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Siegburg - Logo 13. April 2020  
 

Nach einer Besprechung der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder wurde im Lichte der rasanten und besorgniserregenden Verbreitung des Coronavirus' ein Beschluss gefasst. Er gilt auch für das öffentliche Leben in Siegburg. Der Beschluss hat folgenden Wortlaut:

"Die Bürgerinnen und Bürger werden angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren."

 
 
Alltag und Betreuung im Seniorenzentrum Siegburg

Von Bildtelefonie und Ausflügen in den Garten

Siegburg. Wie sieht es aktuell aus in den Häusern des Siegburger Seniorenzentrums? Das gewohnte Leben, die vertrauten Personen und die Tagesabläufe werden so gut wie eben möglich beibehalten. Dennoch gibt es viele Einschränkungen und Veränderungen, die von den Bewohnerinnen und Bewohnern unterschiedlich gut verkraftet werden.

Nicht alle können selbständig über Telefon oder andere Hilfsmittel den Kontakt zu ihren Lieben pflegen. Mit Hochdruck läuft die Beschaffung und Einrichtung von Tablets, um die Bildtelefonie zu unterstützen und das beruhigende Gefühl zu stärken, dass es dem Angehörigen und der Familie gut geht. Die Mitarbeiter des therapeutischen Dienstes und die zusätzlichen Betreuungskräfte kümmern sich intensiv besonders um diejenigen Menschen, die in der aktuellen Situation Unterstützung und Begleitung brauchen. In Einzelbetreuung gehen sie auf individuelle Themen und Bedürfnisse ein. Ganz wichtig ist auch die Möglichkeit, an der frischen Luft zu sein. Aufenthalte auf dem Balkon oder kurze Spaziergänge im Garten oder Innenhof tun dem Körper und der Seele gut und werden nach Kräften unterstützt. Natürlich immer mit dem gebotenen sicheren Abstand zu anderen.

Einige Bewohner haben ihr gewohntes Zimmer verlassen, um es für die Quarantänestation zur Verfügung zu stellen. Damit haben sie einen ganz wichtigen solidarischen Beitrag geleistet, der für die Sicherheit aller Bewohner von großer Bedeutung ist. Sie leben im Moment mit der Ungewissheit, ob und wann sie wieder in ihr angestammtes Zimmer zurückkehren können.

Ebenso ergeht es denjenigen, die zurzeit in der Quarantäne untergebracht sind, weil sie z.B. als Dialysepatienten ein gewisses Ansteckungsrisiko tragen. Im Vergleich zu einer Gefährdung durch die COVID-19-Erkrankung mag eine solche Belastung als nicht so schlimm erscheinen. Für die Betroffenen bricht aber vielleicht ein wichtiger Teil des vertrauten Lebens weg. Auch darum müssen sich die Pflege- und Betreuungskräfte kümmern und Sicherheit und Zuversicht vermitteln.

Die Geschäftsführung und Einrichtungsleitung bedankte sich in einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die große Einsatzbereitschaft in dieser Krisensituation. Ganz besonders hervorgehoben wurden diejenigen, die sich für den Dienst in den Quarantänebereichen freiwillig gemeldet haben und die bereit sind, bei Bedarf auf die geplanten Urlaubs- oder Frei-Tage zu verzichten. Das hat unsere Anerkennung verdient!

 
 
Instandsetzung der A3 zwischen Lohmar und Kreuz Bonn/Siegburg

Sperrung der Zeithstraße

Siegburg. Der stetig wachsende Verkehr hat auf der A3 deutliche Spuren hinterlassen: Spurrillen, Risse und Flickstellen machen eine grundhafte Sanierung der Fahrbahn zwischen der Anschlussstelle Lohmar und dem Autobahnkreuz Bonn/Siegburg zwingend erforderlich. Nicht nur die Fahrbahn ist betroffen - auch die Brücken, nun die an der Siegburger Zeithstraße, sind dran. Von Freitag, 17. April, bis Mittwoch, 29. April, ist die Unterführung halbseitig gesperrt, eine Ampel regelt den Verkehr. Von Donnerstag, 30. April, bis Montag, 4. Mai, ist die Zeithstraße im Brückenbereich vollständig gesperrt. Eine Umleitung wird eingerichtet und erfolgt für Kraftfahrzeuge über die B56 bzw. für den Fuß- und Radverkehr über die Seehofstraße.
Für Rückfragen gibt Straßen.NRW die Rufnummer 0221/8397364 an.

