Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 11.03.2010

Sorgen am Rhein bestätigen Siegburger Zukunftspläne

"Damoklesschwert über Bonn"



Siegburg. Alles hängt zusammen: Die Pläne, in Siegburg eine große und zentrale Einkaufsgalerie zu errichten, bereiten den Bonnern heftige Sorgen und Kopfzerbrechen. Und die Töne aus der Bundesstadt, die bestätigen allesamt die Argumente, welche die Galerie-Befürworter in der Kreisstadt bewegen. Das eine wie das andere. Oliver Hoffmann, Vorstandsvorsitzender der Bonner Citymarketing e.V. erklärte nunmehr, das geplante Einkaufszentrum in Siegburg hänge "wie ein Damoklesschwert über Bonn" und sein Befund über die aktuelle Lage der Einkaufscity am Rhein entspricht den Defiziten, welche die Kreisstadt zum Handeln zwingen. Hofmann: "Es fehlt an der bunten Mischung. Allein vom Bonner Markt bis zum Friedensplatz findet man 14 Telefonanbieter. Weitere Punkte sind teure Mieten und zu kleine Ladenflächen." Und genau deswegen, ergänzt Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn, müssen großformatige Angebote nach Siegburg. Huhn mit Blick auf Immobilienbesitzer am Markt, die leicht sinkende Mieten fürchten und deswegen als selbsternannte "Bürger"-Initiative gegen eine Galerie zu Felde ziehen wollen: "Stillstand ist Rückschritt. Stillstand gefährdet Siegburgs Zukunft." Informationen für die Bürgerinnen und Bürger zur Zukunft der Einkaufsstadt Siegburg gibt es bei der Reihe "Die Verwaltung kommt zum Bürger". Viele hunderte Zuhörer die vergangenen Tage und durchweg Zustimmung. Die nächsten Termine: Montag, 15. März, Nordstadt, "Zur Sonne"; Dienstag, 16. März, Brückberg, "Ohm Hein"; Mittwoch, 17. März, Deichhaus, Grundschule; "Zum Turm"; Mittwoch, 24. März, Zange, "Bonner Hof".

In zwei Tagen kommt Costner - jetzt die letzten Tickets sichern!

Großes Hollywood-Kino



Siegburg. In zwei Tagen ist es so weit. Dann steht Kevin Costner auf der Bühne der Rhein-Sieg-Halle. So viel sei vorweg verraten: Es wird ein Abend mit sehr guter Musik, einem charismatischen Weltstar an der Gitarre und einem gehörigen Schuss Action zu Beginn. Costner hat mit Sara Beck eine charmante Begleitung an seiner Seite. Sie tourte schon mit Stevie Wonder durch die Staaten. Der Vorverkauf läuft blendend, über 2000 Tickets wurden bereits verkauft. Schon jetzt gingen in Siegburg mehr Karten weg als an den meisten anderen Spielstätten. Wer sich noch spontan entscheidet, die Hollywood-Größe live zu erleben, sollte sich beeilen. Die Hotline ist geschaltet, unter 02241/23919319 gibt's die restlichen Karten für den Auftritt am Samstag, 13. März, 20 Uhr. Noch ehe Costner nur einen Fuß in die Kreisstadt gesetzt hat, herrscht Jubelstimmung in der Rhein-Sieg-Halle. Als Konzertort in einem Atemzug mit Hamburg, Berlin und Köln genannt zu werden - das lenkt die Aufmerksamkeit der großen Veranstaltungsmacher auf Siegburg. Eine bessere Publicity kann man sich gar nicht wünschen! Foto: Kevin Costner mit Sara Beck und "Modern West".

