Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 05.03.2010

Allein im Februar: Über 600 Siegburger beschwerten sich über Fluglärm-Terror

Zahlen drastisch gestiegen



Siegburg. Alle Beschwichtigungsversuche der Flughafen-Bosse fruchten nicht, sie bewirken sogar das Gegenteil: Sage und schreibe 621 Siegburger haben sich allein im vergangenen Monat auf der Internetseite des Deutschen Fluglärmdiensts (www.dfld.de) über laute Jets über ihren Hausdächern beschwert. Ein eindrucksvoller Wert. Der beschwerdereichste Monat im letzten Jahr war der September. Damals ließen 278 Leid geplagte Kreisstädter ihrer Wut freien Lauf. Im Vergleich zeigt sich ein Anstieg um 294 Prozent! Dabei finden die "Ärger-Einträge" der inoffiziellen Messstelle in Kaldauen hier keine Berücksichtigung. Mit den Kaldauer Beschwerden liegt Siegburg bei über 700. Nicht nur die Kreisstädter haben es satt. In der ganzen Region wächst der Zorn über die kapitale Ruhestörung. 1.024 Beschwerden kamen im Januar und Februar 2009 über www.dfld.de rein, in den ersten beiden Monaten dieses Jahres waren es fast viermal so viel, nämlich 4.041! Zur Schallpegel-Statistik die Zahlen der neuen Stallberger Messstation: Im Januar und Februar donnerten 26,4 Prozent der Maschinen zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens über die Station - es waren 1.807. 1.260 Flugzeuge (macht 69,7 Prozent) verursachten beim Überflug einen Lärm von 70 bis 80 dB(A). Interessant wird's beim nächtlichen Dauerschallpegel. Er lag im Januar bei 55,9 dB(A) und im Februar bei 57,4 dB(A). An 52 Nächten wurden die von Professor Greiser empfohlenen 40 dB(A) überschritten, also in beinahe jeder Nacht des Erhebungszeitraums! Auch die höheren Richtwerte der Lärmwirkungsforschung, 50 dB(A), und der Interimszielwert der WHO, 50 dB(A), wurden regelmäßig getoppt, nämlich in 49 bzw. 35 Nächten. Fragt sich, wie lange der Flughafen diese eindeutigen Werte noch ignorieren will.
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"Schiefer Baum von Siegburg" muss abgesägt werden

Neigewinkel 45 Grad



Siegburg. Seltenes Schauspiel in der Jägerstraße. Dort steht ein äußerst ungleiches Rotbuchen-Pärchen. Der Stamm des rechten Baumes ragt kerzengerade in die Höhe. Der linke Baumstamm hat extreme Schräglage, der Neigegrad liegt bei rund 45. Um sich gegenüber dem Konkurrenten einen Platz an der Sonne zu sichern, hat sich die linke Buche gewunden wie ein Aal. Das Ergebnis zeigt sich auf dem Foto eindrucksvoll. Der von einer Anwohnerin eingeschaltete Gutachter und auch die Baumkommission kamen zu dem Schluss: "Der schiefe Baum von Siegburg" muss weg, die Standsicherheit ist auf Dauer nicht mehr zu gewährleisten. Spielende Kinder sind in Gefahr! Heute rollen die Männer mit der Säge an. Aus dem Duo wird ein Solo. Um die Öko-Bilanz auszugleichen, müssen nun zwei neue Laubbäume gepflanzt werden. An gleicher Stelle wird dies wohl nicht geschehen. Unsere aufrechte Buche hat ja bewiesen: Hier kann es nur einen geben!

Gewinnspiel: Mit dem Omnibus von 1910 zum Gitarren-Konzert

20 Pfennige fürs Ticket



Siegburg. 20 Pfennig, so viel kostete vor 100 Jahren die Fahrt mit dem nagelneuen Omnibus vom Bahnhof bis zum Stallberg. Ralf Kaletha und Léon Cappel aus der Kreisstadt haben die richtige Lösung im Siegburger Kalenderblatt der gestrigen Ausgabe von "siegburgaktuell" gefunden. Die beiden machen sich zusammen mit jeweils einer Begleitperson auf zum Konzert von "White Canvas", morgen um 19.30 Uhr im Stadtmuseum. Wir wünschen den Gewinnern einen tollen Musik-Abend.

