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Siegburg - Logo 4. April 2020  
 

Nach einer Besprechung der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder wurde im Lichte der rasanten und besorgniserregenden Verbreitung des Coronavirus' ein Beschluss gefasst. Er gilt auch für das öffentliche Leben in Siegburg. Der Beschluss hat folgenden Wortlaut:

"Die Bürgerinnen und Bürger werden angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren."

 
 
Coronazahlen schießen nicht in die Höhe

Linear, nicht exponentiell

Siegburg. Höhere Mathematik mit Lichtstreif am Horizont. Der Kreis ließ gestern verlauten, es gebe zwischen Swisttal und Windeck einen "linearen Zuwachs" der Corona-Fälle, "keinen exponentiellen". Landrat Sebastian Schuster erklärt dazu: "Gerade wegen dieser Entwicklung der Situation dürfen wir aber nicht nachlassen, unsere Kontakte so gut es geht zu minimieren. Vermeiden Sie Kontakte - wenn es auch bei den bevorstehenden Frühlingstagen schwerer fällt. Sie schützen sich und andere mit Ihrem Verhalten." Achtung, neue Zeiten: Das Bürgertelefon des Kreises, die Nummer 02241/13-3333, ist wochentags von 8 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags von 10 bis 16 Uhr erreichbar.

Insgesamt gab es seit Beginn der Statistik 714 erfasste Corona-Fälle im Kreis, davon sind 545 noch aktuell. Siegburg liegt bei 53 Infektionen, wobei, so der Stand gestern Mittag, schon 27 Personen in die Kategorie "genesen" (nach Kriterien des Robert-Koch-Instituts) fallen.

Die Kontrolle der Corona-Schutzverordnung brachte gestern Abend eine Auffälligkeit. Das Ordnungsamt musste gegen vier auf einer Tischtennisplatte am Neuenhof sitzende Personen ein Verfahren eröffnen.

 
 
Blütenbestäuber sind unterwegs

Nektarsaugende Hummel

Siegburg. Sie fliegen wieder, die kleinen, gestreiften Blütenbestäuber. Das Foto der nektarsaugenden Hummel machte Gabriele Schröder. Wir freuen uns auch über Ihr Frühlingsbild an presse@siegburg.de!

 
 
Lieferdienst der Stadtbibliothek

Frischer Lesestoff für Ostern

Siegburg. Ostertage ohne Lesestoff ist für viele Siegburger unvorstellbar. Trotz der Möglichkeit, digitale Medien auszuleihen, ist die Nachfrage nach analogen Medien auch in der Corona-Krise ungebrochen. Deshalb reagiert die Bibliothek und organisiert einen Lieferdienst. Dieser Service ist kostenlos und kann von allen Siegburgern mit gültigem Büchereiausweis in Anspruch genommen werden.

Und so funktioniert es: Der Kunde wählt sich in den Katalog ein und wählt aus den verfügbaren Medien maximal fünf aus. Diese werden vor der Auslieferung desinfiziert und in Tragetaschen verpackt. Der Liefertermin - zwischen dem 7. und 9. sowie 15. und 17. April jeweils von 15 bis 18 Uhr - wird im Anschluss an die Planung der abzufahrenden Route den Kunden mitgeteilt.

 
 
Pfarrgemeinde feiert per YouTube

Ostern online

Siegburg. In diesem Jahr wird aufgrund der coronabedingten Einschränkungen die Liturgie der Osterwoche in der katholischen Kirchengemeinde St. Servatius anders gefeiert als in normalen Jahren. Klassische Gottesdienste dürfen zur Eindämmung der Pandemie nicht stattfinden. Stattdessen wurde beschlossen, den morgigen Palmsonntag sowie das Triduum - das sind Gründonnerstag, Karfreitag und die Osternacht - über YouTube mit der Pfarrgemeinde zu feiern. Die genauen Uhrzeiten gibt die Gemeinde auf ihrer Homepage bekannt, dorthin über den "mehr"-Link.