Weiteres zum Gesamtprojekt über den Link.

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Videogesprächsreihe startet am 23. April

Carola Rackete über Gerechtigkeit

Siegburg. Ihre Bildungsarbeit lassen sich die Kirchen auch in der Krise nicht nehmen. Die Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie gebieten allerdings eine andere Art von Angeboten und bewirken den Aufbruch ins Digitale. Mit einer vierteiligen Videogesprächs-Reihe starten fünf kirchliche Bildungsinstitutionen in eine neue Form. "Gerechtigkeit? Die lasse ich mir nicht nehmen!" lautet der Titel der Online-Gesprächsabende. Dazu laden das katholische Kreisdekanat Rhein-Sieg und die Evangelische Erwachsenenbildung an Sieg und Rhein (EEB) gemeinsam ein mit dem Katholisch-Sozialen Institut (KSI), dem Katholischen Bildungswerk Rhein-Sieg und dem Treffpunkt am Markt in Siegburg.

Vier Abende bieten vier Zugänge zum Thema Gerechtigkeit. Es geht um Fragen wie "Warum sprechen wir überhaupt über Gerechtigkeit?". Das diskutiert der Kulturwissenschaftler Dr. Johannes Wirths mit den Teilnehmenden am ersten Abend, Donnerstag, 23. April.

Um die Frage "Was ist Gerechtigkeit?" dreht sich der zweite Abend, Donnerstag, 7. Mai, mit Dr. Michael G. Festl von der Universität Sankt Gallen.

Am dritten Abend, Dienstag, 19. Mai, werden Pfarrer Martin Engels und Dr. Johannes Sabel, die Leiter der kirchlichen Bildungswerke in Bonn, mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern über Grenzen der Gerechtigkeit ins Gespräch kommen.

Die bekanntesten Persönlichkeiten sind am letzten Abend, am Dienstag, 2. Juni, mit von der Partie: Carola Rackete, Klimaaktivistin und bei der zivilen Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer engagierte Kapitänin, und Pfarrer Franz Meurer aus Köln, der für sein besonderes soziales Engagement bekannt ist.

Beginn jeweils um 20 Uhr. Nötig ist eine Anmeldung bis Mittwoch, 22. April, 17 Uhr, unter eeb.ansiegundrhein@ekir.de. Die Angemeldeten erhalten dann die Zugangsdaten für die Online-Gesprächsreihe und Hinweise zur Technik für die Konferenzen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Foto (Wikipedia): Carola Rackete

 
 
Forscherteam deckt Motive und ihre Motivation auf

Kommunikation durch Keramik

Siegburg. Alte Krüge und Töpfe aus Siegburg und Umgebung sind eine kulturgeschichtliche Quelle von Rang. Diese im Rheinland der Frühen Neuzeit (1500-1800) entwickelten und international sowie global gehandelten Keramikgemäße waren mit komplexen szenischen und symbolischen Motiven versehen. Damit wurde Keramik hier erstmals gezielt als massenhaft produziertes Bildmedium eingesetzt. Wie war dieses Medium in den gesellschaftlichen Kommunikationsprozess eingebettet? Woher kam die Idee zu einer solchen Neuerung? Wer entschied darüber, welche Bildinhalte vermittelt werden sollten?