Große Ausstellung des Surrealisten in der Bücherei St. Servatius

Dalí und Dante



Siegburg. Salvador Dalí gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Surrealismus. Kaum jemand setzte Dantes "Göttliche Komödie" künstlerisch so genial um wie der Katalane. 100 Reproduktionen seiner Bilder, fast alle mit dem Schwerpunkt Paradies und Fegefeuer, sind vom 7. März bis 27. April in der Servatius-Bücherei am Kirchplatz 3 zu sehen. Am Sonntag, 7. März, ist um 11 Uhr offizielle Eröffnung mit Kunsthistorikerin Anke von Heyl. Am Donnerstag, 25. März, bietet von Heyl ab 17.30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung an. Einen Monat später, 25. April, referiert sie zusammen mit Markus Eckstein zum "Dialog der Künste", dem Zusammentreffen von Dante und Dalí. Beginn des Vortrags ist 11 Uhr. Auch Schulklassen können in den Genuss genauer Bild-Erklärungen kommen - Führungen sind nach Absprache (Telefon 975575) möglich. Öffnungszeiten: Sonntags, 9.30 bis 12 Uhr, dienstags 15.30 bis 17.30 Uhr und donnerstags 15.30 bis 17.30 Uhr.

Kita Wirbelwind bekommt 1000 Euro von DekaBank

Jetzt kann getüftelt werden



Siegburg. Viel positiver Wirbel in der Kita "Wirbelwind". 1000 Euro bekam die Einrichtung des DRK in Siegburg von den DekaBank. "Die Spende kommt genau richtig", freut sich Leiterin Angelika Schlosser. "Wir werden das Geld nutzen, um ein Bildungspaket für die Kinder anzuschaffen. Sie sollen durch kreative Aktivitäten ihre spannende Umwelt erforschen und entdecken - frei nach dem Motto: begeistern, tüfteln, Ideen schmieden." Stefan Hänsch, ITler der DekaBank, hat den reichen Geldsegen in die Wege geleitet. Er hat ein Kind in der Kita und ist aktiv im Wirbelwind-Förderverein. Auch Vizebürgermeister Martin Rosorius, der Siegburger DRK-Chef, ist begeistert. Für ihn bringen die Anschaffungen, die getätigt werden, die Kinder enorm voran. "Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Kinder spielerisch umfassendes Wissen erwerben können. Vor allem das Selber Tun und Experimentieren hilft, ihre Umwelt zu begreifen und zusätzliche Motivation zu erzeugen."

Bei Herzinfarkt-Symptomen immer den Notarzt rufen

112 die richtige Nummer



Siegburg. Es sind oftmals nur Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden. Die Deutsche Herzstiftung warnt eindringlich: Niemals den Hausarzt anrufen, wenn man Symptome eines Herzinfarkts verspürt. "Bei Verdacht auf Herzinfarkt muss so schnell wie möglich die Notrufnummer 112 gewählt werden", sagt Rainer Walterscheid, der ehrenamtliche Beauftragte der Deutschen Herzstiftung, zuständig für den Rhein-Sieg-Kreis. Der Hausarzt ist ein wichtiger Ansprechpartner für Patienten im Alltag. Aber wenn keine Zeit zu verlieren ist, ist der Anruf beim Hausarzt ein gefährlicher Umweg. Denn der Hausarzt steht nicht immer zur Verfügung. Das gilt nicht nur in der Nacht, auch am Tag ist er mit Terminen und Untersuchungen beschäftigt. Und selbst wenn der Hausarzt kommt, kann er nichts anderes tun, als die 112 anzurufen. Inzwischen ist viel Zeit verloren, in der die verheerenden Folgen des Herzinfarkts ihren Lauf nehmen. Notarztwagen sind mit einem Defibrillator ausgerüstet, der ein Kammerflimmern sofort beenden kann. In der Klinik wird dann das verschlossene Herzkranzgefäß - meist durch einen Kathetereingriff - wieder eröffnet. Am erfolgreichsten ist die Herzinfarkt-Behandlung, wenn der Patient innerhalb einer Stunde nach dem Ereignis die Klinik erreicht. "Dass noch immer rund 40 Prozent der Herzinfarktpatienten vor dem Eintreffen ins Krankenhaus sterben, liegt zum größten Teil daran, dass sie trotz Warnsignalen abwarten wollten - statt sofort über 112 den Rettungswagen zu rufen", sagt Walterscheid abschließend.

