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Faszination und Fassungslosigkeit beim Frauenfußball-Abend
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"Ein Abbild der Gesellschaft"
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Siegburg. Mit dem Rüschenmantel, den ihr Vater ihr zum dritten Geburtstag schenkt, wird sie nicht warm. Lange Haare, Kniestrümpfe und Rock sind nicht ihr Ding. Der Weg aus den Geschlechterrollenvorstellungen führt Andrea Krieger in den 1970er-Jahren hinters elterliche Haus auf den Seelscheider Sportplatz. Hier spielt sie mit einem Jungen, der bald kein adäquater Sparringspartner mehr ist. Deshalb trainiert sie mit zehn Jahren (!) in der Damenmannschaft des TSV. Ein Mädchenteam existiert nicht, das Mitmachen in der Jungenmannschaft steht außerhalb der Möglichkeiten. "Wie hätte ich mich umziehen und duschen sollen?"
Das 286. Museumsgespräch am Donnerstagabend trägt ausnahmsweise nicht die Form eines Vortrags. Ein Interview bringt dem Publikum die Vita von Andrea Krieger näher: Als "Kreuzverhörer" betätigen sich die Kölner Polizistin Anke Glasmacher und Stadtarchivar Jan Gerull. Auf dem "heißen Stuhl" in der Mitte sitzt die antwortende Hauptperson, heute Streetworkerin in Siegburg, früher eine der besten Fußball-Torhüterinnen unseres Landes.
Die Lebensgeschichte, die Krieger offenbart, gleicht einem Roman, den man zu lesen beginnt und erst dann weglegt, wenn die Turmuhr zweimal schlägt und die Augen zufallen. Es geht um Emanzipation in Stutzen und Stollenschuhen, um die Erbarmungslosigkeit des Leistungssports, um die sträfliche Vernachlässigung des Frauenfußballs durch den DFB, der es bis in die späten 1980er-Jahre nicht zustandebringt, eine richtige deutsche Auswahl zur Weltmeisterschaft zu schicken.
1987 hütet Krieger das Tor des Top-Teams SSG Bergisch Gladbach, das Deutschland in Ermangelung einer Nationalmannschaft in Taiwan beim Weltturnier vertritt. Ein slapstickartiger Torwartfehler lässt die Titelträume zerplatzen. Gestenreich kann sie ihren Fehlgriff noch heute nachmachen. Was ihr daraufhin widerfährt ist klassischerweise das, wofür das Wort Mobbing erfunden wurde. Niemand aus der Mannschaft spricht mit ihr. Am anderen Ende der Welt ist die 22-Jährige mutterseelenallein.
Weil die Trainerin die psychische Aggression zulässt und im Anschluss nicht thematisiert, steigt Krieger aus, orientiert sich nach unten, um innerlich wieder nach oben zu kommen. Mit der Zweiten der SSG schafft sie den Sprung in die Verbandsliga, hält im Jahr danach die Klasse. "Da konnte ich als Spielertrainerin meine Vorstellung von Fairness und guter Atmosphäre durchsetzen."
Großartig ihre Schilderung des Unter-einen-Hut-Bringens von Sport auf höchstem Niveau und Beruf. Schon als sie 15 ist, will Bergisch Gladbach sie vom Dorfverein TSV Seelscheid loseisen. Zum Wechsel kommt es fünf Jahre später. "Erst stand die Ausbildung als Erzieherin an, ich musste ja Geld und einen Führerschein haben." 30 Pfennig Spritgeld, mehr bekommen die mehrfachen deutschen Meisterinnen aus Bergisch Gladbach nicht. Unglaublich.
Übergang ins Hier und Jetzt. Wo beginnen wir, um mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern? "Möglichst früh, schon in der Kita." Krieger berichtet, selbst fassungslos, von Kindergartenturnieren, bei denen die Jungen gegeneinander kicken, während die Mädchen ihnen und den Eltern als Cheerleader zujubeln. Und sie legt nach: "Ich denke, der Fußball ist durch seine Relevanz ein gutes Abbild der Gesellschaft. Wir müssen uns fragen, ob wir eine Gesellschaft mit diesen Strukturen akzeptieren."