Spannende Fragen, der derzeit ein Forschungsprojekt mit Wissenschaftlern der Uni Bonn, des LVR-Landesmuseums in Bonn und des Fraunhofer-Instituts für graphische Datenverarbeitung in Darmstadt nachspürt. Aus dem Projekt-Team gibt Dr. Marion Roehmer beim auf den 27. Oktober 2020 verschobenen Museumsgespräch Auskunft. Los geht's im Siegburger Stadtmuseum um 18.30 Uhr.

 
 
Am Bahnhof etwas lauter

DB baut in der Nacht

Siegburg. Gleisbauarbeiten im Bereich des Siegburger Bahnhofs. In den Nächten zwischen dem 14. und dem 18. April kann es zu Lärmbeeinträchtigungen kommen. Die DB bittet um Verständnis.

 
 
Stadtnachrichten auf Facebook

Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Der Tag heute:

Montag, 13. April, der 104. Tag in 2020

Wetter:

 

Sonnenuntergang: 20.23 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 6.38 Uhr
Mondaufgang morgen: 3.12 Uhr
Monduntergang morgen: 11.07 Uhr

Heilige und Namenstage: Martin (I., 649 zum Papst gewählt, vom oströmischen Kaiser Constanz II. nicht anerkannt, 653 verhaftet und in dreimonatiger Überfahrt nach Konstantinopel gebracht, zum Tode verurteilt, zu lebenslanger Verbannung auf die Halbinsel Krim "begnadigt", starb 655), auch: Morten; Ida (von Boulogne, förderte Kirchen und Klöster, unterstützte die Reform von Cluny, ihr Sohn Gottfried von Bouillon wurde König von Jerusalem, starb 13. April 1113).

 

Butch Cassidy um 1895

Geburtstag: Katharina von Medici (1519-1589), ab 1547 französische Königin, entstammte der florentinischen Medici-Dynastie; Thomas Jefferson (1743-1826), 3. US-Präsident von 1801-1809, Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung; Robert Leroy Parker alias Butch Cassidy (1866-1908), amerikanischer Outlaw, Kopf der Wild-Bunch-Bande, zu der auch Harry Longabaugh alias Sundance Kid gehörte, beide flohen mit Sundance Frau Etta Place nach Patagonien, wo sie zwischenzeitlich auf einer Farm lebten, später widmete sich das Duo wieder dem Kerngeschäft und startete weitere Raubüberfälle, der Überlieferung nach um 1908 in Bolivien erschossen; 1969 verfilmte George Roy Hill das Leben der beiden in dem grandiosen Western "Zwei Banditen" mit Robert Redford, Paul Newman und Katherine Ross in den Hauptrollen; Samuel Beckett (1906-1989), irischer Schriftsteller ("Warten auf Godot"), Literaturnobelpreis 1969; Toni Steingass (1921-1987), Komponist und Texter des kölschen Karnevals ("Der schönste Platz ist immer an der Theke", "De Haupsach es, et Hätz es jood", "Hurra Hurra, der liebe Jung is wieder da"); Stanley Donen (1924-2014), amerikanischer Regisseur ("Charade", "Arabeske"); Bill Conti (1942), amerikanischer Filmkomponist (schuf unter anderem die Titelmelodien für "Rocky", "Denver-Clan", und "Falcon Crest", Oscar für "For Your Eyes Only", den von Sheena Easton gesungenen Titelsong des 12. James-Bond-Streifens "In tödlicher Mission"); Ole von Beust (1950), CDU-Politiker, ehemaliger Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg; Garri Kasparow (1963), russischer Schachspieler, mehrfacher Weltmeister, für viele der stärkste Spieler der Schachgeschichte, prominenter Vertreter der demokratischen Opposition in Russland; Noah Katterbach (2001), Linksverteidiger des 1. FC Köln, mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold, der höchsten Einzelauszeichnung des deutschen Nachwuchsfußballs ausgezeichnet, Spieler der U-19-Nationalmannschaft.

