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Siegburg - Logo 29. März 2020  
 

Nach einer Besprechung der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder wurde im Lichte der rasanten und besorgniserregenden Verbreitung des Coronavirus' ein Beschluss gefasst. Er gilt auch für das öffentliche Leben in Siegburg. Der Beschluss hat folgenden Wortlaut:

"Die Bürgerinnen und Bürger werden angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren."

 
 
Ein Frühlingssamstagnachmittag

Leere am Michaelsberg

Siegburg. Ein sonniger Frühlingssamstagnachmittag am Michaelsberg. Normalerweise tummeln sich hier die Menschen. Nicht so in der letzten Woche, als Christian Schröder auf das Siegburger Wahrzeichen stieg. Er hat den Berg für sich alleine. Viel leichter als in den letzten Tagen fällt das Zuhausebleiben heute: Die Uhr steht nun zwar auf Sommer-, das Wetter aber noch einmal auf Winterzeit.

Auch Sie haben die Ruhe an sonst dicht bevölkerten Plätzen in Siegburg genossen? Teilen Sie Ihr Erlebnis per Mail an presse@siegburg.de mit uns!

 
 
Sonnenplätze abgesperrt, Spielplätze und Schulhöfe menschenleer

Kontrollen am Samstag

Siegburg. Der Fußgängerzone und speziell dem Marktplatz galt am Samstag das besondere Augenmerk des Ordnungsamt-Außendienstes, der seit Inkrafttreten der Auflagen zur Verhinderung der Corona-Ausbreitung kontrolliert, ob Kontaktverbot und Mindestabstand eingehalten werden. Beim Kassieren der Standgebühren wurden die Händler des Wochenmarkts angehalten, auf die Distanz ihrer Kunden untereinander und zum Verkäufer zu achten. Das Anstehen klappte, die Einkäufer zeigten sich mehrheitlich diszipliniert.

Weil die Sitzgelegenheiten am Markt zeitweise zu stark frequentiert waren, sperrte das Ordnungsamt - wie hier am Hühnermarkt - ab. Trotzdem kam es vor, dass Unverbesserliche sich erneut setzten, was wiederum ein Einschreiten zur Folge hatte. Bei der Ankunft am Siegwehr erwartete die Kollegen ein ähnliches Bild. Hier waren die gruppenbildenden Ausflügler zumeist im Familienverbund unterwegs. Das Ordnungsamt löste nach Ansprache die Menschenansammlungen auf. Sicherheit geht vor, und für Diskussionen ist in der aktuellen Situation keine Zeit!

Sehr erfreuliche Ergebnisse brachte die Runde entlang der Spielplätze, Kleinspielfelder und Schulhöfe im gesamten Stadtgebiet: Keine besonderen Vorkommnisse, wie schon in den letzten Tagen hielten sich die Siegburgerinnen und Siegburger vorbildlich an die Regeln! Die Patrouillen gehen heute weiter.

 
 
Jeder trainiert für sich - und alle trainieren gemeinsam

Anleitung via YouTube

Siegburg. Der SV Hellas bietet seinen Mitgliedern und allen Interessierten am morgigen Montag ein spezielles YouTube-Fitnesstraining an. Das extra hierfür aufgenommene Video kann über den eigenen Kanal des Vereins aufgerufen werden, ein kurzer Trailer (Foto) ist jetzt schon hinterlegt. Zum Hellas-Auftritt auf YouTube über den nachstehenden "mehr"-Link. Der Plan ist, dass möglichst viele Sportsfreunde morgen um 18.30 Uhr das Video aufrufen und gleichzeitig zu Hause das Training starten. Coach und Teilnehmer können sich während der Übungen über eine WhatsApp-Gruppe austauschen. Wem diese Zeit nicht passt, der kann später aktiv werden. E-Mailadresse für Rückfragen: triathlon@sv-hellas-siegburg.de.