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Post aus dem Abenteuerland

Gegen Langeweile

Siegburg. Fünf lange Wochen sind Kinder sowie Erzieherinnen und Erzieher aus dem Familienzentrum Abenteuerland aufgrund der coronabedingten Schließung getrennt. Damit zu Hause keine Langeweile aufkommt und der Kontakt zwischen der Einrichtung und den Familien bestmöglich gehalten wird, haben die Leiterin Sandra Schneeweis und ihre Kolleginnen Rebecca Wolff und Eunike Peters den 77 Pänz, die derzeit betreut werden, Briefe nach Hause geschickt. Neben zwei Ausmalbildern und einem Fingerspiel haben die kleinen Abenteurer einen Brief mit zehn Spielideen erhalten. Außerdem wurden Pänz und Eltern dazu aufgefordert, die gemalten Werke in die Einrichtung zu schicken - als farbenfrohe Scheibendeko!

 
 
Videokonferenzen am Anno-Gymnasium

Unterrichtsgespräche im Miniaturformat

Siegburg. Dass Schulen ihre Schüler auf digitalem Weg mit Unterrichts- und Übungsmaterial versorgen, ist in aller Munde. Am Anno-Gymnasium geht man über das bloße Hin- und Hersenden von Aufgaben, Lösungen und Korrekturen hinaus. Lernende und Lehrkräfte tauschen sich auch in Videokonferenzen aus.

Wie muss man sich das vorstellen? Eine oder mehrere Lehrkräfte laden die Schüler eines Kurses oder einer Klasse in kleinen Gruppen von ungefähr fünf bis sieben Mitgliedern zu einem Konferenztermin ein. Zum richtigen Zeitpunkt loggen sich alle Beteiligten dazu ein - dazu reicht ein normales Handy - und können sich nun untereinander entweder nur mit Ton oder auch mit Bild besprechen. Dies belebt den Austausch ungemein. Über zuvor bearbeitete Texte kann man sich so in einer kleinen Gruppe verständigen und es entsteht ein Unterrichtsgespräch in Miniaturformat. Eventuelle (Verständnis-)Schwierigkeiten werden direkt behoben. So wird das zuvor Gelesene besser verstanden und tiefer durchdrungen. Außerdem kann kritische Reflexion und Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand fast wie im normalen Unterricht stattfinden.

Auch Projektplanungen finden auf diesem Weg statt. Die Gruppe von Oberstufenschülern, die in den kommenden Wochen einen Film über die Schule drehen wollte, kann bereits jetzt in den Austausch treten über Fragen nach benötigtem Equipment, nach dem Verfassen eines Storyboards und nach der Suche nach geeigneten Motiven und Bildfolgen. Wenn es dann wieder möglich sein wird, können die Dreharbeiten sofort beginnen.

Der große Vorteil der Videokonferenz ist nicht nur der Face-to-Face-Kontakt. Es ist auch möglich, während des Gesprächs gemeinsam an Notizen oder Thesenpapieren sowie an einem digitalen Whiteboard zu arbeiten. So hat man am Ende des Gesprächs sogar ein schriftliches Protokoll, das allen Teilnehmern zugeht.

 
 
Stadtnachrichten auf Facebook

Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Der Tag heute:

Samstag, 4. April, der 95. Tag in 2020

Wetter: "Wohl hundertmal schlägt das Wetter um, das ist des Aprils Privilegium."

 

Sonnenuntergang: 20.09 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 6.57 Uhr
Mondaufgang morgen: 16.30 Uhr
Monduntergang morgen: 6.17 Uhr

Heilige und Namenstage: Platon (Abt des Symbolai-Klosters auf dem mystischen Olymp, heute Ulu Dag, westliche Türkei), trat dem oströmischen Kaiser Konstantin VI. energisch entgegen); Konrad (Vorsteher des Klosters Weißenau /Württemberg, dann Generalabt in Valsecret bei Château-Thierry; Verleumdungen brachten ihn ums Amt, bis 1235 ihn die Prämonstratenser von Cuissy an der Aisne zu ihrem Abt beriefen und seine Ehre wieder hergestellt wurde, starb 1241), auch: Kurt, Kuno, Conny.

