaten spektakulär aus einer der "Piombi", den Bleikammern im Gefängnis an der Seufzerbrücke entkommen, stirbt 73-jährig auf Schloss Duchcov (Dux) im heute zu Tschechien gehörenden Königreich Böhmen; 1875: Eduard Mörike, der deutsche Schriftsteller stirbt 70-jährig in Stuttgart; 1941: Wilhelm II., der letzte Kaiser Deutschlands, Enkel von Kaiser Wilhelm I., Sohn von Friedrich II., König von Preußen, von Geltungssucht getriebener Uniformfetischist, mit 29 Jahren auf dem zu großen Thron, erhebliche Mitschuld am Ersten Weltkrieg, stirbt 82-jährig und unerleuchtet im holländischen Exil in Doorn; 1997: Ronnie Lane, der Bassist und Begründer der "Small Faces" ("Lazy Sunday") verliert nach 20 Jahren in Colorado 51-jährig seinen Kampf gegen MS; 14 Jahre vor seinem Tod fand auf Initiative seiner Freundin Boo Oldfield ein Konzert zugunsten der Multiple-Sklerose-Forschung in der Londoner Royal Albert Hall statt, an dem bekannte Musiker wie Eric Clapton, Jimmy Page, Steve Winwood, Bill Wyman und Charly Watts, Andy Fairweather-Low sowie Jeff Beck mitwirkten; erweitert um Joe Cocker und Paul Rodgers ging es auf US-Tour, die beiden gründeten bei der Gelegenheit die Band "The Firm"; 2011: Curth Flatow, der Theater- und Fernsehautor ("Ich heirate eine Familie", "Traumschiff") stirbt 91-jährig in Berlin; 2015: Edith Hancke, die Schauspielerin und Synchronsprecherin, auch mal kabarettistisches Mitglied der "Stachelschweine", stirbt 86-jährig in Berlin; 2015: Hermann Zapf, der Typograf und Schriftdesigner, Erfinder von rund 200 Schrifttypen, darunter Aldus, Optima und Palatino, Entwerfer von einem Dutzend Briefmarken für die Deutsche Bundespost, Hochschuldozent und Grafiker in Verlagen wie Suhrkamp, Insel, Carl Hanser und der Büchergilde Gutenberg, stirbt 96-jährig in Darmstadt; 2015: Ernst Waldemar Bauer, der Biologe, Politiker, Publizist und Dokumentarfilmer ("Wunder der Erde", "Album der Natur") stirbt 89-jährig in Ostfildern bei Stuttgart.
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Historisches Kalenderblatt
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Vor 275 Jahren - 4. Juni 1745
In der Schlacht bei Hohenfriedeberg im 2. Schlesischen Krieg besiegt die Armee des preußischen Königs Friedrich II. die zahlenmäßig überlegenen Truppen Österreichs und Sachsens. Die preußische Attacke begann um 4 Uhr früh, am Nachmittag stand der Sieg fest. Über 130.000 Menschen kämpften insgesamt auf dem Schlachtfeld. Österreichs Interesse an Schlesien erlahmte gleichwohl nicht. Doch der Sieg von Hohenfriedeberg zeigte die militärischen Möglichkeiten des preußischen Königs und seines Heeres. Foto: Schlacht Hohenfriedeberg, Attacke der preußischen Infanterie am 4. Juni 1745, Gemälde von Carl Röchling.
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Vor 205 Jahren - 4. Juni 1815
Preußen erhält die Insel Rügen. Durch die Wiener Verträge gibt es einen Tausch: Das Herzogtum Lauenburg geht an Dänemark, das im Gegenzug einen Teil Pommerns inklusive der Ostseeinsel, heute die größte Insel Deutschlands (926 Quadratkilometer), abtritt.
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Vor 100 Jahren - 4. Juni 1920
Der Friedensschluss von Trianon: Im Pariser Vorort einigen sich die alliierten Siegermächte des Ersten Weltkriegs mit Ungarn als Teil-Rechtsnachfolger der untergegangenen Doppelmonarchie Österreich-Ungarn auf einen Vertrag, den die Unterlegenen als "Diktatfrieden" empfinden: Ungarn verliert zwei Drittel seiner Gebiete an Rumänien, die Tschechoslowakei sowie an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Der Friedensschluss provoziert neue Konflikte, Migration und ethnische Verfolgungen. "Umsiedlung" wird zu einem neuen Begriff im Völkerrecht.