Fundsachen aus dem Februar liegen im Ordnungsamt

Ehering weg?


Siegburg. Man sollte ihn weder abnehmen noch verlieren, dennoch passiert beides regelmäßig. Im Fundbüro des Ordnungsamts wurde im Februar ein rotgoldener Ehering mit Gravur abgegeben. Wer vermisst Ihn? Weiterhin wurden folgende Sachen verloren: Ein Herrenrad der Marke Carver, drei Handys der Marken LG und Vodafone, eine schwarze Damenhandtasche sowie Lese- und Sonnenbrillen. Wie jeden Monat ist auch das Aufkommen an Schlüsseln beachtlich. Die Fundstücke aus dem Kaufhof zeigen an, wie kalt dieser Winter war und ist. Im Warenhaus wurden jede Menge Mützen, Schals, Handschuhe und ein Strickpullover eingesammelt. Auch diverse Spielsachen, zwei Kindergeldbörsen, Modeschmuck, verschiedene DVDs, eine Dekorationsgardinenstange sowie der Geschenkgutschein einer Damenbekleidungsfirma strandeten im Kaufhof. Alle Sachen lagern jetzt im Fundbüro des Rathauses. Ansprechpartnerin in Zimmer 202 ist Gisela Rotter. Telefon 102-219.

Weltliteratur und Vernissage

Viel los im Pumpwerk


Siegburg. Weiter geht's in der Reihe "Weltliteratur im Pumpwerk". Am Sonntag, 7. März, 11 Uhr, liest die Bonner Schauspielerin Monika Teuber aus Vladimir Nabokovs Werken "Tschorbs Rückkehr" und "Musik". Der Eintritt beträgt 6, für Mitglieder des Kunstvereins 5 Euro. Ebenfalls Sonntag (16 Uhr) im Pumpwerk, Bonner Straße 65: Die Verleihung des 13. Jugendkunstpreises vom Kreisverband Bonn.Rhein-Sieg des Bundverbands Bildender Künstler (BBK) und die Vernissage zur Ausstellung der Preisträger. Die Schau mit Schüler-Bildern aus der Region ist bis zum 21. März zu sehen.

Freitag, 5. März, der 54. Tag in 2010

Der Tag heute:



Wetter: Wolken ziehen auf, neues Unheil droht. Heute Nacht kann es bei frostigen Temperaturen mehrere Zentimeter Schnee geben. Hoffentlich sind Frau Holles Kissen dann endgültig leer, der Winter war lang genug.

Sonnenuntergang: 18.19 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 7.05 Uhr
Mondaufgang morgen: 1.16 Uhr
Monduntergang morgen: 9.11 Uhr


Heilige und Namenstage: Oliva (junges Christenmädchen, starb in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts im italienischen Brescia als Märtyrerin), auch: Olivia; Ingmar (Abt des Klosters St.Remi in Reims, starb 967); Dietmar (asketischer Bischof von Westfalen, starb am 5. März 1206; Garda (Äbtissin des Klosters Florival bei Lüttich, starb 1247); auch: Gerda.



Deckenfresko von Tiepolo in der Würzburger Residenz (Foto: Welleschick)

