Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 25.12.2008

Bald noch mehr Service in siegburgaktuell

Gesegnetes Fest!


Das Bild zeigt Siegburg an Weihnachten
Siegburg. Ruhe ist eingekehrt in die Stadt. Vorbei die zuletzt zuweilen hektischen Tage. Siegburg an Weihnachten: Eindrucksvoll überragt vom Wahrzeichen, der stolzen Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg. Allen Leserinnen und Lesern wünscht das Team von "siegburgaktuell" ein gesegnetes Fest. Im kommenden Jahr werden wir Ihnen neben den täglich aktuellen Siegburg-Nachrichten einen weiteren zusätzlichen Serviceteil bieten. Bleiben Sie uns gewogen. Empfehlen Sie uns weiter.

Winterliche Aulgasse vor über 80 Jahren

Viel Schnee, damals


Das Bild zeigt die Aulgasse vor über 80 Jahren
Siegburg. Viel Schnee bietet die neue Ausgabe der städtischen Seniorenzeitschrift "65-er Nachrichten": So das historische Bild der verschneiten Aulgasse an einem dunklen und wolkenverhangenen Wintertag in den 20-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Hans Warning hat es zur Verfügung gestellt und bemerkt: "Die dünne Schneedecke ist nicht geräumt und weist mit den schwachen Spuren auf der Fahrbahn darauf hin, dass damals noch ein sehr bescheidener Verkehrsfluss auf dieser wichtigen Ausfallstraße in das Aggertal herrschte." Dafür spricht auch, dass der Lieferwagen, ohne großen Gegenverkehr erwarten zu müssen, gemächlich auf der Fahrbahnmitte dahintuckert. "Automobile gehörten in dieser Zeit noch zu den Seltenheiten, die sich die meisten Menschen nicht leisten konnten. Waren wurden mit dem Pferdefuhrwerk transportiert", berichtet Warning, der in den 30-er und 40-er Jahren in der Weierstraße lebte. Auf dem Foto ist - von zahlreichen Telegraphendrähten überspannt - das Anfangsstück der Aulgasse zu erkennen. Vorne rechts das ehemalige "Wiedenhöfersche Haus", Aulgasse 8, am linken Bildrand der "Jägerhof", Aulgasse 22. Das Wiederhöfersche Fachwerkhaus wurde Ende 80-er Jahre für einen Neubau abgerissen. Dabei traten historische Schätze zu Tage. Ausgrabungen des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege legten Spuren der alten Siegburger Töpfersiedlung frei, die sich einst längs der nach den Produkten benannten Straße entlangzog. Aulgasse stammt umgangssprachlich von ola, der Topf. Im Erdreich der Aulgasse 8 stießen die Forscher auf bis zu 500 Jahre alte Reste der alten Töpferwerkstatt der Familie Knüttgen. Sie hatte mit ihren kunstvollen Produkten einst mit zum Ruhm der Siegburger Töpferei, bis in das 17. Jahrhundert eine der bekanntesten Keramikstätten Europas, beigetragen. Neben Werkstatt wurden auch Reste von Lager und Trockenschuppen freigelegt. Bodenverankerungen der Töpferscheiben wurden ebenso freigelegt wie das Skelett eines um 1600 verstorbenen Hundes. Der Gewölbekeller stürzte später ein. Der alte "Jägerhof", einst beliebte Siegburger Gaststätte, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen. Über Jahrzehnte war er Treffpunkt vieler Vereine. Unter alten Kastanien, Blutbuchen und einer riesigen Platane befand sich einst ein großer Biergarten. Das Winterheft der "65er-Nachrichten" ist kostenlos im Rathausfoyer und im Bürgerservice erhältlich.

Ohne Krippe und die himmlische Heerscharen

Einsamer Engel


Das Bild zeigt den Engel
Siegburg. Er schaut nach vorn, sein Kopf bedeckt von wallenden Locken, in seinen Händen eine Schriftrolle. Der Engel in der Seligenthaler Sankt Antonius-Kirche. Ursprünglich, so mutmaßen Historiker, gehörte die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstandene Figur zu den himmlischen Heerscharen an einer Krippe. Unklar ist, wann sie von dieser entfernt wurde, ob die Krippe überhaupt in Seligenthal gestanden hat, was mit ihr passierte. Die Schriftrolle in den Händen verweist auf den Heiligen Rochus, der als Schutzpatron von Pilgern und Wanderern auch vor der gefährlichen Pest und anderen Epidemien schützen sollte. Anfang des 18. Jahrhunderts grassierte in Siegburg die "Rote Ruhr". Seligenthal blieb verschont. Als Dank für die Abwendung der ansteckenden Infektionskrankheit, die anderenorts viele Todesopfer forderte, wurde 1709 die Rochus-Kapelle errichtet. Noch heute, jährlich am 16. August, findet eine Wallfahrt zu seinen Ehren statt. Der Verweis auf den Heiligen Rochus brachte dem schönen Seligenthaler Engel die unschöne Bezeichnung "Pestengel" ein. Die in der Werkstatt des Kölner Meisters Tilmann gefertigte Figur ist Teil einer neuen Seligenthaler Postkartenserie. Neun Ansichten zeigen neben dem Engel den Innenraum der um 1250 erbauten und damit ältesten Franziskanerkirche Deutschlands, verschiedene Heiligenfiguren wie den heiligen Antonius mit Jesuskind, als Andachtsbild im Hochrelief aus Wachs aus dem 17. Jahrhundert, oder Außenansichten des Gebäudes. Auch die Rochuskapelle wurde abgelichtet. Die Idee für die Herausgabe einer Seligenthaler Postkartenserie hatte Dr. Eva Dorothea Becker, Stiftungsgeberin der treuhändischen Stiftung "Erhaltung der Kirche Siegburg-Seligenthal". Die Karten sind in der Kirche zum Preis von 80 Cent pro Stück erhältlich.

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