Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 19.08.2008

Behälter wurde gestern Nachmittag gesprengt

Alleestraße jetzt auch pikrinfrei


Das Bild zeigt die Vorbereitung der Sprengung
Siegburg. Ein kurzer, dumpfer Knall - jetzt ist auch das Gymnasium Alleestraße pikrinfrei. Zwei Experten des nordrheinwestfälischen Landeskriminalamtes (LKA) rückten gestern gegen 16.15 Uhr an, um die im trockenen Zustand stark explosive Säure durch eine kontrollierte Sprengung in einem Erdloch auf dem Schulgelände unschädlich zu machen. Sandsäcke der Feuerwehr dämmten die Sprengwirkung.
Polizei und Ordnungsamt sperrten für die Zeit der Sprengung die Bachstraße zwischen Einmündung Ringstraße und Rhein-Sieg-Halle. Ein Rettungswagen stand sicherheitshalber bereit. Interessierte Passanten, Schüler und Medienvertreter mussten ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten, die Rolladen an den Schulpavillons wurden heruntergelassen. Gegen 16.30 Uhr dann der kurze, dumpfe Knall auf der Wiese hinter dem Schulgebäude. Unspektakulär: Einzig die zerrissenen Sandsäcke und der Sand, der durch die Sprengung in das zuvor ausgehobene, rund 50 Zentimeter tiefe Loch gerieselt war und dieses fast vollständig wieder aufgefüllt hatte. Gegen 16.45 Uhr war der Spuk vorbei. Das Gymnasium Alleestraße stand auf Platz 120 der Einsatzliste des LKA. Da die Säure fast überall zu Experimentierzwecken in den Chemieräumen von Schulen lagert, gibt es für die Sprengstoffexperten alle Hände voll zu tun. Das Anno-Gymnasium hatte seine Pikrinbestände Anfang vergangener Woche gemeldet. Hier fand die Sprengung bereits vergangenen Dienstag statt. Weiter warten muss indes die Hauptschule Innere Stadt, wo ebenfalls Bestände lagern. Auch zwei Siegburger Apotheken haben Unterstützung durch die Sprengstoffexperten des LKA angefordert.

Wüstes Bild beim Abrissfinish

"T-Rex" im Oktopus


Das Bild zeigt den Abriss des Oktopus
Siegburg. Abrissfinish im Freizeitbad Oktopus: Wüst, sehr wüst nimmt sich derzeit das alte Hallenbad aus, von dem nur mehr die rudimentären Außenhüllen erhalten bleiben. Bei den Erdarbeiten zum Umbau des Freizeitbades beförderten die Bagger auch Bauschutt von der Autobahn A 3 aus den 60-er-Jahren zu Tage - riesige Betonbrocken, die schon Monolithen ähnelten. Ein Pulverisierter, dessen Kopf dem Rachen eines Tyrannosaurus Rex aus der Urzeit ähnelte - leistete nach dem Abriss des alten Eingangsbereiches ganze Arbeit und zermalmte mit einer Presskraft von bis zu 140 Tonnen den dicksten Beton.

Feuerwehr übte und säuberte Sprungbecken

Froschmänner im Freibad


Das Bild zeigt das Freibad
Siegburg. Wer bei der Feuerwehr arbeitet oder sich dort ehrenamtlich engagiert, muss fit sein. Übungen stehen daher regelmäßig auf dem Programm. So vergangenes Wochenende ein Tauch-Training im Freibad des Oktopus. Die Froschmänner der Feuerwehr absolvierten nicht nur ihre Ausbildungseinheit, sondern reinigten gleichsam im "Vorbeitauchen" auch das Becken unterhalb des Sprungturms von Blättern.

Schauerliches Museumsgespräch

Siegburger Galgen


Das Bild zeigt eine Richtstätte im Museum
Siegburg. Die Strafpraxis des Mittelalters und der frühen Neuzeit - ein mehr als gruseliges Kapitel. Noch heute finden sich Spuren dieser "Rechts"-Geschichte in Stadt, Feld und Wald. Thomas Becker vom Landesamt für Denkmalpflege berichtet im Rahmen des 183. Siegburger Museumsgesprächs über alte "Richtstätten der Region" und den "Siegburger Galgen". Die schauerlichen Stätten liegen heute teils versteckt im Wald oder sind nur mehr an ihren historischen Flurnamen erkennbar. Unterdessen findet die im historischen Gewölbekeller des Siegburger Stadtmuseums den Opfern der Hexenverfolgung gewidmete Ausstellung internationale Beachtung. In nunmehr schon mehreren europäischen Ausgaben von "National Geographic", im September in der dänischen Ausgabe, wird das Thema in Wort und Bild abgehandelt. Unser Foto zeigt die Szenerie: In der Ecke eines Ausstellungsraums stehen die Besucher unvermittelt einer in Alltagskleidung gehüllten Frauengestalt gegenüber, ihr Blick ist starr. Davor in eine Bodentafel gefasst die Namen all jener Menschen, die während der Zeit der "Hexenverfolgung" in Siegburg hingerichtet wurden oder unter grausamer Folter starben. Die Botschaft der Museums-Installation ist so klar wie erschreckend: Es traf damals "Menschen wie du und ich". Den grausigen Einzelschicksalen ging Stadtarchivarin Dr. Andrea Korte-Böger in einer Ausgabe der "Siegburger Blätter" nach. Sie nahmen zumeist ihren Beginn an jenem Ort im Museum, welcher einst der Gerichtskeller des damaligen gotischen Rathauses war. Hier tagten die Stadtoberen mit Gerichtsschreiber und Schöffen, hier wurden die Anklagen verlesen, fanden die als "peinliche Befragungen" bezeichneten Folterungen statt. 18 Frauen und ein Mann standen insgesamt unter Anklage. Das letzte Todesurteil wurde am 19. Juli 1638 über Katharina "Tringen" Genßkörper verhängt, fast auf den Tag zwei Jahre zuvor, am 17. Juli 1636, hatte der Verfolgswahn in Siegburg mit einer Denunziation und Anzeige gegen Kunigunde "Küntgen" Meurer begonnen. Kurz vor seinem Tod hatte der Wollweber Christian Lindlar behauptet, die Frau habe ihm "die hochbeschwerliche Krankheit angetan dergestalt, dass ihm seine Männlichkeit benommen und alle Kräfte seines ganzen Leibes quitt geworden". Küntgen Meurer wurde ins Rathaus vorgeladen, das Unheil nahm seinen Lauf. In allen Fällen wurde so lange gefoltert, bis ein "Geständnis" erpresst wurde oder, wie bei Sybilla Vogelsang, der Tod eintrat. Korte-Böger zitiert aus den überlieferten Protokollen, dokumentiert, wie ausführlich die Angeklagten angstvoll phantasierten, wo sie "den Teufel getroffen, sich ihm verbündet hät und auf den Tanz geflogen" sein. So die arme Antgen Nagelschmitt: "Der Böse wäre eines Nachts zu ihr kommen in ihr Haus, dermahlen hätte sie etwas gekocht, so sie auf ihrer Kammer zusammengewesen und danach sich zu Bette gelegt, seinen Willen mit ihr geschaffen, hätt sein Natur kalt wie Eis befunden, nach Vollendung wäre er durch die Fenster weggeflogen."