Neue Wetterstation an der Feuerwache

Temperatur, Wind und Niederschlag



Siegburg. Hobby-Wetterfrösche können sich freuen. Wer stets aktuelle Daten über Temperatur, Windgeschwindigkeit und Niederschlagsmenge in der Kreisstadt haben möchte, muss nur den Computer anschmeißen und die Seite www.siegburg.meteobase.de aufrufen. Eine neue Wetterstation macht's möglich. Sie wurde auf der Feuerwache installiert und liefert über eine "Blackbox" alle fünf Minuten den gemessenen Wert über das Internet in die Schweiz. Die Meteorologen der eidgenössischen Swisswetter verarbeiten die elektronische Post und stellen sie dann ins Netz. Warum der Umweg über das Alpen-Land? Ganz einfach. Die Blackbox der Schweizer in der Feuerwache ersetzt einen regulären Computer. Sie verbraucht nur 4 Watt am Tag. Alternativ hätte ein normaler PC im 24 Stunden Betrieb arbeiten müssen - was einen weitaus höheren Stromverbrauch zur Folge hätte. Seit dem 5. März hat die neue Station schon fleißig gemessen. So haben wir schwarz auf weiß, was wir eh schon wussten: 0,8 Grad Durchschnittstemperatur. Das ist kälter als in einen normalen Januar!

Orgel- und Chorkonzert in der Auferstehungskirche

Von Bach bis Liszt



Siegburg. "Aus der Tiefe" - so der Name des Orgel- und Chorkonzerts am Samstag, 13. März, in der Auferstehungskirche. Der 130. Psalm "Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir" steht im Mittelpunkt dieses Konzertes. Es werden Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Franz Liszt sowie Motetten von Heinrich Schütz, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Heinrich Kaminski zu hören sein. Es singt die evangelische Kantorei Siegburg, Leitung und Orgel: Katrin Wissemann. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Spende für die neue Orgel gebeten. Beginn ist um 18 Uhr.

Neue Fahrradständer am Kaufhof

Parkplätze für Radler



Siegburg. Beim Sonnenschein der letzten Tage haben viele Frischluftfreunde ihren Drahtesel aus dem Schuppen geholt. Die Radler dürfen sich über neue Abstellplätze in der Innenstadt freuen. Der Kaufhof stellte den Pedalrittern 45 neue Plätze vor der Haustür zur Verfügung, die alten Ständer boten nur knapp der Hälfte an Velos Platz und waren schon reichlich ramponiert. Mit der Anschaffung ist der Wunsch verbunden, dass die angrenzenden Bäume und Laternenmasten nunmehr von schädlichen Fahrradschlössern und Radrahmen verschont bleiben. Erleichterung gibt es zukünftig auf vielen wichtigen Fahrradrouten. Nachdem der Planungsausschuss dem Vorschlag gefolgt ist, weitere Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr zu öffnen, werden in Kürze folgende Straßen durch Zusatzschilder freigegeben: Zeughausstraße, Elisabethstraße, Gneisenaustraße, Kapellenstraße und Kreuzstraße.

Infoabend über traditionsreiche Pädagogik

Montessori weiter aktuell



Siegburg. Infoabend der Grundschule Humperdinckstraße über Montessori-Unterricht, Gastreferentin Renate Regul berichtete. Der Abend zeigt, so Rektor Sven Haak, wie aktuell die Pädagogik Maria Montessoris auch heute nach 100 Jahren noch sei. Neben Eltern fanden sich auch die Leiterinnen von vier umliegenden Kindergärten ein, um sich am Gedankenaustausch zu beteiligen. Weite Teile der Montessori-Pädagogik, die sich stark an den Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientiert, fänden sich im heutigen Verständnis von gutem Unterricht wieder. Montessori soll fester Baustein im Programm der Grundschule Humperdinckstraße sein.

Ausschuss beschloss Gespräche zur Schulentwicklung

Gemeinsamer Plan?


Siegburg. Einstimmig beschloss der städtische Schulausschuss in der jüngsten Sitzung, die Verwaltung solle in Gespräche mit den Nachbarkommunen Königswinter, Lohmar und Sankt Augustin eintreten. Ziel ist die Erstellung eines gemeinsamen Schulentwicklungsplanes.