Geburtstag: Caracalla (186-217), römischer Kaiser, eigentlich Marcus Aurelius Severus Antonius, ob seiner Gewalttätigkeit und Brutalität berüchtigt; Bettina von Arnim (1785-1859), Schriftstellerin der Romantik; Muddy Waters (1915-1983), amerikanischer Bluesmusiker ("I'm Your Hoochie Coochie Man"), lieferte mit seinem Song "Rollin' Stone" einer legendären Band die Idee zur Namensgebung; Eric Rohmer (1920-2010), französischer Regisseur ("Erzählungen der vier Jahreszeiten"); Anthony Perkins (1932-1992), amerikanischer Schauspieler, in Hitchcocks-Thriller "Psycho", 1960, der psychopatische Norman Bates von "Bates' Motel" - das Haus mit der besonderen Dusche!; Daniel Cohn-Bendit (1945), deutsch-französischer Studentenführer, legendärer 68-er, heute Abgeordneter im Europaparlament; Berry Oakley (1948), Bassist der Southern-Rock-Band "Allman Brothers" ("At Filmore East"); Armin Rohde (1955), Schauspieler ("Lola rennt"); Bastian Pastewka (1972), Komödiant ("Die Wochenshow") und Schauspieler ("Der WiXXer", als Poolnudel-Vertreter Hilmar Kess neben Christoph Maria Herbst in der Komödie "Zwei Weihnachtsmänner"); Heath Ledger (1979-2008), australischer Schauspieler ("Brokeback Mountain"); Amanda Righetti (1983), amerikanische Schauspielerin ("Haunted Hill-Die Rückkehr in das Haus des Schreckens", "Freitag der 13.", "The Mentalist"); Sami Khedira (1987), Fußballnationalspieler, bei Juve unter Vertrag; Steffen Fäth (1987), Handballnationalspieler.

 

Das Lorraine-Motel in Memphis, hier starb heute vor 47 Jahren Martin Luther King nach einem Attentat (Foto: Bob Jagendorf)

Todestag: 1841: William Henry Harrison, der neunte Präsident stirbt 68-jährig an den Folgen einer Erkältung, die er sich 30 Tage zuvor bei der Amtseinführung zugezogen hat, so schnell trat keiner ab; 1929: Carl Benz, der Autobauer stirbt 84-jährig in Ladenburg; 1968: Martin Luther King der amerikanische Pastor, Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger wird um 18.01 Uhr vom weißen Rassisten James Earl Ray auf dem Balkon des Lorraine-Motels in Memphis aus der Entfernung mit einer Gewehrkugel erschossen, Ray widerruft sein Geständnis, stirbt im April 1998 ein Jahr nach Wiederaufnahme des Verfahrens, die Verschwörungstheorien haben nie ein Ende gefunden; 1991: Max Frisch, der schweizerische Schriftsteller und Dramatiker ("Homo Faber", "Stiller", "Biedermann und die Brandstifter") stirbt 79-jährig in Zürich; 1993: Alfred Butts, der amerikanische Architekt und Erfinder des Buchstabenspiels "Scrabble" stirbt 93-jährig; 2011: Witta Pohl die Schauspielerin ("Diese Drombuschs") stirbt 73-jährig in Hamburg; 2012: Claude Miller, der französische Filmregisseur ("Das Verhör" mit Romy Schneider, "Das Auge" mit Isabelle Adjani) stirbt 70-jährig in Paris; 2014: Anja Niedringhaus, die vielfach preisgekrönte Fotojournalistin, bekannt durch ihre Berichterstattung aus Kriegsgebieten wie Afghanistan, Jugoslawien, Kuwait, Lybien, Irak oder Palästina ("Wenn ich es nicht fotografiere, wird es nicht bekannt"), wird 48-jährig bei Banda Khel einen Tag vor den Präsidentschaftswahlen in Afghanistan von einem 25-jährigen Polizisten unter dem Ruf "Allahu Akbar" erschossen, ihre kanadische AP-Kollegin Kathy Gannon überlebt schwerverletzt.