Foto: Andrea Krieger (Mitte) mit der Interviewerin Anke Glasmacher, die ebenfalls in Seelscheid Fußball spielte. Links Stadtarchivar Jan Gerull, der das Gespräch moderierte.
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Pfadfinderinnen laden zur Schnupperstunde
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Starke Mädchen!
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Siegburg. "Wirst du Eine von 10.000?" fragen die Pfadfinderinnen auf dem Deichhaus und laden am Samstag, 10. September, Grundschülerinnen, die sich einmal anschauen möchten, was die Scouts so machen, zu einer Schnupperstunde ein. Zusammen wird gespielt, gebastelt, gesungen und vor allem eine Menge gemeinsamer Abenteuer erlebt. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat samstags von 14 bis 17 Uhr. Treffpunkt ist das Jugendzentrum, Frankfurter Straße 90. Für Fragen steht Emilia Irion telefonisch (01577/7034434) oder unter siegburg@pfadfinderinnen-koeln.de zur Verfügung. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.
Die Pfadfinderinnenschaft St. Georg ist ein Mädchenverband, in dem sich bundesweit rund 10.000 Mädchen und junge Frauen organisieren. Der Stamm Elisabeth von Thüringen trifft sich auf dem Deichhaus und gehört zur Gemeinde St. Elisabeth. Willkommen sind alle Mädchen unabhängig von ihrem Wohnort oder ihrer Religionszugehörigkeit.
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Frauen im Iran - ihre Rechte und Probleme in der Islamischen Republik
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Über den Tellerrand hinaus
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Siegburg. Über den Tellerrand hinaus schauten rund zwanzig Interessierte, die Ende August dem Aufruf zu einem iranischen Filmabend im Gemeindesaal der Auferstehungskirche gefolgt waren. Gemeinsam mit der Vielfaltsstelle der Caritas hatte der SKM zur Vorführung des Films "Die drei Gesichter" eingeladen. Dieser erzählt von der jungen, aus der Provinz Ost-Aserbaidschan stammenden Marziyeh, die von klein auf den Wunsch hegt, Schauspielerin zu werden, von ihrer konservativen Familie jedoch in Schach gehalten wird und letztendlich keinen anderen Ausweg sieht, als Selbstmord zu begehen.
Im Vordergrund des nachfolgenden Austauschs, moderiert von Negin Karoei, die ebenfalls aus dem Iran stammt, standen Frauen, deren Rechte und Probleme im Iran, politische und soziale Hintergründe sowie deren Auswirkungen. Karoei bereicherte das Gespräch mit Details aus ihrem eigenen Leben, die viele Anwesende nachdenklich und betroffen stimmten: "Auch hier in Deutschland gibt es Ungerechtigkeiten und noch viel zu tun, um Gleichberechtigung und Gerechtigkeit zu verwirklichen. Allerdings leben wir in einer Demokratie und dürfen unsere Meinung sagen. Wir werden nicht geschlagen und verhaftet, wenn wir auf unsere Rechte hinweisen, auf die Straße gehen oder Kritik üben."
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Helios Klinikum feiert einen besonderen Jahrgang
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13 neue Gesundheits- und Krankenpfleger
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Siegburg. "Seien Sie mutig und nutzen Sie alle Möglichkeiten, die sich Ihnen zur Weiterbildung bieten. Es lohnt sich!", gab Sonja Popić, Geschäftsführerin des Helios Klinikums Siegburg, den 13 frisch examinierten Gesundheits- und Krankenpflegern (Foto) mit auf den Weg. "Wir sind stolz, dass Sie unter diesen schwierigen Bedingungen ihr Examen erfolgreich abgelegt und es geschafft haben, sich auch als Team nicht aus den Augen zu verlieren", fügte Ausbildungsleiter Frank Möller hinzu.