Großes Kleidersammeln am Samstag

Fleißige Pfadis


Siegburg. Große Kleidersammel-Aktion der Pfadfinderstämme aus dem Bezirk Sieg am Samstag, 13. März. Aus den Einnahmen werden Fahrten und Aktionen bezahlt, die Jugendarbeit bei den Stämmen kann aufrechterhalten werden. Zudem wird ein Teil des Geldes an einen guten Zweck gespendet. So beglücken die Jungen und Mädchen vom Stamm eXodus in Kaldauen das Dr. Ehmann Kinderhaus. Die Kaldauer sammeln im eigenen Stadtteil, auf dem Stallberg, in Wolsdorf, Braschoß und Seligenthal. Sammelpunkt ist an der Liebfrauenkirche (Marienstraße), Kontakt 0151/55374404. Der Stamm St. Anno sammelt auf dem Brückberg, in der Innenstadt, auf der Zange, im Deichhaus und in Siegburg-Nord. Sammelpunkt ist am Marienheim (Bambergstraße), Kontakt: 0170/2185796. Die Pfadis bitten, die in Tüten verpackten Altkleider bis 8 Uhr an die Straße zu stellen. Bis 11.30 Uhr können die alten Klamotten auch direkt an den Sammelpunkten abgegeben werden.

Wolsdorfer erinnern an die Opfer der Luftangriffe im März 1945

Toten-Gedenken



Siegburg. Im Gedenken an die 100 Menschen, die bei den Luftangriffen vor genau 65 Jahren ihr Leben ließen, zogen die Wolsdorfer gestern nach einem Gottesdienst von der Pfarrkirche St. Dreifaltigkeit zur Hubertuskapelle. Auch drei Generationen nach dem für Wolsdorf und die ganze Kreisstadt tragischen Ereignis wird die Erinnerung durch die Vereine am Fuße der Wolsberge wach gehalten. "Siegburgaktuell"-Leser Franz A. Koch, ein alter Wolsdorfer, der heute in Kaldauen lebt, kommentiert: "Das Unglück brach über Siegburg herein, weil wir im Dunstkreis der Metropole Köln lebten. Die Bomben, die die Alliierten nicht über der Domstadt loswurden, gingen auf uns nieder. Hier wollte man die A 3 treffen."

Große Leserresonanz auf die Berichte zur Bombardierung Wolsdorfs

"Gumpert" lag an der Hubertusstraße



Siegburg. Große Resonanz unserer Leser fanden gestern die Berichte über die Bombardierung Wolsdorfs vor 65 Jahren. Mit Liesel Schäfer meldete sich eine Augenzeugin. Sie überlebte damals als 8-Jährige das Inferno im "Gumpert" nur knapp, verlor ihre beste Freundin (siehe nachfolgender Bericht). Der Felsenkeller lag noch ein Stück vom Nachtigallenweg ("Siegblick") entfernt, wie Franz A. Koch, Gerd Schinzel, Hans-J. Bargon und Heidrun Schulte berichten: Die Siegburger Traditionsgaststätte lag auf dem Areal Hubertusstraße 53/53 a und war früher, vor und während des Zweiten Weltkriegs, eine beliebte Tanzgaststätte für die Siegburger. Vor dem Ersten Weltkrieg lockte Wirt Max Gumpert in Annoncen ("Sonntags ständige Wagenfahrten") zum Besuch seiner Ausflugsrestauration, damals "Sieglinde", am Wolsberge. Mit eigenem Fuhrwerk wurden die Gäste vom Bahnhof abgeholt und für 20 Pfennig zur Hubertusstraße 53 nach Wolsdorf kutschiert. Von der Haltestelle Seelbach kostete es 15 Pfennig und von der Station an der Ecke Wolsdorfer Straße/Dammstraße nur mehr 10 Pfennig. Rückfahrten zum gleichen Preis. Unter schattigen Bäumen an schöner Außengastronomie bot Gumpert allen Ausflüglern jeden Sonntagmorgen bereits ab 5 Uhr Bouillon, Kaffee, Milch, Tee, Schokolade und Kakao. Dazu wurden "diverse Schnittchen verabreicht". Die "Sieglinde" wurde am 13. Juni 1909 eröffnet. Ständig gab es im Lokal - vor allem zur Wolsdorfer Kirmeszeit - Preiskegeln, Konzerte und Vogelschießen der Schützen. Später wurde die Gaststätte in "Hubertushof" umbenannt und in den 1970-er-Jahren geschlossen.