Vorne Feuer, hinten Karussell

Motor in Flammen


Das Bild zeigt den gelöschten PKW
Siegburg. Zu einem PKW-Brand wurde die Siegburger Feuerwehr gestern Mittag gegen 11.40 Uhr auf die Autobahn 560 gerufen. Beim Eintreffen der sieben Einsatzkräfte stand der Motorraum des Fahrzeuges, das ein Kinderkarrussel angehangen hatte, bereits in Flammen. Mit einer geballten Ladung Schaum aus der Löschpistole erstickte die Wehr den Brand. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Motorradfahrer erlitt schwere Verletzungen

Nicht die Kurve gekriegt



Siegburg. Schwere Verletzungen zog sich gestern Nachmittag ein Motorradfahrer bei einem Unfall auf der Augustastraße zu. Gegen 14.10 Uhr war er mit seinem Krad in Richtung Luisenstraße unterwegs. Bevor er die Querstraße erreichte, überholte er noch mindestens einen Pkw und bog bei "Grün" nach links auf die Luisenstraße ab. Dabei verlor der Ulmer die Kontrolle über sein Motorrad, touchierte den rechten Bordstein und schleuderte über die Straße gegen ein an der Ampel wartendes Fahrzeug, bevor er auf der Gegenfahrbahn liegenblieb. Ein Rettungswagen brachte den schwer verletzten 23-jährigen Mann in Krankenhaus. Für die Zeit der Unfallaufnahme blieb der Kreuzungsbereich für etwa eine Stunde teilweise gesperrt. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 5.000 Euro.

Jetzt anmelden für die Herbstferienaktionen

Mit Mammut in die Steinzeit


Das Bild zeigt die Kinder bei den Ferienspielen
Siegburg. Mit dem Mammut in die Steinzeit, als Indianer durch die Stadt oder lieber eine abenteuerliche Geisterbahnfahrt? Auch für die Herbstferien hat das Amt für Kinder, Jugend und Familie zusammen mit einigen Kooperationspartnern ein attraktives Ferienprogramm organisiert. Ein abwechslungsreiches Spiel- und Sportprogramm des Siegburger Box-Club 1921 e.V. schult die Teamfähigkeit, zudem können die Pänz ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Die Evangelische Freikirche Siegburg e.V. sucht für eine "Abenteuertour" noch Entdecker und Abenteuer. Die Geisterbahnfahrt des Kinder- und Jugendtreffs B 21 ist nichts für schwache Nerven. Ein integratives Angebot für Kinder mit und ohne Behinderung hält die Lebenshilfe Rhein Sieg unter dem Motto "Indianer schleichen durch die Stadt" bereit. Das Amt für Kinder, Jugend und Familie lädt zu einer Erlebnisreise mit dem Mammut in die Steinzeit. Spannende Ferien vor der Haustüre zwischen dem 29. September bis zum 10. Oktober. Die Angebote richten sich je nach Veranstaltung an Sechs- bis Zwölfjährige und finden montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr statt. Pro Veranstaltung können 25 Kinder teilnehmen. Anmeldungen nimmt das Amt für Kinder, Jugend und Familie, Ringstraße 6, Tel: 102-813, ab sofort entgegen.

WDR änderte Programm kurzfristig

Nachtflug-Thema später



Siegburg. Kurzfristig verschoben wurde gestern abend der für 21 Uhr in "Markt" auf WDR 3 vorgesehene Bericht zum Thema Nächtlicher Fluglärm. Der Beitrag setzt sich kritisch mit den zur Begründung des Nachtflugs angeführten Arbeitsplatz-Argumenten auseinander. Ist der Airport mit seinem Nachtbetrieb wirklich die "Job-Maschine", die er vorgibt zu sein? Ein neuer Sendetermin steht noch nicht fest. Interviewpartner ist auch Bürgermeister Franz Huhn, exponierter Streiter für ein Nachtflugverbot in Köln/Bonn. Dafür kämpft die Kreisstadt derzeit auch vor Gericht.

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