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Siegburger Jugendtheater nominiert für Deutschen Amateurtheaterpreis

Auszeichnung für "Müll 2.0 - We're burning now"

Siegburg. Das Kinder- und Jugendtheater Tollhaus und die Schauspielschule Siegburg präsentierten im Sommer des vergangenen Jahres auf dem Marktplatz das Tanztheaterstück "Müll 2.0 - We're burning now". 30 junge Menschen appellierten an die Verantwortung der Erwachsenen hinsichtlich der drängenden Themen: Vermüllung, Artensterben und Klimawandel. Tausende Zuschauer verfolgten die sechs Open-Air-Aufführungen und waren zutiefst berührt und bewegt von der Inszenierung als auch der Leistung der Darsteller.

Das von Maike Mielewski inszenierte Stück schaffte es nun unter die ersten drei von deutschlandweit 167 Einsendungen für die Nominierung zum Deutschen Amateurtheaterpreis. Die Bekanntgabe des Gewinners erfolgt Ende Mai. Bürgermeister Franz Huhn in seiner Glückwunschmail: "Ihr habt begeistert und Denkanstöße bewirkt!"

Wir drücken die Daumen!

 
 
Montags und mittwochs Essensausgabe

Kulti kocht für bedürftige Jugendliche

Siegburg. Das Kulturcafé wird von vielen jungen Menschen besucht, die sich in schwierigen Lebensverhältnissen bewegen. Dazu zählen nicht nur familiäre Problemlagen, sondern auch finanzielle Nöte. Oft dient das Jugendzentrum als Anlaufstelle, in der sie sich mit anderen austauschen, ihre Sorgen loswerden oder eine warme Mahlzeit bekommen können. Die zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffenen Einschränkungen treffen diese Jugendlichen, die nun auf sich allein gestellt sind, hart.

Um Abhilfe zu schaffen, hat sich das Kulturcafé dazu entschlossen, eine Essensausgabe für bedürftige Jugendliche einzurichten. Wolfgang Schmitz, Leiter des pädagogischen Kochangebots im "Kulti", wird montags und mittwochs jeweils zwanzig Essen zubereiten. Diese werden dann in biologisch abbaubaren Gefäßen einzeln an die jungen Leute verteilt, die sich zuvor angemeldet haben. Hierdurch werden Begegnungen untereinander vermieden. Natürlich finden Zubereitung und Ausgabe der einzelnen Gerichte unter strenger Einhaltung der aktuell geltenden Hygienebestimmungen statt. Die Abholer zahlen das, was sie können, in ein bereitstehendes Sparschwein ein.

 
 
Caty liebt Knabberstangen und Streicheleinheiten

Katzendame möchte in die Ferne schauen

Siegburg. Eine kleine Genießerin ist die zwölfjährige British-Kurzhaar-Katze Caty besonders dann, wenn ihre Betreuer im auch für Siegburg zuständigen Tierheim Troisdorf, Siebengebirgsallee 105, zum Kämmen und Bürsten zu ihr kommen. Rassetypisch und altersgemäß, geschätzt wird sie auf zwölf Jahre, ist sie sanft und freut sich über Streichelbesuche. Schnurrend begrüßt sie ihre Gäste und streicht ihnen liebevoll um die Beine. Wer dann noch Geschenke in Form von Knabberstangen mitbringt, hat ihre Gunst gewonnen. Caty sollte in einen ruhigen Haushalt umziehen, in dem ihr Zeit und viel Zuwendung geschenkt werden. Ihrem geruhsamen Wesen genügt Wohnungshaltung, vielleicht mit einem Aussichtsplatz am Fenster oder vernetzten Balkon, um gemütlich in die Ferne zu schauen.

 
 
Gleisbauarbeiten am Bahnhof

Nachts wird es laut

Siegburg. Auf Grund von Gleisbauarbeiten kann es im Umfeld des Bahnhofs Siegburg/Bonn in der Nacht von Montag auf Dienstag, 30. auf 31. März, zu Lärmbelästigungen kommen. Die Anwohner der betroffenen Straßen wurden durch die Deutsche Bahn informiert.

 
 
Stadtnachrichten auf Facebook

Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Der Tag heute:

Sonntag, 29. März, der 89. Tag in 2020
Beginn der Sommerzeit, nichtautomatische Uhren umgestellt?

Wetter: Rückfall mit deutlich einstelligen Temperaturen und Regen, teils sogar Schnee.

