Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 22.04.2008

Vor 40 Jahren stand Siegburg am Scheideweg

Wahnsinn Ostring


Verrückte Planung: Stelzentrasse am Michaelsberg vorbei
Siegburg. Der Wahnsinn trug einen Namen: Ostring! Vor 40 Jahren stand Siegburg am Scheideweg. Verkehrspolitische Planungen, die heute nur mehr Kopfschütteln und Entsetzen hervorrufen, machten sich damals breit in Rat und Stadtverwaltung. Erst Mitte der 70-er Jahre wurde das Stück aus dem Tollhaus endgültig vom kommunalpolitischen Spielplan abgesetzt, nach heftigen Diskussionen und Auseinandersetzungen. "Gott sei Dank konnte damals der Hebel noch rechtzeitig umgelegt werden", urteilt Bürgermeister Franz Huhn und ist sich sicher: "Siegburg wäre sonst nie das geworden, was es heute ist." Die sogenannte "autogerechte Stadt" hätte stattdessen gedroht. Huhn: "Mit breiten Straßen, und einer Autobahn durch die City. Verkehrshektik statt Flanieren. Eine einzige Katastrophe!"
Das hatten die Planer seinerzeit ausgeheckt: Eine neue Trasse, der sogenannte Ostring, sollte quer durch die Stadt betoniert werden. Im Mai 1968 noch vierspurig (!) geplant, in den 70-er dann immer noch zweispurig, bevor die am Ende erfolgreichen Kritiker die Possen-Piste auf Null bringen konnten. Der Verkehrsring hätte die südlichen und östlichen Grünanlagen am Michaelsberg zerschlagen. Der Mühlentorplatz wäre ein zentraler Verkehrsknoten und der Mühlengraben teilweise zubetoniert worden. Das seinerzeit gerade errichtete Altenheim am Michaelsberg und innerstadtnahe Wohnbereiche von Siegfeldstraße und Alfred-Keller-Straße bis Wellenstraße, Brandstraße und Tönnisbergstraße wären, so die Kritiker damals "mit Lärm regelrecht zugedeckt worden". Im Bereich Wellenstraße und Brandstraße hätten sich über 140 Meter gleich drei Straßenzüge in wahren Betonlandschaften ergossen. Die "Krönung" des Wahnsinns, der Gipfel der Unzumutbarkeit war jedoch die Planung, die Trasse auf und über den Grünflächen des Michaelsberges auf Betonstelzen zu bocken. Durch Erschütterungen und massive Abgase wäre das Mauerwerk der Abtei, Siegburgs Wahrzeichen, angegriffen und gefährdet worden. Aus ihrer planungspolitischen Gruselkiste zauberten die Urheber der Ostringe-Orgie damals weitere Folterinstrumente: Eine vierspurige Zufahrt von Wolsdorf über Viehtrift und Papagei etwa, oder eine breite Autotrasse durch die Holzgasse, heute Fußgängerzone. Um dort Platz für den Verkehr zu schaffen, hätte an der Goldenen Ecke dafür das ehemalige "Van-Gils"-Haus abgerissen werden müssen, mitten in der Holzgasse - genau dort, wo heute das Caféhaus mit einladender Außengastronomie ein Anziehungspunkt ist - hätte es einen vierspurigen Fahrbahnschwenk Richtung Johannesstraße gegeben, quer durch das Areal, wo sich heute C&A sowie Brauhof-Passage befinden. Zwischen Ostring-Trasse und Kaiserstraße hatten die seinerzeitigen Perspektivlos-Planer auch noch bis zu elf Geschosse hoch aufragender seelenloser Geschäfts- und Wohnungs-Betonklötze konzipiert.
Mehr zu den Planungen mit Zeichnungen der Hochhäuser und Fotos von damals über den folgenden Link.