 
 

Historisches Kalenderblatt:

Max und Moritz - kein Punk war früher

Vor 155 Jahren - 4. April 1865
In München erscheint "Max und Moritz", nur vordergründig ein Kinderbuch. Wilhelm Buschs Punker-Duo der Frühzeit attackiert, was in der feinen Gesellschaft formale Autorität beansprucht wie der lächerliche Lehrer Lämpel, dumm aus der Wäsche guckt wie "Schneider meck meck meck", löffelschwingend einen unschuldigen Spitz aus der Küche verdrischt wie die hühnerstolze Witwe Bolte oder vor sich hinspießt wie der im Bett mit Zipfelmütze schnarchende Onkel Fritz. Doch das Kleinbürger-Imperium schlägt zurück, Meister Bäckers Backofen-Inferno überleben die Väter aller Punks wie sonnenbankgegerbt so gerade eben, doch Bauer Mecke bringt sie um die Ecke, zermahlen zu Entenfutter in des Müllers Schrot-Mühle: "Gott sei Dank! Nun ist's vorbei mit der Übeltäterei!"

Wilhelm Busch ist wie jeder Autor aus seiner Zeit zu verstehen. Heißt: Kinder, die ob zweier hart arbeitender Elternteile (Stichwort Soziale Frage im 19. Jahrhundert) sich selbst überlassen sind, neigen zum Über-die-Stränge-Schlagen und sind im Wortsinne unerzogen. Der Niedersachse, im Schaumburger Land geboren, im Harz verstorben und schon zu Lebzeiten das, was man heute "Star" nennt, ist Namensgeber für das Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover.

Vor 145 Jahren - 4. April 1875
In Prag wird Friedrich Smetanas Werk "Die Moldau" uraufgeführt. Der Komponist will mit dem zweiten Abschnitt des siebenteiligen Zyklus "Mein Vaterland" dem tschechischen Volk ein künstlerisches Denkmal setzen. "Die Moldau" wird zur heimlichen Hymne.


Vor 105 Jahren - 4. April 1915
Es ist Weltkrieg und doch ist der Spargel ein Thema für die Seite 1. Die "Deutsche Tageszeitung" schreibt: "Der Spargel dürfte in diesem Jahr teurer werden. Es fehlt an der nicht unbedeutenden Einfuhr aus dem Auslande, ferner an geübten Spargelstechern, an Körben und an Gespannen, sowie an Blech zum Konservieren des Spargels. Zahlreiche ältere Spargelplantagen, die schon im vorigen Jahre erhebliche Mindererträge lieferten, dürften eingehen und neue Spargelkulturen haben im vorigen Jahre sehr enttäuscht. Sie lieferten teils fleckigen, teils abschreckenden Spargel, der fast unverkäuflich war, obgleich das weiße Aussehen zum Kaufe hätte verleiten können. Die Nachfrage dürfte in diesem Jahre das Angebot übersteigen."

 
 

Vor 85 Jahren - 4.4. 1935
Aus einer NS-Presseanweisung aus dem Propagandaministerium des Joseph Goebbels, erhalten im Nachlass des Siegburger Bürgermeisters Hubert Heinrichs (1896-1975):

"1.Reichsparteitagsfilm

Die Propaganda über den Reichsparteitagsfilm darf mit der Berichterstattung über die Berliner Uraufführung keinesfalls beendet sein. Vielmehr muss sie intensiv weitergeführt werden, mit Umstellung auf die lokale Aufführung. Die Zeitungen sollen immer wieder darauf hinweisen, in Wort und Bild, dass in Kürze auch die Heimatstadt dieses großartige Zeugnis nationalsozialistischen Willenstriumphes zu sehen bekommt. Über die jeweiligen Erstaufführungen ist ganz groß zu berichten. [...] Ich erwarte von allen Zeitungen genaue Befolgung meiner Anordnungen und außerordentliche Mitarbeit zur Propagierung des Reichsparteitagsfilms."

