Michaelsberg

Türme leuchten in tiefschwarzer Nacht

Siegburg. Seit dem russischen Angriff ist sie wieder da, die Angst vor militärischer Konfrontation. Ein heißer Krieg in der Ukraine, ein neuer Kalter Krieg in Europa. Längst für überholt und unnötig erachtete Schutzvorkehrungen für die Bevölkerung erleben 35 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs eine Renaissance.
Jahrzehnte war der Zivilschutz kein Thema, wobei es selbst ohne unmittelbare Kriegsgefahr seit Längerem Anzeichen gibt, dass wir Krisenfestigkeit sehr wohl brauchen: Sommergewitter von unbändiger Kraft, die das Wasser kurzzeitig hüfthoch auf Siegburger Straßen treiben. Die Ahrflut, ausgelöst durch stundenlangen Starkregen, die 135 Menschenleben kostete und die weite Region erschütterte - auch deshalb, weil rechtzeitige Warnungen ausblieben. Die Coronapandemie führte uns vor Augen, dass Supermarktregale von einem Moment auf den anderen leer sein können. Und in der Ukraine, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, baut sich der Konflikt seit mehr als einem Jahrzehnt auf. Mit hybrider Kriegsführung, etwa durch IT-Angriffe, haben wir es nicht erst seit dem Marsch auf Kiew 2022 zu tun.
Michael Müller, ein Kollege mit 24-jähriger Feuerwehrerfahrung, ist der neue Beauftragte der Stadtverwaltung, der Pläne ausarbeitet, wie Siegburg seine Einwohnerinnen und Einwohner im Notfall beschützen kann. Er legte gestern im Hauptausschuss erste Überlegungen in Form sogenannter Leuchttürme dar. Diese Schutzräume sollen dank Notstromaggregaten autark funktionieren, Kommunikation gewährleisten, Zuflucht und Wärme bieten, untereinander und mit dem Stab für Außergewöhnliche Ereignisse (SAE) vernetzt sein, von Feuerwehr, Verwaltung und Hilfsorganisationen an drei Standorten im Stadtgebiet betrieben werden. Niemand soll länger als 30 Minuten dorthin laufen müssen. Müller stellte klipp und klar: "Die Bevölkerung muss sich in den Situationen, auf die wir uns vorbereiten, immer aktiv beteiligen. Ohne die Menschen geht es nicht, das hat die Ahrflut gezeigt. Schutzsysteme werden Geld kosten." In der Aufzeichnung des Livestreams finden sie Müllers Präsentation ab 1:20 Std.
Außerdem im gestrigen Ausschuss: Grundsätzlich grünes Licht für den Tempo-30-Bürgerantrag, die Wilhelmstraße am Gymnasium betreffend. Der Mobilitätausschuss kümmert sich. Zum Schutz vor eindringenden Wildschweinen wird die Nordfriedhof-Umzäunung auf 250 Metern verstärkt. Vorerst nicht weiter in politischen Gremien verfolgt wird der "Bürgerantrag auf Erhalt einer Gartenstadt" zwischen Michaelsberg und Wilhelm-Ostwald-Straße, weil parallel ein Klageverfahren eines Petenten vor dem Verwaltungsgericht anhängig ist. Die Anfang 2025 ablaufenden Umzüge der Vereine aus dem Haus der Begegnung im Haufeld ins VHS-Studienhaus kamen zur Sprache. Schließlich noch die Beantwortung der Frage nach dem Zusammenhang von Grundsteuerreform und Grundsteuerhebesatz. Die Kommune soll nach der Reform gleich hohe Erträge erzielen wie zuvor. Nicht wenige Städte und Gemeinde müssen daher ihre Hebesätze korrigieren. Siegburg nicht. Es bleibt 2025 bei 790 Punkten. Dass die Summe gleichbleibt, heißt nicht, dass nicht reformbedingt der eine mehr und die andere weniger zahlen muss. Minimal die Anhebung bei der Grundsteuer A - A wie agrarisch. Hier geht's um acht Prozent nach oben. Das Gesamtaufkommen liegt gerade mal bei 8.500 Euro im Jahr - bei der Grundsteuer B sind es 13,5 Millionen Euro!
Foto: Licht aus durch Stromausfall im Januar 2021. Betroffen war unter anderem die Mühlenstraße.