Es ist ein besonderer Jahrgang, der geehrt wurde. Nicht nur wegen der erschwerten Lern- und Lehrbedingungen während der Corona-Pandemie. Auch der Ausbildungsgang selbst wird am Siegburger Krankenhaus nicht mehr angeboten, seit 2021 wird ausschließlich auf die Laufbahn zur Pflegefachkraft vorbereitet.
Das Bildungszentrum des Helios Klinikums bietet Fort- und Weiterbildungsangebote im Gesundheitswesen an - sowohl für eigene Mitarbeiter und Kollegen aus anderen Gesundheitseinrichtungen wie auch für interessierte Bürger.
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Nach der Rückbildungsgymnastik aktiv bleiben
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Yoga mit Baby
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Siegburg. In Bewegung bleiben und etwas für sich selbst tun - das ist auch mit Baby möglich. Im Anschluss an die Rückbildungsgymnastik können sich Frauen beim DRK-Familienbildungswerk im Kurs "Yoga mit Baby" weiter in Form bringen. Der Nachwuchs darf mitgebracht werden. Los geht es am Freitag, 9. September. Weitere Infos und Anmeldung über den Link.
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Alternativen der Geldanlage
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Was sind ETF?
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Siegburg. Wer in Zeiten von Niedrigzinsen nach Anlagealternativen sucht, stößt regelmäßig auf den Begriff ETF, kurz für "Exchange Traded Fund", auf Deustch: "Börsengehandelter Fonds". Was es damit auf sich hat, erklärt Holger Jünke am Mittwoch, 14. September, in einem Online-Kurs der VHS. Die Teilnehmer erhalten außerdem Anregungen zur Entwicklung einer Anlagestrategie und der dazu passenden ETF-Auswahl.
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Auch Hobbyhalter müssen Bestände melden
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Schweinepest breitet sich aus
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Siegburg. Noch gibt es in Nordrhein-Westfalen keinen gemeldeten Fall der Afrikanischen Schweinepest. Trotzdem hat das Landesministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz zusammen mit den Landwirtschafts- und Tierärztekammern sowie den Landwirtschaftsverbänden eine Vereinbarung über besondere Maßnahmen zur Prävention getroffen. Wichtig: auch Hobbyhalter müssen ihren Bestand dem Veterinäramt und der Tierseuchenkasse melden. Weitere Infos, was es zu beachten gilt, nach einem Klick auf den Link. Foto: Unsplash.
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Stadtnachrichten online
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Videos und Infos
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Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
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Heute und morgen in Siegburg
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Sonntag, 4. September 2022
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Jo Pellenz "Fragile" (bis Sonntag, 4. September)
Mia Llauder & Joan Serra "Keramik Zeitgenössisch" (bis Sonntag, 4. September)
11 Uhr, Liebfrauenkirche, Antoiniusweg 1:
Festmesse mit anschließender Feierlichkeit
14 bis 17 Uhr, Café T.O.D., Nordfriedhof:
Das Café hat geöffnet
17 bis 19 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Hänsel und Gretel, Märchenklassiker
19 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Jiddische Lieder und Klezmer "Mir gejen zusammen"
19 Uhr, Friedenskirche, Friedensstraße 13:
Bilderreicher Erzähl-Abend: "Mit dem Esel durch die Cevennen" (Foto)
Montag, 5. September 2022
9 bis 16 Uhr, Rhein Sieg Forum, Bachstraße 1:
Talente im Dialog - Berufsstarterbörse im Rhein-Sieg-Kreis
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Heute im Kino
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Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288
Der junge Häuptling Winnetou: 15 Uhr
Minions 2: 15 Uhr
Bullet Train: 17.30 Uhr
Guglhupfgeschwader: 17.30 Uhr
DC League of Super-Pets: 15 Uhr
Top Gun: Maverick: 17.15 Uhr
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080
Over & Out: 17.30 Uhr, 19.30 Uhr
Die Känguru-Verschwörung: 17 Uhr, 20.30 Uhr
After Forever: 11.45 Uhr, 14.40 Uhr, 17.10 Uhr, 19.50 Uhr
Bullet Train: 20.10 Uhr
Der Gesang der Flusskrebse: 19.40 Uhr
Minions 2: 12.30 Uhr, 15.15 Uhr, 17.40 Uhr
Beast: 18 Uhr
Tad Stonesund die Suche nach der Smaragdtafel: 15 Uhr
Top Gun: Maverick: 11.15 Uhr, 20 Uhr
Three Thousand Years of Longing: 16.45 Uhr, 20.20 Uhr
Mein Lotta-Leben - Alles Tschaka mit Alpaka: 12 Uhr, 14.30 Uhr
DC League of Super-Pets: 11.30 Uhr, 14.50 Uhr
Thor 4: Love and Thunder: 17.20 Uhr
Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter: 13.30 Uhr
Bibi & Tina - Einfach anders: 12.15 Uhr, 15.30 Uhr
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Samstag, 4. September, der 246. Tag in 2022
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Der Tag heute
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Wetter: Wieder besser.
Sonnenuntergang heute: 20.10 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 6.51 Uhr
Monduntergang heute: 23.47 Uhr
Mondaufgang morgen: 16.37 Uhr
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Heilige und Namenstage
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Ida (von Hertzfeld, stiftete um 790 die Kirche im westfälischen Herzfeld, hatte den Ruf als "Mutter der Armen", starb um 825); Iris (der Legende nach eine Tochter des Apostels Philippus, wurde nach ihrem Tod Anfang des zweiten Jahrhunderts bei Gerapolis in Kleinasien begraben, griechisch: "Die dem Regenbogen Gleiche"); Mirjam (hebräisch: "die Geliebte", Schwester des Mose und des Aaron); Rosa (von Viterbo, geboren um 1233), auch: Rosalind, Rosana, Rosaria, Rosemarie, Rosetta, Rosita; Rosalia, (sizilianische Nonne, starb um 1160 auf dem Monte Pellegrino bei Palermo, Patronin von Palermo und Sizilien), auch: Rosalie.
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Geburtstage
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Francois-Rene de Chateaubriand (1768-1848), französischer Schriftsteller, Diplomat und Namensgeber für ein Rindersteak, dessen Zubereitung Chateaubriands Chefkoch Montmirel während ausländischer Missionen ersann; Anton Bruckner (1824-1896), österreichischer Komponist; Oskar Schlemmer (1888-1943), Maler, Grafiker und Bildhauer, sein kubistisch beeinflusstes Zentralthema: Die Figur im Raum; ab 1920 Leiter der Metallwerkstätten am Bauhaus in Weimar, später der Bildhauerwerkstätten, von den Nazis schon 1932 amtsenthoben und 1937 mit Ausstellungsverbot belegt; Stanford Moore (1913-1982), amerikanischer Biochemiker, Chemienobelpreis 1972; Rudolf Schock (1915-1986), Tenor; Martin Chambers (1951), britischer Schlagzeuger der Pretenders; Ione Skye (1971), englische Schauspielerin ("Gas, Food, Lodging"), Tochter von Folksänger Donovan ("Atlantis"); Lucie Silvas (1977), britische Sängerin und Songschreiberin; David Garrett (1980), deutsch-amerikanischer Violinist.