Erläuterung:
Mit dem "Reichsparteitagsfilm" ist der Film "Triumph des Willens" gemeint. Er ist ein Film über den sechsten Reichsparteitag der NSDAP 1934 in Nürnberg und gilt als eines der einflussreichsten Werke der Regisseurin Leni Riefenstahl. Die Uraufführung fand am 28. März 1935 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt. Der inszenierte Dokumentarfilm enthält Bildmaterial vom Parteitag 1934 mit seinen Paraden und Aufzügen sowie zahlreiche Auszüge aus Reden verschiedener NS-Funktionäre während des Parteitags, vor allem von Adolf Hitler. Das vorrangige Thema ist die Rückkehr Deutschlands als Großmacht mit Hitler als heilbringendem Führer. Hitler wählte den Titel in Anlehnung an Friedrich Nietzsches Schlagwort vom "Willen zur Macht". Riefenstahl selbst verwendete einerseits relativ neuartige Techniken wie bewegte Kameras, Teleobjektive, eine dynamische Schnitttechnik sowie neuartige Kameraperspektiven. Auch bewährte Mittel wie die suggestive Untermalung mit Musik, schnelle Schnitte und raffinierte Bildmontagen setzte sie gekonnt ein. Inhaltlich geht es immer wieder um die Inszenierung von Massen, die in zahlreichen Verbänden der Partei und des Staates an Hitler vorbeimarschieren oder gebannt dessen Reden lauschen. Es sind militärisch formierte Massen ohne individuellen Ausdruck. Sie dienen der Propagierung der Macht des "Führers", dessen Willen sie bedingungslos und begeistert ausführen.

Der deutsche Philosoph und Literaturwissenschaftler Walter Benjamin, der sich 1940 auf der Flucht vor den Nazis aus Verzweiflung in den Pyrenäen das Leben nahm, schrieb dazu: "Er [der Faschismus] sieht sein Heil darin, die Massen zu ihrem Ausdruck (beileibe nicht zu ihrem Recht) kommen zu lassen. [...] Der Faschismus läuft folgerecht auf eine Ästhetisierung [Gestaltung nach dem schönen Schein] des politischen Lebens hinaus." Es gehe um die "Vergewaltigung der Massen, die er [der Faschismus] im Kult eines Führers zu Boden zwingt." Diese "Vergewaltigung der Massen...im Kult eines Führers" zeigt Riefenstahl. Sie selbst meinte jedoch nach dem Krieg, nur einen unpolitischen Dokumentarfilm gedreht zu haben, den sie allenfalls ästhetisch etwas überhöht habe.

Die amerikanische Kulturwissenschaftlerin Susan Sontag schrieb dazu 1974: "In Wirklichkeit hat die Riefenstahl, wie sie in dem schmalen Buch über die Entstehung von 'Triumph des Willens' berichtet, bereits bei der Planung des Parteitags mitgewirkt - der von Anfang an als Kulisse für ein Filmspektakel angelegt war [...]. Das historische Ereignis diente also als Kulisse für einen Film, der sich dann in einen authentischen Dokumentarfilm verwandeln sollte. [...] Will man noch einen Unterschied machen zwischen Dokumentarfilm und Propaganda, dann ist jeder, der die Filme der Riefenstahl als Dokumentarfilme verteidigt, naiv." Auch die Dringlichkeit, mit der in der zitierten Presseanweisung zur Propagierung des Reichsparteitagsfilms "als Zeugnis nationalsozialistischen Willenstriumphs" aufgefordert wird, spricht deutlich für die propagandistische Absicht.