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Holzwände halten Steinschlag ab

Spazierwege gesichert


Das Bild zeigt die Hangsicherung am Michaelsberg
Siegburg. Einige der seit Monaten gesperrten Spazierwege am Michaelsberg können in Kürze wieder freigegeben werden. Neue Holzwände und Bretterverschläge am Hang unter dem Johannestürmchen sichern provisorisch vor Gefahren durch herabfallende Steine. Aus der mächtigen Stützmauer der Abtei, die zuletzt in den 70er und 80er-Jahren instandgesetzt worden war, hatten sich großflächige Abplatzungen und Hohlstellen gebildet, Steinschlag drohte. Eine Spezialfirma für historische Bauwerke stützte das Mauerwerk mit schweren Streben ab. Bei der Sanierung werden Wolsdorfer Brocken, die im Baubetriebsamt gelagert sind, mit eingebaut.

Stahlseil riss mit lautem Knall

Gefahr durch Baum


Das Bild zeigt den Baum am Servatiushaus
Siegburg. Notfällung eines großen Walnussbaumes am Hang hinter dem Servatiushaus in der Mühlenstraße. Mit einem lauten Knall löste sich gestern nachmittag eines der beiden Stahlseile aus der Verankerung, mit welchen der seit längerem schräg stehende und in seiner Krone deutliche Mangelerscheinungen zeigende Baum am Michaelsberg noch gesichert war. Sofort hob sich der Wurzelteller des rund zwei Meter dicken Stammes. Das zweite Stahlseil stand unter derart starker Spannung, dass umgehend gehandelt werden musste. Feuerwehr und THW sicherten den Baum, kappten das verbliebene Seil und nahmen dann die Fällung vor. Gegen 19 Uhr waren die Arbeiten beendet.

Holocaust-Gedenken im Anno-Gymnasium

"Zeugnis geben"



Siegburg. Mit Musik, Szenen und Vorträgen erinnern Schülerinnen und Schüler des Anno-Gymnasiums an die schrecklichen Geschehnisse während des Holocausts. Unter dem Motto "Zeugnis geben - ganz persönlich" gedenkt das Gymnasium in einer Veranstaltung morgen Abend, 23. April, 19 Uhr, den Widerstandskämpfern und unbeugsamen Gegnern des Nationalsozialismus. Deren Zeit-Zeugnissen - Dietrich Bonhoeffer oder Edith Stein sind herausragende Namen - schließen sich Werke und Gedanken heute noch lebender Personen an - etwa jene des großen israelischen Journalisten, Autors und Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel, der als 17-jähriger die Konzentrationslager Ausschwitz und Buchenwald überlebte. Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 13 gestalten das anspruchsvolle, im Religions- und Musikunterricht erarbeitete Programm. Der Musikgrundkurs der Jahrgangsstufe 11 trägt, am Klavier begleitet von Musiklehrerin Cordula Engel, das Antikriegslied aus Konstantin Weckers Hundertwasser-Musical vor. Von Schülern selbst verfasste Texte greifen Themen wie die "Kölner Edelweißpiraten" auf, einer aus der bündischen Jugendbewegung stammende und von den Nazis brutal verfolgten oppositionellen Gruppe Ehrenfelder Jugendlicher auf. Auch der "Brief an Anne Frank", für den die Verfasserin Clara Rockstroh beim letztjährigen Schreibwettbewerb im Rahmen der Anne-Frank-Ausstellung des Berliner Anne-Frank-Zentrums prämiert wurde, ist Bestandteil des Programmes. Eine Ausstellung im Foyer des Gymnasiums behandelt "Menschen aus unserer Region", die zur Zeit des Nationalsozialismus Widerstand geleistet haben und dokumentiert Oskar Schindlers berühmte "Liste".

Leckeres Essen und Gesundheit

Gewürzreich genießen


Eine bunte Vielfalt an Gewürzen
Siegburg. Leckeres Essen und Gesundheit auf einen Nenner bringt Petra Stratmann. Die Heilpraktikerin schwingt am kommenden Freitag ab 15 Uhr drei Stunden den Kochlöffel und vermittelt den Teilnehmern ihres Kurses Interessantes aus der faszinierenden Welt der Gewürze. Dabei entsteht ein schmackhaftes Menu, unter anderem mit einer original indischen Currymischung. Der Kurs schließt an den Vortrag "Heilen und Genießen mit Gewürzen" an. Kosten: 6 Euro pro Person. Weitere Infos und Anmeldung: Umweltamt, Telefon 102-353

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