Prinzip der grünen Post

Die Stadt tut etwas für die Umwelt. Was das ist, das wollen wir Ihnen in den nächsten Wochen spielerisch vermitteln. Immer unter dem Slogan "Meine Stadt. Unsere Welt". Los geht es bei unserem ersten Gewinnspiel mit einer Frage zum städtischen Postversand.

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Phönix aus der Asche

Siegburg. Viel gefeiert wird an diesem Wochenende in der ganzen Stadt. Zu den Jubilierenden zählen die Kita Arkadas auf dem Deichhaus, deren Gebäude seit 25 Jahren für gelebte deutsch-türkische Freundschaft steht, und die Tennisabteilung des STV am Grafenkreuz, die 40 Jahre alt wird. Was ist die Verbindung zwischen den Genannten? Gebäude, die niederbrannten.

Beginnen wir bei der Deichhäuser Kita. "Anschlag am Tag des Opferfests" titelte der Rhein-Sieg-Anzeiger am 24. Mai 1994. Vier Tage nach der großen Einweihung der neuen Tagesstätte, der unter anderem Außenministergattin Ursula Kinkel beiwohnte, lag einer der nahe der Grundschule stehenden Kita-Pavillons in rauchenden Trümmern. Schnell war klar: Brandlegung liegt zugrunde. Die Täter wurden nie ermittelt. Ein Alptraum, der in die Zeit der tödlichen Angriffe in Mölln und Solingen fiel.

Unter großer Anstrengung wurde die Kita in kürzester Zeit - nicht mal ein halbes Jahr verging - wiederaufgebaut. Die Stadt arbeitete eng mit dem damaligen Träger, dem Türkisch-Deutschen Frauenverein aus Bonn, zusammen. Das Siegwerk stellte für den Neubau ein Gelände an der Martin-Opitz-Straße zur Verfügung.

Heute wird neben dem Vierteljahrhundert auch die Kita-Erweiterung gefeiert. Durch den U-3-Ausbau fehlte es besonders den Erzieherinnen an Platz, sodass angebaut werden musste, um die Einrichtung zukunftsfest zu machen.

In einer Augustnacht des Jahres 1982 vernichtete ein Feuer die Heimat der Tennisspieler des STV am Grafenkreuz. Wie und warum - das wurde nie geklärt. Betrauert wurde der Verlust der Küche, dem gastronomischen Herzen der Sportstätte. Außerdem war eine echte Antiquität, ein Tisch aus dem 19. Jahrhundert, hinüber. Einem Wachhund versengten die Flammen das Fell. Ihn hatte man wegen eins kurz zuvor stattgefundenen Einbruch angeschafft.

1979 gegründet, spielten zum Feuerzeitpunkt schon 350 Aktive in der Abteilung. Mit enormem Eigenengagent wurde das Haus in elf Monaten erneut hochgezogen. "Platz 8", so nennt sich der Hort der Geselligkeit, ist bis heute der Mittelpunkt der Siebenplatzanlage.

Altes und neues Nürnberg gesehen

Siegburg. Ins alte und neue Nürnberg führte die Jahresreise der Siegburger Museumsfreunde. Gleich bei der Ankunft empfing "Agnes Dürer" in ihrem Haus und pries ihren Albrecht als den erfolgreichsten Grafiker und Maler Europas. Er nahm kein Blatt vor den Mund, nahm am politischen Leben teil und liebte seine Vaterstadt. Gegen Ende seines Lebens, Dürer starb am 6. April 1528, schenkte er die überlebensgroß gemalten Gestalten der Apostel Johannes, Petrus, Markus und Paulus dem Rat der Stadt als Ermahnung zum Festhalten am rechten evangelischen Glauben.