Siegburg. Seit dem russischen Angriff ist sie wieder da, die Angst vor militärischer Konfrontation. Ein heißer Krieg in der Ukraine, ein neuer Kalter Krieg in Europa. Längst für überholt und unnötig erachtete Schutzvorkehrungen für die Bevölkerung erleben 35 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs eine Renaissance.

Jahrzehnte war der Zivilschutz kein Thema, wobei es selbst ohne unmittelbare Kriegsgefahr seit Längerem Anzeichen gibt, dass wir Krisenfestigkeit sehr wohl brauchen: Sommergewitter von unbändiger Kraft, die das Wasser kurzzeitig hüfthoch auf Siegburger Straßen treiben. Die Ahrflut, ausgelöst durch stundenlangen Starkregen, die 135 Menschenleben kostete und die weite Region erschütterte - auch deshalb, weil rechtzeitige Warnungen ausblieben. Die Coronapandemie führte uns vor Augen, dass Supermarktregale von einem Moment auf den anderen leer sein können. Und in der Ukraine, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, baut sich der Konflikt seit mehr als einem Jahrzehnt auf. Mit hybrider Kriegsführung, etwa durch IT-Angriffe, haben wir es nicht erst seit dem Marsch auf Kiew 2022 zu tun.

Michael Müller, ein Kollege mit 24-jähriger Feuerwehrerfahrung, ist der neue Beauftragte der Stadtverwaltung, der Pläne ausarbeitet, wie Siegburg seine Einwohnerinnen und Einwohner im Notfall beschützen kann. Er legte gestern im Hauptausschuss erste Überlegungen in Form sogenannter Leuchttürme dar. Diese Schutzräume sollen dank Notstromaggregaten autark funktionieren, Kommunikation gewährleisten, Zuflucht und Wärme bieten, untereinander und mit dem Stab für Außergewöhnliche Ereignisse (SAE) vernetzt sein, von Feuerwehr, Verwaltung und Hilfsorganisationen an drei Standorten im Stadtgebiet betrieben werden. Niemand soll länger als 30 Minuten dorthin laufen müssen. Müller stellte klipp und klar: "Die Bevölkerung muss sich in den Situationen, auf die wir uns vorbereiten, immer aktiv beteiligen. Ohne die Menschen geht es nicht, das hat die Ahrflut gezeigt. Schutzsysteme werden Geld kosten." In der Aufzeichnung des Livestreams finden sie Müllers Präsentation ab 1:20 Std.

Außerdem im gestrigen Ausschuss: Grundsätzlich grünes Licht für den Tempo-30-Bürgerantrag, die Wilhelmstraße am Gymnasium betreffend. Der Mobilitätausschuss kümmert sich. Zum Schutz vor eindringenden Wildschweinen wird die Nordfriedhof-Umzäunung auf 250 Metern verstärkt. Vorerst nicht weiter in politischen Gremien verfolgt wird der "Bürgerantrag auf Erhalt einer Gartenstadt" zwischen Michaelsberg und Wilhelm-Ostwald-Straße, weil parallel ein Klageverfahren eines Petenten vor dem Verwaltungsgericht anhängig ist. Die Anfang 2025 ablaufenden Umzüge der Vereine aus dem Haus der Begegnung im Haufeld ins VHS-Studienhaus kamen zur Sprache. Schließlich noch die Beantwortung der Frage nach dem Zusammenhang von Grundsteuerreform und Grundsteuerhebesatz. Die Kommune soll nach der Reform gleich hohe Erträge erzielen wie zuvor. Nicht wenige Städte und Gemeinde müssen daher ihre Hebesätze korrigieren. Siegburg nicht. Es bleibt 2025 bei 790 Punkten. Dass die Summe gleichbleibt, heißt nicht, dass nicht reformbedingt der eine mehr und die andere weniger zahlen muss. Minimal die Anhebung bei der Grundsteuer A - A wie agrarisch. Hier geht's um acht Prozent nach oben. Das Gesamtaufkommen liegt gerade mal bei 8.500 Euro im Jahr - bei der Grundsteuer B sind es 13,5 Millionen Euro! 

Foto: Licht aus durch Stromausfall im Januar 2021. Betroffen war unter anderem die Mühlenstraße.

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