 

Sonnenuntergang: 19.59 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 7.10 Uhr
Mondaufgang morgen: 10.03 Uhr
Monduntergang morgen: 1.26 Uhr

Heilige und Namenstage: Helmut (ab 837 Bischof von Winchester im Süden Englands); Berthold (von Calabrien, Einsiedler auf dem Berg Karmel, Mitbegründer des Karmeliterordens, starb um 1195).

Geburtstag: Wilhelm Liebknecht (1826-1900), Mitbegründer der SPD, Vater von Karl Liebknecht; Bertha Krupp (1886-1957), Unternehmerin, Tochter von Kanonenkönig Friedrich Alfried Krupp, zeigte als seinerzeit reichste Unternehmenserbin Europas soziales Engagement; Ernst Jünger (1895-1998), Schriftsteller und extrem ambivalenter Kriegsschilderer ("In Stahlgewittern"), wegen seines nationalistisch-antidemokratischen und auch judenfeindlichen Frühmachwerks stets umstritten; Brigitte Horney (1911-1988), Schauspielerin ("Liebe, Tod und Teufel"); Gerd Baltus (1932-2019), Schauspieler ("PS-Geschichten ums Auto", viele Krimi-Rollen ("Tatort", "Der Alte", "Derrick"); Terence Hill (1939), italienischer Schauspieler, bekannt durch Haudrauf-Komödien mit Bud Spencer; John Major (1943), britischer Ex-Premier, Christopher Lambert (1957), amerikanischer Schauspieler ("Greystoke, die Legende von Tarzan", "Highlander"); Helmut Zerlett (1957), Keyboarder und einstiger Latenight-Bandleader bei Harald Schmidt; Elle Macpherson (1964), australisches Model und Schauspielerin ("Rivalen am Abgrund"); Lucy Lawless (1968), neuseeländische Schauspielerin ("Battlestar Galactica"); Lara Logan (1971), in Südafrika geborene amerikanische Kriegsberichterstatterin, CBS-Auslandskorrespondentin, sehr schwer verletzt am 11. Februar 2011, als sie live vom Tahir-Platz über den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak berichtete und sie plötzlich ein Mob von 200 Männern vom Kamerateam abschnitt, heftig attackierte und auch vor brutalsten sexuellen Übergriffen nicht zurückschreckte, erst eine Gruppe ägyptischer Frauen und einige beherzte Soldaten retteten sie nach 25 Minuten; Jennifer Capriati (1976), amerikanische Tennisspielerin, Wimbledon-Sieg 1990, Olympia-Gold 1992.

 

Badeplatz in Asnières, Seurat-Werk von 1883/1884 (Zenodot).

Todestag: 1891: Georges Seurat, der französische Maler und bedeutende Vertreter des Pointillismus stirbt 31-jährig in Paris; 1982: Carl Orff, der Komponist der "Carmina Burana" stirbt 86-jahrig in München; 1989: Bernard Blier, der französische Schauspieler (mimte den Geheimdienstchef "Milan" in "Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh") stirbt 73-jährig in Saint-Cloud; 2019: Agnès Varda, die französische Regisseurin und Filmemacherin stirbt 90jährig in Paris, zu ihren Werken zählen "Vogelfrei" mit Sandrine Bonnaire, "Die Zeit mit Julien" mit Jane Birkin sowie der mit internationalen Stars besetzte Film "Hundert eine Nacht", es wirkten mit u.a. Isabelle Adjani, Jean-Paul Belmondo, Alain Delon, Catherine Deneuve, Robert De Niro, Clint Eastwood, Harrison Ford, Gina Lollobrigida, Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau Michel Piccoli und Hanna Schygulla.

 
 

Historisches Kalenderblatt:

Vor 95 Jahren - 29. März 1925
Wahlen und die Mode sind die beherrschenden Tagesthemen: Erstmals sind fast 40 Millionen Menschen aufgerufen, in der Weimarer Republik den Reichspräsidenten per Volksentscheid zu wählen. 69 Prozent der Wähler stimmen ab, doch kein Kandidat erhält im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Vor dem zweiten Wahlgang werden sich ein "Reichsblock" (DVP, BVP, DNVP, Deutschvölkische) und ein "Volksblock" (SPD, DDP, Zentrum) bilden. Das Zentrum ist gegen den Sozialdemokraten Otto Braun (SPD), um die Koalition nicht zu gefährden, stimmte die SPD für den Zentrumskandidaten Wilhelm Marx. Doch der "Reichsblock" wird mit Paul von Hindenburg im zweiten Wahlgang am 26. April 1925 das Rennen machen. Der Ex-Generalfeldmarschall des Ersten Weltkriegs ist damit einziger je direkt vom Volk gewählter deutscher Präsident. Und bereitet 1933 mit dessen Ernennung den Weg für Adolf Hitler.