Todestag: 1897: Johannes Brahms, der Komponist ("Deutsches Requiem") stirbt 63-jährig in Wien; 1955: Sybille Schmitz, die Schauspielerin ("Fährmann Maria") nimmt sich in München 45-jährig das Leben, und Rainer Werner Fassbinder 17 Jahre später die Lebensgeschichte als Motivvorlage für den Film "Die Sehnsucht der Veronika Voss"; 2002: Ivan Desny, der in Peking geborene französisch-deutsche Schauspieler russisch-schwedischer Herkunft ("Welt am Draht", "Die Ehe der Maria Braun", zahllose TV-Serien) stirbt 79-jährig im schweizerischen Ascona. 2015: Günter Grass der Schriftsteller und Grafiker, Literaturnobelpreisträger 1999, stirbt 87jährig in Lübeck; 2018: Milos Forman, der tschechisch-amerikanische Filmregisseur ("München 1972", "Einer flog über das Kuckucksnest") stirbt 86jährig in Danbury/Connecticut.

 
 

Historisches Kalenderblatt:

Vor 150 Jahren - 13. April 1870
Das Metropolitan Museum of Art wird in New York gegründet. Der Gebäudekomplex am Central Park, in dem sich das Museum heute befindet, eröffnet zehn Jahre später. Zu den bedeutendsten Sammlungen des Museums gehören europäische Gemälde und Skulpturen aus der Renaissance, dem Barock und der Moderne. Das größte US-amerikanische Kunstmuseum verfügt außerdem über umfangreiche Sammlungen ägyptischer und asiatischer Kunst.

Vor 65 Jahren - 13. April 1955
Nach erfolgreichem Großversuch gibt die US-Regierung einen Impfstoff gegen den Polio-Virus frei. Seit dem Jahr 1947 suchte der Bakteriologe Jonas Salk zusammen mit anderen Forschern nach einem Mittel gegen den Erreger der Kinderlähmung. Innerhalb weniger Jahre nach der Freigabe des Impfstoffs geht die Zahl der an Kinderlähmung Erkrankten um 86 Prozent zurück. Eine Schluckimpfung mit lebenden abgeschwächten Viren wird 1962 von Albert Sabin entwickelt.

 
 
Vor 60 Jahren - 13. April 1960

Der deutsche Fußballmeister Eintracht Frankfurt fegt vor 70.000 Zuschauern im Europapokal den schottischen Titelträger Glasgow Rangers, eines der renommiertesten Teams von der britischen Insel, mit 6:1 aus dem Waldstadion. Damit ist das Finale der Landesmeister bereits vor dem Rückspiel im Ibrox-Park so gut wie erreicht. Fußball-Deutschland schwärmt: "Ein Spiel der Superlative". Die "Rangers wurden zerschmettert", jammert dagegen der "Daily Express", und die Kollegen vom "Daily Herald" sehen gar "die Rangers von kämpfenden Tigern zerfleischt". Foto: Der Frankfurter Pfaff trifft zum 2:1.

Vor 50 Jahren - 13. April 1970
Die griechischen Obristen knicken ein: Mikis Theodorakis wird auf internationalen Druck hin aus der Gefangenschaft entlassen. Der griechische Komponist saß wegen seines Widerstands gegen die Militärdiktatur in seiner Heimat seit 1967 in Haft. Zuvor war er seit 1964 Abgeordneter des griechischen Parlaments. Nach seiner Entlassung geht er ins Pariser Exil. Seit 1974 lebt Theodorakis wieder in Griechenland als Komponist und Dirigent.

 
 

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 155 Jahren - April 1865
"Evangelische Schule zu Siegburg: Für die hiesige evangelische Schule wird ein Local auf längere Zeit zu mieten gesucht, welches mit 1. October zu beziehen und zur Verwendung als Lehrsaal mit oder ohne Lehrwohnung geeignet ist, oder doch durch bauliche Veränderungen im Innern annähernd jenem Zweck angepaßt werden kann. Diejenigen hiesigen Hausbesitzer, welche dergleichen Localien zu vermiethen beabsichtigen, ersuche ich, ihre Bedingungen bis zum 24. April schriftlich oder mündlich mir mitzuteilen. Siegburg. Der Bürgermeister. Brambach."

