Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 21.03.2008

Michaelshaus diente 1922 als Bühne

Siegburger Passionsspiele


Das Bild zeigt die Passionsspiele aus dem Jahr 1922
Siegburg. Österliche Passionsspiele in Siegburg. Vor 86 Jahren fanden sie statt, wie ein Schwarz-Weiß-Bild aus dem Nachlass des verstorbenen Fotografen Peter Fischer dokumentiert. Die Fotolaborantin Anneliese Fischer hatte über 100 zeitgenössische Aufnahmen in alten Beständen ihres verstorbenen Schwiegervaters entdeckt und aufwändig gesichtet. Die Papierbilder, Glasplatten und Filmnegative sind seltene lokale Zeitdokumente aus den 20er, 30er und 40er Jahren, so dass hier vor einigen Wochen veröffentlichte Bild von den Nazi-Boykottaufrufen vor dem jüdischen Kaufhaus "Rhela" in der Bahnhofstraße.
Das Foto der Passionsspiele stammt aus dem Jahr 1922 und bot Anlass zu umfassenden Recherchen der Stadtverwaltung. Das Ergebnis: Bei dem aufwändigen Schaustück mit rund 150 (!) Darstellern handelte es sich um eine Aufführung der "Münchener Passions-Spiele". Sie fand eine Woche lang täglich zweimal im "Michaelshaus" auf einer dort eigens errichteten Festspielbühne statt. Nachmittags um 16 Uhr, abends um 19.30 Uhr. Neben den "Münchener Bühnenkünstlern" wirkten Laien aus den Reihen der Siegburger Katholischen Vereine mit. 8, 12 und 15 Mark kosteten seinerzeit die Eintrittskarten in der Buchhandlung Franken, Markt 6, der Graffschen Buchhandlung, Kaiserstraße 1 und der Zigarrenhandlung Herkenrath, Kaiserstraße. Außerhalb Siegburgs vermittelten Pfarrämter und Schulvorstände die Tickets. Schüler durften für drei Mark zuschauen. Zweieinhalb Stunden dauerte jede Aufführung der Leidensgeschichte Christi. "Nach der Vorstellung günstige Fahrtverbindung nach auswärts", lockten Zeitungsanzeigen, die das Schauspiel mit den Worten ankündigten: "Kein Kino, keine lebenden Bilder, sondern sprechende Darsteller."
Das Michaelshaus befand sich in der Kronprinzenstraße 5 und gehörte dem Katholischen Arbeiter-Verein. Restaurant, Gesellschaftszimmer und ein Großer Festsaal für 800 Personen gehörten dazu. "Rhein-, Ahr- und Moselweine, Trester und Zwetschgen des Altenahrer Winzervereins, Kaffee, Schnittchen in bekannter Güte" preist das Haus im Jahr 1926 in einer Anzeige in einem "Führer durch Siegburg“ an. Jeden Sonntagmorgen ab 10 Uhr war das Michaelshaus Treffpunkt der Mitglieder des Arbeitervereins und der christlichen Gewerkschafter, ebenfalls abends ab 8 Uhr.
Peter Fischer fiel 1945 im Zweiten Weltkrieg. Seit 1936 hatte er in der Kaiserstraße ein Fotoatelier geführt, dass sein vor sieben Jahren verstorbener Sohn Hans übernahm.
Weitere Fotos aus dem Nachlass Fischers werden wir in unregelmäßiger Reihenfolge auf diesen Seiten vorstellen. Zu den Bildern gehören Dokumentationen des Nazi-Terrors, jahreszeitliche Stadtansichten sowie Fotos vom Bau der Autobahn in Siegburg.

