Siegburg. "So jungen Leuten müsste ich eigentlich fröhliche Dinge erzählen, doch ich kann nur von den schrecklichen Erlebnissen berichten", erklärte Eugeniusz Sliwinksi (86) in einem Gespräch mit Schülerinnen und Schülern des Anno-Gymnasiums. Als Zeitzeuge engagiert sich der Gast aus Polen unermüdlich, ungebrochen. Er will mahnend die Erinnerung wach halten an den Schrecken, den er einst selbst durchleiden musste: Brutale Verhöre und unmenschliche Folter durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo) der Nazis, die Gefangenschaft in den Konzentrationslagern Mauthausen und Gußen unter entwürdigenden Zuständen, jahrelang, von 1942 bis 1945, das Leben bedroht, der eigenen Würde beraubt, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Es war still im Raum, als Sliwinski seine Sträflingskleidung hochhielt, mit der anonymen Nummer 4304, auf welche die Nazis einst die Existenz und Würde des Menschen Eugeniusz Sliwinksi zu reduzieren suchten. Über die brutale Hölle des braunen Nazi-Terrors berichtete auch Ignacy Krasnokucki (79). Der spätere Doktor der Chemie überlebte den Schrecken im Ghetto von Lodz, neben Warschau und Krakau das größte in Polen, in denen jüdische Bürger vor ihrer Deportation in die Vernichtungslager wie Auschwitz, Majdanek, Sobibor oder Treblinka unter kaum zu beschreibenden Umständen inhaftiert waren: Als billige Zwangsarbeitskräfte, als Todgeweihte. Unterernährung, Krankheit, Kälte, weit über 40.000 Menschen starben in den rund vier Quadratkilometern, von Mauern und Stacheldraht eingezäuntem Todes-Areal. Jeden Tag, so Krasnokucki, lagen Hunderte Tote auf den Straßen. Sein Vater starb unter ungeklärten Umständen, wurde nicht mehr gefunden, seine Mutter verhungerte, gleichsam vor seinen Augen. Krasnokucki: "Und ich konnte nichts für sie tun." Maria Maka (81) berichtete, wie sie mit ihrer gesamten Familie ins Internierungslager Potulice deportiert wurde, Alodia Witaszek-Napierala (71), wie sie das "Jugendverwahrlager" in Lodz überlebte. Jahrzehnte nach dieser Hölle des Terrors über den eigenen durchlittenen Schrecken zu sprechen, dies ist immer noch für die Betroffenen eine unglaubliche physische Belastung. Die Zeitzeugen, "Engel aus Polen", wie sie Norbert Michels vom mitveranstaltenden Diözesanrat der Katholiken nennt, nehmen es gleichwohl auf sich, zu mahnen, zu appellieren, junge Menschen zu sensibilisieren, nie mehr extremen politischen Rattenfängern zu verfallen. "Dass Ihr so etwas nie erleben müsst", wie Sliwinski den Anno-Schülern, deren Gespräch von einem professionellen Kamerateam für ein Dokumentationsprojekt der Medienzentralen der deutschen Bistümer aufgezeichnet wurde, wünschte. Am heutigen Freitagvormittag sind Maria Maka und Krasnokucki im Gymnasium Alleestraße zu Gast. Foto: Aufmerksame Zuhörer hatten Ignacy Krasnokucki und Euegniusz Sliwinski (v.l.), daneben Norbert Michaelis, Maria Maka und Alodia Witaszek-Napierala.
Siegburg. Rund 2.100 Bürgerinnen und Bürger haben bisher von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Briefwahlunterlagen für die Europawahl am 7. Juni zu beantragen. Zum Teil haben die Antragsteller dann unmittelbar im Wahlbüro im Rathaus bereits gewählt. Briefwahlunterlagen können noch bis zum Freitag, 5. Juni, 18 Uhr beantragt werden. In der kommenden Woche hat das Wahlbüro im Rathaus von Dienstag bis Freitag jeweils von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Natürlich ist es auch weiterhin möglich, die Briefwahlunterlagen postalisch, per Mail (wahlen@siegburg.de) oder über das Internet unter www.siegburg.de zu bestellen. Die bisherige Zahl der Briefwahlanträge lässt auf eine höhere Zahl als bei der letzten Europawahl (2.444) schließen, jedoch deutet sich eine im Vergleich zu anderen Wahlen, bei der letzten Bundestagswahl waren es fast 6.000 Briefwahlanträge, deutlich geringere Wahlbeteiligung an.