 
 
Vor 110 Jahren - 13. April 1910

"Auf dem Markte hat jetzt das Milchhäuschen in der Nähe des Wetterhäuschens Platz gefunden. Nach dem Gymnasium zu ist ein Schalter angebracht. An der entgegengesetzten Seite befindet sich der Eingang zu einem kleinen Raume in dem seitlich auch einige Sitzplätze vorhanden sind." (Siegburger Volkszeitung). Foto: Milchhäuschen 1910, neben dem Wetterhäuschen, rechts das Gymnasium, heute Stadtmuseum.

Vor 105 Jahren - 13. April 1915
"Im Laufe der nächsten Woche findet wiederum ein Verkauf von Kartoffeln (Imperator, Mangnumbonum und Industrie) statt. Abgegeben wird jedes gewünschte Quantum. Ort und Zeit werden noch öffentlich bekanntgegeben. Ebenso wird am Freitag, 23. des Mts., von 3 Uhr nachmittags ab im städtischen Schlachthofe der Speck-Verkauf (Rauchspeck) fortgesetzt. Das Fleisch wird diesmal auf Wunsch auch in kleineren Stücken abgegeben. Ebenso kommt Plockwurst zum Verkauf. Der Bürgermeister. Plum."

Vor 105 Jahren - 13. April 1915
"Wir gingen bis zum Ausgang des Laufgrabens und sicherten die eine Seite der Straße durch einen Damm von Erde. Bis 3 Uhr Nachmittags mußten wir arbeiten, ohne einen Schluck Kaffee bekommen zu haben. Als wir wieder oben ankamen, hörten wir, daß der Kaffeekoch unserer Komp. durch eine Schrapnellkugel an der Hand verletzt worden sei. Es fand sich aber bald ein neuer, der uns um 4 Uhr einen tadellosen Kaffee vorsetzen konnte. Nachdem wir gehörig gefuttert hatten, legten wir uns ein wenig schlafen, wurden aber um 6 Uhr alarmiert und mußten die Hälfte unserer Unterstände für die 3. Komp. frei machen. Nach kurzer Suche hatten wir einen neuen, noch besseren Unterstand gefunden, in dem wir zu vieren lagen. Schon wollten wir uns niederlegen zum Schlafen, da kam plötzlich der Befehl, Sturmgepäck zurecht machen. Ich rollte den Mantel, schnallte mein Kochgeschirr darauf und packte meine eiserne Portion in den Brotbeutel. Unterdessen kamen die anderen Kompagnien herauf mit ihren Spielleuten. Also Sturm, dachten wir. Als wir fertig waren, ausgerüstet mit (?) und Sandsäcken, da hieß es auf einmal, der Alarm sei aufgehoben und die Kompagnie sollte sich fertig machen zum Ablösen. Schnell wurden der Mantel und das Kochgeschirr wieder auf den Tornister geschnallt und dann gings los. Nochmals gings 20 Minuten durch den Laufgraben. Da der 1. und 4. Mann von der 2. Gruppe in die Saubucht hineinkamen, kam ich auf den äußersten linken Flügel unserer Stellung. Nachdem wir uns hier einen schönen Unterstand ausgesucht hatten, übernahm ich die erste Wache mit. Nachdem ich diese abgetan hatte, konnte ich bis morgens 9 Uhr schlafen." (Aus dem Kriegstagebuch des zur Westfront abkommandierten Siegburger Gymnasiasten Paul Löwenich).