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Todestage
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1907: Edvard Grieg, der norwegische Komponist ("Peer Gynt") stirbt 64-jährig in Bergen; 1963: Jean-Baptiste Robert Schuman, der französische Ministerpräsident und Außenminister, späterer Präsident des Europäischen Parlaments und einer der Gründervater der Europäischen Union, stirbt 77-jährig bei Metz; 1964: Werner Bergengruen, der Schriftsteller ("Der goldene Griffel", "Die drei Falken") stirbt 71-jährig in Baden-Baden; 1965: Albert Schweitzer, der Arzt und Friedensnobelpreisträger stirbt 90-jährig in Lambaréné; 1987: Richard Marquand, der walisische Regisseur ("Die Rückkehr der Jedi-Ritter") stirbt 49-jährig in Los Angeles; 1989: Georges Simenon, der belgische Krimiautor ("Kommissar Maigret") stirbt 86-jährig in Lausanne; 1991: Dottie West, die amerikanische Sängerin ("Here Comes My Baby"), erster weiblicher Country-Star mit einem Grammy, stirbt 58-jährig und heruntergekommen in Nashville bei einem Verkehrsunfall; 1998: Hans Brenner, der Schauspieler, er verkörperte Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer in Heinrich Breloers Doku-TV-Drama "Todesspiel", Vater von Schauspieler Moritz Bleibtreu, stirbt 59-jährig in München; 2006: Giacinto Facchetti, der langjährige Kapitän der italienischen Nationalmannschaft, Vizeweltmeister 1970 in Mexiko, 18 Jahre lang Verteidiger bei Inter Mailand, später Präsident, stirbt 64-jährig in Mailand; 2013: Erich Kiesl, der von Skandalen nicht verschonte CSU-Politiker, 1979 zum Münchner OB gewählt und als gerne mit dem Hubschrauber fliegender Innenstaatssekretär auch mal als "Propeller-Erich" verspottet, stirbt 83-jährig in der Landeshauptstadt; 2015: Max Kruse, der Kinderbuchautor, der wunderbare und auch von der Augsburger Puppenkiste aufgeführte Stücke schrieb, etwa "Der Löwe ist los" oder "Urmel" mit Professor Habakuk Tibatong, der auf Titiwu den Tieren das Sprechen lehrt, stirbt 93-jährig in Penzberg; des Autors Vater war der Bildhauer Max, seine Mutter die Puppenmacherin Käthe Kruse; 2015: Jean Darling, die amerikanische Schauspielerin, lockenköpfiger Kinderstar in Hal Roachs Stummfilmserie "Die kleinen Strolche", stirbt 93-jährig im hessischen Södermark, wo sie nach Schriftstellertätigkeit in Irland bei ihrem Sohn lebte; 2016: Klaus Traube, der Atomphysiker und Umweltforscher stirbt 88-jährig in Oberursel; als sich der Direktor von "Interatom", einer Tochter der Kraftwerk-Union, vom Befürworter zum Gegner der Kernenergie wandelte, geriet er - rechtswidrig - ins Visier des Bundesverfassungsschutzes, der ihn - rechtswidrig - 1976 im Bergisch Gladbacher Privathaus wegen der - vollkommen dämlichen - Annahme, er habe RAF-Kontakte, abhörte; zwei Jahre später deckte der "SPIEGEL" den illegalen "Lauschangriff auf Bürger T." in einer Titelgeschichte auf, die Antiatom-Bewegung hatte eine neue Symbolfigur und das sozialliberale Bundeskabinett einen Minister weniger: Werner Maihofer (FDP) trat zurück; 2019: Roger Etchegaray, der französische Geistliche, ehemaliger Erzbischof von Marseille, in den 1970er-Jahren erster Präsident des Rates der europäischen Bischofskonferenzen und Sondergesandter von Papst Johannes Paul II. zur Vermittlung in Krisengebieten, stirbt 96-jährig in Cambo-les-Bains im Departement Pyrénées-Atlantique; 2021: Ludwig Haas, der Schauspieler, bekannt als "Lindenstraßen"-Arzt Dr. Ludwig Dressler, stirbt 88-jährig in Neumünster.
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Historisches Kalenderblatt
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Vor 185 Jahren - 4. September 1837
Der amerikanische Erfinder Samuel Morse (46) präsentiert den elektromagnetischen Schreibtelegrafen, der dann nach ihm als "Morse-Apparat" bezeichnet wird. Morse entwickelt für seine Kommunikationstechnik ein eigenes Alphabet.