Vor 95 Jahren - 29. März 1925
Derweil hat die "Berliner Illustrierte" ganz andere Sorgen. Sie kritisiert den neuen und maskulinen Trend in der Frauenmode: Nach hinten gekämmtes Haar, ausrasierter Nacken, Bubikopf und Hosenanzüge - Coco Chanel revolutioniert in Paris die Modewelt. Das Berliner Blatt ätzt, die Frauen könnten gleich die Mäntel ihrer Männer auftragen.

 
 
Vor 85 Jahren - 29. März 1935

Aus einer NS-Presseanweisung aus dem Propagandaministerium des Joseph Goebbels, erhalten im Nachlass des Siegburger Bürgermeisters Hubert Heinrichs (1896-1975):
"Alle Zeitungen werden gebeten folgende Notiz nochmals abzudrucken:
'Wie das Meldeamt für den Freiwilligen Arbeitsdienst der N.S.D.A.P. mitteilt, findet die April-Einstellung in den Freiwilligen Arbeitsdienst am 8. April 1935 statt. Sämtliche jungen Leute, die für die Einstellung vorgesehen sind, erhalten in diesen Tagen vom Meldeamt eine schriftliche Einberufung. Der Einberufung ist pünktlich Folge zu leisten. Nacheinstellungen finden nicht statt.'"
Erläuterung:

Der Freiwillige Arbeitsdienst (FAD) wurde 1931 eingerichtet und stellte ein Beschäftigungsprogramm der Reichsregierung für Erwerbslose dar. Die Rechtsparteien, darunter die NSDAP, hatten seit Beginn der Wirtschaftskrise immer wieder eine Arbeitsdienstpflicht gefordert; der FAD war somit nicht zuletzt ein Zugeständnis an die Rechte, die sich schon seit dem Ersten Weltkrieg für eine 'nationale Dienstpflicht' ausgesprochen hatte. Von Anfang an ging es so einerseits um Arbeitsbeschaffung: Immerhin gehen schließlich 1932 rund 100.000 junge Männer zum Freiwilligen Arbeitsdienst - für 50 Pfennig Taschengeld am Tag, plus Verpflegung und Unterkunft. Dies war nicht immer freiwillig, denn viele konnten es sich bei der wachsenden Not nicht leisten, sich nicht zu melden. Bis zur Machtübernahme durch die Nazis gab es verschiedene Träger für den FAD. Als Träger des Dienstes erschienen Turn- und Sportverbände, konfessionelle Organisationen, freie und christliche Gewerkschaften, die Technische Nothilfe und nicht zuletzt die politischen Verbände, etwa der Deutschnationale Handlungsgehilfenverband und die Wehrverbände. Je nach Trägerschaft ging es neben 'gemeinnützigen' Arbeiten - oft Handarbeit mit geringer Effizienz - auch um 'nationalpolitische' Erziehung und paramilitärische Strukturen. Nach 1933 wurde auch der FAD gleichgeschaltet, und schließlich gab es - wie aus der obigen Anweisung hervorgeht - nur noch den "Freiwilligen Arbeitsdienst der N.S.D.A.P.", wobei der oben zitierte Wortlaut der "Notiz" auch deutlich macht, dass es mit der 'Freiwilligkeit' so weit nicht her war und es wie beim Militär um eine "Einberufung" ging. Kurze Zeit später erfolgte die Umwandlung des freiwilligen Dienstes in einen Pflichtdienst durch ein am 26. Juni 1935 erlassenes Gesetz, nach dem von nun an alle männlichen Jugendlichen nach dem vollendeten 18. Lebensjahr bis spätestens zur Vollendung des 25.einer Dienstpflicht im 'Reichsarbeitsdienst' (RAD) nachzukommen hatte. Der RAD verfolgte mehrere Ziele. Ein Hauptziel war die Disziplinierung der jungen Generation, deren Angehörige während der Weltwirtschaftskrise oft jahrelang arbeitslos gewesen waren. Dem entsprach die paramilitärische Struktur des RAD. Schon 1934 verwandte man den sehr bezeichnenden Begriff "Soldat der Arbeit" für die Arbeitsdienstleistenden. Der RAD sollte auch ein Versuch sein, die nationalsozialistische Ideologie der angeblich Klassen- und Standesschranken überwindenden 'Volksgemeinschaft' in die Praxis umzusetzen. Der RAD war Teil des nationalsozialistischen Erziehungssystems. Die Ableistung der Arbeitsdienstpflicht war z. B. Voraussetzung für die Zulassung zum Hochschulstudium. Die wirtschaftliche Bedeutung des Arbeitsdienstes war demgegenüber wegen mangelnder Arbeitsproduktivität gering. Schließlich übernahm der RAD seit 1938 zunehmend Hilfsdienste für die Wehrmacht.
Heutige Überlegungen zur Einführung eines 'Pflicht-' oder 'Dienst-' oder 'Deutschlandjahres' stehen in einem demokratischen Rechtsstaat natürlich in einem ganz anderen Kontext als am Ende der Weimarer Republik und während der NS-Zeit. Die geschichtlichen Erfahrungen mahnen aber zur Vorsicht - sowohl was die genaue Zielsetzung angeht als auch was die Bedingungen für die 'Dienstleistenden' und die Auswirkungen für unser Sozialsystem betrifft.