 
 
Vor 95 Jahren - April 1925

Die evangelische Gemeinde geht, wie ja viele andere in letzter Zeit, jetzt an das Werk, neue Glocken zu beschaffen als Ersatz für die im Kriege dem Vaterlande geopferten. Alle Gemeindemitglieder werden herzlich gebeten, freudig zu diesem Zwecke mitzuhelfen und sich zu den dazu in Aussicht genommenen Veranstaltungen kräftig zu beteiligen. Ja auch die andersgläubigen Mitbürger, die, soweit sie zur Servatiuspfarre gehören, ihre Glocken behalten durften, und für die die evangelischen Glocken ja in gleicher Weise geopfert worden sind, werden herzlich um ihre Mithilfe gebeten. Die 3 Glocken, welche die Firma Rincker in Sinn bei Wetzlar gießen wird, sollen mit denen von St. Servatius ein harmonisch abgestimmtes Geläute erhalten und somit der ganzen Stadt zur Zierde gereichen. Wenn es gelingt, die nötigen Mittel bis dahin aufzubringen, so ist zu hoffen, daß die neuen Glocken am Sonntage vor Pfingsten, den 24. Mai, zum ersten Male ihre Stimmen erschallen lassen werden. Es wird eine Verlosung mit einer großen Zahl von ganz hervorragenden Gewinnen ausgestattet werden. Es wird gebeten, sich die beiden Sonntage, 3. und 24. Mai für den Besuch kirchlicher und weltlicher Glockenfeiern frei zu halten. Für die in diesen Tagen stattfindende Haussammlung wird darauf hingewiesen, daß der gezeichnete Betrag nicht in einer Summe gezahlt zu werden braucht, sondern auf beliebig viele Monate verteilt werden kann. Ein fröhliches Gelingen dem schönen Werke! Foto: Einzug der neuen Glocken der Evangelischen Stadtkirche am 6. Mai 1925.

Vor 60 Jahren - 13. April 1960
"Obwohl an einigen Stellen im Siegkreis schon vor 14 Tagen (Kaldauen) die ersten Zelte bewiesen, daß der Winter geschieden ist, konnte der vergangene Sonntag als der eigentliche Auftakt für die Campingsaison 1960 angesehen werden. Zur gleichen Zeit, als in Essen die neuesten Erzeugnisse der Industrie für die Freunde des Camping gezeigt wurden, siedelten sich auf den Campingwiesen im Siegkreis die ersten Zeltburgen an. Sie wurden für ihren Optimismus mit weniger Sonnenschein belohnt. Aber die frische Luft, die sie genossen, war ihnen Lohn genug. Zum Baden schien den meisten Zeltlern die Zeit noch zu früh zu sein." (Siegburger Zeitung)

 
 
Vor 5 Jahren - 13. April 2015

Gemeinsames Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs: Rund 60 Siegburger erinnerten in der Krankenhauskapelle und danach an der Marienkapelle in der Bachstraße an Millionen von Tote, aber auch an die beiden Siegburger Männer aus dem Volkssturm, die fast exakt zu dieser Zeit vor 70 Jahren, als sie mit weißen Fahnen den über die Ringstraße hinein kommenden Amerikanern entgegenliefen, hinterrücks von eigenen Leuten erschossen wurden (siehe nachfolgenden Bericht). Pfarrer Joachim Knitter zeichnete in seiner Predigt die Mechanismen der Machtübernahme auf, die Gewalttätigkeiten und die unzähligen Rechtsbrüche bis hin zur Vernichtung ganzer Bevölkerungsschichten, wofür die Siegburger Synagogengemeinde nur eines der zahllosen Beispiele bildete. Er stellte dabei den Inhalt aus Lukas 19, 41-48: "Und Jesus weinte über Jerusalem", den Zerstörungen und den Tränen der Siegburgerinnen und Siegburger über ihre zerstörte Heimat an die Seite, aber auch den Aufruf des seinerzeitigen Wolsdorfer Pfarrers Dresen: "Unser Siegburg darf nicht Ruine werden!" Über Gedanken zur Gerechtigkeit als Friedensbringer zog er seine Ausführungen hin zum christlichen Menschenbild, zur Gleichheit und Brüderlichkeit und zur Ablehnung neuer Ideologien und neuer Götter. Er endete mit der Bitte um Dankbarkeit für 70 Jahre Frieden.
Im Anschluss an einen ökumenischen Gottesdienst nahm jeder eine der auf dem Altar aufgestellten brennenden Osterkerzen. Dann zogen die Gläubigen schweigend zur Kapelle Maria im Frieden. Hier legte Bürgermeister Franz Huhn einen Kranz nieder.