In Wolsdorf entsteht ein neuer Kindergarten

Abriss beginnt Dienstag


Das Bild zeigt den Kindergarten in Wolsdorf
Siegburg. Die letzten Stunden des alten Wolsdorfer Kindergartens schlagen. Am Dienstag nach Ostern beginnt der Abriss. Zunächst stehen Arbeiten im Inneren des Gebäudes an. Die Versorgungsleitungen wurden bereits abgeklemmt. Rund vier Wochen wird es dauern, bis das Gebäude in der Lambertstraße komplett niedergelegt ist und die Aufräumarbeiten über die Bühne sind. Im September soll der neue Kindergarten fertig sein. Träger ist die Gesellschaft Pauline von Mallinckrodt, zu ihr gehört auch das benachbarte Kinderheim. Mallinckrodt übernimmt den Kindergarten von der Katholischen Kirche, die sich im Erzbistum Köln unter dem Stichwort "Zukunft heute" von zahlreichen Einrichtungen trennt, fünf allein sind es in der Kreisstadt. Weil die Bevölkerung in Siegburg weiter wächst und der Bedarf an Betreuungsplätzen steigt, soll der Neubau in Wolsdorf gleich auf drei statt bislang zwei Gruppen ausgelegt werden. Die Stadt Siegburg übernimmt die auf den Träger entfallenden Bau- und Einrichtungskosten.

Jeden Tag zwei Eintrittskarten zu gewinnen

Der Sound des Papstes


Das Bild zeigt das Orchester des Papstes
Siegburg. Erstmals in seiner Geschichte geht das "Orchester des Papstes" auf große Deutschlandtournee. Das einzige Konzert in Nordrhein-Westfalen findet in der Rhein-Sieg-Halle in Siegburg statt. Am Mittwoch, 2. April, 20 Uhr, mit 120 Sängern und Musikern aus dem Chor der Diözese Rom und dem Orchester der Akademie der italienischen Staatsoper. Dirigent ist Marco Frisina, Kapellmeister des Papstes. Er begleitet seit über 20 Jahren die Messen im Vatikan und in der Kirche des Papstes musikalisch. Der Theologe und studierte Musiker komponierte eine Vielzahl von kirchlichen Liedern und Oratorien für Papst Johannes Paul II. und Papst Benedikt XVI. Aus seiner Feder stammt die Musik für die Generalaudienzen auf dem Petersplatz, für die Selig- und Heiligsprechungen sowie für den alljährlichen Weltjugendtag. Als dieser 2002 in Toronto stattfand, komponierte Frisina das Lied "Jesus Christ, you are my life". Es wurde das Lieblingslied von Papst Johannes Paul II. Nach dessen Tod wurde dieses Lied drei Tage lang auf dem Petersplatz und auch auf der offiziellen Trauerfeier gespielt. Durch die Übertragung aus der Basilika und vom Petersplatz wurde es weltweit berühmt. Erfolg verzeichnete der musikalische Monsignore auch als Komponist zahlreicher Filmmusiken, unter anderem "Moses" sowie "Johannes der XXIII. - Sein Leben für den Frieden". In Los Angeles wurde der Kapellmeister sogar mit einem Grammy für die Musik von "Joseph of Nazareth" ausgezeichnet. In Siegburg treten als spezielle Gäste auch "Die Jungen Tenöre" gemeinsam mit dem Orchester des Papstes auf. Die Aufführung in Siegburg fällt auf den dritten Todestag von Johannes Paul II.
Wir verlosen ab heute bei einem Newsletter-Gewinnspiel jeden Tag zwei Eintrittskarten. Die erste Mail-Einsendung gewinnt. Frage heute: Zu welchem Film - unter anderen - schrieb Frisina die Musik?

Lösung einsenden an: hanna.hofmann@siegburg.de (Betreff: "Gewinnspiel").

Annette Dasch bei den Siegburger "Resonanzen"

Alle Karten weg


Das Bild zeigt die Sopranistin Annette Dasch
Siegburg. Sie ist ein Weltstar, garantiert Musik der Extraklasse und gastiert in Siegburg zwischen Auftritten in Wien und Berlin. Kein Wunder, dass die Karten für das Konzert mit Sopranistin Annette Dasch in der Reihe der "Resonanzen" am Freitag, 4. April, 20 Uhr, bereits restlos ausverkauft sind. Der WDR überträgt. Das letzte Konzert der Saison bestreiten am 1. Juni, 20 Uhr, die Blechbläser der Berliner Philharmoniker. Die Formation zählt zu den gefragtesten ihrer Art. In Siegburg spielen sie Werke unter anderem von Bach, Grieg und Gershwin. Karten im Siegburger Stadtmuseum unter Ruf 0 22 41 - 55 7 33.

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