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Vor 180 Jahren - 4. September 1842
König Friedrich Wilhelm IV. und der spätere Erzbischof Johannes von Geissel nehmen die Zeremonie der Grundsteinlegung zum Weiterbau des Kölner Doms vor. Der Stein wird dann auf den unvollendeten Südturm gezogen und dort eingemauert "Hier, wo der Grundstein liegt, dort mit jenen Türmen zugleich, sollen sich die schönsten Tore der ganzen Welt erheben", prophezeit der Preußenkönig. Und hatte selten mehr Recht als in diesem Augenblick. Der Kölner Dom, offiziell: hohe Domkirche St. Petrus, seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe, ist nach dem Ulmer Münster mit 157,38 Metern Höhe das zweithöchste Kirchengebäude Europas. Begonnen wurde der gotische Bau im August 1248. Foto: Der Kölner Dom kurz vor der Vollendung 1880.
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Vor 70 Jahren - 4. September 1952
"Der alte Mann und das Meer", der Roman von Ernest Hemingway erscheint in den USA.
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Vor 50 Jahren - 4. September 1972
"Mark the Shark" - wie ein Hai schnappt der 22-jährige Schwimmer Mark Spitz bei Olympia in München nach den Medaillen. Mit der 4x400-Lagenstaffel holt er sein siebtes Gold bei den Spielen. Das erste gibt es sensationell für Hochspringerin Ulrike Meyfahrt (16). Mit der Weltrekordhöhe von 1,92 Meter wird sie jüngste Olympiasiegerin in der Leichtathletik. 1984 wird sie in Los Angeles noch einmal Gold holen, mit 2,02 Metern.
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Siegburger Kalenderblatt
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Vor 110 Jahren - 4. September 1912
Großes Manöver der Kaiserlichen Armee im Rheinland, auch in Siegburg ist schwer was los: Ein buntes militärisches Bild bot sich heute in den Straßen. Die verschiedensten Truppengattungen wie Feldartillerie, Husaren und Infanterie zogen durch die Stadt in das Manövergelände. Zahlreiche Militärzüge trafen auf dem Bahnhof ein. Heute abend bezieht das Inf.-Regiment Nr. 25 aus Aachen seine hiesigen Quartiere. Für die Zeit der Manöver ist an der Frankfurter Straße eine Feldbäckerei eingerichtet worden.
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Vor 110 Jahren - 4. September 1912
Die "Glocke" am Markt gibt bekannt: "Der Ausschank des Märzen-Bieres aus der Salvator-Brauerei in München beginnt heute abend." Foto: Die "Glocke", später Apollo-Kino am Markt, in den 1960er-Jahren.
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Vor 105 Jahren - 4. September 1917
Pfarrer Hubert Bamberg scheidet nach 20-jähriger Tätigkeit an St. Servatius in den Ruhestand: "Das letzte Hochamt, das der hochwürdige Herr Pastor Bamberg als Pfarrer der St. Servatiuskirche zelebrierte, gab Anlaß zu einer innigen und ehrenden Abschiedsfeier. Von dem Pastorat wurde er von Abgeordneten der Vereine mit ihren Fahnen, von weißgekleideten Mädchen, den Chorknaben und der hochwürdigen Geistlichkeit und vom Kirchenvorstand in das geschmückte Gotteshaus abgeholt, unter den Psalmen des Kirchenchores, der auch eine mehrstimmige Messe sang. Nach der Verlesung des Evangeliums dankte der hochw. Herr mit bewegten Worten. Wie die Gemeinde, die Kleinen und die Großen, mit ihm vereint dem heiligen Opfer beiwohne, so mögen sie fernerhin im Geiste mit ihm vereint bleiben. Das Wort Gottes, das er so oft verkündet, sollten alle behalten und befolgen. Am Schluss des Gottesdienstes wurde der Pfarrer in gleicher Weise nach seiner Wohnung geleitet. Der verehrte Herr bleibt unser Mitbürger und nimmt Wohnung in der Abtei auf dem Michaelsberg. Am 21. Dezember 1867 wurde er geweiht und wird, so Gott will, in diesem Jahr sein goldenes Priesterjubiläum feiern. Am 4. November beginnt er sein 74. Lebensjahr. Die große Pfarre St. Servatius verwaltet er seit 28. Juni 1897, also 20 Jahre lang. In den Jahren sind das Rektorat Siegburg-Wolsdorf und St. Anno entstanden, die Seelenzahl der Gemeinde hat mächtig zugenommen." Foto: Pfarrer Bamberg, Mitte mit Gebetbuch, bei der Grundsteinlegung für die Wolsdorfer Kirche 1900. Aus Anlass seines Goldenen Priesterjubiläums wird ihm die Stadt am 19. Dezember 1917 die Ehrenbürgerwürde verleihen. Nach ihm ist die Bambergstraße an der Annokirche benannt.