Siegburg. Ganz schön frostig, aber phänomenal: Die arktischen Fotos vom "Ewigen Eis". In einer neuen Ausstellung des "Museumsschaufensters" zeigt Dr. Hanns G. Noppeney vom 3. Juni bis 2. August Impressionen einer mehrwöchigen Seereise in den ganz hohen Norden. An Bord der "M/V Professor Multanovskiy" führte die Tour von der Inselgruppe Spitzbergen bis an den Rand des ewigen Eises der Arktis. Seine Impressionen wollen aber nicht nur die Schönheit dieser einzigartigen arktischen Welt näher bringen, sondern auch als Mahnung wirken: Für einen schonenden Umgang mit unserer Erde, deren fragiles Gleichgewicht wankt. Damit auch zukünftige Generationen noch den Zauber der Arktis erleben können. "Ewiges Eis", ein vielleicht irgendwann überholter Begriff? Als Folge der Erderwärmung halten seriöse Klimamodelle ein völliges Abschmelzen der nordpolaren Eiskappe in nicht allzu ferner Zukunft für möglich. Dies hätte unabsehbare Folgen für das Erdklima. Noppeney, 1935 in Aachen geboren, arbeitete als Justitiar, Personal-Manager und Unternehmensberater. Verschiedene Ausstellungen zeigten seine Arbeiten, etwa das Siegburger Stadtmuseum seine Aufnahmen von der Wahner Heide, zu denen das Buch "Wasser in der Wahner Heide" erschienen ist (2006). Zur Vernissage "Arktis - Zauber einer eisigen Welt" am Mittwoch, 3. Juni, 19.30 Uhr, im Stadtmuseum sprechen der Fotograf und Bürgermeister Franz Huhn. Janna Münning begleitet die Veranstaltung musikalisch am Klavier.
Siegburg. "Ma Valise"("Mein Koffer") kommen aus dem Weinanbaugebiet südlich von Nantes. Geradezu spielerisch fusionieren die Bandmitglieder Balkan-Afro-Dub-Chanson und Mestizo zu ihrem eigenen und unverwechselbaren Stil. Sie wirbeln fünf Sprachen durcheinander: Spanisch, englisch, französisch, rumänisch und creolisch; dazu spielen sie im ständigen Wechsel Instrumente von A wie Akkordeon über K wie Kontrabass bis Z wie Zugposaune. Ihre Texte handeln von der Solidarität mit Flüchtlingen, desillusionierten Verlierern der Globalisierung und diversen Widersprüchlichkeiten des Lebens. Trotz der ernsten Themen bewahren "Ma Valise" ihren Humor und stecken damit ihr Publikum an. "Ma Valise" tourt in diesem Jahr mit 60 Konzerten quer durch Deutschland. Am Sonntag, 31. Mai, 21 Uhr, treten die Jungs im Siegburger "Casbah", Markt 35, auf. Eintritt: 6 Euro. Einlass: 20.30 Uhr. Die Musiker sind in diversen kulturellen Projekten involviert. So gründeten sie vor zehn Jahren den Verein "l'asso béchamel" und veranstalten selbst Konzerte, Ausstellungen, Theater und Filmvorführungen in ihrem Zirkuszelt "Chez Gino".
Siegburg. Neue Fahrtroute für den Siegburger Michel-Express. Der gelbe City-Zug fährt ab sofort die Bergtour von Markt und Brauhaus Holzgasse aus über Zeithstraße, Grimmelsgasse und Cecilienstraße, von dort über die Kaiserstraße in die Friedrich-Ebert-Straße am Seniorenzentrum am Hohen Ufer vorbei zur Rhein-Sieg-Halle in der Bachstraße, dann am Rathaus vorbei zu S-Carré und Europaplatz und zurück den Markt zur Abtei. Die Talfahrt: Bergstraße, Mühlenstraße, Zeughausstraße, Annostraße, Tierbungert, S-Carré, Europaplatz, dann zurück und den Markt hinauf. Der Zug fährt ab 12 Uhr und hat einen Klingelknopf für Bedarfshalte. Feste Haltestellen unter anderem Brauhaus, Kaiserstraße, Altenheim "Hohes Ufer", Europaplatz, Markt und Abtei. Montags bleibt der "Michel" in der Garage.