Auch die NS-Vergangenheit gehört zur Geschichte der Stadt. Hitler bestimmte Nürnberg zur Stadt der Reichsparteitage und ließ eine gigantische Anlage mit theatralischen Bauten konzipieren. Die Kongresshalle sollte dem Kolosseum in Rom gleichen, das Stadion die größte Sportarena der Welt werden. Hier erging das Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre, das zur juristischen Grundlage für die Verfolgung der Juden wurde.

Wie bekannt, führte der Größenwahn in die Katastrophe. Betroffen gingen die Besucher zum Mahnmal des israelischen Künstlers Dani Karavan, der die 30 Artikel der Menschenrechte der Vereinten Nationen in 27 steinerne Stelen einmeißelte.

Das größte Museum deutscher Kunst und Kultur, das Germanische Nationalmuseum, öffnete für die Museumsfreunde seine Schatztruhe. Nicht nur die Adlerfibel (Gewandspange) einer Ostgotin, auch die Kaiserbildnisse von Dürer und der Heiltumsschrein faszinierten die Betrachter. Die Museumsführerin stellte 282 Straßenschilder aus Ost-Berlin vor. Namen wie Ho Chi Minh oder Lenin, mit schwarzer Schrift auf weißem Plastik, wurden nach dem Mauerfall hierhin gebracht.

Die Spezialitäten 6 Nürnberger mit Kraut und Meerrettich, Schäufele und Elisenlebkuchen hatte der Vorsitzende Klaus Hartmann ebenso eingeplant wie die Abstecher zur Abtei Münsterschwarzach mit ihren 20 Klosterbetrieben und zum Schloss Johannisburg in Aschaffenburg. Dort entdeckte Monika Klemme in einer Prunkvitrine neben Fayencen und blauglasierten Westerwälder Krügen zwei sehr gut erhaltene Siegburger Trichterhalskrügen mit Auflagearbeiten.

Afro bis Mambo

Siegburg. Mit einem furiosen Konzert begeisterte am vergangenen Sonntag die "Concert Big Band" die Zuhörer im voll besetzten Stadtmuseum. Anlässlich des 31. Humperdinck Musikfestes hatte Musikschulleiter Hans Peter Herkenhöhner die Klangeinheit, welche aus Dozenten der Musikschulen Siegburg, Königswinter und Sankt Augustin sowie aus Mitgliedern des Bonner Beethoven Orchesters besteht, in das Humperdinck-Geburtshaus am Markt eingeladen. Das Publikum wurde mitgenommen in die Ära der Big Bands: Das Repertoire reichte von der Musik der klassischen Swing-Orchester bis zu Kompositionen zeitgenössischer Musiker, von Afro bis Mambo, von Funk zu JazzWaltz. Zweifellos stand das Motto der Veranstaltung ganz unter der Duke-Ellington-Komposition "It Don't Mean A Thing (If It Ain't Got That Swing)"!

Serenade nicht in der Sonne

Siegburg. "I never promised you a rose garden" - "Ich habe dir niemals einen Rosengarten versprochen", sang Lynn Anderson 1970. Im Rahmen des diesjährigen Humperdinck-Fests ist der Countryhit wieder hochaktuell, denn auf Grund der warmen Temperaturen und fehlendem Schatten wurde die Rosengartenserenade in die Musikwerkstatt, Zeughausstraße 5, verlegt. Am Sonntag, 30. Juni, erfreuen verschiedene Ensembles der Musikschule ab 16 Uhr das Publikum mit einer variablen Programmabfolge aus verschiedenen Epochen.

Reptilien auf dem Markt

Siegburg. Interesse an den Aquarien- und Terrarienfreunden mit dem wohlklingenden Namen Nymphaea-Sieburg? Der Verein wird sich am Stadtfestsonntag, 25. August, 11 bis 20 Uhr mit einem eigenen Stand präsentieren. Die Mitglieder treffen sich an jedem dritten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr im Wirtshaus zur Sieg, Wahnbachtalstraße 19, um Aquarienpflanzen und -fische zu tauschen, Fachvorträgen zu lauschen oder naturwisseschaftliche Filme und Beiträge zu schauen.