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Vor 85 Jahren - 4.6.1935
Aus einer NS-Presseanweisung aus dem Propagandaministerium des Joseph Goebbels, erhalten im Nachlass des Siegburger Bürgermeisters Hubert Heinrichs (1896-1975):
"Heute beginnt in London die Flottenbesprechung. [...] In diesem Zusammenhang wird auf einen Aufsatz von Lord Rothermere in der 'Daily Mail' verwiesen mit dem Titel 'Adolf Hitler aus der Nähe'. Rothermere sagt, in Hitler findet sich die seltene Verbindung des Träumers mit dem Tatmenschen. Wie die Johanna von Orleans und der Prophet Mohammed holt er seine Inspirationen von einem verborgenen Licht. Hitler werde niemals ein steriotyper (!) Staatsmann. Die wenigen Männer, die in steter und enger Fühlung mit ihm stehen, sind der überzeugendste Beweis für Hitlers edlen und loyalen Charakter. Ich bitte die Zeitungen, derartige positive englische Pressestimmen im gegenwärtigen Augenblick und im Anschluss an die Berichte über die Flottenbesprechungen ganz gross herauszustellen."
Erläuterung:
Im Versailler Vertrag von 1919 war Deutschland eine eigene Kriegsflotte untersagt, woran vor allem die Seemacht England ein großes Interesse hatte. Seit Anfang Juni 1935 wurden aber in London Verhandlungen über ein deutsch-britisches Flottenabkommen geführt. Mit der als deutsch-britisches Flottenabkommen bezeichneten Note vom 18. Juni 1935 gestattete die britische Regierung der deutschen, ihre Marine auf 35 %, gemessen an der britischen Stärke, auszubauen. Dieses Abkommen, das durch die Methode des diplomatischen Notenaustausches das britische Parlament umging, ersetzte de facto die entsprechenden Bestimmungen des Versailler Vertrages. Doch Großbritannien wollte ein Wettrüsten wie vor dem Ersten Weltkrieg verhindern und akzeptierte eine Revision des Vertrags von Versailles trotz der französischen Proteste. Dass mit dem bilateralen Vertrag Deutschland erstmals seit Ende des Ersten Weltkriegs in ein Rüstungsabkommen eingebunden war, wertete Großbritannien als großen Erfolg seiner "Appeasement" (Beschwichtigungs)-Politik. Es hoffte auf weitere Rüstungsabkommen mit dem Deutschen Reich. Hitler sah das Flottenabkommen als ersten Schritt zu einem umfassenden Bündnis mit Großbritannien, da er glaubte, das Vereinigte Königreich werde seine expansionistische Außenpolitik akzeptieren und gemeinsam mit Deutschland Krieg gegen die Sowjetunion führen.
Die britische Politik des Appeasements, wie sie sich schon 1935 mit dem Flottenabkommen zeigte, wurde dann noch unter Neville Chamberlain, der 1937 britischer Premierminister wurde, verstärkt. Hintergrund sind u.a. die Erfahrungen des 1. Weltkrieges, aber auch eine heute meist vergessene, einflussreiche prodeutsche, NS-freundliche Lobby in England. Ein wichtiger Vertreter dieser Strömung war der in der Presseanweisung zitierte Lord Rothermere. Harold Sidney Harmsworth, 1. Viscount Rothermere (1868 - 1940), war ein britischer Zeitungseigentümer. Er gilt als Pionier eines "volkstümlichen" Journalismus, der sich im Gegensatz zu den auf ein eher elitäres Publikum ausgerichteten traditionellen Nachrichtenorganen an die breite Masse wendet, und war mit seinem Bruder Herausgeber des Massenblatts "Daily Mail". In den 1930er Jahren unterstützte Harmsworth nachdrücklich die Appeasement-Politik der britischen Regierungen Baldwin und Chamberlain, in deren Sinne er auch seine Zeitungen ausrichtete. Er traf sich in dieser Zeit mehrfach mit Hitler, dem er Willen zum Frieden bescheinigte. 1934 unterstützten die Rothermere-Zeitungen sogar zeitweise die von Oswald Mosley geführte britische faschistische Partei, die British Union of Fascists. Wie sich aus geheimen Regierungsunterlagen ergibt, die erst 2005 veröffentlicht wurden, gingen seine Sympathien für den deutschen Nationalsozialismus so weit, dass er Hitler 1938 anlässlich des Einmarsches deutscher Truppen in das Sudetenland ein Glückwunschtelegramm sandte.