Siegburg. Rekordandrang bei der Mathematik-Wanderausstellung im Stadtmuseum. 1.074 Besucherinnen und Besucher, darunter mehrere Schulklassen und Kindergärten aus Siegburg und der Nachbarschaft strömten bereits zur Schau, die Mathe für jeden und endlich (be)greifbar macht. Sogar aus Wolperath und Bergisch Gladbach reisten Klassen an. An 26 spannenden Exponaten können Kinder und Jugendliche Mathematik erleben und sich auf spielerische Art für diese Naturwissenschaft begeistern. Das ließen sich auch die Klassen der 3. und 4. Jahrgangsstufe der Grundschule Stallberg - etwa 150 Kinder - nicht nehmen. Mit staunenden Gesichtern und "rauchenden" Köpfen saßen die Pänz vor den Aufgabentischen, grübelten und tüftelten. Ob "Turm von Lonah"; "Riesenkaleidoskop", "Drehspiegel", "Die dicke Hexe" oder "Eckige Räder", die Kinder waren begeistert und übersandten uns einige ihrer Eindrücke. Etwa über den Spiegel: "Ich sollte rein gucken und ihn drehen. Wenn ich ihn einmal gedreht habe, stand ich auf dem Kopf. Nachher habe ich versucht, den Spiegel schneller zu drehen, und immer auf einen Punkt zu gucken. Dass war ganz schön schwer." Oder über die sieben Lichter: "Alle sollten gleichzeitig leuchten. An manchen Knöpfen ging es an, an manchen aus. Wir haben mit unserer Gruppe gemeinsam gemacht. Dann war es einfach und wir haben es geschafft." Oder: "Es gab verschiedene Körper, zum Beispiel einen Würfel als Gerüst. Man tauchte sie in Seifenlauge und es entstanden darin ganz tolle Formen." Passend zur Ausstellung verkauft der Museumsshop entsprechende Andenken, etwa Ausstellungsstücke im Miniaturformat oder T-Shirts mit dem Aufdruck "Mathe macht glücklich". Wer die Ausstellung noch sehen möchte, hat am Samstag und Pfingstdienstag jeweils von 10 bis 17 und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr Gelegenheit dazu. Pfingstmontag bleibt das Museum geschlossen. Weitere Infos: Museumskasse, Telefon 55733.
Siegburg. 20 Jahre lang lebte sie in Ungewissheit über ihre familiären Wurzeln. Die Siegburger Standesamtsbeamtin Andrea Müller und eine Kollegin in Heilbronn brachten bei Karin Antonacci dann im vergangenen Herbst Licht ins Dunkel. Nach zwei Jahrzehnten erfolgloser Suche erfüllte sich ihr großer Traum und die Amerikanerin konnte auf dem Köln-Bonner Flughafen ihre Halbschwester Marion Anello aus Siegburg in die Arme schließen. Die hatte sich zeitlebens als Einzelkind gefühlt und staunte nicht schlecht, als sie von Karin erfuhr. Und nicht nur das: Neben Karin taten sich drei weitere Schwestern auf. Der Fernsehsender Pro Sieben filmte die Story mit Happy End, auch im Siegburger Standesamt. Jetzt geht die rührende Geschichte um die lang ersehnte deutsch-amerikanische Familienzusammenführung aber noch weiter. In Begleitung eines Fernsehteams erfuhr Anello jüngst auf dem Siegburger Standesamt die nächste Familienneuigkeit: Sie hat nicht nur vier Schwestern, sondern auch noch einen Bruder. Erst Fassungslosigkeit, dann Tränen der Freude. Nach Recherchen einiger Ämter hatten der Name und die Geburtsdaten des Bruders ermittelt werden können. Er ist - wie die anderen vier Geschwister - ebenfalls adoptiert worden. Vermutlich lebt auch er in den USA. Nun heißt es für die in Chicago beheimatete Schwester Karin: Suchen: Suchen, suchen. Übrigens: Es soll noch eine Schwester geben, die unter dem Namen "Andrea Weiske" vermutlich in Süddeutschland geboren wurde. Und weil's so schön ist: Vielleicht gelingt dem Siegburger Standesamt dann auch noch eine dritte Überraschung! Die spannende Geschichte geht weiter!