Vor 60 Jahren - 29. März 1960
In Gravenbruch/Neu-Isenburg bei Frankfurt öffnet das erste Autokino der Bundesrepublik. Vornehmlich junge Besucher sehen "Der König und ich" mit Deborah Kerr und Yul Brunner. Häufig sind die es die Autos der - vom Fahrtziel nicht unbedingt informierten - Eltern, die zur Drive-In-Premiere benutzt werden: Von Isetta und Lloyd über Fiat 500 und Käfer bis zu Karmann Ghia und Borgward reicht die Modell-Palette. An den Haltebuchten stehen Lautsprecher mit Schalter für den Platzservice: Wird gedrückt, werden Snacks ans Autofenster geliefert. Mit neumodischen Sachen wie "Hamburgern".

 
 

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 105 Jahren - 29. März 1915
"Infolge der durch den Kriegszustand geschaffenen Lage kann die Müllabfuhr im Stadtbezirk - ausgenommen Wolsdorf, wo nur einmal in der Woche abgefahren wird, nicht mehr wie seither täglich stattfinden. Von der nächsten Woche ab wird die Abfuhr bis auf weiteres nur an drei Wochentagen erfolgen und zwar: dienstags, donnerstags und Samstag. Der Bürgermeister, Plum."

Vor 105 Jahren - 29. März 1915
"Dasselbe Lied", nur zwei Worte finden sich heute im Kriegstagebuch des Siegburger Gymnasiasten Paul Löwenich.

 
 