Zeitzeugin Liesel Schäfer berichtet nach 65 Jahren über das Bomben-Inferno

"In den vorderen Kellern überlebte niemand"



Siegburg. Gestern vor 65 Jahren, fürchterliche Bombenangriffe auf Wolsdorf. Im Felsenkeller der Restauration Gumpert, in den Wolsberg getrieben, finden zahlreiche Menschen nach schrecklichen Bombentreffern den Tod. Sie werden verschüttet, für die meisten gibt es keine Rettung. Knapp überlebt hat die damals achtjährige Liesel Schäfer, die uns gestern ihre Erinnerungen als Zeitzeugin schilderte. Wir bringen sie im Wortlaut: "Der Keller bestand aus mehreren Räumen, die alle aus Wolsdorfer Brocken gebaut waren. Der mittlere Keller war dreigeteilt. Zwei Keller lagen aneinander, der letzte unter einem Granitbrocken war durch eine Eingangswölbung zu erreichen. Für meine Mutter war dieser Keller der allein sichere, obwohl das Wasser von den Wänden tropfte. Hier hatten wir uns mit einem Eisenbett und einigen Decken eingerichtet. Mein Vater war im Volkssturm und am Wasserwerk eingeteilt, um Siegburg zu verteidigen. Mein Opa M. Gräf und die Herren Almstädt und Wirtzfeld aus der Hubertusstraße waren gegen 12 Uhr zum Essenholen in der Unterkirche, als die Bomben fielen. Die Familie Wirtzfeld war mit uns im Keller, aber sie hatten sich im mittleren Teil niedergelassen. Tochter Agnes, Sohn Josef und das Baby, acht Monate alt. Außerdem eine Tante und ein Onkel, der beinamputiert im Rollstuhl saß, alle zuvor dem Inferno von Beuel entkommen, und nun ohne Unterkunft. Unmittelbar unterhalb des "Siegblicks" stand die Flak ("Flugabwehrkanone", die Red.) und schoss ununterbrochen in Richtung Buisdorf. Viele Soldaten waren im Einsatz. Das ganze Gelände bis zu unserem Bunker war mit Schützengräben verbunden. Die Feldküche der Soldaten stand über dem mittleren Bunker und machte kräftig Qualm. Alle Soldaten, die Essenfassen wollten, mußten nun durch die Schützengräben in Richtung Wolsberg laufen. Das blieb den Amerikanern nicht verborgen. Sie brauchten nur die Spur der Soldaten zu verfolgen und mussten zu dem Schluss kommen, dass hier eine größere Einheit stationiert sein müsste. Nun nahm das Schicksal seinen Lauf. Kurz vor dem Drama passierte folgendes: Frau Wirtzfeld lief, mit Sohn Josef an der Hand, nach Hause, um für das Baby ein Fläschchen zu zubereiten. Agnes Wirtzfeld war meine Freundin und wir spielten mit dem Baby. Meine älteste Schwester, die mit dem Fahrrad durch das Roths-Gässchen (an der Zeithstraße unterhalb Oktopus, die Red.) gefahren war, um Brot zu besorgen, traf kurz vor dem Angriff im Keller ein. Meine Mutter wollte uns Brote schmieren und rief uns zu sich in den letzten Keller. Dort saßen wir in Reih und Glied auf dem Eisenbett und warteten auf die Suppe, die uns Opa in der Unterkirche holte. Dies alles geschah fünf Minuten vor dem Angriff. In der Decke des Gewölbes war ein großer Einlass, der mit einer Eisentür von Außen verschlossen wurde. Durch die Druckwelle, die unmittelbar nach der Zerstörung der beiden vorderen Keller auftrat, war für uns der Ausgang versperrt. Es gab ein langes Schweigen, bis meine Mutter das Wort ergriff und zu uns sagte, wir sind verschüttet. Der Staub war nicht zu beschreiben und sehen konnten wir auch nichts mehr. Als sich der Staub etwas gelegt hatte, sahen wir den Himmel durch das Kellergewölbe, Licht schien durch. Da wussten wir, dass eine Rettung für uns gab. Die Eisentür war durch den Luftdruck weggeflogen. Das war unsere Rettung. Die alten Männer haben uns dann mit zusammengebundenen Leitern aus der Tiefe befreit. Dazu mussten sie noch einen anderen Zugang zu uns schaffen, weil die Leitern zu kurz waren. Über vier Stunden haben sie uns ausgegraben. Einige der Verschütteten konnten noch laufen, andere fielen an der frischen Luft gleich in Ohnmacht und mussten getragen werden. So habe ich den 10 März in Erinnerung. Ich war damals erst acht Jahre alt und hatte meine beste Freundin verloren. Um ein Haar hätten auch meine Eltern mich und meine größere Schwester verloren. Es waren nur fünf Minuten, die uns das Leben retteten. Es wurden durch unseren Keller noch mehr Personen gerettet, die sich durch Klopfzeichen bemerkbar gemacht hatten. Es müssen circa 17 bis 20 Menschen gerettet worden sein. Aus den vorderen Kellern hat keiner überlebt." Foto: Innenraum des "Gumpert" im Jahre 1930.