Siegburg. Die haben keinen Spaß am Grillen: Sich offenbar selbst als Tierfreunde verstehende unbekannte Straftäter verschmierten in der Nacht gezielt an mehreren Metzgereien in der Kreisstadt Schaufenster und Eingänge mit roter Farbe. Auf dem Boden stand schwarz das Wort "Mörder". So in der Holzgasse und der Kaiserstraße. Die Polizei ermittelt, eine Spezialfirma säubert.
Siegburg. Auf traditioneller Vatertagstour war auch der Elferrat der Husaren Schwarz-Weiß-Siegburg. Mit der "Bönnsche Bimmel" ging es nach Bad Honnef, von dort nach Dottendorf. Frisches Kölsch und lecker Essen im Gepäck. Zurück ging es am Abend zuhaus in Siegburg weiter: Der Vatertag klang bei Grillsteaks, Salaten und Getränken aus. Für das Buffet sorgten die Frauen.
Wetter: Sonne satt, strahlend blauer Himmel bei Höchstwerten um 21 Grad. Die Aussichten für das lange Pfingstwochenende: Weiter sonnig, erst am Montag vereinzelte Schauer. Immer noch starker Flug von Gräser- und Roggenpollen. Auch Ampfer und Wegerichpollen sind in schwachen Konzentrationen in der Luft unterwegs.
Die Elisabethkirche auf dem Deichhaus, die auf dem Felde zwischen der Frankfurter Straße und der Straße An den sechs Bäumchen entsteht, wird auf Antrag der Pfarrgemeinde und den Beschluss des städtischen Baussausschusses durch einen drei Meter breiten Weg an beide Straßen angeschlossen. Das Gotteshaus ist soweit fertig gestellt, dass die Konsekration auf den 12. Juli angesetzt werden konnte.
Unterdessen beschließt der Kulturausschuss, dass die Weihnachtsbeleuchtung der Siegburger Geschäfte nicht mehr vorzeitig beginnt. Keinesfalls soll sie vor dem ersten Adventssonntag zugelassen werden, so die Empfehlung an den Stadtrat.
Rathaus, Bürgerservice, Amt für Kinder, Jugend und Familie, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale
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Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5044100
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst:
Heute: 8.30 Uhr - 22 Uhr: Adler-Apotheke, Kaiserstraße 126, Tel: 52740
ab 22 Uhr: Valentin Apotheke, Burgstraße 6, St. Augustin-Menden, Tel: 314500
Morgen: 8.30 - 22 Uhr: Kaiser-Apotheke, Kaiserstraße 71, Tel: 50528
ab 22 Uhr: Doc Morris Apotheke, Südstraße 33, St. Augustin-Mülldorf, Tel. 202023
Sonntag, 31. Mai: 8.30 - 22 Uhr: Neue Apotheke, Kaiserstraße 34, Tel. 63522
ab 22 Uhr: Apotheke Alte Heerstraße, Alte Heerstraße 60, St. Augustin, Tel: 1482400
Capitol, 53721 Siegburg, Augustastr. 20, Tel.: 02241/62288
Illuminati
17 Uhr, 20 Uhr, 22:45 Uhr
Nachts im Museum 2: 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr, 22:45 Uhr
Prinzessin Lillifee: 15 Uhr
Star Trek: 17:15 Uhr, 20 Uhr
X-Men Origins: Wolverine: 22:45 Uhr
Cinelux, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
17 Again: 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Beverly Hills Chihuahua: 14:45 Uhr
Der Fluch der 2 Schwestern: 17:45 Uhr, 20:45 Uhr, 23 Uhr
Der Womanizer - Die Nacht der Ex-Freundinnen: 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr, 23 Uhr
Illuminati: 14:30 Uhr, 16:30 Uhr, 17:30 Uhr, 19:30 Uhr, 20:30 Uhr, 22:30 Uhr
Last House on the Left: 23:15 Uhr
Nachts im Museum 2: 15 Uhr, 16:15 Uhr, 17:30 Uhr, 18:30 Uhr, 20:30 Uhr, 23 Uhr
Star Trek: 15 Uhr, 20:15 Uhr, 23 Uhr
Vorstadtkrokodile: 14:30 Uhr
X-Men Origins: Wolverine: 23 Uhr