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Vor 100 Jahren - 4. September 1922
Die Abende werden bereits kühl, im Gegensatz zu den sich mitunter noch sommerlich gestaltenden Tagen. Da heißt es sich in acht nehmen! Wenn man am warmen Nachmittage ausgeht, darf man sich nicht scheuen, die Übergarderobe mitzunehmen, Spaziergänge und Ausflüge werden gerade jetzt noch gern unternommen, und das mit Recht. Denn eben jetzt, wo abends schon kühle Lüftchen wehen, kann man sich noch erholen, wenn man Tags drückende Stubenluft gekostet hat. Hierbei sei auch die Mahnung ans Herz gelegt, sich bei Zeiten um die Anfertigung der Herbst- und Wintergarderobe zu bemühen. Später haben die Schneider alle Hände voll zu tun. Wer jetzt kommt, wird noch rechtzeitig bedient. Später ist es den Schneidern und Modistinnen nicht möglich, selbst ihren alten Kunden alles zur rechten Zeit zu liefern, wenn sie alles mit einem Male machen wollen. Foto: Das Textil- und Bekleidungshaus Hülster in der Holzgasse, um 1900.
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Vor 100 Jahren - September 1922
Das "Siegburger Kreisblatt" druckt die Abhandlung "Leben und Treiben einer alten Siegstadt im 15., 16. und 17. Jahrhundert" von Dr. J. B. Dornbusch von 1876 nach. Wir folgen den Ausführungen über das vergangene Siegburg/Teil 61:
"Am 29. April, dem Tage der Heiligsprechung Anno's, des Stifters der Abtei, opferte die Bäckerzunft, am 3. November, auf St. Benigni-Tag die Wüllenwebergilde eine große Kerze in der Abteikirche. An die Pfarrkirche hatten die Bäcker jährlich eine Kerze von wenigstens 4 Pfund zu entrichten. Die Gerber gaben a, Feste der schmerzhaften Mutter 2 Gulden an die Kirche, die Schuster zur Beleuchtung des Altars unserer lieben Frauen 3 Gulden 8 Albus und wegen eines am Tage ihres Patrons zu haltenden Anniversars 8 Albus, die Schmiede jährlich wegen der 4 Quatembermessen für Licht und Meßwein 26 Albus. Außer den Akzisen hatten die einzelnen Gilden auch jährlich bestimmte Beiträge an die Armenkasse zu entrichten; die Schneider 8 Mark 2 Albus, die Wüllenweber 4 Tlr., die Gerber und die Kürschner 1 Malter Korn, die Bäcker und die Schröder 12 Mark. Wie bereits erwähnt wurde, gingen in den beständigen Kriegswirren des 17. Jahrhunderts Handel und Industrie in der Stadt Siegburg beinahe vollständig zu Grunde. Siegburg hatte Ende des 17. Jahrhunderts keine 100 seßhafte Bürger mehr. Durch die schweren Kriegsdrangsale waren einzelne Zünfte so sehr heruntergekommen, daß sie ihrer Auflösung nahe waren. Die altehrwürdigen Pergamentbriefe, die Siegelstampfe, das Zunftglas, alle diese Heiligtümer der Lade waren bei der wiederholten Beschießung und teilweisen Einäscherung der Stadt verkommen oder durch Brand untergegangen. Die meisten der heute noch vorhandenen Zunftstatuten beruhen in gleichzeitigen Kopie auf Papier. Erst im Anfange des 18. Jahrhunderts begannen die Mitglieder der verschiedenen Innungen sich wieder enger an einander zu schließen." (wird fortgesetzt)
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Vor 95 Jahren - September 1927