Pfleger hatten es in die Mikrowelle gesteckt

Kissen brennt im Krankenhaus


Siegburg. Kirschkern-Kissen im Vollbrand! Im Krankenhaus hatte das Pflegepersonal die wohlgemeinte Idee, einem Patienten die nächtliche Kopfstütze anzuwärmen. Leider wählte man die falsche Einstellung der Mikrowelle, das Kissen fing Feuer und löste die Brandmeldeanlage aus. Die Feuerwehr hatte alles im Griff, das Kissen lag bereits im Wasserbad.

Donnerstag, 11. März, der 59. Tag in 2010

Der Tag heute:



Wetter: Die neue Messstation misst aktuell 1,7 Grad plus. Sechs Grad werden es heute noch, die Sonne gibt weiter alles.

Sonnenuntergang:18.29 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 6.54 Uhr
Mondaufgang morgen: 5.26 Uhr
Monduntergang morgen: 15.10 Uhr


Heilige und Namenstage: Benedikt (Bischof von Mailand, starb 725); Ulrich (Abt in Kaisheim, starb 1165).



Moltke-Gedenkmarke der Deutschen Bundespost 1964


Geburtstag: Beppo Brem (1906-1990), bayerischer Volksschauspieler ("Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger"); Helmuth James Graf von Moltke (1907-1945), Jurist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, wurde kein Richter, um nicht der NSDAP beitreten zu müssen; half als Anwalt für Völker- und Internationales Privatrecht den zur Auswanderung gezwungenen Juden und weiteren Opfern des Nazi-Regimes, begründete die Widerstandsgruppe des "Kreisauer Kreises"; am 11. Januar 1945 zum Tode verurteilt und zwölf Tage später in Berlin-Plötzensee erhängt; in einem Brief hinterließ er seinen beiden Söhnen eindrucksvolle Worte: "Seitdem der Nationalsozialismus zur Macht gekommen ist, habe ich mich bemüht, seine Folgen für seine Opfer zu mildern und einer Wandlung den Weg zu bereiten. Dazu hat mich mein Gewissen getrieben - und schließlich ist das eine Aufgabe für einen Mann.", Robert Havemann (1910-1982), Physiker und DDR-Regimekritiker; Harold Wilson (1916-1995), britischer Labour-Politiker und Premierminister von 1964-1970/1974-1976, schaffte die Todesstrafe ab, ebnete den britischen Weg in die Europäische Gemeinschaft; Peter Roger Hunt (1925-2002), englischer Filmregisseur ("James Bond 007 - Im Geheimdienst Ihrer Majestät"); Joachim Fuchsberger (1927), Schauspieler ("08/15", "Der Hexer") und TV-Moderator ("Auf los geht's los"); Janosch (1931), bürgerlich: Horst Eckert, Zeichner und Kinderbuchautor ("Tigerente", "O wie schön ist Panama"); Rupert Murdoch (1931), amerikanischer Medienzar australischer Herkunft; Jerry Zucker (1950), amerikanischer Regisseur ("Die nackte Kanone"); Nina Hagen (1955), Rocksängerin; Lisa Loeb (1968), amerikanische Sängerin ("Stay, I Missed You"); Matthias Schweighöfer (1981), Schauspieler ("Keinohrhasen", "Zweiohrküken"); Thora Birch (1982), amerikanische Schauspielerin ("American Beauty").