 
 
Vor 5 Jahren - 13. April 2015

Amerikanische GIs an der zerbombten Marienkapelle in der Bachstraße - die Momente, als die US-Soldaten Frieden, Freiheit und Demokratie nach Siegburg brachten. Bei seiner Ansprache zum Gedenken an das Kriegsende vor 70 Jahren blickte Bürgermeister Franz Huhn zurück auf jene dramatischen Stunden, als unverbesserliche Nazis noch eigene Leute hinterrücks erschossen, die mit weißen Fahnen das Ende der Kämpfe signalisieren wollten. Huhn: "Begeben wir uns in Gedanken hinein in diese letzten Stunden, ja letzten Minuten des Weltkriegs hier in Siegburg. Die Amerikaner sind da, sie rücken vor. Wir kennen die Bilder der GIs aus der Alleestraße. Sie überqueren die Brücke über den Mühlengraben. Über diese Gruppe kommt die Freiheit. Die Freiheit hat es schwer. Es wird weiter gekämpft. Letzte Einheiten haben sich verschanzt. Ein Unsinn. Nicht zu verstehen. Eigentlich ist alles aus. Ganz doch noch nicht. Im Luftschutzkeller im damaligen Kolpinghaus, Ecke Ringstraße/Humperdinckstraße, harren die Menschen aus. Sie wollen nicht mehr. Sie wollen, dass es endlich aufhört. Sie wollen ein Leben ohne Angst. Da ist er, der Mut. Der gesunde Menschenverstand. Verkörpert durch die älteren Herren Zerwas und Schmitz. Sie nehmen sich Bettlaken, laufen den Amerikanern entgegen. Frieden soll sein, wir ergeben uns. Schluss mit dem Schießen. Nein, noch ist nicht Schluss. Noch nicht. Beide werden erschossen. Vom letzten Aufgebot. Kugeln aus heiterem Himmel? Nein, Kugeln, die der totale Krieg mit sich bringt. Der totale Krieg, in dem kein Platz ist für weiße Tücher, für den gesunden Menschenverstand, für das Leben. Kein Platz für die guten Bekannten Zerwas und Schmitz. Wir müssen davon ausgehen, dass die Schützen ihre Opfer kannten. Vielleicht sogar gut kannten. Wie kann das sein? Auf welchem Boden gedieh diese Unfähigkeit einzuhalten, der blinde Gehorsam? Der Nationalsozialismus hat es stärker noch als andere Ideologien verstanden, die traditionellen Bindungen zwischen den Menschen, zum Beispiel zwischen Familienmitgliedern, zwischen Freunden oder Nachbarn, zu zerstören."

 
 

Notdienste/Wichtige Rufnummern:

Aufgrund der aktuellen Situation ist das Rathaus geschlossen.
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Notdienste/Wichtige Rufnummern:



Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)



Apotheken-Notdienst:
(jeweils von 9 Uhr bis 9 Uhr des Folgetages)


Heute:
Rosen-Apotheke, Niederpleiser Straße 48 , St. Augustin, Tel.: 02241/34 20 40 (13.04. 09:00 bis 14.04. 09:00)

Dienstag:
Ursula-Apotheke, Kölner Str. 3 a , Troisdorf, Tel.: 02241/99 99 80 (14.04. 09:00 bis 15.04. 09:00)
 

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Redaktion
Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Jan Gerull (Pressesprecher)
Mitarbeit
Hanna Hofmann, Björn Langer