"Die Verhandlungen über die Entlohnung der Notstandsarbeiter auf Grund der Eingabe der Gewerkschaften haben folgendes Ergebnis gebracht: Die Arbeiter, welche zur Zeit Notstandsarbeiten für den Siegkreis ausführen, erhalten einen Stundenlohn von 75 Pfg. Für die Notstandsarbeiter der Stadt Siegburg hat daraufhin die Sozialdemokratische Stadtverordneten-Fraktion den Antrag gestellt, daß für die städtischen Notstandsarbeiten dieselbe Regelung gilt." (Siegburger Zeitung)
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Vor 60 Jahren - 4. September 1962
Au Revoir, Monsieur Le President! Frankreichs Staatsoberhaupt General de Gaulle und Bundespräsident Heinrich Lübke passieren bei der Fahrt vom Flughafen Wahn nach Bonn die Kreisstadt. Tausende Bürger stehen am Durchfahrtsweg, wollen den Präsidenten bejubeln. Am Markt haben sich die Honoratioren fein gemacht versammelt, um den Staatsgast angemessen zu begrüßen. Doch die Honneurs fallen aus - die Polizei hat entgegenstehende Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Mehr dazu morgen.
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Öffnungszeiten der Stadtverwaltung sowie einiger Außenstellen
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Die Maskenpflicht in den Gebäuden der Stadtverwaltung entfällt. In Wartebereichen und dort, wo Abstände nicht sicher eingehalten werden können, wird das Tragen einer Maske aber dennoch empfohlen. Zudem bleibt es beim eingeübten Verfahren: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen. Die Zugangsvoraussetzung 3G entfällt jeweils.
Die Tourist Information hat (02241/1027533 oder tourismus@siegburg.de) montags und donnerstags von 10 bis 17 Uhr, dienstags, mittwochs, freitags und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Stadtbibliothek öffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Das Stadtmuseum öffnet dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr (02241/1027410 oder stadtmuseum@siegburg.de).
Das Oktopus Freibad öffnet montags bis freitags von 9.30 bis 20 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 7 bis 20 Uhr. Frühschwimmer dürfen ihre Bahnen von Dienstag bis Freitag zwischen 6 und 9 Uhr ziehen. Der Zugang zum Bad ist ausschließlich mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Wer keine Karten über das Internet buchen will oder kann, erhält Tickets bei der Tourist Information im Bahnhof oder beim Stadtmuseum am Markt.
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Notwendige/Wichtige Rufnummern
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Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst
Holtkamp Apotheke Bonner Straße, Bonner Straße 81, Sankt Augustin (Mülldorf), Tel.: 02241/932130
Ursula-Apotheke, Kölner Straße 3A, Troisdorf, Tel.: 02241/999980
Zuständige Behörde für alle Fragen rund um das Corona-Virus
Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises - Fachstelle Covid: 02241/1343937
Ergänzende Fragen können an die Corona-Hotline des Landes gerichtet werden: 0211/9119-1001
Aktuelle Isolierungs- und Quarantäneregeln für Infizierte und Kontaktpersonen finden Sie hier.
Schnelltestzentren im Rhein-Sieg-Kreis finden Sie hier.
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