Todestag: 1931: Friedrich Wilhelm Murnau, der Regisseur ("Nosferatu - eine Symphonie des Grauens") stirbt 41-jährig im kalifornischen Santa Barbara; 1955: Alexander Fleming, der schottische Bakteriologe und Nobelpreisträger, Entdecker des Penizillins, stirbt 73-jährig in London; 1967: Hanns Lothar, der Schauspieler ("Buddenbrooks", "Flug in Gefahr") stirbt 37-jährig in Hamburg.

Historisches Kalenderblatt:


Vor 100 Jahren - 11. März 1910
Die Kirche in Ratzeburg hat ihr altes Recht, alle Hausbesitzer der Stadt 14 Tage lang jährlich zum Klingelbeutelherumtragen zwingen zu dürfen, gegen zwei Widerspenstige beim Oberlandesgericht Rostock durchgesetzt. Die Hausbesitzer erhalten für das Klingelbeuteltragen das Recht, an einem Sonntag ihrer Dienstzeit am Klingelbeutelschmaus teilzunehmen, und außerdem 5 Schilling jährlich, das entspricht dem Wert eines Schuhs, den sie früher fordern konnten.

Vor 25 Jahren - 11. März 1985
Michail Gorbatschow übernimmt: Die sowjetische KP und den Lauf der Weltgeschichte.

Vor 20 Jahren - 11. März 1990
Litauen sagt sich als erste baltische Republik von der Sowjetunion los. In einem komplizierten Verfahren gibt das Parlament in Vilnius dem litauischen Volk eine neue Verfassung. Doch erst anderthalb Jahre später wird Litauen, wie Lettland und Estland, endgültig souverän.

Siegburger Kalenderblatt:


Vor 100 Jahren - 11. März 1910
"Zur geflissentlichen Beachtung" inseriert die Stroßsche Musikkapelle Siegburg, Direktion Carl Stross, Musikdirektor, Bahnhofstraße 20, Mitglied des deutschen Musikdirektoren u. Musiklehrer-Verbandes Leipzig: "Den verehrlichen Hotel- und Saalbesitzern sowie den geschätzten Vereinen halte ich mich zur Stellung altbewährter erstklassiger Musik bei allen vorkommenden Gelegenheiten, als Gesang-, Schützen-, Krieger-, Turn-, Radfahrer- und sonstigen Festen sowie bei Ausflügen und Familien-Festlichkeiten bestens empfohlen. Jede gewünschte Besetzung". Zugleich bietet Stroß Musik-Unterricht in der Bahnhofstraße 20 und außer Hause an: "Violine, Trompete, Klavier, Theorie und sonstige Blas- und Streich-Instrumente. Konservatorische Methode." Stroß: "Meine 20jährige praktische Erfahrung als Musiklehrer garantiert für eine gediegene Ausbildung". Auch eine Militär-Musiker-Vorschule bietet der Siegburger an: "Schüler erhalten vollständige Ausbildung als Militär-Musiker, mehrere Schüler vertreten heute bei Militär-Musik-Korps erste Stimmen. Den löbl. Gesangvereinen empfehle ich mich als Dirigent. Leite seit zehn 10 Jahren Gesang-Vereine und erzielte auf Gesangwettstreiten und Gesangfesten gute Erfolge. Von meinen Kompositionen im Selbst-Verlage Männerchöre 'Das Siegerland' und 'Waldkirchlein'." Der Sohn des Musikus, Wilhelm Stross, war damals drei Jahre und stand vor einer großen Karriere: Bereits mit sieben Jahren gab er ein Solo-Konzert im Lazarett auf dem Michaelsberg und stieg zum berühmten Geigen-Virtuosen auf. Nach ihm ist der Kaldauer Willi-Stroß-Weg benannt. Stross starb 1966 in Rottach-Egern.