Deren für jeden nicht "naiven" Betrachter deutliche Erkennbarkeit verhinderte aber nicht, dass der Film mit seiner Ästhetik nach dem Zweiten Weltkrieg Spielfilme und Dokumentarfilme bis hin zur Werbung und Sportberichterstattung beeinflusste. Filme, die eine ähnliche Szenerie oder ganze Szenen wie der Film "Triumph des Willens" aufweisen, sind "Citizen Kane", "Uhrwerk Orange", "Gladiator","Starship Troopers", "Der Herr der Ringe", "Der König der Löwen" und viele andere. Bei den Verteidigern von Riefenstahl, die es bis heute gibt, stellt sich dann die Frage der moralischen und politischen Verantwortung der Kunst oft überhaupt nicht mehr, und es zählt nur noch die Ästhetik von Riefenstahls Bildsprache. Zu bedenken ist bei ihrer Verwendung in solchen nachfaschistischen Filmen aber auch, dass diese Bildsprache immer auf die Überwältigung des Zuschauers abzielt. Dies im Hinterkopf zu haben, muss den Genuss an den Filmen nicht schmälern, könnte aber dazu beitragen, sie etwas weniger "naiv" anzuschauen.

Vor 40 Jahren - 4. April 1980
Tschö Fidel, Freiheit statt Sozialismus: Aus Unzufriedenheit über die wirtschaftliche Lage im diktatorisch unterdrückten Kuba stürmen rund 10.000 Demonstranten das Gelände der peruanischen Botschaft in Havanna und ersuchen um politisches Asyl. Schon zwei Wochen zuvor waren Asylsuchende in die Botschaft eingedrungen. In den darauf folgenden Tagen werden auch die Botschaften anderer Länder besetzt. Nachdem Castro allen Ausreisewilligen über den Hafen von Mariel freie Ausreise zusichert, flüchten binnen weniger Wochen über 88.000 Kubaner auf Schiffen und Booten in die USA.

 
 

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 110 Jahren - 4. April 1910
Das neue Volksschuljahr beginnt am 5. April und Bürgermeister Carl Plum erklärt den "Eltern oder Pflegeempfohlenen", wo es um 8 Uhr langzugehen hat: I. Schule am Friedensplatz a. in die alte Knabenschule, Zimmer rechts, die katholischen Knaben des Systems Innere Stadt, b. in die Mädchenschule, früher Hospital, die katholischen Mädchen des Systems Innere Stadt, II. in die Schule an der Weiergasse, Nordschule, die katholischen Knaben des Systems Nordschule, III. in die Schule an der Friedrichstraße a. Zimmer rechts, die katholischen Mädchen des Systems Nordschule, b. Zimmer links, sämtliche evangelischen Kinder der Stadt, IV. in die Schule zu Siegburg-Wolsdorf die katholischen Kinder dieses Bezirks sowie diejenigen Kinder, welche jenseits der Aggertalbahn zwischen Frankfurter- und Zeithstraße wohnen. V. in die Schule zu Siegburg-Zange Zimmer unten links, die katholischen Kinder von Zange, VI. in die jüdische Schule die jüdischen Kinder." Foto: Erst zwei Jahre zuvor, 1908, wurde die damalige Katholische Volksschule an der Bambergstraße, die "Nordschule", fertiggestellt. Hier Blick von der Bambergstraße, die Aulgasse im Hintergrund.

Vor 105 Jahren - 4. April 1915
Heute ist Ostersonntag, das höchste kirchliche Fest zum ersten Mal während des Weltkriegs, und das Wetter in Siegburg ist durchweg trübe und regnerisch. Wie seit Monaten. Mit Sehnsucht erwarten alle die warmen und sonnigen Tage, weil diese zur Bestellung der Äcker dringend nötig sind. Der Erzbischof von Köln lässt von der Kanzel ausrichten, es sei den Katholiken seiner Diözese nunmehr gestattet, auch an Sonntagen die Frühjahrsbestellung der Äcker vorzunehmen und auf dem Felde zu arbeiten, jedoch sei "möglichst jede geräuschvolle Tätigkeit zu vermeiden". Vom "pflichtgemäßen Besuch des Gottesdienst darf indessen nicht Abstand genommen" werden, lässt der Oberhirte vom Dom seine Schäfchen wissen, damit die nicht auf dumme Gedanken kommen. Verboten sind jedwede Acker-Arbeiten am ersten Pfingstfeiertag und am Fronleichnamsfeste.