Geburtstag: Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770), bedeutender venezianischer Maler, eine spätere Stätte seines Schaffens nach Venedig, Mailand, Udine und Bergamo ist auch die Würzburger Residenz; Rosa Luxemburg (1870-1919), Sozialdemokratin mit marxistischer Ausrichtung, gründete als überzeugte Antimilitaristin zu Beginn des Ersten Weltkrieges aus Protest gegen die unterstützende Haltung der SPD die "Gruppe Internationale" und leitete mit Karl Liebknecht den daraus entstammenden Spartakusbund; zu Beginn 1919 KP-Gründungsmitglied; mit Liebknecht am 15. Januar 1919 von rechtsradikalen Freikorps-Soldaten ermordet; Karl Rahner (1904-1984), bedeutender Theologe, beeinflusste als Sachverständiger das Zweite Vatikanische Konzil und die Öffnung der Katholischen Kirche, engagiert im Dialog der Theologie mit den Naturwissenschaften; Rex Harrison (1908-1990), britischer Schauspieler ("Dr. Doolittle"), Oscar für seine Rolle als Professor Higgins in "My Fair Lady"; Pier Paolo Pasolini (1922-1975), italienischer Regisseur ("Das 1. Evangelium Matthäus", "Die 120 Tage von Sodom"); Samantha Eggar (1939), englische Schauspielerin ("Der Sammler", "Doctor Doolittle"); Eddy Grant (1948), britischer Sänger ("I Don't Wanna Dance"), anfangs auch bei den "Equals" ("Baby Come Back"); Andy Gibb (1958-1988), jüngster der Gebrüder Gibb ("The Bee Gees"); Barbara Schönberger (1974), TV-Moderatorin; Eva Mendes (1978), amerikanisches Model und Schauspielerin ("Ghost Rider", "Helden der Nacht-We own the Night").

Todestag: 1827: Alessandro Graf Volta, der italienische Physiker und Erfinder der Batterie stirbt 82-jährig in Camnago bei Como; 1953: Hermann J. Mankiewicz, der amerikanische Drehbuchschreiber ("Citizen Kane") stirbt 55-jährig in Hollywood; 1953: Sergei Prokofjew, der sowjetische Komponist ("Peter und der Wolf") stirbt 61-jährig in Moskau; 1963: Patsy Cline, die "Queen" der Country-Musik stirbt 29-jährig auf der Rückkehr von einem Konzert in Nashville während eines heftiges Gewitters beim Absturz ihres Kleinflugzeuges in Tennessee, mit ihr verlieren die Kollegen "Cowboy Copas" und Hankshaw Hawkins ihr Leben, Cline hatte 1961 einen Riesenhit mit "Crazy", den ein gewisser und damals noch völlig unbekannter Willie Nelson geschrieben hatte; 1973 wurde Cline als erste Frau in die "Country Music Hall of Fame" gewählt; 1981: Paul Hörbiger, der österreichische Schauspieler ("Der dritte Mann") stirbt 86-jährig in Wien; 1982: John Belushi, der Schauspieler und "Blues-Brother" stirbt 33-jährig in Hollywood; 1984: William Powell, der amerikanische Schauspieler ("Der dünne Mann") stirbt 91-jährig in Palm Springs; 1993: Hans Christian Blech, der Schauspieler ("Oberst Redl", "Der Zauberberg") stirbt 78-jährig in München.

Historisches Kalenderblatt:



Alberto Kordas Che-Foto entstand heute vor 50 Jahren, hier der Fotograf vor dem Foto mit einer kubanischen Geldnote, auf der ebenfalls das Portrait prangt (Foto: Redthoreau).

Vor 50 Jahren - 5. März 1960
Alberto Korda drückt auf den Auslöser seiner Kamera und schießt eines der bekanntesten Portraitfotos der Weltgeschichte, wenn nicht das bekannteste Abbild eines Menschen überhaupt: Das legendäre Che-Guevera-Konterfei, das auf Millionen von Postern, T-Shirts und Gebrauchsartikeln prangen sollte. Korda kassierte kaum was vom Umsatz, starb 1993.

Vor 30 Jahren - 5. März 1980
Bundeskanzler Helmut Schmidt trifft in den Vereinigten Staaten mit US-Präsident Jimmy Carter zusammen.

Vor 20 Jahren - 5. März 1990
Der DDR-Wahlkampf läuft und diskutiert wird neben der Rolle der zur "PDS" mutierten kommunistischen Zwangspartei SED die Verfassungsfrage, ob der Anschluss der DDR an die Bundesrepublik nach Artikel 23 oder nach Artikel 146 Grundgesetz zu laufen hat. Der besagt: "Dieses Grundgesetz verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist." Die richtige "Hausnummer" heißt aber 23: Sie bestimmt zur Geltung des Grundgesetzes: "In anderen Teilen Deutschlands ist es nach deren Beitritt in Kraft zu setzen."