Zuletzt wurde der Vorstand gewählt. 1. Vorsitzender und Jugendwart ist Marc Demmer, 2. Vorsitzender Hans-Joachim Schirmer, die 1. Kassiererin heißt Heike Droppelmann, die 2. Kassiererin Helga Breitzler. Ulrich Henders und Anne Steiner sind Schriftführer, Heinrich Schmitz und Manfred Matthäus prüfen die Kasse. Als Beisitzer fungiert Andreas Opitz. Foto: Achtung, Aquarianer von links: Demmer, Opitz, Schirmer, Droppelmann, Henders, Steiner und Breitzler.

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Geschichtsträchtiger Abschluss

Siegburg. Erstes Gesamtschulabitur in Siegburg. Die Freie Christliche Gesamtschule, 2010 mit 75 Schülern in Klasse fünf gestartet, hat die ersten Reifeprüfungen abgenommen. 34 junge Frauen und Männer stellten sich den finalen Überprüfungen ihres Könnens, 33 haben bestanden, erreichten im Schnitt einen guten Wert von 2,4. Vier Prüflinge haben eine Eins vor dem Komma. Aktuell werden 420 Schülerinnen und Schüler in den Klassen 5 bis 13 unterrichtet.

Neubau an der Humperdinckstraße

Siegburg. Abrissarbeiten an der Ecke Kaiserstraße/Humperdinckstraße. Ab Montag wird dort für einen Neubau ein altes Haus abgerissen. In der Humperdinckstraße fallen dafür vorübergehend sechs Anwohnerparkplätze weg. Die Berechtigten können während der Anwohnerparkzeiten unter Auslage ihres mit "KRA" bezeichneten Parkausweises den Wagen auf dem VHS-Parkplatz abstellen. Für den Neubau wird in der oberen Humperdinckstraße ein Kran aufgestellt.

Kühler Kopf mit Yoga

Siegburg. Im kühlen Sportraum des Kinderhaus Murkel II, Knütgenstraße 14-16, können Hatha-Yoga-Interessierte am morgigen Samstag von 15 bis 18 Uhr der Hitze trotzen. Die Teilnehmer lernen die kühlende Atmung, entspannende Übungen, die das Herz-Kreislaufsystem stärken und passive Dehnungen, die die Faszien lösen. Vermittelt werden auch Tipps für den Alltag, um frisch durch die warme Jahreszeit zu kommen. Die Teilnahmegebühr beträgt 24 Euro, Informationen und Anmeldung bei Claudia Stach, Telefon 0179/2294755.

Ruhr Games, Teil 1

Siegburg. Mit einer Silbermedaille im Gepäck reiste Judoka Kevin Epifanow am vergangenen Freitag von den Ruhr Games in Duisburg, Europas größtem Sportfestival für Jugendliche, zurück an die Sieg. Nach zwei Erfolgen in der Vorrunde - den ersten Kampf entschied Epifanow im Golden Score, den zweiten durch das Sammeln zahlreicher Punkte bereits in den ersten Minuten - verlor er den finalen U18-Kampf in der Gewichtsklasse unter 81 Kilogramm knapp.
Doch nicht nur sportlich konnte Epifanow überzeugen: Die Organisatoren lobten am Ende sein vorbildliches Verhalten auf und neben der Matte. Das Foto zeigt Epifanow mit seiner Trainerin Lisa Hilbers.

Ruhr Games, Teil 2

Siegburg. Drei Medaillen brachten die Nachwuchsathleten des Leichtathletikzentrums Puma Rhein-Sieg von den Ruhr Games in Duisburg mit nach Hause. Jessica Wlodasch (rechts auf dem Foto) durfte sich gleich über zwei Auszeichnungen freuen: Der 35,48 Meter weit geworfene Diskus bedeutete Silber, die 12,03 Meter weit gestoßene Kugel Bronze. Platz drei auch für Jonathan Volkmann, der die 400 Meter Hürden in 58,62 Sekunden hinter sich brachte.