Vor 105 Jahren - 4. April 1915
Ostersonntag an der Westfront, der Siegburger Abiturient Paul Löwenich schreibt im Lazarett in sein Weltkriegstagebuch:
"Morgens zur Feier des Ostersonntages allgemeines Schrubben. Mittags gabs Kartoffeln mit Gulasch, die mir vortrefflich mundeten. Als Ostergabe bekam jeder zwei gefärbte Ostereier."

Vor 95 Jahren - 4. April 1925
Eröffnung. Meinen geehrten Gästen von Siegburg und Umgegend zur gefälligen Kenntnisnahme, daß ich von Samstag, den 4. April ab an mein Restaurant, den Siegburger Hof, eine Bodega mit Likörstube "Im Treppchen" angegliedert habe. Sämtliche Bodega-Weine der National-Bodega-Co., Köln, Hohestr., gelangen glasweise zum Ausschank. Flaschenverkauf zu Originalpreisen. Liköre und Branntweine nur erster Firmen billigst. Reichhaltige kalte Küche. Gleichzeitig bringe ich mein Restaurant, separate Klub- und Gesellschaftsräume in empfehlende Erinnerung (Sälchen, sehr geeignet für Vereine, kleine Festlichkeiten und Hochzeiten). Hochachtungsvoll Ferd. Linder.

 
 
Vor 95 Jahren - April 1925

Die Zentrumsfraktion des Siegburger Stadtrats hat folgenden Antrag eingereicht: "Die Stadtverordneten-Versammlung wolle beschließen: 1. Den Ausbau bzw. die Instandsetzung der Straßen auf der Papagei, Jakobstraße (vom Waisenhaus bis Riembergstraße), Wolsdorferstraße und Lambertstraße sofort in Angriff zu nehmen, 2. Die Mittel hierzu sind im Etat 1925 bereitzustellen." Foto: Auf der Papagei

Vor 60 Jahren - 4. April 1960
"Katastrophe" und "Atompilz", diese Vokabeln - Gott sei Dank übertrieben - werden sich zwei Tage später im Lokalteil finden, doch was passiert tatsächlich in den Stunden des heutigen Montagnachmittags: Leder- und Farbreste, von einer Firma in einer alten Stallberger Tongrube an der Zeithstraße gelagert, fangen Feuer und qualmen mächtig. Der Rauch lässt den Pkw-Verkehr auf der Zeithstraße stocken, doch die Siegburger Feuerwehr hat alles schnell im Griff.

 
 

Notdienste/Wichtige Rufnummern:

Aufgrund der aktuellen Situation ist das Rathaus geschlossen.
Mehr zur telefonischen Erreichbarkeit der Dienststellen über den Link.

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Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst:
(jeweils von 9 Uhr bis 9 Uhr des Folgetages)


Heute:
Siegtal-Apotheke, Hauptstraße 110 , Siegburg, Tel.: 02241/38 38 97 (04.04. 09:00 bis 05.04. 09:00)
Burg-Apotheke, Burgstr. 20 , St. Augustin, Tel.: 02241/31 26 23 (04.04. 09:00 bis 05.04. 09:00)

Sonntag:
easyApotheke Siegburg City, Neue Poststr. 1-3 , Siegburg, Tel.: 02241/8 66 36 20 (05.04. 09:00 bis 06.04. 09:00)
Glocken-Apotheke, Hermann-Ehlers-Str. 61 b , Troisdorf, Tel.: 02241/80 46 89 (05.04. 09:00 bis 06.04. 09:00)
Guten Tag Apotheke Bonn Pützchen, Am Weidenbach 31 , Bonn, Tel.: 0228/9 26 16 80 (05.04. 09:00 bis 06.04. 09:00)
Schloss-Apotheke, Birlinghovener Str. 8 , St. Augustin, Tel.: 02241/33 33 00 (05.04. 09:00 bis 06.04. 09:00)
 

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53721 Siegburg
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Redaktion
Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Jan Gerull (Pressesprecher)
Mitarbeit
Hanna Hofmann, Björn Langer