Eine solche Position war in Nazi-Deutschland natürlich hoch willkommen und sollte deshalb "ganz groß" herausgestellt werden (Presseanweisung). Die Äußerungen des Lords über Hitler passten auch gut in den Führerkult der NS-Propaganda, der sich auch gerne religiöser Überhöhungen der "Lichtgestalt" Hitlers bediente (vgl. die Metapher vom "verborgenen Licht", die die Anweisung aus den Äußerungen Rothermeres zitiert). Der Vergleich mit der katholischen heiligen Johanna von Orleans und mit Mohammed als Prophet der Weltreligion Islam mag aus heutiger Sicht völlig überzogen, peinlich und vielleicht auch ironisch wirken (Johanna als französische Nationalheilige, die gegen die Engländer kämpfte). Im damaligen NS-Deutschland war dieser für einen Demokraten völlig inakzeptable Personenkult für viele wohl nicht mehr anstößig. Der ehemalige Siegburger Bürgermeister Heinrich, aus dessen Nachlass die Presseanweisungen ja zitiert werden, sah dies alles jedoch wohl mit kritischer Distanz, denn er markierte die Lobhudelei des britischen Lords mit einem roten Fragezeichen am Rand.
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Vor 40 Jahren - 4. Juni 1980
Polizei und Bundesgrenzschutz räumen die "Republik Freies Wendland", ein von Atomkraftgegnern errichtetes Dorf im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg.
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Siegburger Kalenderblatt
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Vor 110 Jahren - 4. Juni 1910
Lux heißt der neue Siegburger Polizeihund, der weiter für Aufsehen sorgt. Im Schaufenster des Geschäfts Dobler in der Kaiserstraße sind Fotos des Dienstbellos ausgestellt, die mächtig Eindruck machen. Auch auf das Kreisblatt: "Wie man aus den Bildern ersieht, ist Lux ein tüchtiges Vieh, er bewacht Gegenstände, überspringt hohe Zäune, hält ausbrechende Gefangene zurück, hilft seinem Herrn, sich mit Waffen wehrende Verbrecher festnehmen, rettet ins Wasser gestürzte Menschen vom Tode des Ertrinkens usw. Der Photographische Apparat hat fein gearbeitet, denn die Bilder sind in günstigen Momenten im Zeitraum einer 1000stel Minute aufgenommen."
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Vor 105 Jahren - 4. Juni 1915
Kirchenprozession und Kriegsgeschrei: "Unter großer Beteiligung der Schulen, Vereine und Bürger konnte sich gestern die feierliche Fronleichnamsprozession, die Siegburger Gottestracht, entwickeln. Die Spitzen der Behörden, das Stadt- und Gemeindekollegium nahmen gleichfalls an dem Umzuge teil. Das Wetter war schön, wenn auch schwülwarm. In das farbenreiche Bild der weißgekleideten Mädchen mit den Blumen und Lilien mischte sich eine ernste Erinnerung an den furchtbaren Krieg, als am Markte eine Abteilung Kriegsgefangener mit der Prozession zufällig zusammentraf. Die junge Welt war außerordentlich zahlreich vertreten, die Zeugen der gewärtigen Zeitereignisse, die hoffentlich dereinst dem Vaterlande ein neues starkes Volk sein werden, würdig derer, die jetzt für sie bluten. Nachmittags klangen von den Türmen der Stadt nochmals feierlich die Glocken zum Lobe Gottes: Die Nachricht war gekommen, dass Przemysl von unseren wackeren Truppen mit stürmender Hand genommen ist. Ferner Kanonendonner drang durch das Geläute und verkündete Gloria, Victoria, Ruhm und Sieg." (Kreisblatt). Info Przemysl: Der Kampf um die an der polnisch-ukrainischen Grenze gelegenen Stadt Przemsyl hatte eine der schwersten Niederlagen für Österreich-Ungarn zur Folge. Es war die größte Belagerung des Ersten Weltkriegs und dauerte vom 24. September 1914 bis zum 22. März 1915. Die noch aus 110.000 Soldaten bestehende österreichische Garnison kapitulierte und geriet in russische Gefangenschaft. Der Blutzoll war gewaltig. 20.000 Menschen starben auf der Seite Österreich-Ungarns, 110.000 Menschen auf russischer Seite, davon 40.000 in den ersten drei Schlachttagen. Einen Tag vor Fronleichnam 1915 konnte eine deutsch-österreichische Offensive die Front nach Galizien verschieben, und diese Nachricht versetzte am Feiertag dann auch die Siegburger in Freudenwallungen und am Nachmittag vor 105 Jahren alle Kirchenglocken der Kreisstadt in Bewegung. Foto: Siegburger Fronleichnamsprozession kurz nach 1900.