Auf undankbaren vierten Plätzen landeten die noch eine Verletzung auskurierende Lara Schmitz im Speerwurf, sowie die 400-Meter-Läuferin Sina Löbbert (auf dem Foto links).

Körner qualifiziert sich für Florida

Siegburg. Am letzten Wochenende fanden in Brandenburg an der Havel die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Rudern in den Altersklassen U-17, U-19 und U-23 statt. Die Trainingsmannschaft der Bonner Ruder-Gesellschaft und des Siegburger Rudervereins erreichte in insgesamt zehn Rennen mit sieben ihrer Starter die Endläufe. Hier ein Überblick über Podiumsplatzierungen mit Siegburger Beteiligung:

Steuerfrau Paula Gradl schaffte es, ihre vier Ruderkollegen aus Köln und Minden zur Silbermedaille zu dirigieren. Charlotte Körner, auf unserem Foto an Position zwei von rechts, konnte sich zunächst mit ihren Partnerinnen aus Ratzeburg und München über die Goldmedaille im Vierer freuen, was gleichzeitig die Qualifikation für die U-23 WM in Sarasota, Florida, bedeutet. Im Achter überfuhr das mit ihr besetzte Team auf dem Silberrang die nasse Ziellinie.
Zeitgleich zu den Rennen in Brandenburg ging Janek Schirrmacher erstmals für den Deutschen Ruderverband bei einem Worldcup an den Start. Im polnischen Posen reichte es für den zweiten deutschen Vierer jedoch nur für Platz 15 in der Gesamtwertung.

Friendly City Oktopus sucht Mitarbeiter

Siegburg. Das Friendly Cityhotel Oktopus sucht nach Zimmermädchen und Aushilfen für die Gastronomie. Großer Wert wird auf ein "strahlendes Auftreten" und "herzliche Kommunikation" gelegt. Vorkenntnisse sind vorteilhaft, aber nicht zwingend nötig. Wichtig sind schnelle Auffassungsgabe, Lernbereitschaft, selbstständiges Arbeiten und Organisationstalent. Wenn Sie dazu gehören möchten, bewerben Sie sich! Wie? Über den Link!

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Qualifizierung und Reflexion

Siegburg. Zur regelmäßigen Schwerpunktqualifizierung und Praxisreflexion für gerichtlich bestellte Betreuer und Bevollmächtigte lädt der Betreuungsverein im Diakonischen Werk am Donnerstag, 4. Juli, von 17 bis 18.30 Uhr in den Zeitraum, Ringstraße 2. Nähere Informationen gibt es bei Rosa Havermann unter 02241/2521554 oder Havermann@diakonie-sieg-rhein.de.

Moritz sucht Artgenossen

Siegburg. Moritz wurde Ende März 2019 gefunden und in das auch für Siegburg zuständige Tierheim Troisdorf, Siebengebirgsstraße 105, gebracht. Leider haben sich seine Besitzer bis heute nicht gemeldet, und so wartet und wartet der Chinchillamann auf ein neues Zuhause. Dem nachtaktiven, nicht kastrierten Böckchen sollte dort ein großes, artgerecht eingerichtetes Gehege mit viel Platz zum Springen und Sand zum Baden, gesunder Ernährung und tagsüber abgedunkelten Schlafplätzen zur Verfügung stehen. Ein vorhandener Artgenosse ist ein unbedingtes Muss. Bei Interesse nehmen Sie Kontakt mit den Tierfreunden auf - dorthin über den Link.