Siegburger Kalenderblatt:


Vor 100 Jahren - 5. März 1910
Der Stadtrat debattiert über die Bedürfnisse des Gasdirektors Michel. Der Leiter der städtischen Versorgungsanstalt hat im letzten Jahr in seiner Direktoren-Wohnung für 599,94 Mark Gas verbraucht, bei einem Kubikmeterpreis von 9 Pfennig. Zu viel, finden einige Rotstift-Spitzer unter den Politikern, doch Bürgermeister Carl Plum springt bei. Der Direktor sei nicht verschwenderisch mit dem Gas umgegangen, er (der Direktor) sei ja nur auf Gas angewiesen (Kochen usw.); es würde doch wohl nicht gut aussehen, wenn er andere Heizung erhielte. Die Rotstifte halten gegen: Es sei hier eine nette Ersparnis zu machen, ein derartiger Gasverbrauch sei doch etwas zu hoch, der Mann solle 250 Mark "für Brand" erhalten und die Wohnung gekündigt bekommen. Plum: Man müsse den Direktor erst selbst mal hören, er lebe nicht in Luxusräumen, aber nun gut, möge er sich Kohleöfen auf eigene Kosten beschaffen. Die Rotstift-Fraktion gibt keine Ruhe und geht - verbal - in den Garten. Den des Herrn Gasdirektors. Diese Anlage sei ja wohl zu sehr ausgeschmückt. Des Direktors Begründung: Viele Fremde, die zur Gasverwaltung oder Ausstellung wollen, passieren den Garten, da müsse es schon anständig aussehen. Die Kosten seien nicht zu hoch, rechtfertigt Plum, schließlich hielten Bedienstete des Gaswerks die Anlage für den Chef in Schuss. Warum denn im öffentlichen Repräsentationsgarten dann so viele Obstbäume stünden, erkundigt sich die Streicher-Riege. Der Abend läuft nicht gut für Herrn Gasdirektor. Beschluss: Der Mann hat die Hälfte auch dieser Kosten selbst zu tragen. Dann geht es an seine Tapeten. Die kosten 1,40 die Rolle, es gibt aber schon welche für 60 Pfennig, "gute und dauerhafte". Auch in der Küche entdecken einige "zu viel Luxus". Und: Warum ein Badezimmer? Das stehe dem Direktor doch zu, meint der Stadtbaumeister. Aber nicht ohne Wissen des Rates, klagt das Streich-Orchester. Michel läßt weiter Federn.

Vor 95 Jahren - 5. März 1915
Zwo, drei, vier, marschieren wir: Die "Jungmannschaft" geht kaisertreu ergeben in den Siegburger Forst und spielt Krieg. Lage: Angriff gegen einen "Feind", der sich stark am Waldrand verschanzt hat. "Mit einem gegenseitigen Sturmangriff endigte die Übung", verzeichnet das Protokoll und berichtet: "Hierauf zogen die vereinigten Wehren mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen nach Siegburg-Mülldorf, wo gegen 5 Uhr eine Versammlung abgehalten wurde. 220 Jugendliche ohne die Führer nahmen an Übung und Versammlung teil. Gymnasialturnlehrer Schumacher aus Siegburg, der unserer Jugendwehrsache mit Rat und Tat treu zur Seite steht, richtete dann begeisternde Worte an die Jugendlichen. Zwei Millionen Freiwilliger, so führte er aus, seien hinausgezogen für den heiligen Kampf fürs Vaterland. Aber große Lücken hat der Feind geschlagen, viele haben ihr junges Leben dem Vaterlande geopfert. Diese Lücken auszufüllen sei nun der Jugendlichen Pflicht. Er sei Zeuge gewesen, wie die deutsche Turnerschaft als Vertreter der Jungmannschaft Deutschland am Völkerschlachtdenkmal dem Kaiser Treue gelobte. Diese Treue in die tat umzusetzen, durch eifrige Teilnahem an den Bestrebungen der Jugendwehr, sei jetzt heiligste Pflicht. Mit Gott für König und Vaterland. Am Schluß der Versammlung, welcher gegen 7 Uhr abends erfolgte, wurde an den Herrn Landrat in Siegburg eine Depesche abgesandt, in welcher ihm, als dem obersten Führer, das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue ausgedrückt wurde."