Vor 100 Jahren - 29. März 1920

Über den Siegburger Männergesangverein berichtet das Kreisblatt. Oder geht es eher über die Befindlichkeit im Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg? "Seine Geschichte ist zugleich die Geschichte Siegburgs und aus dieser ruhmvollen Geschichte geht klar hervor, daß die Gründung eben eine Angelegenheit der bodenständigen Bewohner war, getragen von Ernst und edlem Streben. Und diesen Geist der Vorfahren hat der SMGV stets gehegt und gepflegt. Stets eine Pflegestätte der Kunst und des gediegenen Frohsinns. Davon gab die Aufführung der 'Sieglinde' am letzten Sonntag beredtes Zeugnis. Der große Saal des Hotels zum Stern war bei Stuhlreihen überfüllt und gar viele mußten mit Stehplätzen vorlieb nehmen. Es war ein Volksbildungs- und Unterhaltungsabend, wie er schöner nicht sein konnte, reich und arm, alt und jung, Bürgerschaft und Arbeiter, frei von aller Parteipolitik, ohne Trennung der Konfessionen friedlich und schiedlich an der Stätte der Kunst und des Humors vereint. So muß es sein: Nicht was uns trennt, müssen wir versuchen, nur das, was uns eint, und ohne Verrückung der Grenzsteine, bei strenger Wahrung der Grenzgebiete des eigenen Arbeitskreises ist einträchtiges Zusammenarbeiten das Gebot der schweren Stunde. Die Aufführung selbst, der Geschichte unserer schönen Vaterstadt entnommen, geeignet, Heimatliebe und Heimatstolz zu wecken und zu fördern, war in Spiel und Ausstattung eines glänzende. Es gebührt allen, von der Sieglinde bis zum kleinsten Zwerge, dem Musikdirektor Cleuver sowie dem Leiter Lob und Anerkennung. Die eingeflochtenen Witze in Wort und Lied, die in feiner, aber überaus treffender Form manche unschönen Erscheinungen, die der Krieg leider auch in unserer Vaterstadt gezeitigt, geißelte, haben den Arbeitern und Bürgern wohlgetan, werden hoffentlich dazu beitragen, daß diese Taten einzelner hell erleuchtet geklärt und gebrandmarkt werden. Ja. Ob et Sönnche schingt, ob et Möndche grient, ob et fröh weed oder spät, mie han en unserem Männergesangverein, de Himmel ob de Äd!" Foto: Der Siegburger Männergesangverein 1867 anläßlich seines 40-jährigen Jubelfestes 1907 vor dem Schützenhaus.

 
 
Vor 95 Jahren - 29. März 1925

Die ungeklärte Lage der Deutschen Werke veranlasste die christlichen Gewerkschaften gelegentlich einer Versammlung zu folgender Entschließung: "Die Arbeiterschaft des Siegkreises ist aufs äußerste beunruhigt durch die neuerdings umlaufenden Gerüchte, daß die Deutschen Werke geschlossen werden sollen. Die christliche Arbeiterschaft erwartet von der Stadt, vom Kreis und der Regierung, daß alles getan wird, um diese neue drohende Gefahr von der Arbeiterschaft abzuwenden. Es darf nicht geschehen, daß etwaige notwendige Umorganisationen immer nur Kosten der Arbeiter vorgenommen werden." (Siegburger Zeitung) Foto: Die Geschossfabrik an der Wilhelmstraße gehörte nach dem Ersten Weltkrieg zu den Deutschen Werken, hier zu sehen die mittlere Kranbahn zwischen der Gießerei vorne links und dem Walz-, Press und Schmiedewerk hinten rechts.

 
 
Vor 60 Jahren - 29. März 1960

Teurer Tankstopp: Eine Frau aus Bocholt ließ gegen 17 Uhr in der Toilette der Tankstelle Siegburg-Ost eine beige Damenhandtasche mit wertvollem Schmuck stehen. In der Tasche befand sich ein grünes Schmucketui mit einem großen Halskollier, Platineinfassung mit Platinkette im Wert von 3000 DM, ein kleiner Anhänger mit Perle und Brillant, Wert etwa 500 DM, ein Armband, italienisches Mosaik, vergoldet, eine beige Geldbörse, in deren Scheintasche sich 700 bis 800 österreichische Schillinge befanden, 170 DM in Scheinen, drei Kugelschreiber, davon einer in Blattgold. Als die Eigentümerin das Malheur bemerkte und zur Tankstelle zurückkehrte, war die Tasche verschwunden. Foto: Rasthaus Ost, 1958

 
 

Notdienste/Wichtige Rufnummern:



Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst:
(jeweils von 9 Uhr bis 9 Uhr des Folgetages)


Heute:
Falken-Apotheke, Kölnstr. 112-114 , St. Augustin, Tel.: 02241/20 32 16 (29.03. 09:00 bis 30.03. 09:00)

Montag:
St. Rochus Apotheke, Hauptstr. 53-55 , Siegburg, Tel.: 02241/38 18 55 (30.03. 09:00 bis 31.03. 09:00)
Alte Apotheke, Kölner Str. 94/96 , Troisdorf, Tel.: 02241/7 62 35 (30.03. 09:00 bis 31.03. 09:00)
 

› www.siegburg.de

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Redaktion
Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Jan Gerull (Pressesprecher)
Mitarbeit
Hanna Hofmann, Björn Langer