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Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Heute und morgen in Siegburg:

Freitag, 28. Juni

18 Uhr, Walter-Mundorf-Stadion: Mittsommernachts-Läufermeeting

19 Uhr, Adolf-Kolping-Platz: Sommerfest der KG Husaren Grün-Weiss, der heutige Abend steht unter dem Motto "Sommer - Stimmung - Karneval", mit DJ Benedikt, "Ne Frechdachs" (Timo Schwarzendahl) und Lupo

19 Uhr, Pumpwerk, Bonner Str. 65: Klingendes Pumpwerk mit italienischer, spanischer, französischer und deutscher Musik der Renaissance für Gitarren, Blockflöten und Violoncellos

20 Uhr, Aula des Gymnasiums Alleestraße: Der OLEE-Chor unter der Leitung von Volker Caspary singt Gioacchino Rossinis "Petite Messe Solennelle", mit Tina Bier (Sopran), Claudia Darius (Mezzosopran), Fabian Strotmann (Tenor), Christoph Scheeben (Bariton), Felix Volkmann (Klavier) und Friedhelm Hohmann (Harmonium)


Samstag, 29. Juni

11 bis 17 Uhr, Sportplatz Jakobstr. 88 a: Tag des Fußballs beim TSV Wolsdorf

18 Uhr, Adolf-Kolping-Platz: Sommerfest der KG Husaren Grün-Weiss, der Abend steht unter dem Motto "Sommer - Stimmung - Rock'n'Roll" mit der Big Band "Knapp daneben" und der Band "RhingBloot"

21 Uhr, Kubana Live Club, Zeithstr. 100: Baroque in Blue spielt Jon Lord

Historisches Kalenderblatt:

Vor 630 Jahren - 28. Juni 1389
Die Osmanen kommen: In der Schlacht auf dem Amselfeld besiegt Sultan Murads Heer die Serben unter Zar Lazar I. und dessen verbündete Bulgaren, Bosnier, Albaner, Polen, Ungarn und Mongolen. Ein serbischer Adeliger schafft es aber in das türkische Lager und erdolcht Murad. Lazar wird hingerichtet. In der brutalen Schlacht sterben annährend 80.000 Kämpfer. Eine 500jährige türkische Fremdherrschaft über die Serben beginnt.

Vor 115 Jahren - 28. Juni 1904
Beim bis dahin schlimmsten Schiffsunglück im Nordatlantik sterben 625 Menschen, als die dänische "Norge" mit dem Rockall-Felsen kollidiert und in nur wenigen Minuten sinkt.