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Vor 105 Jahren - 4. Juni 1915
Beim sonntäglichen Baden in der Nähe der Siegbrücke nach Mülldorf ertrinkt am Abend ein 18-jähriger junger Mann aus Kalk, der in einem der Siegburger Rüstungsbetriebe arbeitete. Stunden zuvor, am Nachmittag, ertrank ein 17-jähriger Wolsdorfer, der Bürogehilfe des Kreisausschusses, Heinrich L., im Mühlengraben nahe des Wehres. Er war des Schwimmens unkundig, berichtet die Presse.
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Vor 95 Jahren - Juni 1925
"In den letzten Wochen ist aus dem an der Ecke Luisen- und Augustastraße stehenden Heiligenhäuschen die Muttergottesfigur (die Muttergottes sitzend, mit dem Christuskörper auf dem Schoß), die angeblich aus dem 16. Jahrhundert stammt, entwendet worden. Das Vorhängeschloß nebst dem Eisengitter wurde dabei erbrochen und beschädigt. Althändler und Antiquitätensammler werden vor dem Ankauf gewarnt." Foto: Da ist sie wieder - die "Johänniken"-Darstellung in einem steinernen Bildstock an der Luisenstraße kurz vor der Rechtsabbiege zur Augustastraße, im Frühjahr 1967.
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Vor 65 Jahren - Juni 1955
"Die Servatiusschützen Siegburg-Zange führten am Sonntag auf dem an der Gastwirtschaft Korn eingerichteten Kleinkaliberstand ihr Königs- und Prinzenvogelschießen durch, bei dem Sebastian Werner die Prinzenwürde errang. An dem Schießen beteiligte sich auch Dechant Dr. Becker und sicherte sich dabei den Schweiforden. Die Prinzenwürde fiel an F.J. Wilscheidt. Der neue König wurde bei der Musik des Wolsdorfer Spielmannszuges im Festzug durch den ganzen Stadtteil Zange geführt." (Siegburger Zeitung)
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Kontaktadressen und Öffnungszeiten der Stadtverwaltung und einiger Außenstellen
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Die Stadtverwaltung steht ihren Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin nach telefonischer Absprache für Termine zur Verfügung. Für Besuche des Rathauses gilt nach vorheriger Terminvereinbarung die Pflicht zum Tragen eines sog. "Mund- und Nasenschutzes".
Das Stadtmuseum hat dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr, sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Während des Besuchs ist eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.
Die Stadtbibliothek öffnet dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr. Der Zutritt ist nur mit Bibliotheks-Ausweis und ausschließlich zur Ausleihe möglich. Auch hier ist eine die Atemwege bedeckende Maske zu tragen.
Das Oktopus-Freibad hat täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Karten sind nur im Online-Vorverkauf erhältlich. Im Eingangsbereich und in allen geschlossenen Räumen ist eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Rutschbahn, Sprungturm, Sammelumkleiden und -duschen bleiben geschlossen. Die Becken werden ausschließlich von der Sonne erwärmt.
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Notdienste/Wichtige Rufnummern
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Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst:
Apotheke am Europaplatz, Europaplatz 6, Siegburg, Tel.: 02241/61333
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