Vor 40 Jahren - 5. März 1970
Unterwerfungsgeste der Kreisstadt Siegburg, damit Siegburg Kreisstadt bleibt. Die Herren der CDU-Kreistagsfraktion beliebten auf einer Klausurtagung zu beschließen, daß das Kreishaus - gerne auch als großes, hohes, neues - am Kaiser-Wilhelm-Platz bleiben könne, dafür Siegburg aber eine gewisse Konzessionsbereitschaft an den Tag zu legen habe. Dafür wurde ein Vier-Wochen-Ultimatum gewährt. Und nur Stunden, nachdem der mächtige Oberkreisdirektor Kieras die Forderungen per Brief ins Siegburger Rathaus expedieren ließ, tagte der Liegenschaftsausschuß und heute tut es der Planungsausschuss. Ergebnis: Planänderungen, Dispense, Befreiungen für mehr Stockwerke, dazu die Ankündigung: Der Rat beschließt am 23. März einen neuen Bebauungsplan, der sich ausschließlich auf die Belange des Kreises konzentriert. Es geht um eine Projektfläche, die auch den bisherigen Vorplatz, private Grundstücke zwischen Mühlenstraße und Mühengraben und auch die Grünanlage hinter dem Kreishaus einschließt, der sich wie ein Park zwischen Wilhelmstraße und Mühlengraben erstreckt. Die Verantwortlichen in Siegburg sind auch bereit, den Mühlentorplatz zur Mühlenstraße zu erweitern. Foto: Noch steht der Park, doch das Ultimatum auch, und die Zeit läuft gegen die Grünanlage am alten Kreishaus, auf dem das heutige Kreishaus steht.

Öffnungszeiten:


Rathaus, Bürgerservice, Amt für Kinder, Jugend und Familie, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale
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Notdienste/Wichtige Rufnummern:


Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5044100
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst
Heute: Alte Apotheke, Markt 47, Tel: 63160
Ab 22 Uhr: Linden-Apotheke, Hauptstr. 55, Lohmar, Tel: 02246/4380
Morgen: Wilhelm-Apotheke, Wilhelmstr. 68, Tel: 65950
Ab 22 Uhr: Elefanten-Apotheke, Hauptstr. 4a, Lohmar, Tel: 02246/4954
Sonntag: Apotheke am Europaplatz, Europaplatz 6, Tel: 61333
Ab 22 Uhr: Hubertus-Apotheke, Hauptstraße 64, Lohmar, Tel: 02246/3636

Kinoprogramm Freitag, 5. März:



Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Ein russischer Sommer: 20:15 Uhr
Hier kommt Lola!: 15 Uhr, 17:30 Uhr
Percy Jackson - Diebe im Olymp: 15 Uhr, 17:30 Uhr
Sherlock Holmes: 20:15 Uhr
Valentinstag: 20:15 Uhr
Wenn Liebe so einfach wäre: 17:30 Uhr
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen: 15 Uhr

Cinelux, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Alice im Wunderland 3D (3D): 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr, 23 Uhr
Alvin und die Chipmunks 2: 14:45 Uhr
Avatar - Aufbruch nach Pandora 3D (3D): 17 Uhr, 20:30 Uhr
Hier kommt Lola!: 14:45 Uhr, 16:45 Uhr
In meinem Himmel: 21 Uhr
Männer die auf Ziegen starren: 18:45 Uhr, 21 Uhr, 23:15 Uhr
Percy Jackson - Diebe im Olymp: 15 Uhr, 17:30 Uhr
Rock It!: 14:45 Uhr, 16:45 Uhr
Sherlock Holmes: 18:30 Uhr
Shutter Island: 17:15 Uhr, 20 Uhr, 23 Uhr
The Book of Eli: 21 Uhr, 23:15 Uhr
Unsere Ozeane: 15 Uhr, 17 Uhr, 19 Uhr
Valentinstag: 20:15 Uhr
Wolfman: 23 Uhr
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 3D (3D): 15 Uhr

Presse- und Informationsdienst der

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