Die Urkatastrophe des vergangenen Jahrhunderts naht, die Uhr zum Beginn des Ersten Weltkriegs läuft ab sofort unerbittlich runter: In Sarajewo sterben bei einem Attentat der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und Gattin Herzogin Sophie von Hohenberg. Für die nächsten Jahre wird die Welt nicht mehr zur Besinnung kommen. Eine siebenköpfige Verschwörergruppe im Alter von 17 bis 20 Jahren der Geheimorganisation "Schwarzen Hand", sie kämpft für ein großserbisches Reich, zu dem auch das von Österreich 1908 annektierte Bosnien-Herzegowina gehören soll, hat sich an verschiedenen Stellen in der Stadt postiert. Die Fäden im Hintergrund ziehen die extremen Kerngruppen des serbischen Generalstabs im Verbund mit dem russischen Gesandten in Belgrad. Mit Ferdinand stirbt ausgerechnet jener Vertreter der Monarchie, der die slawischen Völker stärker integrieren will. Der Ablauf des Attentats, das die Welt in den Abgrund stoßen wird: Thronfolger und Gattin fahren mit Gefolge in Automobilen vom Badeort Ilidža ins Zentrum, biegen um 11 Uhr in die Gasse zum Rathaus ein. Aus großer Menschenmenge wird eine Bombe ins Auto des Thronfolgers geworfen. Er erkennt die Gefahr, springt auf, schlägt den Sprengstoff weg. Die Bombe fällt unter den Wagen, explodiert, verletzt Menschen aus dem Gefolge in anderen Automobilen schwer. Nach dem Empfang im Rathaus weigert sich der Erzherzog trotz dringenden Anratens, seine Fahrtpläne zu ändern. Mit fatalen Folgen. Der Chauffeur des Erzherzogs biegt falsch ab, will zurücksetzen, genau dort, wo sich in der Menge einer der jungen Attentäter, der 19-jährige Serbe Gavrilo Princip, postiert hat. Er stürzt ans Auto, kann mehrere Schüsse abgeben. Ferdinand wird ins Gesicht getroffen, seine Frau in den Unterleib. Während der rasenden Fahrt ins Krankenhaus verstirbt der Thronfolger, wenig später seine Gattin. Der greise und halsstarrige Kaiser Franz Joseph, dem Erzherzog nicht zugetan, erfährt die Nachricht in der Sommerresidenz in Ischl. Korrespondenten melden aus Bosnien: "Gegen die österreichische Herrschaft besteht ein förmliches Netz von Verschwörer-Comités und von Zeit zu Zeit gelang es der Wachsamkeit der Behörden, Verschwörungen aufzudecken. Die großserbische Agitation war in Wiener politischen Kreisen bis in kleinste Einzelheiten bekannt. Die Reise des Thronfolgers vollzog sich unter großen Sicherheitsmaßnahmen. Die spalierbildenden Truppen hielten die Zivilisten vom Wagen. Die Polizei hatte Anordnung getroffen, dass die mit Blumen geschmückten Balkone unbesetzt bleiben und auch der Blumenschmuck entfernt werden musste, um nicht als Versteck zu dienen. Der serbische Gesandte in Wien hatte vor der Reise gewarnt. Aus Sarajewo wird bekannt, dass der Attentäter seine Pläne wiederholt angekündigt habe. Er vollendet sie am serbischen Nationaltag. Der Eindruck der Nachricht auf die Welt ist ungeheuer. Rom ist konsterniert, obwohl Ferdinand in Italien nicht beliebt war. Namentlich herrscht im Vatikan Entsetzen: 'Der Papst war so ergriffen, dass er mehrere Ohnmachtsanfälle bekam', berichten Zeitungen vom abendlichen Gedenkgottesdienst."

Vor 100 Jahren - 28. Juni 1919
Unter ultimativem Druck unterzeichnet Deutschland den Friedensvertrag von Versailles und erhält die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg, Reparationszahlungen und die Abtretung eines Siebtels seines Staatsgebietes auferlegt.

Vor 15 Jahren - 28. Juni 2004
Die US-Militärs übertragen in Bagdad die staatliche Gewalt ans irakische Volk.

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 105 Jahren - 28. Juni 1914
Am Mittag, die Nachrichten vom Attentat aus Sarejewo sind noch nicht bekannt, überfliegt ein Doppeldecker die Kreisstadt. Zwei weitere Flugapparate werden über dem Rhein gesichtet. Die Militär-Flieger üben sich im Abwerfen von Geschossen und Leuchtkugeln.

Unbekannte Rowdies demolieren die herrlich blühenden Rosenstämme im Vorgarten des Hauses Königstraße 4, heute Humperdinckstraße. "Es war ein schöner Straßenschmuck, ein jeder hatte seine Freude daran", ärgert sich die Lokalpresse und fordert zu Hinweisen auf die Täter aus.

In den nächsten Tagen, wenn der Mühlengraben zur jährlichen Reinigung abgelassen ist, werden die schwierigen Arbeiten der Brücke der neu zu bauenden Straße Tierbungert-Bahnhof (heute Neue Poststraße, die Red.) ausgeführt. Gleichzeitig werden in der Nähe die Schmutzwasserkanalrohre zur Verbindung Wilhelmstraße mit der Bachstraße unter dem Mühlengraben her gelegt. (Kreisblatt)