Vor 95 Jahren - 11. März 1915
"Jeder Ausschank von Trinkbranntwein, Cognac, Arrac, Rum, Likör sowie der heiraus zubereiteten Getränke wie Grog, Punsch und dergleichen an Militärpersonen aller Dienstgrade in der Zeit von 7 Uhr Abends bis 10 Uhr Vormittags wird verboten, darf auch nicht durch Automaten erfolgen. Der Ausschank an Militärpersonen außerhalb der verbotenen Zeit darf nur zum sofortigen Genuß auf der Stelle und gegen Barzahlung, auch nicht durch unentgeltliche Überlassung erfolgen. Der sonstige Verkauf von Trinkbranntwein jeder Art und jeder Preislage sowie von Weingeist und Sprit in verkorkten oder verstöpselten Flaschen oder in sonstigen Gefäßen an Militärpersonen auch durch Vermittelung von Zivilpersonen ist gänzlich untersagt. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft." (Amtliche Bekanntmachung "zur weiteren Einschränkung des Alkoholkonsums auf Grund des Gesetzes über den Belagerungszustand"; von Held, General der Infanterie, Gouverneur der Festung Köln.)

Vor 50 Jahren - 11. März 1960
Die Aufträge zum Bau eines um die Fischteiche im Wald herumlaufenden Abwasserkanals aus dem Stadtteil Stallberg sind vergeben. Der Umleitungskanal ist dringend erforderlich, der Stadt drohen erhebliche Schadensersatzforderungen für die Verunreinigungen in den Weihern und der Beeinträchtigungen für die Fischbestände.

Öffnungszeiten:


Rathaus, Bürgerservice, Amt für Kinder, Jugend und Familie, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale
- weitere Informationen -

Notdienste/Wichtige Rufnummern:


Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5044100
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst:
(jeweils von 8.30 Uhr bis 8.30 Uhr des Folgetages)

Heute: Adler-Apotheke, Kaiserstr. 126, Tel: 52740
Morgen: Kaiser-Apotheke, Kaiserstr. 71, Tel: 50528
Samstag: Neue Apotheke, Kaiserstr. 34, Tel: 63522

Kinoprogramm Donnerstag, 11. März:



Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Bad Lieutenant - Cop ohne Gewissen: 20:15 Uhr
Hier kommt Lola!: 15 Uhr
Jerry Cotton: 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Percy Jackson - Diebe im Olymp: 17:30 Uhr
Sherlock Holmes: 20:15 Uhr
Teufelskicker: 15 Uhr, 17:30 Uhr

Cinelux, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Agora - Die Säulen des Himmels: 17:15 Uhr, 20:15 Uhr
Alice im Wunderland 3D (3D): 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr, 23 Uhr
Auftrag Rache: 17:45 Uhr, 20:30 Uhr, 23 Uhr
Avatar - Aufbruch nach Pandora 3D (3D): 17 Uhr, 20:30 Uhr
Hier kommt Lola!: 15 Uhr
Jerry Cotton: 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr, 23 Uhr
Männer die auf Ziegen starren: 20:30 Uhr, 23 Uhr
Percy Jackson - Diebe im Olymp: 15 Uhr
Rock It!: 15 Uhr
Shutter Island: 20 Uhr, 23 Uhr
Teufelskicker: 15 Uhr, 17:30 Uhr
The Book of Eli: 23 Uhr
Unsere Ozeane: 17 Uhr
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 3D (3D): 14:45 Uhr

Presse- und Informationsdienst der

Stadtverwaltung Siegburg
Nogenter Platz 10
53721 Siegburg
Telefon: 02241/102-301
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E-Mail: presse@siegburg.de

Redaktion

Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Claudia Förster, Jan Gerull, Hanna Hofmann, Wolfgang Hübner-Stauf, Ursula Thiel

Pressesprecher der Stadt Siegburg

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