Vor 105 Jahren - 28. Juni 1914
Aus dem Polizeibericht: Ein dem Herrn Kommerzienrat Soennecken aus Bonn gehörendes Automobil knallt mit acht Personen besetzt auf der Fahrt nach Bonn gegen die geschlossene und beleuchtete Eisenbahnanlage in der Bonner Straße, durchbricht sie und gerät aufs Gleis. "Der Lenker hatte die Geistesgegenwart, den Kraftwagen sofort zurückzusetzen, wobei die Schrankenstange mitgenommen, aber ein Unfall mit dem im nächsten Augenblicke vorbeifahrenden Güterzug aus Hennef vermieden wurde." Der Herr Kommerzienrat ist ein Ehrenmann: Er komme für den kompletten Schaden auf, am Vorkommnis trage nur sein Fahrzeug allein die Schuld.

Vor 95 Jahren - 28. Juni 1924
"Heute vor 10 Jahren, an einem Sonntage, nachmittags 5 Uhr, als wir das Extrablatt mit der Meldung von der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin in Sarajewo, in unserer Stadt anschlugen, ging ein banges Ahnen von Gemüt zu Gemüt, ein ängstlich beklommenes Fragen von Mund zu Mund, die schweren Folgen der Mördertat ahnte jeder und nur wenige wagten es laut zu sagen: Das ist der Funke, der einen Krieg entzünden wird. Und zehn Jahre sind seither verstrichen und was haben wir in dieser Zeit alles erlebt? Möge ein himmlisches Geschick uns, unsere Kindern und das Vaterland bewahren, solche Leidensgänge noch einmal mit erleben zu müssen." (Siegburger Kreisblatt)

Am heutigen Tage werden wegen der augenblicklichen schlechten Geschäftslage eine große Anzahl Arbeiter der Deutschen Werke entlassen, die der Erwerbslosenfürsorge zugewiesen werden müssen. Dieser Entlassung folgen im Laufe der nächsten Woche weitere Entlassungen, so daß am Ende der Woche etwa 1.100 Arbeiter entlassen sind. Dem Vernehmen nach soll nur noch das Kalt-Walzwerk der Abteilung Metallwarenfabrik in Betrieb gehalten werden. Auch die Tätigkeit der Beamten der Werke wird eingeschränkt; sie werden noch halbtags beschäftigt und nur für diese Zeit Gehalt erhalten. (Siegburger Kreisblatt) Foto: Walzwerk der ehemaligen Geschossfabrik an der Wilhelmstraße, später Teil der Deutschen Werke.

Leser im Anflug auf Köln/Bonn. Till Becke saß im Flieger, hatte den Überblick über die Stadt, fotografierte genau zur richtigen Zeit. Die grün umkränzte Abtei in der Bildmitte lenkt die Aufmerksamkeit auf sich, Verkehrswege wie die Bahntrasse Richtung Köln treten deutlich hervor, den unteren Abschluss bildet das Siegwerk. Feld und Flur sieht man an, dass der Juni ein viel zu trockener Monat war. Beckes Zeilen zum Bild? "Seit nun 20 Jahren darf ich Siegburg meine Heimat nennen. Immer wieder schön nach Hause zu kommen."

Kinoprogramm Freitag, 28. Juni:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Men in Black 4: 17:15 Uhr, 20:00 Uhr
Aladdin (2019): 17:00 Uhr
X-Men: Dark Phoenix: 20:00 Uhr
Pets 2: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr, 20:00 Uhr


Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Men in Black 4: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Bailey - Ein Hund kehrt zurück: 14:45 Uhr
3 Schritte zu Dir: 14:45 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Aladdin (2019): 14:45 Uhr, 17:30 Uhr 3D, 20:15 Uhr
BrightBurn: 23:00 Uhr
X-Men: Dark Phoenix: 23:00 Uhr
Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich: 17:15 Uhr, 20:00 Uhr, 23:00 Uhr
Pets 2: 15:00 Uhr 3D, 15:15 Uhr, 17:45 Uhr 3D, 20:30 Uhr 3D, 23:00 Uhr 3D
John Wick: Kapitel 3: 23:00 Uhr